Silvia und Fabrizio

Ich bin Silvia, 59 Jahre alt, und habe im September 2018 Fabrizio, 44 Jahre alt, in der Kirche Jesu Christi des Universums im Heiligtum von Ghedi geheiratet. Wir haben uns 2006 kennengelernt, ich kam gerade aus einer ersten Ehe (die später annulliert wurde), die an der Unreife von uns beiden scheiterte und aus der 3 Kinder hervorgingen. Meinen ersten Mann, Lorenzo, lernten ich inmitten eines weltlichen Lebens voller Vergehen und Drogenmissbrauch kennen, er bereits kokainabhängig. Wir verliebten uns und wollten unser Leben ändern und eine Familie gründen, mit tausend Plänen und Erwartungen. Nach einiger Zeit haben wir geheiratet. Während ich meine „Laster“ hinter mir gelassen hatte, war dies bei Lorenzo nicht der Fall, der weiterhin Kokain konsumierte, allerdings verheimlichte er mir das. Ich war mit meiner Rolle als Mutter beschäftigt und merkte es erst, als unser Leben abzustürzen begann: Schulden, Affären und Situationen hart an der Grenze, die ich nicht aufzählen werde.

Die Geburt unserer Kinder hatte in mir viel Dankbarkeit gegenüber Gott und viele existenzielle Fragen geweckt. In diesen Jahren begann ich nach langer Zeit wieder in die Kirche zu gehen. Wir heirateten kirchlich, aber man kann sagen, dass ich seit meiner Firmung nicht mehr hingegangen bin. Ich begegnete der katholischen Bewegung „Charismatischen Erneuerung“, durch die ich Jesus kennenlernte, und im Gebet, in einer innigen Beziehung zum Herrn, erhielt ich Antworten auf meine vielen Fragen. Durch Ihn wurde mein Gedanke von Tag zu Tag umgewandelt. Ich spürte, dass ich Ihm mein ganzes Leben übergeben musste. Es folgte eine Zeit großer Prüfungen und Durchgängen, in denen ich jedes Mal von Jesus aufgefordert wurde, Ihm zu vertrauen und Ihn zu lieben, indem ich meine Vorstellungen von Glück, Liebe und Familie losließ, um meine wahre Identität in Gott zu entdecken, die mir von meiner Empfängnis an vorbestimmt worden war.

Die Ehe mit Lorenzo ging im Jahr 2000 zu Ende, mit viel Leid für alle. Später wurde sie annulliert. 2006 lernte ich Fabrizio kennen, er war 28, ich 42. Er stammte aus einer protestantischen Familie, die ihren Glauben aber nicht praktizierte. Er hatte keine Ahnung von Jesus Christus! Ich hatte mich gerade von meiner Scheidung und den Jahren großer Schwierigkeiten erholt und sehnte mich nach etwas Leichtigkeit. Nach einigem Zögern aufgrund des Altersunterschieds beschloss ich also, seinem Werben nachzugeben. Ich merkte sofort, dass er nicht wie die anderen war. Seine Wesen war rein und unversehrt. Er glaubte nicht an Gott, oder besser gesagt, er hatte sich diese Frage nie gestellt, aber ich konnte meinen Glauben mit ihm teilen und er respektierte ihn. Er schenkte mir sehr unbeschwerte Momente und wir hatten viel Spaß zusammen.

In jenen Jahren begann ich mich unwohl zu fühlen, wenn ich die Kirche und den Gebetskreis besuchte. Zuerst dachte ich, es sei eine Frage meiner spirituellen Trägheit, jedoch konnte ich das Fließen des Heiligen Geistes nicht mehr spüren. Alles schien so vorbereitet, so unecht. Jedes Mal empfand ich eine innere Leere. Eines Tages, als ich in meinen Gedanken versunken war und einen Urlaub organisieren wollte, um dem Alltag ein wenig zu entfliehen, hörte ich eine weibliche Stimme, die „Medjugorje“ sagte. Ich verstand sofort, dass es die Stimme der Muttergottes war. Ich folgte diesem Ruf ohne zu überlegen und fuhr nach einigen Tagen allein nach Medjugorje. Um diese Reise zu organisieren, wandte ich mich an den Pfarrer meines Ortes, und durch ihn lernte ich schließlich Pater Tomislav Vlašić und Stefania Caterina kennen. Diese Reise offenbarte mir ein völlig neues Bild der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Das war im Jahr 2012.

Dann begann ich, die Bücher von Stefania Caterina zu lesen, vor allem „Über die Große Barriere hinaus“, und erkannte in diesen Prophezeiungen die Wahrheit, nach der mein Geist immer gesucht hatte; die Leere, die ich in mir spürte, wurde von der Wahrheit gefüllt. Im selben Jahr beschloss Fabrizio, mich auf eine Reise ins Heilige Land und dann zum zweiten Mal nach Medjugorje zu begleiten, aus Neugierde und aus Liebe zu mir. In Medjugorje erwachte sein Geist, er fühlte einen starken Ruf, völlig unerwartet. So begannen wir gemeinsam am Leben in der Kirche Jesu Christi des Universums teilzunehmen, an den Treffen der Stiftung „Festung der Unbefleckten“ und im Jahr 2016 empfingen wir das Zeichen.

Unser Leben als Ehepaar veränderte sich von Tag zu Tag. Wir begannen, das Wirken Gottes im jeweils anderen zu betrachten und den Wunsch, uns füreinander aufzuopfern, damit das Leben Jesu immer mehr in uns wachsen konnte. Jesus bat uns, unsere Liebe durch die Ehe zu besiegeln und Ihn in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen. Das hat in uns das Bewusstsein geweckt, Werkzeug in Seinen Händen zu sein zum Wohle vieler, ein Werkzeug seiner Liebe, um Liebe hervorzubringen. Wir haben verstanden, dass die Ehe eine Mission ist, keine persönliche Entscheidung. Es ist immer Gott, der erwählt, und wir müssen darauf eine Antwort geben.

Heute leben wir unsere Identität voll und ganz, mit großer Dankbarkeit und Freude. An Schwierigkeiten mangelt es nicht, wie in jeder Ehe, aber ausgehend von Ihm, von dem, was Er sagen würde, was Er tun würde, werden diese Schwierigkeiten zu Gelegenheiten für Wachstum und dafür, uns zu erheben. Wir danken Gott für das, was Er in uns und durch uns getan hat, und für das, was Er noch tun will.