Donnerstag, 4. Woche im Advent

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

22.12.2022
1Sam 1, 24-28; 1Sam 2; Lk 1, 46-55

Wir befinden uns im Triduum, das uns dahin führt, die Menschwerdung zu feiern, und wenn wir es genauer betrachten, so beinhaltet dieses Triduum, gemeinsam mit jenem zu Ostern, das ganze Geheimnis der Liebe Gottes: eines Gottes, der Mensch wird und eines Gottes, der stirbt, um den Menschen zu retten.

In den vergangenen Tagen haben wir in den Lesungen die Haltung der Allerheiligsten Jungfrau Maria, des Heiligen Josef und von Johannes dem Täufer gesehen; sie haben uns Elisabet und Zacharias gezeigt. Heute haben wir von Hanna gehört, der Mutter von Samuel, und wir haben auch von der Mutter von Simson gehört. Sie haben uns die Monate gezeigt, die der Geburt Jesu vorausgingen. Alle diese Menschen, alle, haben eines gemeinsam: Ihr Mittelpunkt, der Mittelpunkt ihres Lebens ist der Wille Gottes. Sie alle hören in den Situationen, die sie erleben, auf diesen Willen Gottes und lassen sofort den eigenen Gedanken los, sie lassen das los, was sie gerade erleben, um dem Willen Gottes Platz zu machen, dem, was Gott vorgesehen hat. Wenn ihr einen schnellen Blick darauf werft, seht ihr, dass es so ist. Heute Abend wird uns Hanna gezeigt, die gebetet hat, um einen Sohn zu bekommen und ihn schenkt sie für immer dem Herrn. Wisst, dass das Geschenk, das sie durch Samuel gemacht hat, kein theoretisches Geschenk war. Samuel wurde mit drei Jahren zum Tempel gebracht und dort gelassen. Und das taten alle: Das tat Elisabet mit Johannes und Maria mit Jesus.

In diesen Tagen habe ich darüber nachgedacht, was wir in dieser Weihnachtszeit leben. Ich dachte darüber nach, während ich eine Krippe betrachtete. Versucht euch das vorzustellen. In der Krippe gibt es normalerweise einen Stall, einen Ochsen, einen Esel, die Hirten, Schafe, den Heiligen Michael, die Engel. Vielen haben auch schon die Heiligen Drei Könige dabei. Und im Zentrum stehen Maria, Jesus und der Heilige Josef. Wenn wir genauer hinsehen, was steht da im Zentrum? Im Zentrum steht die Kirche. Im Zentrum steht der Schöpfer, die Mutter des Schöpfers, und sie bilden die Kirche; der Heilige Josef stellt das Volk dar. Alle übrigen kreisen um sie. Seht, sie stellen auch noch etwas anderes dar: Alle außergewöhnlichen Werkzeuge dieser Zeit sind vorhanden: die Engel, die treuen Schwestern und Brüder in den Heiligen Drei Königen und die Zentralle Zelle, die aus den Menschen besteht, aus den Hirten, die sich mit den Engeln und den Erzengeln vereinen[1]. Und was bilden sie gemeinsam? Den Beginn der Neuen Schöpfung. Weihnachten stellt gerade das dar: Mit Weihnachten, mit der Geburt Jesu beginnt die Neue Schöpfung, jene Neue Schöpfung, auf die wir jetzt warten und die wir gemeinsam mit Jesus zu erbauen versuchen, aber sie hat damals begonnen. Und das Ziel der Kirche, die Jesus gewollt hat und für die sich die erste Zelle gebildet hatte – das waren Er und Maria – war Folgendes: den Auftakt zur Neuen Schöpfung zu geben.

Was war das Besondere, das in jenem Augenblick herrschte? Die Stille. Manchmal wird die Tatsache, dass Jesus in einem Stall auf die Welt kam, damit begründet, dass Ihn die Welt nicht sofort angenommen hat und das ist wahr, aber es stellt auch das dar, was wirklich zählt, was wichtig ist: ein Haus, eine Herberge, wo Er hätte aufgenommen werden können oder jene Dimension, in der Er von Engeln, Erzengeln und den Hirten in Anbetung umgeben ist, von der Schöpfung, die sich zur Verfügung stellt, weil der Ochse und der Esel den Stall wärmten. Alles, was beiträgt, um den Sohn Gottes anzubeten, zu lieben und Ihm zu helfen. Das zählt mehr als eine menschliche, materielle und konkrete Aufnahme. Ich denke, dass sich Maria und Jesus gerade von jener Liebe erfüllen und nähren ließen, die ihnen von den Geschöpfen, den Hirten und diesen einfachen Dingen mitgeteilt wurde. Und auch das ist ein Zeichen.

Das, was neben der Stille gegenwärtig war, war das Staunen. Die Hirten staunten, sie fühlten sich von Maria und Jesus angezogen, obwohl beide ganz einfach waren, sie waren eine Frau und ein Kind. Die Hirten hatten die Erzengel gehört, die sangen: «Ehre sei Gott in der Höhe»[2]. Sie waren berührt worden, ohne zu wissen weshalb. Seht, auch der Heilige Josef war in Anbetung. In gewisser Weise verstand er nichts von dem, was geschah: Seine Frau, die ein Kind in Händen hielt, das von wer weiß woher gekommen war, denn Maria hatte nicht wie alle anderen Frauen ein Kind geboren. Maria Valtorta beschreibt es als ein gewaltiges, vielfarbiges Licht, und Josef findet dort ein Kind. Er bekommt den Sohn Gottes in die Arme gelegt. Er staunt, er weiß nicht, was er tun soll. Der heilige Josef stellt, wie ich bereits gesagt habe, das Volk dar.

Auch wir müssen in dieser Dimension leben: In diesen Tagen dieses Ereignis betrachten, wie es der Heilige Josef betrachtet hat, mit demselben Staunen. Seht, auch die Engel und dann die Heiligen Drei Könige, also die treuen Schwestern und Brüder, die später kommen, wussten, wer Jesus war, aber auch für sie war diese Liebe Gottes, die Mensch wird, ein Geheimnis. Auch für sie war es neu zu verstehen, was Gott aus Liebe zum Menschen tun würde, was Er durch diese Menschwerdung in Gang setzte. Auch den Erzengeln und den treuen Schwestern und Brüdern war das Wirken Gottes nicht vollkommen klar. Es ist ein Geheimnis, aber ein Geheimnis, an dem sie versuchen, mit Liebe teilzunehmen, dem sie folgen und sich zur Verfügung stellen, und von diesem Tag an begleiteten die treuen Schwestern und Brüder Jesus im Gebet. Von diesem Tag an dienten die Engel und Erzengel Jesus in seinem Wirken auf der Erde. Sie entfernten sich nur am Gründonnerstag von Ihm, denn in diesen drei Tagen, vom Gründonnerstag bis zum Ostersonntag waren die Engel nicht da.

Also auch sie betrachten und, ich wiederhole, das ist es, was auch wir tun müssen. Wir müssen es hinsichtlich der Menschwerdung, der Programme machen, die wir kennen, hinsichtlich der Liebe Gottes, die noch einmal seine außergewöhnlichen Werkzeuge gesandt hat, hinsichtlich der Liebe Gottes, die das zweite Kommen Jesu Christi[3] ermöglicht hat. Wir müssen all das betrachten und dann verstehen, wie wir uns auf die gleiche Weise zur Verfügung stellen können wie der Heilige Josef, die Engel und die treuen Schwestern und Brüder.

Ich wünsche uns also allen, dass wir an diesem Weihnachten versuchen, in diese Stille einzutreten, in die innere Stille, die betrachtet. Dass auch wir versuchen, diese Liebe zu durchdringen, dass wir sie nicht als selbstverständlich hinnehmen. Der Herr war nicht gezwungen, auf der Erde geboren zu werden, Er war auch nicht gezwungen, in diesem seinem zweiten Kommen vor drei Jahren zurückzukommen. Er war nicht gezwungen, uns die Zentrale Zelle zu schenken, uns all das zu erklären, was Er uns erklärt hat. Er hat es aus Liebe getan. Bemühen wir uns also, diese Liebe zu betrachten. Ich sage „zu betrachten“, noch bevor wir sagen: „Hier bin ich, ich stehe zu Deiner Verfügung.“ Versuchen wir nur, in dieser Stille zu sein und zu betrachten. Dann wird Er es sein, der uns eingibt, was wir tun sollen.

Die Stille ist notwendig, denn in dieser Stille müssen wir alles loslassen, was wir zu wissen glauben. Wir müssen jede unserer Ideen loslassen. Auch all unser Wissen darüber, was wir glauben, dass Gott möchte, worum Gott uns bittet. Jene Stille muss in uns tatsächlich alles leer machen, damit uns jene Liebe erfüllen kann, damit uns jene Liebe durchdringen kann. Wir müssen schweigen. Dem Geheimnis gegenüber, und das haben wir oft gesagt, kann man nur schweigen. Wir müssen arm werden, die Armen Jahwes. Nichts mehr zu haben und nur mehr auf Ihn zählen zu können. Das bedeutet es, wenn wir sagen, uns selbst abzusterben, wenn wir sagen, dass wir dahin gelangen müssen, alles in uns sterben zu lassen, um aufzuerstehen. Das bedeutet Stille. Der Herr führt uns durch die Situationen des Lebens zu dieser Stille. Durch die Situationen des Lebens, in denen wir auf die Probe gestellt werden, führt Er uns dahin, jene Liebe zu berühren, bei der wir nur mehr still sein können. Hier ist es sogar zu viel, Danke zu sagen. Der erste Schritt ist es, still zu sein, dann erst beginnt alles. Aber zu Beginn müssen wir nur betrachten.

Und was ist es, was wir in jenem Augenblick, in jener Stille betrachten, wenn wir möchten, dass wirklich in uns die Auferstehung beginnt? Wir müssen das Leben betrachten, DAS Leben. In jener Stille betrachten wir wirklich Jesus, der DAS Leben ist. Jetzt, wo wir die Menschwerdung feiern, verstehen wir also, dass es in dieser Menschwerdung Gott ist, der uns erneut das Leben schenkt, der uns erneut die Möglichkeit schenkt zu leben, denn ohne Jesus gibt es kein Leben. Wenn wir jener Liebe nicht auf diese Weise in unserem Innersten begegnen, leben wir nicht, sondern überleben. Auch wenn wir glauben zu leben, letztendlich sind wir nur jene, die überleben. Wenn wir dort ankommen, begegnen wir dem, was das Leben ist, wir begegnen dem Sinn des Lebens und hier beginnt alles.

Wenn wir also an diesem Weihnachten, in dieser Stille dahin gelangen, kann Gott in uns gestalten. Wir werden zu Weihnachten den Prolog zum Evangelium nach Johannes hören: « Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.»[4] Seht, das ist es, wovon ich spreche. Wir können Gott nur dann in der Fülle annehmen, wenn wir von diesen Worten ausgehen, wenn wir verstehen, wer Er ist.

Das, was wir also loslassen müssen – wir sagen manchmal: „Wir müssen etwas loslassen“ –, ist letztlich nur all das, was uns der Geist der Welt auf fälschliche Weise gezeigt hat und wir auf fälschliche Weise angenommen haben. Er hat uns Dinge als unerlässlich gezeigt, die es hingegen gar nicht sind. Der Geist der Welt hat uns die Liebe – die menschliche Liebe – als etwas Erhabenes vorgestellt. Es ist ihm gelungen, alle tieferen Wahrheiten zu vermischen und zu verbergen. Wenn ihr es genauer betrachtet, so ist es das Ziel des Geists der Welt, allen voran des Falschen Propheten, gerade jene Wahrheit zu verschleiern, wer Jesus Christus ist, wer Er wirklich ist. Wir wissen, was das Leben ist: das Leben ist den Vater zu kennen und Den, den der Vater gesandt hat[5]. Seht, das sind keine leeren Worte oder zufällig dahingesagte, diese Worte beinhalten alles.

Ich bete also zu Maria und bitte Sie, uns in diesem Triduum zu begleiten, damit wir wirklich Samstag Abend, Samstag Nacht DEM Leben begegnen können und dass mit dem Weihnachtstag Jesus in uns geboren werden möge, was für uns auch bedeutet, als neue Geschöpfe geboren zu werden. Und möge uns Gott segnen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Hinsichtlich der außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes in dieser Zeit verweisen wir auf die Rubrik „Die außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes“ auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[2] Vgl. Lk 2, 8-14

[3] Das ZWISCHENZEITLICHE KOMMEN Jesu wurde uns ab der Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ angekündigt, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 7, 2020“, S. 135, Verlag Luci dell’Esodo und auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[4] Vgl. Joh 1, 1-11

[5] Vgl. Joh 17, 3