Mittwoch der 5. Woche im Jahreskreis

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

8.2.2023

Gen 2, 4b-9.15-17; Ps 104; Mk 4, 17-23

Gestern haben wir begonnen, das Buch Genesis zu lesen, die Schöpfung vor der Erbsünde[1]. Möglicherweise war das jene Phase des Verrats durch Luzifer und all jene Engel, die ihm folgten, und es ist bereits zu erkennen, dass sich Gott entschieden hat, den Menschen zu erschaffen, um mit Ihm zusammenzuarbeiten. In dem Abschnitt, den wir heute gelesen haben[2], wird gerade deutlich, wie Gott den Menschen erdachte, damit dieser Kanäle für das Wasser erbauen und alles gießen würde, dass er mit Ihm zusammenarbeiten, die Schöpfung unterwerfen und mit der Natur zusammenarbeiten würde.

Der Kern des heutigen Evangeliums[3] ist hingegen, dass, abgesehen von der Tatsache, alle Speisen für rein zu erklären, die Überlegenheit des Geistes bekräftigt wird. Der Herr sagt offen: «Das, was zählt, wo alles seinen Ursprung hat, ist der Geist, das Herz.» Das Herz ist der Geist. Hier beginnt alles.

Wir wissen …, und auch hier – während ich das Evangelium las, kamen mir diese Gedanken –, wie traurig, wenn man an den Punkt gelangt, an dem man sagt, dass alles geschrieben steht, dass alles gesagt wurde, dass zum Evangelium, zur Apostelgeschichte,… nichts mehr hinzugefügt werden darf, denn damit verschließen wir dem Herrn den Mund, der uns hingegen zur Vollendung führen möchte. Er erklärte uns bestimmte Dinge auf sehr verständliche Weise. Er hat nichts hinzugefügt, sondern zur Vollendung gebracht. Und gerade im Evangelium gibt es einen Abschnitt, an dem Er sagt: «Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen kommen neben Unzucht, Diebstahl,…» auch «Unvernunft»[4]; aus dem Herzen der Menschen kommt Unvernunft. Die Offenbarung Gottes, die Gaben Gottes abzulehnen ist Unvernunft, Hochmut. Seht, in dieser Ablehnung haben 80 Prozent aller Sünden ihren Ursprung, im Herzen des Menschen. Lehnen wir Gott und seine Gaben ab, lehnen wir Ihn ab.

Wir wissen also, dass alles vom Geist ausgeht, seinen Weg über die Seele nimmt und sich in Handlungen ausdrückt.[5] Und wir haben nun einmal gehört, dass nicht das, was in den Menschen hineinkommt, schadet, sondern das, was herauskommt. Die Absichten, mit denen diese Dinge herauskommen, schaden.[6]

Ich kehre also zu dem zurück, was ich zuvor gesagt habe: mit Gott zusammenzuarbeiten, um die Schöpfung zu regieren. Das Schönste, das wir tun können, um mit Gott zusammenzuarbeiten, ist, an seinem Werk teilzunehmen und wir alle wissen, wie man daran teilnimmt und es ist auch einfach: das Evangelium zu nehmen und auf positive Weise danach zu leben, ohne negative Gedanken zu haben. Ein negativer Gedanke schadet uns und den anderen. Auf diese Weise arbeiten wir mit Gott zusammen. Versuchen wir, die Dinge nicht auf schlechte und furchtbare Weise zu sehen und wenn es so ist, den Mut zu haben, uns dessen bewusst zu sein und diese Verhaltensweise in der Liturgie, in der Messe vor Gott zu bringen, sie zu erheben und Gott zu bitten: „Ich möchte mich nicht mehr so verhalten“. Wir dürfen uns nicht rechtfertigen, sondern lediglich sagen: „Ich möchte mich nicht mehr so verhalten. Ich verhalte mich so, es überkommt mich, aber ich möchte es nicht.“ Versuchen wir, kein schlechtes Wort zu sagen. Arbeiten wir mit Gott zusammen, indem aus unserem Mund nur Segen kommt, was nicht bedeutet zu sagen: „Ich segne dich“, sondern Gutes zu sagen[7], den anderen zu stärken, nicht einmal ein kleines Bisschen Neid, Bosheit oder Heimtücke hineinzulegen, sondern immer nur Gutes zu sagen, immer davon auszugehen, dass die anderen besser sind als wir selbst und es auch so zu meinen. Seht, das bedeutet, Priester zu sein! Das bedeutet, die Geschichte neu zu schreiben. Es ist einfach.

Alles, was wir tun – auch die Heilige Messe –, wenn es nicht seinen Ursprung in diesen Absichten hat, schadet es. Es bedeutet, dass die Heilige Messe verstärkt, was aus dem Herzen des Menschen kommt und dann schadet es uns. Tatsächlich sagt der Heilige Paulus, dass viele ohne Sünden zur Messe gehen, aber voller Sünden herauskommen[8], denn wenn man mit Boshaftigkeit, Neid, Heimtücke, usw. in die Messe kommt, wird all das verstärkt.

Der Christ ist Werkzeug des Heils, er kann nicht neutral bleiben: entweder rettet er oder überbringt das Böse. Er muss sich für eine Seite entscheiden, er kann nicht neutral bleiben. Das gilt für jede unserer Aufgaben, für unsere Vergnügungen, für jede Art von Arbeit, die wir machen: kochen, putzen, bügeln. Je nachdem mit welchen Absichten diese Arbeiten verrichtet werden, schaden oder helfen sie.

Es gibt Berufe, die eine sehr große Bedeutung haben: Lehrer, Köche. In alles, was ihr mit euren Händen berührt – daher denkt an Köchinnen, an Köche –, prägt ihr das ein, was in euch vorgeht. Für den, der es isst, wird es, wenn er es gesegnet hat, zu Medizin, denn natürlich segnen wir das Essen, aber wenn es bereits mit Segen, mit Positivität zubereitet wurde, wird jenes Essen von allem Bösen heilen.

Wir sind auf eine einzige Weise aufgerufen, mit Christus zusammenzuarbeiten: zu lieben wie Er geliebt hat. Sein Gebot lautet nämlich: «Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.»[9] Bei allem – wenn wir sagen, wir möchten mit Gott an seinem Programm mitarbeiten, an seinem Plan, „ich möchte deinen Willen tun, dein Werkzeug sein, auch ich möchte alles in Christus vereinen“ – sind wir aufgerufen, es auf diese Weise zu tun. All diese Offenbarungen, die wir erhalten haben, zeichnen auch einen Weg vor, aber wenn diesem Weg nicht „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ zugrunde liegt, schadet er, er hilft nicht, weil er die Erde nicht erneuert. Er belastet die Erde. Auch er belastet die Erde mit zersetzender, negativer Energie.

Das gilt auch für die Kraft des Gebets. In Medjugorje sagte die Muttergottes: „Das Gebet und das Fasten können Kriege aufhalten“, aber ohne die Reinheit dieser Absichten des Geistes versichere ich euch, dass ihr fasten könnt, wie dieser arme Mensch, der jetzt gerade im Gefängnis sitzt, aber Kriege werdet ihr keine aufhalten. Es ist die Intention, die Absicht, die den Unterschied macht, das Herz, das, was aus dem Herzen herauskommt, wie das Evangelium sagt.

Wir befinden uns mitten in einem Krieg zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Jesus und Luzifer. Unsere Aufgabe in diesem Krieg ist gerade folgende: unsere Gedanken zu erheben. Seht also, dass wir alle wissen, was zu tun ist, aber der Augenblick ist da, es in die Tat umzusetzen. Eine Gruppe von Menschen, die so lebt – ihr müsst dabei Glauben haben und darauf vertrauen – VERÄNDERT DIE GESCHICHTE, weil wir die dreifaltige Macht haben, es zu tun, wenn wir so leben. Es ist einfach und hilft: gute Gedanken zu haben, gute Worte auszusprechen, einen liebenden Blick zu haben. Wir werden zu Priestern, die mit einem „Guten Morgen“ einen fortwährenden Exorzismus ausführen, damit, den anderen aufrichtig zu fragen, wie es ihm geht, aber es muss aus unserem Innersten kommen, nicht aus Diplomatie; eine Berührung. All das ist ein Exorzismus.

Unsere Aufgabe, um die wir gebeten werden, besteht also gerade darin. Der Zweck unseres königlichen Priestertums ist also gerade, all diese Gedanken, all diese Intentionen zu erheben und, ich wiederhole, wenn wir jene negativen Gedanken haben, ist es auch in Ordnung. Es ist nur wichtig, sie zu erheben und nicht, uns zu rechtfertigen. Ich verlange nicht, dass wir alle sofort nur auf positive Weise reagieren, aber ich glaube, dass es bereits eine schöne Reinigung der Erde ist, wenn es jemandem von uns, dem etwas nicht völlig Reines in den Sinn kommt, gelingt es zuzugeben und zu erheben. Wir werden zu Kanälen, die alles darbringen. Aus unserem Herzen kommen also positive Dinge heraus, aber auf diese Weise gelingt es uns, dass auch jene negativen Dinge positiv werden und das Böse in Gutes umgewandelt wird. Jesus Christus hat das getan! Er musste sich von uns die negativen Dinge geben lassen, Er hatte selber keine. Er nahm unsere auf sich, aber wir können unsere erheben, oder? Wenn wir darauf warten, nichts Negatives zu haben, werden wir niemals als Priester leben.

Wie wir mehrfach in diesen Tagen gesagt haben, können wir das alles nur mit Glauben tun. Wenn wir nicht glauben, nützt alles nichts. Wir haben oft davon gesprochen, was uns dabei hilft, unsere Gedanken, unsere Blicke zu erheben: zuallererst der Name Jesu, der Name der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Erlaubt, dass sie in euch widerhallen: „Jesus“, „Jesus“. Legt euch auf diese Weise schlafen, beginnt auf diese Weise euren Tag, auch wenn es euch nicht gut geht, wenn ihr nervös seid. Anstelle jener Nervosität, jener Wut, jener Negativität Kraft zu geben, beginnt mit: „Jesus“, „Maria“. Es entsteht eine Energie, die all das entfernt, was negativ ist. Lest einen Vers aus einem Psalm, singt eine Strophe eines Lieds. Zwingt euch zu singen und singt nicht nur dann, wenn es euch gut geht. Gerade dann, wenn ihr wütend seid, fangt mit einem Lied an, das entfernt die Wut.

Es ist einfach. Und diese einfachen Dinge verändern das Leben, sie verändern unser Leben und das all jener, die um uns herum sind. Wenn ihr hingegen die Wut oder die Enttäuschung vor sich hin schwelen lasst, nimmt sie zu und alle, die um euch herum sind, bekommen sie zu spüren.

Das bedeutet für mich, mit Gott zusammenzuarbeiten. Dann arbeiten wir auch mit der Schöpfung zusammen, mit allem, aber es ist ein Zusammenarbeiten mit Gott, denn alles, was wir tun, tun wir mit dieser Haltung. Als Gott uns also erdacht, als Er uns erschaffen hat und wollte, dass wir mit Ihm zusammenarbeiten, dann ist meiner Meinung nach das der Weg. Das Höchstmaß der Zusammenarbeit mit Ihm, das Er für uns bereithält, ist letztlich, das Kreuz gemeinsam mit Ihm zu tragen. Also auch im Schmerz mit Ihm zusammenzuarbeiten, in den Prüfungen. Anstatt sofort zu bitten: „Nimm den Schmerz, die Prüfung von mir. Immer passiert alles nur mir“, versucht, mit Ihm zusammenzuarbeiten, es zu tragen, so, wie es euch gelingt. Habt zumindest die Absicht, es zu tun. Wenn ihr mit der Absicht, den Schmerz, die Prüfung zu tragen, beginnt und euch im Laufe der Zeit beklagt, ist das normal. Gott weiß das.

Seht, das ist der einzige Weg, um die Seligpreisungen zu erleben und als Christen zu leben. Die Christen sind nicht auf die Erde gekommen, um lediglich hier gewesen zu sein, ohne dass jemand davon Notiz nimmt. Die Christen müssen die Erde umwandeln, erneuern, sonst sind sie keine Christen, sonst sind sie wie alle anderen.

Heute haben wir also vor uns Bakhita und Madre Speranza: Sie haben ein Zeichen gesetzt.

Bitten wir die Allerheiligste Jungfrau Maria, Sie möge unsere Identität in uns immer deutlicher zum Vorschein bringen und uns den Mut geben, sie zu leben, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Gen 1, 20-2, 4a

[2] Vgl. Gen 2, 4b-9.15-17

[3] Vgl. Mk 7, 14-23

[4] Vgl. Mk 7, 21

[5] Zur Vertiefung des Themas „Geist-Seele-Körper“ verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 13 „Der Mikrokosmos – Geist, Seele und Körper“, S. 232; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com

[6] Vgl. Mk 7, 15

[7] Im Italienischen heißt segnen „benedire“, was „Gutes sagen“ bedeutet. (Anm.d.Ü.)

[8] Vgl. 1Kor 11, 17-34

[9] Vgl. Joh 15, 12-17