Freitag der 5. Woche der Fastenzeit

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

31.3.2023
Jer 20, 10-13; Ps 18(17); Joh 10, 31-42

Am Sonntag beginnt die Karwoche. Es ist eine Woche, wo wir in wenigen Tagen versuchen, in das einzutreten und das zu verstehen, was sich Gott Vater, und mit Ihm Jesus im Heiligen Geist, die Dreifaltigkeit, seit dem Verrat Luzifers und dann der Erbsünde durch die Menschen überlegt und was Er gewollt hat. Es ist ein Geheimnis, das wir in wenigen Tagen zusammenfassen, auch wenn wir es in jeder Messe leben. Aber wenn ihr darüber nachdenkt, so dachte die Dreifaltigkeit im Augenblick des Verrats durch Luzifer darüber nach, wie der Mensch gerettet werden konnte und der einzige Weg war, dass sich der Sohn hingab, dass ein Gott für die Geschöpfe bezahlte. Der Sohn sagte Ja zum Vater, dass Er sich aufopfern würde.

Es ist auch ein Geheimnis, dass sich selbst Jesus, der Mensch geworden Sohn Gottes, dreißig Jahre lang darauf vorbereitet, jenes Triduum zu leben. Dreißig Jahre lang war Er hier auf der Erde als Sohn Gottes und wahrer Mensch. Er wusste, dass dieser Augenblick kommen würde, um seine Mission zu erfüllen. Es war Ihm klar und wir wissen, dass Er darüber mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria und dem Heiligen Josef gesprochen hat[1]. Alle wurden auf diesen Augenblick vorbereitet. Hier begann die Miterlösung der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Auch Sie erlebte die Erfüllung ihrer Mission unter dem Kreuz, aber sie begann dort, im Austausch mit Jesus.

Jesus sprach mehrfach öffentlich von seinem Leiden: Im Evangelium ist mehrfach davon zu lesen, aber Er wurde nie verstanden[2]. In diesen letzten Tagen, vor dem Gründonnerstag und dem Karfreitag, verkündete Er sehr oft den Vater, Er sprach vom Vater, von seiner Beziehung zum Vater. Davon, dass Er im Vater sei und der Vater in Ihm, dass der Vater Ihn gesandt habe[3]. Er versuchte mit allen Mitteln, diese Menschheit zum Vater zu bringen, aber auch darin wurde Er nicht verstanden. Vielmehr war sogar das der Grund, weshalb sie sich entschlossen hatten, Ihn zu töten: «Du, der du dich zu Gott machst. Du bist nur ein Mensch und machst dich selber zu Gott.»[4]

Das Geheimnis des Leidens verschließt den Menschen, es verschließt die Seele. Die Apostel wollten nichts davon hören, sie wechselten das Thema. Vor dem Herrn, der uns zeigt, was unser Weg wäre, halten wir uns lieber die Ohren zu und wenden den Blick ab. Und seht, das war schon immer so und trifft auch heute noch auf die Menschen zu. Es ist normal, aber man kann darüber hinausgehen. Warum ist es normal? Selbst Jesus, wahrer Mensch, weint angesichts dessen, was Ihn erwartet. Das ist auch beim Tod von Lazarus zu sehen, der sich kurz zuvor ereignete[5]. Möglicherweise sieht sich Jesus selbst in diesem Augenblick, Er denkt an seine Mutter, an das, was die Allerheiligste Jungfrau Maria in jenem Augenblick erleiden muss. Im Garten von Getsemani schwitzt Er Blut[6]. Selbst für Ihn, dem Sohn Gottes, wahrem Gott, der seit jeher darauf vorbereitet ist, ist es angesichts dieses Geheimnisses nicht einfach, aber es ist möglich.

Das Leiden ist ein Geheimnis. Wir wissen, dass Gott es nicht gewollt hat, so wie Gott auch den Tod nicht gewollt hat. Leiden und Tod sind die Waffen Luzifers und durch die Angst vor dem Tod, vor dem Leiden und was dazu gehört, beherrscht er die Menschheit und macht uns zu Sklaven[7]. Der Ausweg ist nicht das Leiden, auf keinen Fall! Der Ausweg ist der Glaube an Jesus Christus, der für uns gelitten hat und durch Ihn, vereint mit Ihm lässt Er auch uns durch Leiden und Tod hindurchgehen, um aufzuerstehen. Wenn wir unseren Blick dabei nicht auf das Danach richten, wenn wir uns die Hoffnung auf das Danach nehmen, wenn wir nicht daran glauben, dass alles in den Händen Gottes liegt, dass Gott uns keine größere Last gibt als wir tragen können, dass alles unserem Maß entspricht; dass alles, was Er erlaubt, auch die schweren Prüfungen, im Hinblick auf ein neues Leben sind, dann werden Leiden und Tod unmöglich. Ohne diese Sichtweise kann es niemand schaffen.

Der Glaube also an Gott, der für uns bezahlt hat, der Glaube an Gott, der uns führt, der Glaube an seine lebendige Gegenwart, der Glaube an die Allerheiligste Jungfrau Maria, die uns begleitet, ermöglicht es uns weiterzugehen, sonst würde das Leiden nur Verzweiflung und Angst hervorrufen. Wohin führt nun jede Prüfung, wenn wir sie so betrachten? Was setzt sich sofort in uns in Gang mit dieser Sichtweise? Ein erlösendes Wirken, es wird alles erlösend. Und was bewirkt die Erlösung? Sie befreit, sie befreit uns auch von dem, wovon wir uns selbst nicht befreien können. Sie befreit von jeder Bindung, von jedem falschen Verhaltensmuster, von jeder Krankheit, jeder spirituellen Krankheit, von jenen Krankheiten, die unsere gesamte Existenz beeinflussen; von den Krankheiten, die es uns nicht gestatten, zu Christus, zur Auferstehung zu gelangen.

Ich spreche von allen Arten von Schmerz, nicht nur von jenem körperlichen. Das Leiden wir nicht nur von einem körperlichen Schmerz hervorgerufen. Es gibt sehr viele Arten von Leiden. Wir können keine Reihung vornehmen, welche die schwersten Leiden sind: es gibt spirituelle, moralische,… jede Art von Leiden. Und durch all diese Leiden geht Jesus im Glauben, auch durch uns, hindurch, um aufzuerstehen. Es ist immer ein Durchgang zum Leben. Das ist der Glaube: zu wissen, dass das Leben immer gewinnt, auch wenn sie dabei sind, uns ins Grab zu legen. ZU GLAUBEN, DASS DAS LEBEN IMMER GEWINNT. Wie? Das weiß Gott, und wir werden gemeinsam mit Ihm sehen, dass Gott bei jedem von uns alles nur entsprechend unserer Kräfte erlaubt. Damit sage ich nicht, dass wir selbst nach dem Leiden suchen sollen, aber wenn wir es auf diese Weise leben, ist es möglich, es anzunehmen. Wenn wir es auf diese Weise leben, mit dem Verständnis, dass Gott es nur zu unserem Besten erlaubt, wird es zu einem Mittel der Umwandlung, zu einem Durchgang.

Ich sage jetzt etwas Unerhörtes, aber Wahres: Das Leiden trägt etwas Heiliges in sich, es hat etwas Heiliges. Das Leiden trägt eine königliche Würde in sich. Es führt uns dazu, ein königliches Verhalten anzunehmen, wie Christus. Wenn wir nächste Woche Jesus, Maria betrachten, ist diese Heiligkeit, diese Königswürde in allen Durchgängen zu erkennen. Wenn Er weint, wenn Er betet: «Nimm diesen Kelch von mir»[8], als Er die Jünger bittet: «Helft mir» und jene schlafen[9]. Als sie Ihn anspucken und Ihm ins Gesicht schlagen und Er sagt: «Warum schlägst du mich?»[10] Da ist immer diese königliche Würde, diese Heiligkeit.

Die Allerheiligste Jungfrau Maria hat nie etwas angestrebt. Sie hat nicht darum gebeten, die Mutter Gottes zu werden, Sie hat nie etwas für sich angestrebt. Sie hat immer das Wirken Gottes angenommen und begleitet. Ich denke, das ist die Haltung, die wir einnehmen müssen: um nichts bitten, nichts anstreben, sondern alles annehmen und alles begleiten, während wir betrachten, was Gott tut. Im Glauben betrachten. Mehr als das können wir nicht tun. Maria wurde auf diese Weise zur Mit-Erlöserin. Auf diese Weise hatte Sie die Kraft, unter dem Kreuz zu stehen. Sie war keine Super-Frau. Sie litt wie jeder von uns. In diesem Annehmen erhielt Sie die Kraft von Gott.

Das wünsche ich allen für nächste Woche. Das wünsche ich in erster Linie mir selbst, um auf diese Weise dieses Geheimnis leben zu können, um nicht in diese großen Feste einzutreten… mit Freude, denn, natürlich ist Freude da, aber ohne jenes Geheimnis des Lebens zu durchdringen, des Lebens, das siegt, denn seht, die Botschaft, die Christus überbringt liegt gerade darin. Es ist nicht DAS Kreuz, sondern das Leben, das siegt, während es durch das Kreuz hindurchgeht. Aber das Leben kann nicht siegen, wenn wir nicht durch das Kreuz hindurchgehen. Daher verzichtet diese Welt, die auf jede erdenkliche Weise versucht, dem Leiden, dem Kreuz zu entgehen, letztendlich auf das Leben, da sie niemals darin eintreten wird.

Alles anzunehmen, was wir erleben, betrachten, mit königlicher Würde, mit Heiligkeit hindurchzugehen, alles darzubringen, bedeutet, in das Leben einzutreten, weil Gott es uns versprochen hat. Er hat uns versprochen, uns zum Leben zu führen. Er hat uns den Weg geöffnet. Das betrachten wir nächste Woche. Das bedeutet Ostern zu feiern. Dann haben wir vierzig Tage, ich sage die Ewigkeit – die Liturgie bietet uns vierzig Tag an – in denen wir Ostern feiern, wo wir den Tod hinter uns lassen und in diese Dimension des Lebens eintreten. Wenn wir nicht durch das Kreuz gehen, treten wir auch nicht ins Leben ein. Wir können nicht die Fastenzeit überspringen, um die Auferstehung zu leben.

Versuchen wir also, das in unserem ganzen Leben umzusetzen, während wir die nächste Woche betrachten und begleiten wir das Wirken Gottes; begleiten wir es in uns und um uns in allem, was es bewegt und berührt.

Und möge uns die Allerheiligste Jungfrau Maria helfen zu tun, was Sie getan hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Botschaft des Heiligen Josef vom 19. März 2020 „Behüten, um zu leben“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 7, 2020“, S. 43; Botschaft des Heiligen Josef vom 18. März 2021 „Maria, die Neue Frau“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 8, 2021“, S. 31; Verlag Luci dell’Esodo. Beide Botschaften wurden auch auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org veröffentlicht, in der Rubrik „Botschaften – 2020 bzw. 2021“.

[2] Vgl. Mt 16, 21-34; Mt 17, 22-23; Mt 20, 17-19; Mk 8, 31-33; Mk 9, 30-32; Lk 9, 22; Lk 9, 43b-45; Lk 18, 31-34

[3] Vgl. Joh 14, 1-24

[4] Vgl. Joh 5, 19-47; Joh 10, 22-39

[5] Vgl. Joh 11, 1-44

[6] Vgl. Lk 22, 39-46

[7] Zur Vertiefung dieses Themas verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 14 „Der Tod“, S. 245-259

[8] Vgl. Mt 26, 39; Mk 14, 36; Lk 22, 42

[9] Vgl. Mt 26, 38-46; Mk 14, 37-41; Lk 22, 45-46

[10] Vgl. Joh 18, 19-23