Heiliger Josef

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

19.3.2024

Heiliger Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria

2Sam 7, 4-5. 12-14. 16; Ps 89(88); Röm 4, 13. 16-18.22; Mt 1, 16.18-21.24

Ich wünsche euch allen ein frohes Hochfest des Heiligen Josef!

Wir haben als Lesung seine Worte gewählt, die Er über Maria, der Miterlöserin sagte, und zwar die Botschaft vom 18. März 20211. Ich denke, dass in diesen Worten des Heiligen Josef der ganze Weg beschrieben ist, den jeder Mensch gehen muss, der ganze Weg, den jeder von uns gehen muss. Er hat für alle einen Weg geöffnet.

Wir können sagen, dass, wenn wir Jesus betrachten, wir den Sohn Gottes sehen, bei Maria sehen wir die Unbefleckte. Wenn wir den Heiligen Josef betrachten, so sehen wir einen von uns. Aber als einer von uns legte er in seiner Einfachheit und seiner Treue diesen Weg zurück, der bestimmte konkrete Schritte aufweist, wie die Botschaft sagt, die ihn dazu brachten, Hüter der Kirche zu werden, Hüter der Sterbenden. Sie machten ihn zum Vater des neuen Volkes.

Seht, im Heiligen Josef ist die Heiligkeit in ihrer wahren Essenz ausgedrückt, in ihrer Einfachheit, in ihrer Normalität, in normalen Dingen, im normalen Leben, aber in einem Leben in Gott. Im Heiligen Josef sind alle Schnörkel weg: von einem, der sich gut ausdrückt, von einem, der wichtig ist, der mächtig ist, von einem, der alles zurücklässt und sich völlig aufopfert. Es ist die Einfachheit eines Menschen, der Vertrauen hat, der treu ist und dem Weg Gottes folgt; eines Menschen, der nicht alles verstanden hat, eines Menschen, der wie alle anderen ist, der auch Angst hat – das sagt er, nicht wahr? -, der aber den Schritt des Vertrauens macht. Und es ist dieser Schritt des Vertrauens in der Einfachheit, im konkreten Leben, der im Heiligen Josef – und das gilt für uns alles – die Gnaden erweckt, die Gott uns zum Zeitpunkt der Empfängnis geschenkt hat, um zu tun, was wir tun müssen. Der Heilige Josef bringt Folgendes zum Ausdruck: Treue und Einfachheit.

Wir haben gehört, dass er von Erzengeln besucht wurde. Das werden wir auch. Manche werden sagen: „Aber er konnte sie sehen“, aber nur, weil er geglaubt hat. Glaubt und auch ihr werdet sie sehen. Die treuen Schwestern und Brüder besuchten ihn, wir werden auch von ihnen besucht. „Aber ich sehe sie nicht.“ Glaubt und lebt eure Mission voll und ganz! Wir haben mit Sicherheit eine Unmenge an Segen, eine Unmenge auch durch die Worte, die uns gesagt wurden: „Geht weiter. Wir sind bei euch. Wir segnen euch. Wir beschützen euch. Fürchtet euch nicht. Ich bin immer an eurer Seite, ich bin euch nahe.“ Wir müssen es nur glauben!

Der Heilige Josef hat das getan. Er sagte ganz deutlich: „Wir blieben nicht von Prüfungen, von Verfolgungen verschont“, und seine Treue in dieser Hingabe, in dieser Einfachheit seiner Mission gegenüber bestand nicht darin zu sagen: „Gott muss sich um alles kümmern.“ Er kümmerte sich um Maria und Jesus! Er kümmerte sich darum, dass sie etwas zu essen hatten, dass sie Kleidung hatten, dass sie versorgt waren und begleitet wurden. Er erbrachte seinen Teil. Das, was er nicht schaffte, übernahm Gott, aber Gott schritt erst zum Schluss ein. Er brachte Josef immer an seine Grenzen. Es war keine Hingabe im Sinne von: Gott wird sich schon darum kümmern.“

Und jedes Mal, wenn er in diesem Vertrauen lebte – das Evangelium sagt: «Er dachte in seinem Herzen darüber nach»2 (wie es von Maria heißt, aber es gilt auch für den Heiligen Josef), sie dachten über das nach, was sie sahen, was geschehen war – jedes Mal nahmen die Gnaden in ihm zu. Und das gilt auch für jeden von uns: mit jedem Ja, mit jedem Schritt im Vertrauen nehmen in uns die Gnaden zu. Wir verstehen, worum es geht und wie etwas zu sein hat. Wir werden uns immer bewusster, wozu wir berufen sind.

Er hatte sich erschrocken, als ihm das bewusst wurde: der Hüter der Mutter und des Sohnes Gottes zu sein, aber er machte weiter. Ich denke, wenn wir sehen würden, wozu wir berufen sind und es völlig verstehen würden, dann wäre es fast normal zu erschrecken, weil es keine Kleinigkeit ist. Doch im Glauben gehen wir weiter.

Josef war seiner Mission derart treu, dass er sich um seine Rolle keine Sorgen machte, die, wenn man so will, die kleinste von allen dort war: da war Jesus, der Hohepriester und Erlöser, Maria, die Mutter Gottes, das alles war nicht leicht zu verstehen, und Josef sagte: „Ich bin das Volk, und als Volk lasse ich mich umwandeln während ich beide betrachte.“3 Können wir das nicht auch tun?

Ist das nicht etwas, das wir auch tun müssen? Wenn sich der Heilige Josef umwandeln lassen musste?! Jeder von uns muss sich Tag für Tag umwandeln lassen. Dem Heiligen Josef gelang es sogar in dieser Umwandlung, in seiner Demut und aus Liebe zu Gott zu sagen: „Unter dem Kreuz zu stehen, das schaffe ich nicht.“4 Und durch diese Worte: „Ich schaffe es nicht, unter dem Kreuz zu stehen“, wurde er zu demjenigen, der zu allen Sterbenden geht, denn letztendlich war er unter dem Kreuz, auf die Weise, die Gott für ihn vorgesehen hatte. Er lebte eine völlige, aber konkrete Hingabe, nicht aus der Luft gegriffen.

Wir haben gehört, dass es Jesus war – von Anfang an, schon als Kind – der die erste Zelle der Kirche bildete. Er unterwies Josef, Er unterwies Maria, Er war von Anfang an DAS ZENTRUM. Auch das muss uns zu denken geben, auch in Bezug auf unser eigenes Leben, dass es nicht auf das Alter, auf die Größe ankommt, sondern auf das Wirken des Heiligen Geistes. Jesus war ein Kind, okay, der Sohn Gottes, aber man hätte sagen können „ein Kind“. Das Evangelium beschreibt das ein bisschen, nicht wahr?, als Er sich für drei Tage im Tempel aufhält. «“Dein Vater und ich waren besorgt. Wie konntest du uns das antun?“, „Wisst ihr nicht, dass ich mich um die Dinge meines Vaters kümmern muss5

Der Heilige Josef ist der Inbegriff der aktiven Hingabe und lebt die Dynamik der Dinge, von allem, was geschieht. Und seht, auch das gilt für uns. Er lebte diese Offenheit als Israelit wie jeder andere, aber ich denke, dass gerade er, wie auch die Allerheiligste Jungfrau Maria, vollkommene Israeliten waren; sie besaßen diese Offenheit für das neue Wirken, das Jesus überbracht hat und das noch nicht abgeschlossen ist. In diesem Sinne spreche ich von einer „dynamischen Hingabe“. Er gibt sich mit dem zufrieden, was er tun muss. Er lebt seine Fülle und in dieser Fülle, seht, hat er den Weg geöffnet als DER ERSTE, der Maria, die Miterlöserin und Jesus, den Erlöser angenommen hat. Das ist auch die Aufgabe eines jeden von uns: Er hat es zuerst getan, er hat uns hervorgebracht.

Wenn wir Maria und Jesus annehmen, erleben auch wir dieselbe Dynamik, die er erlebte. Diese Schritte sind wichtig. Ich weiß, dass wir sie kennen, aber von ihm so beschrieben, mit diesen Worten, wenn ihr sie auf euch wirken lasst, werdet ihr sehen, dass sie wichtig und einfach sind, denn das Leben Gottes ist einfach.

In einer anderen Botschaft verweist uns die Allerheiligste Jungfrau Maria – aber auch Jesus – an Josef, einem so einfachen, normalen Menschen. Maria und Jesus bezeichneten ihn als „Hilfe“, als „ihre Ruhe“, „ihre Erquickung“6. Maria sagte, dass der Tod des Heiligen Josef in Anführungszeichen „schmerzlichwar, denn er war der Einzige auf der Erde, der Ihr, abgesehen von Jesus, Trost spenden konnte. Ich sage das, um darauf hinzuweisen: ein NORMALER Mensch, er war für Gott eine Hilfe.

Ich glaube also, wenn wir sagen, dass heilig zu sein für alle möglich ist – «Seid heilig, wie euer Vater heilig ist»7wenn wir vom mystischen Leben, von der geistigen Schau, von der unmittelbaren Erkenntnis sprechen,8 vom Eintauchen in den Geist im Gebet, so ist das sehr, sehr einfach. Der Heilige Josef ist dafür das Beispiel. Wenn wir allerdings in das Gebet im Geist eintreten wollen, um Visionen zu haben, dann mag uns das alles kompliziert vorkommen. Der Heilige Josef tat das nicht, er wusste, was er zu tun hatte. Auf all das, was Gott ihm letztendlich zeigte, hatte er es nicht angelegt, er versuchte lediglich, es zu verstehen. Das ist der Weg eines jeden von uns, aber mit Gott an erster Stelle.

Der Heilige Josef gab seine Vorstellungen von einer Familie auf. Er ließ sie auf zwei Arten los: Als sich ihm Gott zeigte, trat er beiseite mit den Worten: „Ich überlasse Maria ihrem Schicksal, aber ich schaffe es nicht“, doch dann ließ er sich einbeziehen. Von da an hatte er nicht mehr das Leben, wie er es sich vorgestellt hatte, sondern jenes, das Gott wollte. Seht, das gilt für jeden von uns. «Wer sein Leben verliert, wird es finden.»9 Jenes Leben zu verlieren bedeutet nicht, zu sterben, es zu verlieren bedeutet, nicht mehr selbst über das eigene Leben zu bestimmen. Es ist das Leben Gottes und es gibt ein Leben für jeden von uns, es gibt ein Leben für alle zusammen.

In dem Bewusstsein, eine Mutter im Himmel in der Dreifaltigkeit zu haben, die für uns betet und uns hervorbringt, den Heiligen Josef zu haben, der sagt, nicht in der Dreifaltigkeit zu sein10, aber in gewisser Weise durch Maria eingetreten ist, dass sie uns beschützen, uns begleiten, uns segnen, sagt ihr mir, ob wir uns noch vor etwas fürchten müssen?! Wir müssen nur mit Gelassenheit und Freude dem Wirken Gottes freien Lauf lassen und zu jedem Schritt Ja sagen.

Der Heilige Josef ist eine unbequeme Figur, das war er für die Kirche schon immer, denn wenn man sich ganz auf den Moralismus und die sexuelle Ebene konzentriert und wenig an das glaubt, was man predigt, nämlich Maria, die ohne Sünde empfangen wurde – das wird zwar gesagt, aber wenige glauben es –, dann macht der Mann an ihrer Seite alles zunichte, daher ist er unbequem. Er wird also immer vergessen und nur am 19. März hervorgeholt. Morgen wird er wieder weggeräumt und das war’s. Aber der Heilige Josef ist da, und er ist derjenige, der uns wirklich „am meisten von allen“ hilft, auch wenn es stimmt, dass uns alle helfen, aber er ist uns am ähnlichsten und zeigt uns, was wir tun müssen: auf Maria und auf Jesus schauen. Er ist diesen Weg vor uns gegangen. Maria ist in gewisser Weise ein einzigartiges Geschöpf, Jesus die Zweite Person der Dreifaltigkeit, Josef ist ein bisschen wie jeder von uns.

Ich danke also Gott für das Geschenk des Heiligen Josef, ich danke dem Heiligen Josef für seine Treue, für seine Einfachheit; und ich möchte ihm die Stiftung Festung der Unbefleckten, die ganze Kirche Jesu Christi und jeden von euch übergeben. Ich bitte ihn, in diesen Zeiten besonders deutlich mit uns zu sein, um uns zu helfen, die Weite und die Tiefe des Planes Gottes zu verstehen, wie er sie verstanden hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

1 Vgl. Botschaft des Heiligen Josef „Maria, die neue Frau“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 8, Jahr 2021“ und auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

2 Vgl. Lk 2, 16-19

3 Siehe Fußnote 1

4 Siehe Fußnote 1

5 Vgl. Lk 2, 41-52

6 Vgl. Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 31. März 2013 „Maria, Pforte des Himmels“, veröffentlicht auf unserer Webseite in der Rubrik „Botschaften – 2013“.

7 Vgl. Lev 19, 1-2

8 Vgl. das Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes“, Kap 5; Der italienische Titel lautet „Riscrivere la Storia – vol. I – Nel pensiero di Dio“. Eine deutsche Version dieses Buches ist derzeit nicht erhältlich.

9 Vgl. Mt 16, 24-25

10 Siehe Fußnote 3