von Stefania Caterina und Pater Tomislav Vlašić
(übersetztes Audio)
- März 2019
Pater Tomislav: Liebe Schwestern, liebe Brüder, wir befinden uns am ersten Fastensonntag und das Thema, das ich vertiefen möchte ist „Treten wir mit Jesus in die Fastenzeit ein“.
Das, worüber ich sprechen möchte, ist eine Haltung, die einzunehmen ist, insbesondere eine Haltung in diesen Zeiten, in denen wir wissen, dass der Falsche Prophet und der Antichrist machtvoll wirken und in denen es eine endgültige, klare Entscheidung zwischen Jesus Christus und Luzifer geben muss. Ich spreche zu euch und gehe davon aus, dass ihr euch dafür entschieden habt, aktiv mit der Kirche des Universums an der Evangelisierung der Erde teilzunehmen in dem Bewusstsein, dass wir den Weg für die glorreiche Wiederkehr Christi und den Weg zur neuen Schöpfung vorbereiten.
Das Evangelium des ersten Fastensonntags[1] spricht davon, dass Jesus nach der Taufe und nach der Entscheidung, den Willen des Vaters zu tun, auf die Probe gestellt wurde und es ist sehr wichtig zu bemerken, was der Heilige Lukas im Evangelium sagt: «In jener Zeit verließ Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt.» Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, geführt vom Heiligen Geist … erfüllt vom Heiligen Geist zum Zeitpunkt als Er seine Mission beginnt. Als Mensch-Gott, als Mensch musste Er den Weg der Prüfungen, des Wachsens dieser Macht gehen bis zum Sieg über den Tod, die Sünde, in den Himmel auffahren, den Heiligen Geist auf uns senden und jetzt alle in sich zu vereinen, die die Seinen sein möchten, um die Fülle des Lebens in Gott zu offenbaren.
Wenn wir also mit Ihm die Fastenzeit durchlaufen möchten, müssen wir uns zwischen Luzifer und Jesus Christus entscheiden. Jesus fing sofort nach der Taufe und erfüllt vom Heiligem Geist mit seiner Mission an. Was meint ihr, haben die Christen nach der Taufe in der Macht des Heiligen Geistes mit ihrer Mission begonnen? Und ihr, tretet ihr mit dieser Entscheidung in die Fastenzeit ein, eingetaucht in den Heilligen Geist, um das Werk Gottes durch Jesus Christus und mit Jesus Christus, mit der ganzen Kirche des Universums zu erfüllen, um auf die neue Schöpfung zuzugehen?
Wir sprechen von den Prüfungen und zitieren dabei einige Worte der Muttergottes vom 13. August 2018 „Das Leben der Erde besteht auch aus Prüfungen“. Es gibt Christen, die nicht auf die Probe gestellt werden, weil sie tot sind, schläfrig, sie schlafen und übernehmen keine Verantwortung für ihre Erlösung und für die Erlösung der anderen. Hier bewahrheitet sich, was die heiligen Väter sagten: einer von ihnen sah eine Vielzahl von Dämonen um die Zelle des Heiligen Antonius herum und auf den Mauern von Alexandria war ein Dämon ausgestreckt, der dort schlief. Dieser Vater sagte: „Schämt ihr euch denn nicht, so viele gegen diesen armen Vater?“ und die Dämonen sagten: „Es ist einfacher eine so große Stadt auf die Probe zu stellen und zu besiegen, als einen Heiligen, der in Gott ist“.
Wir, die wir an diesen Plan Gottes glauben und in diese Zeit der großen Feste des ganzen Universums eintreten, wir müssen uns auch auf der Erde entscheiden: schlafen – dann werden wir weder die Impulse des Heiligen Geistes spüren, noch die des Dämons, weil wir eingetaucht sind in den Geist der Welt und Gott wird uns dennoch auf die Probe stellen, weil Er Liebe ist und deshalb wird Er alle bis zum Schluss auf die Probe stellen, um jene an sich zu ziehen, die guten Willens sind und das ist der Sinn der Prüfungen. Hören wir der Muttergottes zu.
„Vor allem, die Prüfungen stammen nicht von Gott, der sich nur Glück für seine Kinder wünscht. Gott erlaubt, dass ihr geprüft werdet, damit ihr euch an den Herausforderungen des Lebens messt, damit ihr in der Schlacht zwischen dem Guten und dem Bösen gestärkt werdet, euch für das entscheidet, was gemäß den Gesetzen des Lebens richtig ist und das zurückweist, was dem nicht entspricht. Die Prüfungen verfeinern eure Fähigkeit zu unterscheiden und helfen euch dabei, die Wirklichkeit aber auch euch selbst, eure Grenzen und eure Stärken, eure Reaktionen und die begangenen Fehler sowie eure Willenskraft besser zu verstehen. Ohne Prüfungen würdet ihr infantil bleiben, daher erlaubt sie Gott.
Dennoch, die Prüfungen dienen nur dann eurem Wachstum, wenn ihr auf positive Weise an sie herangeht. Vielen Menschen gelingt es nicht, sich den Prüfungen zu stellen und ihr Leben reduziert sich auf einen Status des Überlebens, dem Frustrationen, Gleichgültigkeit, Depressionen, Aggressivität, Flüche, Auflehnung und Verwünschungen entspringen. Heute leben viele Männer und Frauen auf der Erde auf diese Weise und ihre Früchte ergießen sich auf die gesamte Menschheit mit Auswirkungen, die ihr sehen könnt.“
Es ist sehr wichtig, uns auf die Worte einzulassen, die uns die Muttergottes anbietet. Es kann infantile Christen geben, die sich so ausdrücken: „Rühr mich nicht an, stell mich nicht auf die Probe“, und bitten Gott getröstet zu werden. Sie sind auf sich selbst konzentriert. Auf der anderen Seite gibt es Christen, die leer sind, deren Gebete, deren Teilnahme an den Riten, an der Beichte, an der Eucharistie leer sind und in der Fastenzeit können wir einen gewissen Trost erhalten, aber die Prüfungen des Lebens lösen sich nicht, die Christen werden nicht auferstehen. In ihnen bleiben offene Wunden, weil sie auf die Probe gestellt werden, geprüft vom Geist der Welt, geprüft vom Leben. Dann können im Inneren Hass, üble Nachrede auch gegen Gott entstehen, Enttäuschung, weil Gott die Erwartungen nicht zufriedenstellt, Unfähigkeit zur Vergebung, Unfähigkeit, darüber Zeugnis abzulegen, dass Gott rettet, ein Leben also, das keine Früchte bringt, das nicht zur Auferstehung führt. Wir sind dazu berufen, in jeder Prüfung als Sieger hervorzugehen. Hören wir weiter zu.
„Warum gelingt es vielen Menschen nicht, die Prüfungen ihres Lebens auf positive Weise anzugehen? Weil es ihnen an der grundlegenden Entscheidung fehlt, Gott anzugehören und mit Ihm unterwegs zu sein. Diese Entscheidung erfolgt, wie ich euch erklärt habe, bereits zum Zeitpunkt eurer Erschaffung. Entscheidet sich der Mensch von Anfang an für Gott, so wird er auf die richtige Weise an die Prüfungen herangehen, mit der Hilfe und dem Schutz Gottes. Wer Ihn ablehnt, wird die Prüfungen auf eigene Art angehen, geführt vom eigenen Egoismus und unter dem Einfluss des Dämons. Wer unentschieden bleibt, wird hin- und hergeworfen werden und die Prüfungen werden zur Qual.
Ich habe euch aber auch erklärt, dass die Entscheidung zum Zeitpunkt der Empfängnis alleine nicht ausreicht, um eure Existenz zu definieren. Ihr seid frei und aus diesem Grund prüft Gott alle: den, der Ja gesagt hat, den, der Nein gesagt hat und den, der weder Ja noch Nein gesagt hat. Bei jeder Prüfung nähert sich euch Gott und reicht euch seine Hand. Auf diese Weise werdet ihr neuerlich dazu aufgerufen, euch zu entscheiden, Gott und seine Gesetze anzunehmen oder nicht, dem Bösen den Rücken zu kehren, auf Gott zu vertrauen oder auf euch selbst. Ihr müsst euch zwischen dem Guten und dem Bösen entscheiden, zwischen Gott und Luzifer. So wird es immer sein, bis zum letzten Augenblick eures irdischen Lebens.“
Von all diesen Worten, die sehr bedeutungsvoll sind, haben mich vor allem jene Worte berührt: „sich für Gott entscheiden und mit Gott unterwegs sein“. Man kann sich nicht für Gott entscheiden und dann stehen bleiben. Wer stehen bleibt, entscheidet sich weder für das Gute noch für das Böse, oder er entscheidet sich für den Egoismus, jedenfalls bleibt er passiv und wie die Muttergottes sagt, ausgeliefert, hin- und hergeworfen zu werden. Wir sind jetzt zu einer Haltung aufgerufen, in der wir uns endgültig für Gott entscheiden, weil wir alle Möglichkeiten dazu haben.
„Kinder, wenn ihr Gott annehmt und euer Leben in seine Hände legt, dann werden euch die Prüfungen niemals zur Strecke bringen. Im Gegenteil, sie werden euch immer stärker machen und Gott näherbringen, denn häufig ist es gerade der Schmerz, der euch dazu zwingt niederzuknien; es sind die Tränen, die euren Blick reinigen und Gott antwortet immer auf euren Ruf, wenn ihr Ihn mit aufrichtigem Herzen und mit dem starken Wunsch anruft, seinen Willen zu tun.
Meine Kinder, wenn ihr geprüft werdet, bittet Gott nicht um die Lösungen, die ihr für richtig haltet; häufig sind sie nämlich nicht die richtigen. Bittet den Vater vielmehr, in der Prüfung möge sein Wille geschehen. Dann wird Er euch Jesus, den Retter schenken und in seinem Namen wird Er auf euch den Heiligen Geist, den Verteidiger und Tröster herabsenden. Jesus wird in euch den Willen des Vaters in der Macht des Heiligen Geistes vollbringen und ihr werdet jede Prüfung im Frieden überwinden und die Früchte des Friedens und der Liebe einsammeln. Wisst, Kinder, dass euch Jesus mir anvertraut, wenn ihr leidet, so wie Er mir Johannes zu Füßen des Kreuzes anvertraut hat.[2] Er weiß, je mehr ihr leidet, umso mehr braucht ihr eine Mutter. Und ich bin in jeder Prüfung bei euch, sei sie klein oder groß, ich bete für euch zu meinem und eurem Herrn und bitte nur um das, was gut ist für euer Leben.“
Hier sind zwei Schritte wichtig: „wenn ihr Gott annehmt und euer Leben in seine Hände legt, dann werden euch die Prüfungen niemals zur Strecke bringen“. Dafür hat sich Jesus mit seiner Taufe entschieden, als Mensch die Menschheit zum Vater zu bringen. Die Hingabe ist aktiv, Jesus ist aufgebrochen, sein Werk zu vollbringen, gemäß den Gesetzen des reinen Geistes, gemäß des Willens des Vaters unterwegs zu sein. Der zweite Punkt ist: unsere Gebete, unsere Teilnahme an den Sakramenten, an den Feiern, wie sind sie? Nehmen unsere Gebete am dreifaltigen Leben, an der dreifaltigen Macht teil oder nehmen sie an den eigenen Wünschen, der eigenen Kraft, der eigenen Logik teil?
Dieser Schritt, den uns die Muttergottes aufzeigt, führt uns in das dreifaltige Leben. Wie der Heilige Paulus im Brief an die Römer[3] sagt, «wer den Namen des Herrn bekennt, wird gerettet werden.» Wer den Willen Gottes tun, gemäß dem Schöpfer sein möchte, wer Jesus nachfolgen, am Leben Jesu teilhaben möchte, wird wie Maria von der Macht des Heiligen Geistes erfüllt und Jesus wird den Weg öffnen und ihn zum Vater führen. Das ist der dynamische Kreislauf in unserem Geist. Ohne diese Dynamik in unserem Geist kann die dreifaltige Gnade, kann die dreifaltige Macht nicht handeln. Ohne diese Dynamik bleiben wir außen vor oder berühren nur oberflächlich die Gnade. Die Gnade kann diesen dreifaltigen Kreislauf nicht durchlaufen. Gott sendet uns wie Maria den Heiligen Geist, in uns entsteht die Teilnahme am Leben Jesu, wir schenken Ihm unsere Leben und Er lässt uns anhand des Werkes des Heiligen Geistes an der Auferstehung teilnehmen und in die neue Schöpfung eintreten. Hier kommt das außerordentliche, erhabene Werkzeug hinzu, die Unbefleckte Mutter, die uns immer nahe ist, um uns zu unterstützen; hinzu kommt die ganze Kirche des Universums, die uns zur Seite steht.
Es ist sehr wichtig, dass wir in diese Fastenzeit mit der richtigen Haltung eintreten, dass wir in das Gebet des Heiligen Geistes in uns eintreten, der uns durch den Sohn zum Vater bringt und dass wir diese zentrale Entscheidung getroffen haben; die Welt bleibt beiseite. Und dann kann uns Satan nicht durch die Welt, durch den Geist der Welt auf die Probe stellen. Ihr könnt feststellen, die die Prüfungen von Jesus, die der Evangelist Lukas berichtet, Prüfungen durch den Geist der Welt sind und wir werden ständig durch die Vergnügungen, den Hunger nach Essen, den Hunger nach Geld, den Hunger nach Ehre oder nach Extremismus auf die Probe gestellt – heute in allen Bereichen, um uns selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Ich bitte euch, in diese Dynamik der dreifaltigen Macht einzutreten, die in euch wirken möchte, zu euren Gunsten und zugunsten der anderen.
Der Heilige Paulus sagt im Brief an die Römer, den wir gelesen haben, dass «dir das Wort des Heils nahe ist». Es ist notwendig, es mit dem Mund und mit dem Glauben im Herzen auszusprechen, das heißt mit dem Glauben an den Heiligen Geist und das rettet uns.
Welche Haltungen in euch zeigen auf besondere Weise, dass ihr im Heiligen Geist seid und dass der Heilige Geist in euch wirkt? Das wurde in der ersten Lesung aus dem Buch Deuteronomium[4] ausgedrückt: die Dankbarkeit. Der Autor dieses Buches kehrt retroaktiv in die Geschichte zurück und erkennt, dass das Volk Gottes auf wundersame Weise von Gott geführt ist. Gott hat die Hilferufe, die Seufzer seines Volkes gehört und wer daran glaubt, in dem öffnet sich der Raum für eine Dankbarkeit und eine Hoffnung für die Zukunft, weil Gott alles führen wird. Hier entspringt unsere Anbetung für Gott und erlaubt nicht einmal eine kleine Türe, die für Satan offen ist: «Weiche von mir, Satan.» Bete Gott an, du kannst Gott nicht versuchen.
Es gibt ein weiteres Element, das uns erklärt, dass wir wirklich für den Heiligen Geist offen sind, und zwar dass wir in allem siegreich sind, was bedeutet, dass wir in unserem Geist das Gute und das Böse wahrnehmen und uns immer für das Gute entscheiden und der Verteidiger in uns wirkt und das Böse verjagt. Wenn wir eingetaucht sind in den Heiligen Geist und dem Heiligen Geist erlauben in uns zu wirken, dann entfernen unsere Gedanken, unsere Wünsche und unsere Worte sowie unser Herzschlag Satan. Versuchen wir, so zu leben.
„Kinder, als Mutter bitte ich euch damit zu beginnen, als wahre Kinder Gottes zu leben. Gebt euch endlich den Händen des himmlischen Vaters hin, der die Vögel des Himmels nährt und die Lilien auf dem Feld kleidet und der euch unermesslich liebt.[5] An seiner Vorsehung wird es euch nicht fehlen und ihr werdet mit Jesus siegreich sein, der den Tod besiegt hat. Denkt immer daran, dass keine Prüfung stärker sein kann als die Liebe, die Gott für euch hat. Nicht einmal der Tod kann euch von seiner Liebe trennen.[6]
Ich bin euch nahe und mit euch unterwegs, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Und genau das möchten wir, mit Maria unterwegs sein, mit Maria am Leben Gottes teilhaben, dass wir erfahren, dass Gott immer bei uns ist und dass uns nichts von dem fehlt, was wir benötigen. Dann wird unser Leben zum Zeugnis für die verzweifelte Menschheit, für die Menschheit, die neben sich selbst steht, sich in Vergnügungen, Erfolge, in die künstliche Intelligenz flüchtet, aber sich vom Geist entfernt; sie verzweifelt immer mehr und ist immer mehr in Kampfspannung. Der Augenblick ist gekommen, in dem wir verstehen, was die Evangelisierung der Erde vonseiten der Kirche des ganzen Universums bedeutet und wir fügen uns in diese Evangelisierung ein, denn Gott möchte den Weg dieser Menschheit ändern.
Wir, auf unserem Weg, in unseren Häusern, in unseren Zellen, begleiten euch und beten für euch. Vereint auch ihr euch mit uns, taucht in Gott ein – man kann auch in Gott eintauchen mit einer wahren Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistie, an der Ruhe Gottes am Sonntag, indem wir Gott Raum und Zeit geben, um tiefgehende Entscheidungen treffen zu können.
Und der Heilige Geist komme auf euch herab und führe euch auf dem Weg mit Jesus zur neuen Schöpfung, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Erster Fastensonntag – Lesejahr C: Lk 4,1-13
[2] Vgl. Joh 19, 25-27
[3] Vgl. 2. Lesung vom 1. Fastensonntag: Rm 10,8-13
[4] Vgl. 1. Lesung vom 1. Fastensonntag: Dt 26,4-10
[5] Vgl. Mt 6, 24-34
[6] Vgl. Röm 8, 35-39