Osternacht

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

8.4.2023

In diesen Tagen haben wir die Lesungen der Propheten, des Alten Testaments gelesen[1] und wir konnten erneut sehen, dass die Gegenwart Jesu in allen Propheten, in allen Lesungen, auch in jenen des Alten Testamentes, lebendig war. Wir konnten erneut erkennen, wie Gott von Ewigkeiten an, unmittelbar nach der Erbsünde auf jede erdenkliche Weise versucht hat, den Menschen, der gefallen war, zu erheben. Er hat aus seiner unendlichen Liebe heraus einen ganzen Weg ersonnen, um den Menschen zu sich zurückzubringen; ihn in jeder Hinsicht auf einer rein menschlichen Ebene zurückzubringen, um ihn schließlich auf jener viel wichtigeren Ebene, jener des Geistes zurückzubringen. Um das zu erreichen, war die Erlösung durch Jesus, die wir in diesen Tagen durchlebt haben, das Entscheidende.

Gott hat den Menschen wieder aufgerichtet und Er tat es, da Er jenen Plan, der Mensch solle gemeinsam mit Ihm das Universum regieren, nicht nur nicht aufgegeben hat, sondern zur Vollendung bringen möchte, und das dürfen wir nicht vergessen. Ungeachtet dessen, was wir erleben, was wir sehen, ungeachtet der Verwirrung, der Probleme, sind wir dazu bestimmt, das Universum gemeinsam mit Gott zu regieren. Das tragen wir in uns, es ist Teil unserer Identität. Wir wurden nach dem Abbild und Gleichnis Gottes erschaffen. Und die Erlösung durch Jesus Christus ist genau das: wieder dahin zurückzukehren, Kinder Gottes zu sein, die Fähigkeiten der Kinder Gottes zu haben. Es ist ein Weg, der in der Neuen Schöpfung gipfeln wird – das haben wir heute Abend auch vom Heiligen Paulus gehört[2] –, er wird in einem Leben gipfeln, das ewig sein wird; es ist ein Weg, der jedoch schon hier auf der Erde jenen, die ihn gehen, inmitten von Mühsal und Prüfungen Frieden, Fülle und Freude schenkt. Ich sage, er gibt dem Leben einen Sinn, denn meiner Meinung nach haben wir die wahre Fülle, den wahren Frieden dann, wenn unser Leben einen Sinn hat, wenn alles, was wir tun, einen Wert und einen Grund hat. Es besteht nicht einfach nur zum Zeitvertreib.

Durch das Kreuz Jesu, durch das Leiden, über das wir nachgedacht und mit dem Kreuz angebetet haben, denke ich, ist es unmöglich, die Liebe Gottes nicht zu verstehen, die Liebe nicht zu verstehen, die Jesus für uns hat. Ich denke, es ist einfach, wie ich gestern zu sagen versucht habe[3], sich klar zu machen, dass wir es mit einem Gott zu tun haben, der Mensch geworden ist und den man nur lieben kann. Es trifft allerdings zu, dass wenn wir Ihn lieben und uns Ihm nähern, Er uns miteinbezieht und das macht uns häufig Angst: Diese Liebe ist so ungeheuer groß, dass wir sie fürchten. Daher ist es uns lieber, Ihm nahe zu sein, womöglich von Zeit zu Zeit zu Ihm zu beten, oder schlimmer noch zu sagen, dass Er nicht existiert. Uns hingegen völlig umarmen zu lassen, ängstigt uns. Das müssen wir ehrlich zugeben.

Ich glaube, dass die Zeit gekommen ist, zumindest für uns, und ich möchte es für euch alle und für mich selbst, wo wir in die Auferstehung eintreten und indem wir in die Auferstehung eintreten, leben wir diese Liebe Gottes auf vollständige Weise, als Braut und Bräutigam Christi – was nicht bedeutet, wie uns leider immer wieder gezeigt wurde, dass Christus zu begegnen bedeutet, auf etwas verzichten zu müssen, als Büßer oder Sklaven leben zu müssen. Es bedeutet zu leben, aber als Kinder Gottes zu leben, mit einem Sinn; es bedeutet, das Leben völlig anzunehmen, es zu umarmen und es bedeutet, es einzusetzen, ernsthaft einzusetzen, auch zu verlieren, dennoch: es MIT IHM zu tun. Nicht die Ergebnisse zählen, es zählt, die Art und Weise wie wir leben. Es ist nicht wichtig, ob man sich später an uns erinnern wird oder nicht, ob wir etwas hinterlassen haben oder nicht, sondern wie wir gelebt habe und das zählt sehr wohl.

Ich habe gestern gesagt, dass die Liebe Gottes anzunehmen bedeutet, sich trotz unserer Begrenztheit, unserer Sünden, trotz all dem Schlechten, das in uns steckt – was für uns schlecht ist, aber nicht für Ihn –, sicher zu sein, dass wir mit Ihm zusammenzuarbeiten können. Das Größte dabei ist, dass Er nichts ohne uns tut. Gott hat sich dafür entschieden, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, wie ich zuvor gesagt habe, und wenn der Mensch nicht mitmacht, fehlt er in gewissem Sinne. Nicht, dass Gott es nicht alleine könnte, aber Er hat sich dafür entschieden, mit uns zusammenzuarbeiten und wenn wir nicht mitmachen, hält auch Er sich still.

Seht, das ist ein großes Geheimnis. Er will, dass wir mitmachen, dass wir die Geschichte neu schreiben, dass wir eine neue Welt aufbauen. Er will Menschen, die aktiv, lebendig und konkret sind; die natürlich in allem von Ihm ausgehen, die bereit sind, auf den eigenen Gedanken zu verzichten, auf den eigenen Egoismus, die sich aber einbringen und nicht nur dasitzen und Däumchen drehen.

Mit dem Durchgang der heutigen Nacht hat Er uns die stärkste Waffe geschenkt: Er hat den Tod besiegt. Wenn wir diese Tatsache völlig begreifen, seht, dann verschwindet jede Angst. Luzifer beherrscht uns alle und hält uns alle versklavt – denn er ist es, der die Welt versklavt – durch die Angst vor dem Tod[4]. Aber wenn wir uns sicher sind, dass Christus auferstanden ist, CHRISTUS IST AUFERSTANDEN, Er hat den Tod besiegt und Er hat ihn für uns besiegt, was kann uns passieren? Wovor müssen wir uns fürchten? Wir können nicht sterben. Auch wenn wir einen Fehler begehen, holt Er uns zurück, wenn wir sündigen, vergibt Er uns. Was kann ich Falsches tun? Nur eines: vor Ihm weglaufen, mich nicht auf Ihn einlassen. Ja, dann wird es leider ein schwieriges und kompliziertes Leben, voll von vielen Problemen.

Ich sage also zu mir selbst und auch zu euch, wirklich als Volk, auch wenn wir wenige sind: Jetzt ist der Augenblick, dem Leben entgegen zu gehen, aber als Auferstandene. Wenn ich an Christen denke, habe ich manchmal den Eindruck armselige Menschen zu sehen, die ganz gekrümmt mit all den Rosenkränzen um etwas bitten. Aber wir sind Kinder Gottes! Gehen wir dem Leben als Auferstandene entgegen, als Kinder Gottes, was nicht heißt: „Ich bin Kind Gottes, also vollbringe ich Wunder.“ Wir werden auch diese vollbringen, aber Wunder zu tun ist das Einfachste, was es gibt. Wir gehen dem Leben entgegen, um zu leben, um den Tod gemeinsam mit Jesus zu besiegen. Natürlich müssen wir mit Glauben gehen. Um eines bittet Er uns, zu glauben. Wenn wir nicht einmal mehr glauben müssten, verzeiht, dann wäre dieses Leben doch etwas eintönig. Zumindest den Glauben, den Glauben an Ihn, die Gewissheit.

Für jemanden, der ernsthaft leben möchte, ist es schön, etwas dafür tun zu müssen, glaubt mir. Es wäre gar nicht schön, würden wir alles umsonst erhalten. Das klingt nach jemandem, der sich von anderen aushalten lässt. Wenigstens den Glauben, dass Er es tut, dass Er es kann, dass Er will. Wenigstens das. Er bittet uns nur darum. Mit der Kraft Gottes, mit dem Glauben, mit seiner Gnade sehen wir also, dass sich all seine Verheißungen verwirklichen und ich glaube, dass manch einer unter uns sagen kann, dass er schon viele gesehen hat.

Jetzt ist der Augenblick AUFZUBAUEN, mit Ihm, aber, und ich wiederhole mich, als Auferstandene, mit Ihm im Zentrum. Wenn wir verstanden haben, was das Leben ist und dass es kein Leben ohne Ihn gibt, dass das Leben ohne Ihn keinen Sinn hat, wenn wir das also wirklich verstanden haben, dann fangen wir an, setzen wir es ein, dieses Leben. Warten wir nicht, bis wir die Pension erreicht haben, um für später etwas aufzubauen, um ein ruhiges Leben führen zu können. Fangen wir jetzt an! Vor allem ihr Jugendlichen. Verliert keine Zeit und wartet nicht, bis ihr 50 seid, so wie ich, wenn ihr leben wollt.

Ich sagte: Glaube. Während dieser drei Tage, in denen Jesus im Grab lag, aber bereits seit dem Garten von Getsemani war die Einzige auf der Erde, die weiterhin glaubte, die Allerheiligste Jungfrau Maria. Das war sicher nicht einfach. Sie glaubte weiterhin daran, dass Er auferstehen würde. Sie glaubte weiterhin, dass es Gottes Wille war, dass Er so enden würde. Sie glaubte weiterhin daran, dass Er auch all jene Menschen retten würde, die in jenem Augenblick ihren Sohn töteten und taten, was sie taten. Und Sie glaubte weiterhin. Als Einzige auf der Erde, als Einzige!

Warum sage ich das? Weil es schön ist, die Allerheiligste Jungfrau Maria zu betrachten und Ihr zu danken, aber wir wären töricht, würden wir uns jetzt nicht mit Ihr vereinen. Uns steht jetzt ihr Glaube zur Verfügung, der Glaube der ganzen Kirche vor uns, der Glaube aller Heiligen, aller Gerechten. Uns steht der Glaube aller Zeiten zur Verfügung, von all jenen, die geglaubt haben. Vereinen wir uns mit diesem Glauben, es ist möglich. Wenn euer Glaube schwindet, bittet darum, bittet sie alle darum, bitte um die Kraft. Ihr habt einen Schutzengel, die Heiligen, bittet sie darum. Die Allerheiligste Jungfrau Maria war ALLEINE und Sie ist froh, wenn Sie für uns glauben darf. Und wenn wir Sie darum bitten, macht Sie uns dieses Geschenk.

Leider haben wir das Laster, wenn wir um etwas bitten –ich denke, ich täusche mich nicht, möchte aber niemanden verletzen –, dass wir um viele Dinge bitten, aber darum zu bitten, als Kinder Gottes zu leben, ich weiß nicht, wie viele das tun. Wir bitten vielleicht darum, dass ein Problem gelöst wird, wir bitten um Gesundheit, wir bitten: „Hilf mir hier, hilf mir dort.“ Würden wir hingegen nur diese Bitte stellen, nur diese, würde uns der Rest im Überfluss gegeben werden: als Kinder Gottes zu leben. „Hilf mir zu verstehen“, in welcher Lage wir uns auch immer befinden mögen, als alter oder als junger Mensch, mit vielen oder wenigen Problemen, was auch immer wir tun, wenn wir aufrichtig sagen: „Hilf mir als Kind Gottes zu leben“, garantiere ich euch, dass wir Hilfe erhalten werden, alles, was wir benötigen. Aber dann müssen wir sie auch umsetzen.

Das ist das neue Leben. Wenn der Heilige Paulus von einem neuen Leben[5] spricht, wenn uns Jesus einlädt, die Geschichte neu zu schreiben, dann ist es zunächst einmal unsere Geschichte. Ein Volk, das die Geschichte neu schreibt, schreibt sie für alle neu. Die Apostel haben zu zwölft begonnen, nicht mit zwei Milliarden. Zwölf Apostel schrieben die Geschichte neu, aber ausgehend von sich selbst. Jeder von uns muss also sagen: „Ich möchte als Kind Gottes leben. Hilf mir. Als Auferstandener. Hilf mir!“ Ich garantiere euch, dass diese Gebete alle erhört werden, alle. Natürlich müssen wir dann mitarbeiten.

Seht, die Welt, die Gesellschaft – ich nenne sie Welt – ist krank. Sie hat den Sinn des Lebens verloren. Es gibt niemanden, der einen Weg aufzeigt. Warum? Weil Jesus Christus beiseitegeschoben wurde. Wir können nicht sagen, dass wir Christen besser sind als andere. Wir leben wie die anderen, wir haben keinen Polarstern. Es ist Christus, der uns führen muss, Christus, der uns erleuchtet. Wir beten zu Ihm, wir gehen zur Messe, aber Er muss unser Leben sein. Für einige trifft das sicher zu, zum Glück, sonst wäre die Welt schon am Ende, aber ich spreche von einem Volk, das die Geschichte verändern kann.

Die Welt begreift die Wahrheit nicht mehr, sie sieht sie nicht oder will sie nicht sehen. Das Wirken Gottes, das am Werk ist, auch jetzt, wird nicht gesehen und begriffen. Die Welt sieht es nicht. Sie sieht es nicht, denn wenn man Jesus verliert, verliert man auch das Licht. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben[6], Er ist das Licht der Welt[7]. Ich weiß, das sind triviale Dinge, die ich sage, aber sie sind grundlegend. Manchmal ist das Trivialste das, was mehr zählt als tausend Worte.

Ich sage das aber nicht, um die Hoffnung zu verlieren, sondern um zumindest unser Leben anzufeuern. Wir, die wir verstanden haben, brechen wir auf! Von manchen ist zu hören, dass sie Gott bei den Armen suchen. Seht, das ist nicht richtig. Richtig wäre zu sagen: „Ich bin Jesus begegnet und mit Jesus gehe ich zu den Armen, mit Jesus gehe ich auf jede Armut zu“, denn die Armut ist nicht nur bei den Armen zu finden. Es gibt viele verschiedene Arten von Armut in dieser Welt, nicht nur jene der Armen, und jede Armut hat nur eine Antwort: Jesus Christus. Es gibt keine andere Antwort.

Seht, es gibt keinen Mächtigen auf der Welt, der die jetzige Krise wird lösen können, weder Xi Jinping, noch Putin, noch Biden, niemand. Nur Jesus Christus kann sie lösen und wir können das tun, wenn wir Christus in den Mittelpunkt stellen. Das ist der Glaube, um als Auferstandene zu leben, sonst leben auch wir weiter, ohne Einfluss zu nehmen, ohne etwas zu ändern. Vergesst nicht, dass Christus DIE WELT BESIEGT hat. Das Evangelium endet so: «Ich habe die Welt besiegt.»[8] Er hat den Tod besiegt und vergesst nicht, dass wir MIT IHM jeden Tod besiegen können. Fangen wir also an zu arbeiten, denn es gibt viel zu tun und in der Lesung haben wir gehört: «Sucht Gott, solange Er sich finden lässt.»[9] Wartet nicht.

[1] Vgl. Jes 42, 1-7; 49, 1-6; 50, 4-9a; 52,13 – 53, 12; Ex 12, 1-8.11-14

[2] Vgl. Röm 6, 3-11

[3] Siehe Gedanken von Mauro vom 7. April 2023 „Karfreitag“, veröffentlicht auf dieser Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[4] Zur Vertiefung des Themas der Angst vor dem Tod verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 14 „Der Tod“, S. 247-259; Verlag Luci dell’Esodo; verlag@lucidellesodo.com

[5] Vgl. Röm 6, 4

[6] Vgl. Joh 14, 6

[7] Vgl. Joh 8, 12; 9, 5

[8] Vgl. Joh 16, 29-33

[9] Vgl. Jes 55, 1-11