Samstag der Osteroktav

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

15.4.2023
Apg 4, 13-21; Ps 118(117); Mk 16, 9-15

Es scheint so, als würden die Lesungen dieser Tage im Gegensatz zur heutigen ersten Lesung und dem Evangelium stehen. Meiner Meinung nach zeigt uns dieser Gegensatz sehr gut nicht nur die Auferstehung Jesu, sondern auch jene der Apostel. Sie gelangten von einer Haltung des Nicht-Glaubens dazu zu glauben, sie erlebten die Auferstehung. Wenn wir uns die drei Jahre des öffentlichen Lebens Jesu ansehen, so war die Liebe der Apostel für Jesus eine wahre, starke Liebe, aber es war noch eine, wie wir sagen, menschliche Liebe, eine Liebe, um es vielleicht besser auszudrücken, die vom eigenen Gedanken ausging, von der eigenen Sichtweise, der eigenen Art und Weise zu verstehen. Es war noch alles mit dem vermischt, was den Geist der Welt darstellt, was den Geist einer Gesellschaft darstellt, die alles kategorisiert, auch die Art zu lieben. Sie ging von ihrem Gedanken aus, von ihren Erfahrungen; sie ging von dem aus, was die Apostel für richtig hielten. Sie warteten auf den Messias, der Israel befreien sollte, und sie begleiteten Jesus mit ihrer Liebe auf dieses Ereignis hin, darauf, der Retter zu sein, aber auf menschliche Weise.

Nach der Auferstehung hatte sich etwas in ihnen verändert, jene Liebe hatte sich verändert, sie wurde umgewandelt. Sie stellten nicht mehr ihren eigenen Gedanken, ihr Wissen, ihr Ego an die erste Stelle, sondern das, was sie gehört und gesehen hatten, so wie wir es in der ersten Lesung gehört haben, wo sie offen sagten: «Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst. Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.»[1] Wenn wir davon sprechen ‚uns selbst abzusterben‘ würde ich hier sagen, dass die Apostel in diesem Abschnitt sich selbst und ihrem Ego abgestorben sind.

Wir fragen uns schnell, warum sie dafür drei Jahre brauchten. Sie lebten mit Ihm, sie waren Ihm nahe, sie hörten Ihm zu, berührten Ihn, wie kommt es, dass sie drei Jahre brauchten, um ihren Gedanken zu ändern? Betrachtet nur uns selbst: Wir haben in dieser Zeit Gnade über Gnade wie die Apostel: Wir haben die Eucharistie, die Sakramente, wir haben viele Werkzeuge, die über diese Zeit sprechen, von Ihm, aber auch bei uns, so wie zur Zeit der Apostel, herrscht der Gedanke der Welt vor, der den Gedanken Gottes immer unterdrückt.

Wir haben gehört, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht leugnen konnten, dass die Apostel ein Wunder vollbracht hatten. Sie hatten sie als jene wiedererkannt, die bei Jesus waren, aber anstatt sich selbst zu hinterfragen und sich einen Ruck zu geben, anstatt Gott freie Hand zu lassen, um in ihnen wirken zu können – denn das war eine weitere Gelegenheit, die Gott ihnen gab, um sich zu ändern –, handelten sie wie gewohnt: „Wenn wir diese Leute gewähren lassen, werden alle an sie glauben. Wenn wir sie gewähren lassen, werden wir zu nichts mehr nütze sein. Sie gewähren zu lassen, ist nicht der richtige Weg.“ Also befahlen sie den Aposteln zu schweigen.

Ich sage, dass die Apostel ein unbestreitbares Beispiel an Heiligkeit sind, aber wenn wir tiefer blicken, sind sie ein Beispiel dafür, was Gott in Männern und Frauen machen kann, die dem Heiligen Geist freie Hand lassen; was Gott tun kann, wenn ein Mensch aufrichtig nach Ihm sucht. Denn diese Veränderung, die sich in ihnen ereignete, geschah deshalb, weil Gott an einem bestimmten Zeitpunkt eingegriffen hat. Wo der Mensch nichts mehr tun kann, greift Gott ein und öffnet ihn, aber es muss jene Bereitschaft vorhanden sein, sich selbst abzusterben. Dann kann Gott eingreifen. Niemand von uns kann ohne das Eingreifen des Heiligen Geistes auferstehen. Wir können unseren Gedanken verändern, unseren Blick weiten, aber wenn wir es möchten und uns zur Verfügung stellen, um dem wahren Leben zu begegnen, dann kommt uns das Leben entgegen. Dafür sind die Apostel für mich ein Beispiel.

Im Evangelium[2] haben wir gesehen, dass es ihnen schwerfiel, Maria Magdalena zu glauben, den Jüngern von Emmaus, doch dann fand diese Veränderung statt. Sie ließen den alten Israeliten zurück und nahmen den neuen Menschen an; der alte Mensch stirbt und der neue Mensch wird geboren.

Wenn ich sage, dass dieser Schritt in all jenen erfolgt, die ihn möchten, dann meine ich damit nicht, dass jeder sofort in seine Fülle eintritt, denn es braucht ein ganzes Leben, es braucht alle Prüfungen und all die unterschiedlichen Situationen, um zu jenen Geschöpfen zu werden, die in die Neue Schöpfung eintreten. Das traf auch auf die Apostel zu. Aber wenn dieser Schritt einmal getan ist, gibt es kein Zurück mehr. Wer den Gedanken Gottes wirklich vollständig angenommen hat und ihn sich wünscht, dem gereicht ALLES zum Guten[3], um ihn vollständig annehmen zu können. Es gibt kein Zurück mehr. Man wird immer noch Fehler machen, sündigen, man wird immer noch fallen, aber es gibt kein Zurück mehr. Es ist, als würde man jeden Zweifel außen vor lassen. Hier kommt der Unterschied zwischen der Versuchung und der Prüfung zum Tragen, von dem wir bereits gesprochen haben.[4]

Vor dieser Frage, die sich Petrus und Johannes stellten: «Ist es richtiger, auf Gott zu hören, Ihm zu gehorchen oder eher den Menschen?»[5], ich glaube, vor dieser Frage stehen wir alle, jeder von uns, und mehrmals im Leben. Sollen wir eher auf die Impulse Gottes hören, der zu uns spricht, oder auf die menschliche Vernunft, die uns viele gute, allerdings menschliche, Gründe aufzeigt? Ich denke, jeder von uns musste diesen Schritt gehen, denn Gott spricht zu jedem.

In der heutigen Zeit wird immer deutlicher, dass derjenige, der sich bemüht auf das zu antworten, was er in seinem Innersten hört, auf das, worum Gott ihn bittet, oft als Fanatiker angesehen wird, manchmal sogar als Verrückter. Jedenfalls versuchen die Menschen um ihn herum immer wieder, ihn von der Idee abzubringen, ganz Gott anzugehören, Gott an die erste Stelle zu setzen, das zu tun, was Gott wachruft. Sie versuchen, ihn mit menschlichen Argumenten davon abzubringen, oft sogar mit dem Wort Gottes: „Man stelle sich vor, Gott würde dieses oder jenes wollen, auf diese oder jene Weise!“, wird Gott in den Mund gelegt.

An die erste Stelle viele menschliche Argumente zu setzen, seht, das war dieselbe Methode, die auch der Hohe Rat anwandte, als sie Jesus anklagten und im Anschluss daran die Apostel. Wenn ihr der ganzen Leidensgeschichte gut zuhört, so findet ihr nur menschliche Gründe. Sie hatten nichts gegen Jesus in der Hand, was die Lehre betraf, sondern nur menschliche Gründe, dass Er den Tempel zerstören würde, dass Er schlecht über dieses oder jenes gesprochen hätte…

Wenn wir nach einem Beispiel suchen, wo diese menschlichen Gründe Gott blockieren, so denke ich, dass das bei den Marienerscheinungen sehr deutlich wird. Die Allerheiligste Jungfrau Maria, die erscheint, die uns um etwas bittet, die uns einen Weg aufzeigt und wo hingegen eine Reihe von Argumenten vorgebracht wird, um das zu blockieren, was Maria gesagt hat, um es zu unterdrücken und zu zerpflücken. Und das geschieht mit vielen Werkzeugen, die in dieser Zeit gesprochen haben; unvollkommene Werkzeuge, Werkzeuge, die nicht von der „heiligen Lehre“ gesprochen haben und sicherlich nicht die Absicht hatten, Glaubensdogmen zu ändern, aber alle wurden aus menschlichen Gründen, aus menschlichen Interessen beseitigt.

Daher sage ich mir und auch euch, bremsen wir die Impulse Gottes nicht, denn wir sind es, die dabei den Kürzeren ziehen. Wie können wir sie erkennen, denn auch hier wird sofort gesagt werden: „Und wenn dieser Impuls nicht von Gott kommt?“ Ich sage euch, wenn die Impulse von Gott sind, dann sind sie immer für das Leben, dann öffnen sie immer etwas Neues. Sie richten sich nie gegen jemanden. Impulse von Gott fördern, sie fördern jeden. Natürlich öffnen sie uns für etwas Neues, das ja. Man kann sie nicht an Vergangenes binden, an etwas, das wir bereits kennen. Häufig führen sie uns über Bekanntes hinaus, aber wir verstehen sie von innen heraus, denn als Kinder Gottes haben wir die Fähigkeit zu erkennen, was richtig und was falsch ist, unabhängig von den menschlichen Gründen. Derjenige, dessen Aufgabe es ist, die Impulse Gottes zu unterscheiden, müsste es im Geist machen und nicht auf menschliche Weise. Derjenige, der dazu berufen ist, müsste es mit Fasten und Beten tun, stundenlang kniend und im Hören auf das, was Gott ihm sagt und erst dann kann er darüber urteilen, was jemand anderer gesagt hat.

Man kann die Impulse Gottes nicht mit menschlichem Verstand begreifen, sonst wären sie nicht von Gott. «Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken. Meine Wege sind nicht eure Wege.»[6] Wenn ihr die wahren Impulse Gottes betrachtet, so beschuldigen sie nie jemanden, auch jene nicht, die wirklich Unrecht begangen haben. Wenn ihr es bis ins Letzte betrachtet, so wird auch Luzifer per se nicht beschuldigt. Sie sagen, dass er das Böse ist, aber sie verdammen ihn nicht. Die Impulse Gottes sind nie auf Konflikt aus. Auch wenn derjenige, der diese Impulse hat, häufig Konflikte erlebt, aber nicht er ist es, der sie auslöst. Es sind jene, die gegen ihn vorgehen, aber er selbst unternimmt auch gegen diese nichts. Er wird weitergehen, sie erheben, ihnen helfen, aber er kann nicht umhin, ihnen offen zu sagen, was er gesehen und gehört hat, denn, wenn es ein Impuls von Gott ist, wird man den, der einen anschuldigt und attackiert, nicht anklagen, sondern einfach weitergehen.

Die Impulse Gottes möchten immer nur das Höchstmaß an Gutem, das heißt, sie streben immer nach dem, was im Himmel ist, sie suchen das ewige Leben, sie streben danach, den Menschen als Kind Gottes zu fördern, nicht so sehr, dass er sich menschlich verwirklicht, indem er Großes vollbringt. Das kann nur eine Folge davon sein, sich als Kind Gottes verwirklicht zu haben.

Normalerweise sind diese Impulse auch immer sehr einfach. Es ist schließlich Aufgabe desjenigen, der diese Impulse erhält, diese Einfachheit zu leben und freimütig bereit zu sein, wie es die Apostel waren. Sie wurden durch diese Freimütigkeit zu jenen, die sehr viele Menschen erweckten, das hören wir jetzt laufend in der Apostelgeschichte: Zweitausend, Fünftausend ließen sich taufen. Und die Aposteln sagten ganz einfache Dinge: «Er ist auferstanden.»

Ich denke also, dass auch wir, wenn wir auf diese Impulse mit unserer Freimütigkeit, unserer Einfachheit und mit unserem Glauben antworten wollen, demütig, gelassen und freudig bleiben müssen, und durch die Werkzeuge, die Gott uns geschenkt hat – das größte die Heilige Messe –, die Menschheit darbringen, die Letzten, die Kleine, für die Feinde beten, für jene, die uns verfolgen, und weitergehen und dabei Gott freie Hand lassen.

Und die Allerheiligste Jungfrau Maria möge uns auf diesem Weg führen, Sie möge uns helfen zu leben, wie Sie gelebt hat, in jenem Glauben, in jener Liebe zu allen und mit jenem Blick, der immer über die Grenzen hinausblickt, der niemals dabei stehenbleibt, die Dinge der Erde zu betrachten, jene, die uns angreifen, jene, die nicht glauben, sondern versucht, für alle zu glauben. Sie möge euch segnen, alle Kleinen, die Letzten, alle schwierigen Situationen, in denen sich die Erde befindet, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Apg 4, 19-20

[2] Vgl. Mk 16, 9-15

[3] Vgl. Röm 8, 28

[4] Siehe „Das Dreifaltige Wirken in der Kirche Jesu Christi des Universums – Kapitel 3, Das Antlitz der Allerheiligsten Jungfrau Maria – Teil 2“ veröffentlicht auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[5] Vgl. Apg 4, 19

[6] Vgl. Jes 55, 8