Gründonnerstag

Messe vom Letzten Abendmahl

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

6.4.2023

Ex 12, 1-8.11-14; Ps 116(115); 1Kor 11, 23-26; Joh 13, 1-15

Wir sind am Anfang dieses Triduums, und Jesus kam auf die Erde gerade wegen dieses Triduum. Die Zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, die uns von Ewigkeit an liebt, wird Mensch, um uns bis zum Schluss zu lieben und sofort, ab dem Augenblick, da Jesus Mensch wird, da Er diese Erde berührt, weiß Er, dass Er wegen dieses Triduums auf die Erde gekommen ist, um den Willen des Vaters zu tun. Die drei Jahre seines öffentlichen Lebens brachten Ihn dorthin und die dreißig Jahre zuvor bereiteten Ihn darauf vor. Er kam aus diesem Grund.

Während seines öffentlichen Lebens erklärte Er sämtliche Schriften, die von Ihm sprachen, sämtliche Propheten. Er zeigte, dass alles von Ihm sprach und dass Er alles erfüllen musste. In jenen drei Jahren versuchte Er, das Antlitz des Vaters sichtbar zu machen, Er erfüllte das Gesetz und öffnete den Weg für uns alle, für jeden Menschen, da Er all jene Hindernisse aus dem Weg räumte, die uns von Gott und voneinander trennten. Und dann gab Er, wie wir im heutigen Evangelium[1] gehört haben, ein Beispiel dessen, was wir alle tun müssen: liebt einander[2]. Er schenkte uns ein neues Gebot, das das ganze Gesetz beinhaltet. Er zeigte es uns, indem Er sein Leben hingab, indem Er ab diesem Zeitpunkt in der Eucharistie blieb. Er zeigte, was wahre Liebe ist, jene, die wir mit der „reinen Liebe“[3] bezeichnen.

Seht, in diesem neuen Gebot, «Liebt einander»[4], ist die ganze Dimension seiner Worte enthalten: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben»[5], denn einander zu lieben ist der einzige Weg, aber auch die einzige Kontrolle, um zu sehen, ob wir in der Wahrheit sind. Es ist die einzige Kontrolle, um zu sehen, ob wir wirklich Christus nachfolgen oder unseren Ideen, einer Religion oder einem Gesetz folgen. Es ist der einzige Weg. Es ist die Wahrheit unseres Christseins, die Wahrheit dessen, dass wir Kinder Gottes sind. Seht, in diesem Gebot liegt das Leben. Wenn es jemandem nicht gelingt, in dieses Gebot einzutreten, dem wird es auch nicht gelingen zu leben. Ich spreche vom erfüllten Leben. Jemand mag zwar herumlaufen, aber trotzdem tot sein. Wir finden all das nur dann, wenn wir dieses Gebot umsetzen: «Liebt einander».

Das können wir nur mit dem Wissen, dass es uns ohne Ihn nicht gelingt, denn, obwohl es wahr ist, dass Er uns durch diese drei Tage erlöst und für uns bezahlt hat, dass Er uns die Möglichkeit gibt, über die Erbsünde hinwegzugehen, der Mensch es dennoch nicht alleine schafft. Es gelingt ihm nicht, weil die zersetzende Energie der Erde stark ist. Der Mensch schafft es nicht, weil das Fleisch schwach ist, wie Jesus in der morgigen Lesung zu den Aposteln sagt: «Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.»[6] Er schafft es nicht. Und hier der Grund dafür: «Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.»[7] Das sagte Jesus und bleibt gerade in der Eucharistie gegenwärtig, um bei uns zu sein, um in uns zu werden, um gegenwärtig zu sein. Seht, Sein Fleisch zu essen und Sein Blut zu trinken ist jener Schritt, um eins mit Ihm zu sein. Er ist es, der in uns lebendig wird und gegenwärtig ist. Mit der heutigen Einsetzung der Eucharistie vervollständig Er, was Er in Kafarnaum sagte: «Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.»[8]

Wir wissen, dass aufgrund der starken Dynamik in dieser Zeit, und da es die letzten Zeiten sind, der Herr Jesus auf besondere Weise im Geist hier auf die Erde zurückgekehrt ist[9]. Es ist ein besonderes Geschenk. Ich denke, dass wir sagen können, dass an dem Tag, an dem wir verstehen – und das ist ein Schritt, den wir mehrmals machen müssen –, was die Eucharistie ist, was es bedeutet, Sein Fleisch zu essen, was es bedeutet, das Leben nicht in uns zu haben, was es bedeutet, Seine Vergebung anzunehmen, Ihn anzunehmen, eins zu sein, erst an diesem Tag beginnt das Leben. Wenn wir das nicht verstehen und es uns nicht gelingt, in diese lebendige Beziehung mit Jesus einzutreten, dann schaffen wir es nicht zu leben.

Das Leben beginnt mit Ihm, denn ohne Ihn gibt es kein Leben. Vielleicht hat Er gerade aus diesem Grund diesen großen Akt der Demut, der Liebe getan, im Brot zu bleiben, in der einfachsten Art, um in uns einzutreten, um verzehrt zu werden, um eins zu sein mit uns; um Sein Opfer anzunehmen, als Er zu Petrus sagt: «Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.»[10] Wir müssen diesen Schritt gehen zu begreifen, dass sich der Sohn Gottes FÜR MICH aufgeopfert hat, dass Er meine Füße gewaschen hat, nicht jene der Gefangenen, Er hat meine gewaschen. Er hat Anteil an meinem Leben. Wenn ich nicht in mich gehe, um das zu begreifen, werde ich keinen Anteil an Ihm haben. Ich muss Ihn annehmen. Ich kann Ihn nicht annehmen und Ihm fremd bleiben, sodass Er nur ein Freund, ein Bekannter ist. Ich muss eins sein. Er ist mein Bräutigam. Das gilt für alle, nicht nur für jene, die sagen, sich Ihm geweiht zu haben. Es gilt für alle Christen: Er ist unser Bräutigam, um uns das Leben wiederzugeben. Unser Leben mag sich dann auf viele verschiedene Arten entfalten, aber wenn wir nicht von dieser Vereinigung ausgehen, wird uns nichts gelingen. Das bedeuten die Worte, die Jesus an Petrus richtet. Die Füße zu waschen kann eine Geste sein, aber Christus anzunehmen und sich dann den anderen gegenüber zu verhalten, wie sich Jesus uns gegenüber verhält, bedeutet die Füße zu waschen. Es beschränkt sich nicht darauf, einmal im Jahr eine große Geste zu tun, wir müssen es jeden Tag tun. Auch wir müssen bereit sein, unsere Leben für diese Menschheit zu geben, für die Letzten, für die Kleinen und uns mit Seinem Opfer vereinen.

Dieser Schritt ist aus einem Grund zwingend erforderlich, und zwar deshalb, weil wir für die Auferstehung vorgesehen sind. Der Tod darf in unserem Leben nicht das letzte Wort haben, aber wir können den Tod nicht besiegen, wenn wir uns nicht mit Ihm vereinen. Ohne Ihn gibt es keine andere Möglichkeit, den Tod oder die Schwierigkeit zu überwinden, hier auf der Erde zu leben. Wir sind für das ewige Leben vorgesehen, aber nur dann, wenn wir Ihn annehmen, ausgehend von Ihm. Natürlich besteht das Leben auch aus praktischen Dingen, die zu tun sind, die Arbeit, die Familie, aber vergebt mir, wenn ich mich wiederhole, ohne Ihn können wir nichts tun. Wir können keine nette Familie gründen oder daran denken, nützliche, schöne Dinge zu tun. Wir können viel machen, aber es wird nichts bringen und keine Spuren hinterlassen.

Ohne Ihn gibt es kein Leben. Wir müssen uns mit Ihm vereinen, erkennen, dass Er in uns ist, dass Er in uns eintreten möchte und das deshalb, weil wir nach seinem Abbild und Gleichnis erschaffen wurden. Er möchte das tun, weil in uns bereits alles vorhanden ist, aber der Schlüssel, um jenes „alles“ zu öffnen, ist Christus anzunehmen, und ich sage auch, dass es die Eucharistie ist, denn ohne Nahrung kommen wir nicht weit. Ohne an der Messe teilzunehmen, an Seinem Opfer, ohne zu glauben, zu beten, sich zu wünschen, seinen Willen zu tun; ohne teilzunehmen und auch Seinen Leib und Sein Blut zu empfangen in dem Bewusstsein, Seinen Leib und sein Blut zu essen, werden wir es nicht schaffen. Er hat es auf diese Weise vorgesehen.

Von grundlegender Bedeutung ist also, Jesus anzunehmen, Ihn als Herrn unseres Lebens anzunehmen und Ihn nachzuahmen. Und seht, die Eucharistie, die wir jeden Sonntag feiern, zeigt uns gerade Folgendes: die Vergebung anzunehmen, in den Schriften zu erkennen, dass Er das Antlitz des Vaters ist, vom Vater gesandt, dann Ihm unser Leben hinzugeben und zu erlauben, dass durch die Eucharistie seine Kraft in uns eintritt und schließlich nach der Messe hinauszugehen und diese Kraft zu den anderen zu bringen, «Liebt einander». Das bedeutet die Messe. Sie ist ein Gedächtnis. Er bleibt im Brot, aber Er bleibt gerade deshalb im Brot, weil Er in uns eintreten möchte. Er bleibt im Brot, weil Er, indem Er in uns eintritt, uns helfen möchte, das Geheimnis zu erforschen. Gedächtnis also in diesem Sinn.

Heute sage ich mir also – und ich denke, das gilt auch für euch – wie wichtig es ist, uns dessen bewusst zu sein, dass, wenn wir die Kommunion empfangen, dann essen wir das Herz Jesu, denn die Kommunion enthält sein Herz. Das ist unbedingt notwendig. Es reicht nicht, Seine Person anzunehmen, weil Er wahre Dinge sagt. Das würde bedeuten, einen Propheten anzunehmen, aber es bedeutet nicht, Ihn auf vollständige Weise anzunehmen. Es reicht nicht anzuerkennen, dass Er ein bedeutender Mensch ist, der die Geschichte gezeichnet hat, das sehen alle. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass wir sein Herz essen, dass wir Ihn in allem annehmen. Sonst bleiben auch wir dabei stehen, Ihn als Propheten zu sehen, als jemand Bedeutenden, aber nicht als Den, der sein Leben für uns hingibt, der in uns eintreten möchte, der sich auf mystische Weise mit uns vereinen möchte, damit wir zu leben beginnen können, denn das Leben beginnt nur dort.

Sein Blut reinigt uns von der Erbsünde, aber seht, Sein Blut erweckt in uns das Abbild Gottes, wie ich zuvor gesagt habe, das Gleichnis mit Gott. Es reicht nicht, die ganze Bibel zu lesen, alle Psalmen oder den Heiligen Paulus auswendig zu können. Wenn nicht Er es ist, der uns innerlich die Bibel erklärt, der sie uns zeigt, der sie uns leben lässt, dann bleibt die Bibel ein Buch, das in manchen Abschnitten sogar ein bisschen seltsam ist. Manche Seiten scheinen einander zu widersprechen. Nur seine lebendige Gegenwart in uns muss gehegt, erwünscht und genährt werden. Er erbringt seinen Teil. Er stellt sich jeden Tag zur Verfügung. Seht, für uns, die wir uns…, vielmehr Er hat uns ein bisschen als seine Kirche in dieser Zeit bezeichnet, als neues Volk, das gemeinsam mit Ihm alle erreichen möchte, für uns bedeutet das, wenn uns nicht gelingt, das zu tun, dann haben wir nichts erreicht. Wenn es uns nicht gelingt, uns mit Ihm zu vereinen und Ihm zu erlauben, ungehindert in uns zu handeln, wohin wollen wir dann gehen?

Wenn wir seinen Tod annehmen, wenn wir annehmen, dass Er sich vollkommen hingibt, dann treten wir in die Auferstehung ein, denn das war sein Durchgang. Dann beginnen wir bereits hier als Auferstandene zu leben. In jeder Messe und von Messe zu Messe erneuern wir uns. Wir erneuern unseren Gedanken, unsere Art, die Dinge zu sehen, unsere Art zu handeln und zu tun. Es ist ein Weg der Auferstehung, der uns am Ende der Zeiten dahin führt, tatsächlich aufzuerstehen. Aber der Durchgang liegt in diesen drei Tagen: Er, der sich hingibt, Er, der die Seinen geliebt hat, der sie bis zuletzt geliebt hat. Der Durchgang liegt im Kreuz.

Mir scheint aber, dass selbst der Verbleib in der Eucharistie kein kleines Opfer war: Der, der das Universum erschaffen hat, eingeschlossen, hineingezwängt in einen Tabernakel. Alle, die daran vorbeigehen, können Ihn grüßen oder Ihn beschimpfen. Bis vor einigen Jahren wurden die Hostien gestohlen und ihr wisst, was damit gemacht wurde. Jetzt erlaubt Er es nicht mehr. Auch das ist Liebe, und Er tat es für uns.

Wenn wir also bereits hier auf der Erde in das ewige Leben eintreten möchten, und das müssen wir für uns machen, aber auch für die ganze Menschheit, dann durch den Schritt von heute Abend: Liebt einander, und um das tun zu können, müssen wir vollkommen Anteil an Jesus haben. Wir müssen Ihn annehmen, wir müssen die Tatsache annehmen, dass Er sein Leben für mich, für uns hingegeben hat. Er hat uns die Füße gewaschen was bedeutet, dass Er völlig in unser Elend eingetreten ist, dass es Ihn nicht geekelt hat, unsere Sünden und unsere Begrenztheit zu sehen, aber dann von hier aus mit Ihm gemeinsam hinauszutreten. Das müssen wir zugunsten der ganzen Menschheit tun.

Verzeiht, wenn ich heute länger spreche, aber da ist noch etwas anderes, was mich berührt hat: Er als Mensch wusste in diesen letzten Tagen, was Ihn erwarten würde und als Mensch ist es nachvollziehbar, dass Er im Garten von Getsemani Blut schwitzt[11]. Es war Ihm nicht einerlei. Er bat die Allerheiligste Jungfrau Maria um Hilfe, um diesen Schritt tun zu können. Er bat auch die Apostel um Hilfe, aber die konnten sich nicht wach halten[12]. Die Allerheiligste Jungfrau Maria betet, Sie betet, damit Er diesen Schritt tun kann. Jeder von uns ist in gewisser Weise aufgerufen, diese Dimension zu durchleben, aber im Unterschied zu Ihm wissen wir nicht, wie und wann es geschieht. Ich bin davon überzeugt, dass würden wir, so wie Er, wissen, dass unser Leben völlig anzunehmen bedeutet, verfolgt zu werden, dass eine Krankheit auf uns wartet, usw., dass wir es nicht schaffen würden. Deshalb können wir ohne Ihn nichts tun. Gemeinsam mit Ihm können wir aber hindurchgehen, durch jeden Durchgang auch durch die Unterwelt. Wir können gemeinsam mit Ihm überall hindurchgehen und wirklich alles umformen, auch das Schlechte in Gutes, so wie Er sich in ein Stück Brot verwandelt.

Ich bitte die Allerheiligste Jungfrau Maria uns in diesen Tagen zu helfen, um dieses Geheimnis immer mehr zu durchdringen, so wie Sie es durchdrungen hat, so wie es Ihr gelungen ist, den Sohn Jesus als Miterlöserin in diesen Tagen zu begleiten, während wir die Liebe Gottes betrachten, die den Sohn und auch Sie um dieses Opfer bat für die ganze Menschheit. Ich bitte die Allerheiligste Jungfrau Maria, dass die Eucharistie in uns den Effekt hat, den sie in Ihr hatte, als Sie die Eucharistie beim Letzten Abendmahl erhielt. Auch Sie erhielt Kraft, um Jesus Kraft geben zu können in dieser Gemeinschaft zwischen ihnen beiden, da sie ein Herz waren, in dieser Gemeinschaft, in der das Leben zwischen beiden floss zugunsten von uns allen. Maria, hilf uns, dieses Geheimnis der Liebe zu verstehen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Joh 13, 1-15

[2] Vgl. Joh 13, 34

[3] Siehe auch Botschaft des Heiligen Franz von Assisi vom 17. September 2012 „Die reine Liebe Gottes“, veröffentlicht auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org in der Rubrik „Botschaften – 2012“.

[4] Vgl. Joh 13, 34-35

[5] Joh 14, 6

[6] Vgl. Mt 26, 36-46

[7] Vgl. Joh 15, 1-8

[8] Vgl. Joh 6, 46-58

[9] Das bezieht sich auf das ZWISCHENZEITLICHE KOMMEN Jesu Christi auf die Erde, von dem die Allerheiligste Jungfrau Maria das erste Mal in ihrer Botschaft vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ spricht, die im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 7, 2020“, S. 135; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com; und auf unserer Webseite in der Rubrik „Botschaften – 2020“ veröffentlicht wurde.

[10] Vgl. Joh 13, 1-15

[11] Vgl. Lk 22, 39-44

[12] Vgl. Mt 26, 36-46; Mk 14, 32-42; Lk 22, 39-46