Verkündigung des Herrn

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

8.4.2024

Apg 4, 23-31; Ps 2; Joh 3, 1-8

An diesem Tag feiern wir die Verkündigung des Herrn, und es ist schön, dies in dieser Osterzeit zu tun, in der wir auf die Auferstehung und die Menschwerdung sehen. Wir haben die Gelegenheit, all das zu betrachten, was das von Gott gewollte Heil umfasst, all das, was Erlösung ist: Gott, der Mensch wird, und Gott, der aufersteht und den Tod besiegt.

Wir haben die Lesungen für den Montag der zweiten Woche der Osterzeit genommen, und ich denke, dass uns das heutige Evangelium1 hilft, dieses Geheimnis der Menschwerdung zu betrachten. Jesus antwortet Nikodemus: «Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen»2, von neuem geboren werden! Seht, von neuem geboren zu werden bedeutet für jeden von uns, für jeden Menschen, aus dem Schoß Mariens neu geboren zu werden, so wie Jesus Christus geboren wurde: aus der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Wie die Allerheiligste Jungfrau Maria Jesus in ihrem Schoß trug, so trägt Sie jeden von uns. Jedem von uns, jedem Menschen, dem es gelingt, Christus zu begegnen, gelingt es, weil er von der Allerheiligsten Jungfrau Maria hervorgebracht wurde, aus Marias Schoß. Er wurde von neuem geboren. Ihr seht also, dass es keine Rolle spielt, wie alt wir sind, wenn wir neu geboren werden. Nikodemus sagt: «Wie ist das möglich?»3 Es ist möglich in der Dimension des Geistes.

Maria ist ein Geheimnis, aber ein Geheimnis von einer Einfachheit, die uns helfen kann, denselben Weg zu gehen, den Sie und unser Herr Jesus Christus gegangen sind. Aber seht, wenn wir Maria wirklich auf einfache Weise betrachten, so ist dieser Weg eine normale Sache, natürlich zur Fülle gebracht, wie Sie es getan hat.

Maria ist die Eucharistische Frau. Uns wurde gesagt: „Lebt als lebendige Eucharistie, werdet lebendige Eucharistie. Betrachtet Maria, wie Sie war. Sie trug die Eucharistie in sich, noch bevor sie eingesetzt wurde. Als Sie Jesus in ihrem Schoß trug, trug Sie da nicht den Sohn Gottes in Geist, Seele, Leib und Göttlichkeit? Sie war bereits lebendige Eucharistie, Sie war bereits lebendiger Tabernakel.

Wir haben die Eucharistie, um die gleichen Schritte zu machen, in dem Ausmaß, in dem sie für jeden von uns vorgesehen sind. Niemand von uns kann die Größe Marias erreichen, aber wir können unsere Fülle durch die Eucharistie, durch die Gemeinschaft und durch das Gebet erreichen. Auch wir können das. Der Heilige Paulus sagt sogar: «Nicht mehr wir leben, sondern Christus lebt in uns.»4 Es ist diese Dimension, die Maria in der Normalität des Mutterseins gelebt hat, mit ihrem Ja5, das Sie an diesem Fest, das wir heute feiern, sagte.

Betrachten wir Maria auch in der Dimension, in der Sie vor allem gehandelt hat im Wissen, dass das erste Wirken im Geist erfolgt. Wie wirkte Maria also in erster Linie? Mir scheint, dass es im Evangelium keine Reden gibt, die Maria gehalten hätte, keine Treffen von Maria mit diesem oder jenem. Das Wirken von Maria war immer und nur im Geist: ihr fortwährendes Ja, ihre Annahme dessen, was Gott Ihr jeden Tag zu verstehen gab, ohne je zu zweifeln, ohne sich je eine Frage zu stellen. Ihre Fragen waren: Sie bewahrte alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach.6 Aber ich denke, dass Marias Art nachzudenken nicht wie die unsere ist. Wir suchen nach Bestätigungen und gehen hierhin und dorthin, um sie zu finden. Das, was wir spüren, müssen wir irgendwie in unser Leben einpassen, dafür den Raum schaffen, dass es hineinpasst.

Marias Art nachzudenken war: „Was muss ich tun, um in das eintreten zu können, was der Herr Jesus mir gesagt hat, in das, was Gott mir gesagt hat, in das, was der Heilige Geist mir gesagt hat?“ Das heißt, es ging nicht um Sie als Person, die etwas brauchte, es ging Ihr nur darum zu verstehen, wie Sie Gott dienen konnte. Das ist etwas anderes! Es ging nicht darum zu verstehen, Sie erwog all diese Dinge nicht, um zu verstehen, was Er ihr sagen wollte, sondern um zu verstehen, was Sie tun sollte. Sie zweifelte die Dinge nicht an, die Ihr gesagt wurde, Sie versuchte nur, sie zu verkörpern.

Es gibt einen Abschnitt aus diesen Tagen, zu dem ich mich und jeden von euch einlade: Jesus vertraut Maria vom Kreuz aus Johannes an: «Siehe, deine Mutter!», «Siehe, dein Sohn!» Und von jenem Tag an nahm er Sie in sein Haus auf7, und bis Maria in den Himmel aufgenommen wurde, verließ Sie es nicht mehr. Ich lade jeden von uns ein, in dieser Zeit das Gleiche zu tun: Nehmt Maria in euer Haus auf, als ob Jesus an jenem Freitag, der gerade vergangen ist, zu jedem von uns gesagt hätte: „Siehe, deine Mutter“, „Siehe, dein Sohn.“ Nehmt Sie in euer Haus auf, hört auf Sie, folgt Ihr! Sucht nichts anderes, ihr braucht nichts anderes. Es geht jetzt nicht um das, was wir tun sollen, was wir sagen sollen: Bleibt bei Maria. Überlasst es den Werkzeugen Gottes, jenen außergewöhnlichen8, die ganze Sache voranzutreiben. Wir bleiben bei Maria. Seht, das bedeutet, den guten Teil gewählt zu haben9, denn wo die Allerheiligste Jungfrau Maria ist, ist der gute Teil.

Bei Maria zu bleiben bedeutet, das Wirken Gottes im Geist zu begleiten, so wie Sie es tat. Bei Maria zu bleiben bedeutet, Werkzeug Gottes in dieser Zeit zu sein, denn Sie ist das Werkzeug schlechthin. Vielleicht müssen wir uns also fragen: Was können wir von der Allerheiligsten Jungfrau Maria lernen? Ich denke, wir müssen vor allem beten lernen, wir müssen lernen, anzubeten, wir müssen lernen, Fürsprache zu halten, wir müssen lernen, immer zu segnen, wir müssen lernen, niemanden auszuschließen. Aber das Größte, das wir lernen müssen, ist die Stille, die jungfräuliche Stille. Der Heilige Josef hat uns davon erzählt10. In Maria war sie vollkommen wirksam.

Der Heilige Josef, der Gerechte unter den Gerechten, war nach Maria der größte Mensch, den es je gegeben hat und den es je geben wird. Weshalb? Weil er Maria betrachtete. Er wurde zu dem, was er war, indem er auf Maria sah. Indem er in Marias Nähe war, indem er Maria betrachtete, indem er der Stille Marias lauschte, wurde er der Heilige Josef. Und ich sage euch, dass jeder von euch, jeder von uns, den gleichen Weg gehen kann, indem er Maria betrachtet.

Die Stille Marias ist kein passives Schweigen, das macht das Evangelium deutlich: «Sie erwog es in ihrem Herzen.»11 Aber was erwog Sie? Sie verstand es, die Stimme Gottes zu erkennen, Sie kannte die Heilige Schrift sehr gut… Seht, im Alter von drei Jahren brachte man Sie in den Tempel, Sie wuchs im Tempel auf, Sie kannte also Priester, Hohepriester,… Sie kannte all das, aber Sie verstand es, auf die Stimme Gottes zu hören, die durch wen auch immer sprach.

Sie hörte auf die Hirten, als sie kamen und Ihr sagten: «Wir haben einen Erzengel gesehen, der zu uns sagte: ‚Ehre sei Gott in der Höhe», und Ihr große Dinge über dieses Kind erzählten12. Sie hörte auf die Heiligen Drei Könige, die aus dem Orient kamen.13 Wer sind sie? Sie hörte ihnen zu. Sie hörte auf Simeon: «Ein Schwert wird deine Seele durchbohren», auf die Prophetin Hanna14, Sie hörte auf sie alle. Es ist nicht so, dass Sie sagte: „Du bist kein Priester, auf dich höre ich nicht; du bist kein Bischof, du bist kein…“, ich weiß nicht, was es damals noch gab, der Pharisäer… Sie hörte allen zu, und bei allen verstand Sie es, die Stimme Gottes zu erkennen, bei allen verstand Sie es, in die Stille einzutauchen und zu sehen, worum Gott Sie bat. Lernen wir daraus!

Ich sage: Wir haben keine einzige Rede von Maria gehört, aber Pfingsten ereignete sich um Maria, die Kirche wurde um Maria herum geboren. Und ich schäme mich nicht zu sagen: Die Kirche ist Maria. Würde es Maria nicht geben, gäbe es keine Kirche. Ohne die Allerheiligste Jungfrau Maria gibt es DIE KIRCHE nicht, es gibt sie nicht. Die Kirche ist nicht um die Eucharistie herum: Die Kirche ist um Maria, die zur Eucharistie geht, sie ist um Maria, die zum Gebet geht, sie ist bei Maria, die Fürsprache hält, sie ist bei Maria, die betet. Entfernt Maria und ich garantiere euch, dass die Kirche weniger als zwei Sekunden besteht, es gibt sie nicht. Nicht, weil Gott sie nicht bestehen lässt, sondern weil der Mensch OHNE MARIA so gut wie am Ende ist. Die Kirche ist Maria, Sie hat sie hervorgebracht. Sie wurde von oben geboren, aber Maria hat sie hervorgebracht, so wie jeden von uns.

Sie hat nie jemanden ausgeschlossen, Sie hat nie jemanden gesucht. Sie hat immer alle aufgenommen, für alle gebetet, Sie hat allen vergeben, alle gesegnet und alle auf die Begegnung mit Jesus vorbereitet und tut dies auch weiterhin. Es ist die Allerheiligste Jungfrau Maria, die uns auf Jesus vorbereitet und uns zu Ihm führt. Sie ist die Einzige. Seht, sogar die Erzengel – erhabene Werkzeuge, reiner Geist, nicht wahr? – lernen von der Allerheiligsten Jungfrau Maria, beten die Allerheiligste Jungfrau Maria an. Sogar die Erzengel, lernen, was das Gebet betrifft, von der Allerheiligsten Jungfrau Maria, sogar die Erzengel. Sie verstehen es, vor dem Thron Gottes zu stehen; Tag und Nacht warten sie darauf, dass Gott eine Botschaft sendet und brechen wie Pfeile auf. Das ist ihre Aufgabe, und schon darin sind sie vollkommen. Aber für diese Schritte, die über das Gebet hinausgehen, die darüber hinausgehen, Werkzeuge zu sein, und für die sie in dieser Zeit hier auf der Erde sind, auch in diesem Kampf, erhalten sie Unterweisungen und Erklärungen von der Allerheiligsten Jungfrau Maria, selbst die Erzengel.

Maria wusste, wen Sie in ihrem Schoß trug, nicht wahr? Sie wusste, dass es der Sohn Gottes war, aber obwohl Sie wusste, dass Sie den Sohn Gottes in ihrem Schoß trug… seht, Marias Demut… obwohl Sie es wusste,… machte Sie sich sofort auf zu ihrer Cousine Elisabeth. Und es ist nicht Maria, die zu ihr sagt: „Ich trage den Sohn Gottes in mir,“ es ist Elisabeth, die Ihr sagt: «Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?»15 Nicht Maria ist es, die zu ihr sagt: „Ich…“, danach sagt Maria: «Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott»16, aber erst danach. Sie geht einfach. Dasselbe bei den Hirten, dasselbe im Tempel bei Simeon. Nicht Sie ist es, die sagt: „Seht, ich habe den Sohn Gottes in meiner Hand, seht…“, sondern es sind die anderen, die es erkennen.

Wenn ich also sage: „Lernen wir von Maria“, dann möchte ich dem nichts mehr hinzufügen, aber ich denke und hoffe, dass jeder von euch diese Dinge bereits versteht. Was möchten wir sagen: „Ich bin hier, ich gehöre zur Kirche, ich bin Priester, ich habe verstanden, was das Gebet ist, ich habe dies verstanden, ich habe das verstanden?“ Ich glaube, von dem Moment an, wo einer von uns den Kühnheit hat zu sagen: „Ich habe verstanden“, bedeutet das, dass er nichts verstanden hat, es bedeutet, dass er in der Dunkelheit ist, denn wenn die Allerheiligste Jungfrau Maria, wenn jemand zu Ihr gesprochen hat, in ihrem Herzen darüber nachdenken musste, Sie (!), und ich mir erlaube zu sagen: „Ich habe verstanden“… Ich bitte euch, es ist gut, dass ihr sagt, was ihr verstanden habt, aber fügt hinzu: „Ich glaube verstanden zu haben und ich bitte euch um Hilfe, es mir durch die Gemeinschaft zu bestätigen“, „ich glaube verstanden zu haben, was meint ihr dazu?“, „Mir scheint verstanden zu haben; was sagt ihr dazu?“ Wenn jemand beginnt: „Ich habe verstanden“,…

Sie wollte niemanden belehren, Sie wollte nur jeden lieben. Möchten wir von Maria lernen? Belehrt niemanden, liebt einfach. Sie sagte niemandem, was er tun sollte, niemandem! Nicht einmal, wenn ihr die Valtorta lest. Ich habe sie auf und ab gelesen. Maria sagte nur: „Bete…, geh zu Jesus…, bitte um Vergebung…, mach dir keine Sorgen…“ Sie sagte nie zu jemandem: „Tu dies, tu jenes.“ Das Höchste, das Sie sagte, war, sie zu Jesus zu schicken, das war’s. Sie war die Allerheiligste Jungfrau Maria, Sie war die Kirche, Sie war die Mutter, die Miterlöserin. Sie war… Sie ist! Deshalb glaube ich, wenn ich euch sage, Sie in unser Haus aufzunehmen, dass es dafür nie zu spät ist. Es ist nie zu spät, von Ihr zu lernen und wir haben nie genug von Ihr gelernt. Selbst diejenigen, die Sie bereits in ihrem Haus haben und mir sagen werden: „Ich habe Sie schon immer bei mir“, das ist gut, aber es ist nie genug, was wir von der Allerheiligsten Jungfrau Maria lernen können.

Danken wir also Gott noch einmal für die Allerheiligste Jungfrau Maria, für dieses Geschenk, das meiner Meinung nach sogar größer ist als das Leben, denn ohne das Leben könnten wir Maria nicht begegnen, aber ich bin mir bewusst, dass wir ohne Maria nicht ins Leben eintreten könnten Ich weiß also nicht, was größer ist, das eine kann ohne das andere nicht sein. Warum uns das Leben schenken – Leben im Sinne von „wir existieren“ – wenn wir dann Maria nicht begegnen. Vielleicht wäre es besser zu sagen: „Es wäre besser, nicht geboren zu werden.“ Sie gehören zusammen.

Indem ich also Gott für das Geschenk von Maria danke, möchte ich Dich, o Mutter, heute bitten, uns dabei zu helfen, zuhören zu lernen, uns zu helfen zu tun, was Du getan hast, uns selbst loszulassen, alle unsere Vorstellungen, um Deine Diener zu werden, denn meiner Meinung nach ist es das größte Geschenk, das wir erhalten können, Diener der Magd des Herrn zu sein. Danke.

1 Vgl. Joh 3, 1-8

2 Vgl. Joh 3, 3

3 Vgl. Joh 3, 4

4 Vgl. Gal 2, 19-20

5 Vgl. Lk 1, 26-28

6 Vgl. Lk 2, 19; 2, 52

7 Vgl. Joh 19, 25-27

8 Siehe Rubrik „Die außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes“ auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

9 Vgl. Lk 10, 38-42

10 Siehe Gespräch vom 19. März 2002, das im Buch „Über die Große Barriere hinaus“, S. 209 – 211 veröffentlicht wurde. Verlag Luci dell’Esodo; verlag@lucidellesodo.com

11 Siehe Fußnote 6

12 Vgl. Lk 2, 8-18

13 Vgl. Mt 2, 1-12

14 Vgl. Lk 2, 33-38

15 Vgl. Lk 1, 39-45

16 Vgl. Lk 1, 46-47