Darstellung des Herrn im Tempel

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

2.2.2023

Darstellung des Herrn im Tempel
Mal 3, 1-4; Ps 24; Hebr 2, 14-18; Lk 2, 22-40

Mit dem Fest, das wir feiern, der Darstellung Jesu im Tempel, wird wieder einmal die Großartigkeit des Planes Gottes deutlich, der seit jeher besteht und darin begründet ist, alles in Christus zu vereinen, alles zu Ihm zurückzubringen; jener Plan, das ganze Gesetz zu erfüllen, das Gesetz Moses, das Gesetz, das dem Volk Israel gegeben worden ist. Die ganze Haltung Gottes wird deutlich, der mit dem Menschen zusammenarbeiten möchte, der alles vorgesehen hat, der uns all das schickt, was wir benötigen, und alles ist bereit. Alles in ein Wirken Gottes in Zusammenarbeit mit dem Menschen.

Meiner Ansicht nach steht im Zentrum dieses Festes das königliche Priestertum: Maria und Josef, die Jesus darbringen, die Ihn dem Vater aufopfern. Sie sind Priester, sie opfern auf und erheben. Indem sie ihrer Mission folgen, dem, was Gott für sie vorgesehen hat, geben sie den Auftakt zum neuen Bund, der nicht mehr aus einem Opfer von zwei Turteltauben oder jungen Tauben besteht, sondern aus dem Sohn Gottes, der im Tempel dargebracht wird. Und in jenem Opfer ist auch ihr Opfer enthalten. Sie bringen Jesus dar mit dem Wissen, was aus Ihm werden würde, denn der Erzengel Gabriel hatte es beiden gut erklärt.

In den Lesungen wird auch der Unterschied zwischen jenen hervorgehoben, die im Geist an der Zusammenarbeit mit Gott teilnehmen und wer hingegen nur Rituale befolgt. Simeon und Hanna nehmen teil[1]. Wenn ihr genauer betrachtet, was Simeon verkündet, so wird klar, dass er alles verstanden hat. Im Geist war im alles erklärt worden. Das Heil Israels, den Messias sieht er in einem Kind und in einem Mann und einer Frau, die das Kind in den Tempel bringen. Da gibt es den Abschnitt, in dem Simeon Maria und Josef segnet. Er ist kein Priester, er ist nur ein Gerechter. Und wie schön, die Allerheiligste Jungfrau Maria zu sehen, die weiß, dass Sie die Mutter Gottes ist, den Heiligen Josef, der weiß, der Beschützer des Sohnes Gottes zu sein, wie sie den Segen annehmen. Sie sagen nicht etwa: „Eh, ich bin wichtiger als du, knie nieder!“, oder lassen ihn einen Ring küssen (wenn sie einen hätten). Nein, sie nehmen den Segen an und denken in ihrem Herzen über all das nach, was Simeon im Hinblick auf das Kind sagt, was Hanna über das Kind sagt.

Das ist die Haltung der Offenheit Gott gegenüber. Sie wissen alles, weil es ihnen der Heilige Erzengel Gabriel gesagt hat, aber sie fahren fort, auf die Stimme Gottes zu hören, der durch einen Gerechten spricht. Sie sagen nicht: „Wir wissen schon alles. Hör zu, denn wir erklären dir alles“, sondern sie hören zu. Seht, das müssen wir alle lernen: Die Stimme Gottes zu erkennen oder vielleicht mehr zu wissen als die anderen, weil es uns offenbart wurde, berechtigt uns nicht, nicht zuzuhören.

Das königliche Priestertum, wie es die Allerheiligste Jungfrau Maria und der Heilige Josef gelebt haben – und wenn wir in der Heiligen Schrift nachsehen, gab es auch Hanna, die Samuel im Tempel aufopfert[2] – war bereits ein königliches Priestertum, aber alles muss zur Vollendung gebracht werden. Und hier könnt ihr die Bedeutung eines jeden von uns in seiner jeweiligen Antwort verstehen, der glauben muss, dass Gott wirkt, dass Gott alles vorgesehen und gewollt hat. Jeder von uns muss im Geist offen bleiben, das tun, was er versteht während er Gott in den Mittelpunkt stellt. Auf diese Weise nehmen wir daran teil, die Geschichte neu zu schreiben und alles zur Vollendung zu bringen.

Ich habe mich gefragt: Wie leben die Christen ihre Sakramente? Mit diesem Glauben? Oder als Rituale? Überlegt, was die Taufe, die wir machen, wäre, mit jenen, die das Kind bringen, die es begleiten, wenn die Eltern die Taufe so leben würden, wie sie die Allerheiligste Jungfrau Maria und der Heilige Josef gelebt haben – die Gemeinschaft! Alle Sakramente! Gott würde wirken und Gott könnte uns durch jene Sakramente alles erklären, uns darüber hinausbringen, uns weiten, uns öffnen, uns alles zu verstehen geben, unsere Liebe für Ihn vertiefen, die Liebe für das Leben, die Liebe für den Nächsten. Wir haben alles, aber wir müssen es sehen.

Ich glaube, dass wir in der Zeit leben, wo wir alles zur Vollendung bringen müssen, oder besser Jesus tut das und wir arbeiten mit Ihm zusammen in dieser seiner lebendigen Gegenwart, in diesen besonderen Zeiten. Aber was muss noch zur Vollendung gebracht werden? Die glorreiche Wiederkehr, die ganze Offenbarung nach Johannes. Wenn man die Offenbarung nach Johannes stückweise liest, versteht man sehr wenig, aber sie muss erfüllt werden. Was müssen wir dafür tun? Der erste Schritt, der uns erklärt wurde, ist, die universale Gemeinschaft zu leben. Den ersten Schritt, den wir tun müssen ist, mit der Himmlischen Kirche zusammenzuarbeiten. Wir sind nicht in der Zeit von Moses, wo wir ein brennendes Feuer oder die Gesetzestafeln sehen: Wir sehen das Jerusalem, das vom Himmel herabkommt. Wir müssen uns in jeder Heiligen Messe dem Himmlischen Jerusalem nähern, in jedem Augenblick des Tages, immer, in allem, was wir tun. Auf diese Weise bringen wir alles zur Vollendung, auf diese Weise sind wir lebendige Eucharistie, Sakrament des Heils in unserem Leben in allem, was wir tun. Dann arbeiten wir mit Gott zusammen, dann sind auch wir in unserem königlichen oder auch ministeriellen Priestertum jene, die alles aufopfern, darbringen und überreichen.

Um das zu tun, braucht es, wie wir in diesen Tagen oft gesagt haben, den Glauben, denn ohne Glauben gelingt es uns nicht. Wir brauchen den wahren Glauben, nicht jenen Glauben… manchmal sagen wir scherzhaft: „Ich bin gläubig, aber ich nehme nicht teil.“ Ich spreche aber von jenem lebendigen Glauben, der die Frage, warum wir erschaffen wurden, wohin wir gehen, was wir tun,… in den Mittelpunkt stellt. Dieser Glaube stellt nicht das Leben der Welt in den Mittelpunkt, sondern Gott. Und in diesem Bewusstsein überbringen wir in unserem Leben allmählich Primärenergie und entfernen die zersetzende Energie[3].

Wenn wir auf diese Weise leben, werden wir zum Segen, wenn wir so leben, können wir das in die Tat umsetzen, was das Evangelium sagt: «Segnet die, die euch verfluchen. Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.[4]» Wenn wir unseren Glauben nicht auf diese Weise leben, gelingt uns das, was ich eben gesagt habe nicht, es ist eine Utopie. Es gelingt uns drei Minuten, unseren Feind zu lieben, und zwar in der Zeit, in der wir darüber nachdenken, aber kaum sind wir aus der Türe und begegnen ihm, gehen wir auf ihn los. Ihn wirklich zu lieben, das eigene Leben für ihn hinzugeben, ist nur dann möglich, wenn wir auf diese Weise leben, da in uns jene Umwandlung beginnt, die Werk Gottes ist. Die Vergebung. Niemand kann vergeben, wenn es nicht Gott ist, der in uns vergibt. Für den Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist nichts unmöglich.[5]

Unsere Aufgabe ist es, das zur Vollendung zu bringen, alles andere ist bereits erfüllt: Jesus Christus hat es getan. Nach seinem ersten Kommen ist es jetzt die Aufgabe aller Heiligen, der ganzen Kirche, aller Gerechten sein glorreiches Kommen vorzubereiten, und was zur Vollendung zu bringen? Alles in Christus zu vereinen, alles zu Ihm zurückzubringen, alles, was möglich ist. Das ist unsere Aufgabe. Maria und Josef war ihre Aufgabe klar und sie ließen sich vom Glauben führen. Es sprach also ein Simeon zu ihnen und sie dachten in ihrem Herzen darüber nach, es sprach Hanna zu ihnen und sie dachten in ihrem Herzen darüber nach; sie verloren Jesus im Tempel und Er sagte ihnen: «Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?»[6], und sie dachten in ihrem Herzen darüber nach. So folgten sie ihrem Weg. Sie mussten nach Ägypten fliehen und dachten in ihrem Herzen darüber nach; sie waren am Verhungern und dachten in ihrem Herzen darüber nach. Ihr ganzes Leben verlief auf diese Weise und so verfolgten sie ihre Aufgabe. Wir müssen unserer folgen, die entsprechenden Anweisungen wurden uns gegeben. Ich wiederhole noch einmal das Evangelium: segnet, lebt die Seligpreisungen, die vollkommene Freude, wandelt das Böse in Gutes um.

Ich füge einige Besonderheiten für uns hinzu: tauft. Tauft immer, liebt, lasst euch umwandeln, bis ihr zur reinen Liebe werdet, wie ich gestern gesagt habe[7]. Seid aufgeopfert, unversehrt und lebt die universale Gemeinschaft.[8] Wo befindet sich also unser Weg, ohne ihn suchen zu müssen? Indem wir die drei Säulen leben. Wir widerstehen bis zum Blut, um in Gemeinschaft zu leben. Verführt euch eure Zunge zum Bösen, weil es euch leicht fällt, schlecht über jemanden zu sprechen? Schneidet sie ab! Schneidet sie ab und werft sie weg. Verführt euch das Auge zum Bösen? Reißt es aus und werft es weg. Das ist der einzige Weg. Das Einzige, was uns nicht gelingt und was uns alle ein bisschen zum Bösen verführt sind die Gedanken. Sich den Kopf abzureißen und wegzuwerfen ist schwierig, aber überlasst es Gott, eure Gedanken umzuwandeln! Dankt Gott für die Prüfungen, die Er erlaubt, anstatt fortzulaufen und den anderen zu bezichtigen, er sei böse oder hätte einen Fehler gemacht und indem ihr euch aussucht, mit wem ihr in Gemeinschaft leben wollt. Auf diese Weise wandeln wir die Erde um. Lebt mit jenen in Gemeinschaft, die Gott für euch auswählt, nicht mit jenen, die ihr euch aussuchen würdet. Stopft diesen Mund. Der Heilige Jakobus spricht sehr gut über jene Zunge, die einem kleinen Steuer gleicht, mit dem der Steuermann ein großes Boot lenkt und die auch in der Stille spricht[9].

Zu glauben, dass Gott all das tut, dass die Geschichte nicht ein einziges Chaos ist, sondern dass Gott in die Geschichte eingreift und sie nicht sich selbst überlässt – was Er uns auch versprochen hat – und mit Ihm daran teilzunehmen so wie wir sind, mit dem, was uns möglich ist, bei dem, was Gott in unserem Leben erlaubt, bei jedem Ereignis; dem treu zu bleiben, worum Er uns gebeten hat, was wir erkannt haben, unabhängig davon, wie sich die Dinge entwickeln – so, wie es der Heilige Paulus ausdrückt, bis zuletzt treu zu bleiben, um wie er sagen zu können: «Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.»[10] – das führt uns zu unserer völligen Verwirklichung. Das wird uns selbst zur Vollendung bringen und alles, was um uns ist.

In diesem Fest der Darstellung Jesu im Tempel bitte ich die Allerheiligste Jungfrau Maria jeden von uns im Tempel darzubringen, die Stiftung, die Kirche Jesu Christi, und möge jedes Mitglied dieser Kirche wirklich zu einem „Alter Christus“ werden, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Lk 2, 22-40

[2] Vgl. 1Sam 1, 1-28

[3] Für detailliertere Informationen zur Primärenergie und zur zersetzenden Energie verweisen wir auf das Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band II – Das Universum und seine Bewohner“, Teil 1, Kap. 3, S. 27-29; Verlag Luci dell’Esodo; verlag@lucidellesodo.com

[4] Vgl. Lk 6, 27; Mt 5, 44

[5] Vgl. Lk 1, 37

[6] Vgl. Lk 2, 41-50

[7] Vgl. Gedanken von Mauro vom 1. Februar 2023 „Mittwoch der 4. Woche im Jahreskreis – Anno A I“, veröffentlicht auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[8] Das sind die drei Säulen des Reiches Gottes, wie im Buch „Über die Große Barriere hinaus“ erklärt wurde, Kap. 11 „Die Kirche, das heilige Volk Gottes“, S.198; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com

[9] Vgl. Jak 3, 1-12

[10] Vgl. 2Tim 4, 7