Karfreitag

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

02.04.2021

 

An diesem Tag wird Jesus betrachtet, wie Er den Kreuzweg hinaufgeht. Der Heilige Franz von Assisi sagte uns[1], dass er aus der Betrachtung Jesu, der den Kreuzweg hinaufgeht, Kraft schöpfte. Er erhielt Kraft, weil sich in ihm die Liebe vermehrte, die Kenntnis Jesu vertiefte sich und er konnte diese Reine Liebe immer besser sehen, die durch diesen Tag für immer die Geschichte aller Zeiten verändert hat; eine so große Liebe, die es nie wieder geben wird. Und in dieser Kenntnis, in dieser Reinen Liebe begegnete er dem Vater im Heiligen Geist.

Am Karfreitag gibt es keine Heilige Messe, aber es ist Jesus selbst, der sie mit Seinem Körper feiert. Wir können sagen, dass wir das in allen Lesungen betrachten, die wir in diesen Tagen hören, dass wir die Erneuerung des Bundes betrachten. Es ist eine Erneuerung, die Jesus mit Seiner Treue dem Vater gegenüber vollzogen hat. Wir haben gestern im Evangelium nach Johannes gehört, wie Jesus beim Letzten Abendmahl verherrlicht wird[2]. Er wird verherrlicht, weil Ihm bewusst ist, dass Er ganz dem Vater angehört und all das getan hat, worum Ihn der Vater gebeten hat. Alles was Er gehört hat, hat Er weitergegeben. Wir haben gehört, dass der Vater darüber jubelt und Ihm alle Gnaden schenkt, um dem Kreuz entgegenzutreten und den österlichen Durchgang, die Erlösung zur Vollendung zu bringen. Jesus war also dreiunddreißig Jahre lang dem Vater gegenüber gehorsam, aber Er musste durch diesen Durchgang hindurchgehen, um die Fülle schenken zu können.

Wir hören in diesen drei Tagen, ausgehend von gestern Abend, dass Er den Weg alleine geht. Die Apostel lieben Ihn, aber sie lieben Ihn auf menschliche Weise. Jesus sagt: «Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach»[3]. Es ist schwach im Sinne davon, dass noch eine Liebe bestand, die durch das Kreuz gefiltert werden musste. Jesus taucht alleine in den Vater ein und ich glaube, dass wir sagen können, dass Er gehorsam bis zum Tod war, dass Er unsere menschliche Natur angenommen hat, die sich jetzt völlig gegen Ihn auflehnt. Er muss diese menschliche Natur besiegen. Es scheint, dass auch die Schöpfung gegen Ihn ist: denkt an die Hitze, das Fieber, alles, durch das Er hindurchgehen muss, allein.

Nur die Allerheiligste Jungfrau begleitet Ihn, aber Sie begleitet Ihn mit ihrem eigenen Weg. Auch Sie alleine, auch Sie ist die Einzige, die an die Auferstehung glaubt. Sie ist die Einzige, die diesen Durchgang versteht und betrachtet. Auch Sie muss die ganze menschliche Natur besiegen – denkt an die menschliche Natur einer Mutter, die durch diesen Augenblick hindurchgehen muss. Wenn wir also sagen: „Jesus taucht in den Vater ein“, so sage ich, auch die Allerheiligste Jungfrau Maria taucht in den Vater ein. Um diese menschliche Natur besiegen zu können, müssen sie sozusagen zwangsläufig aus der menschlichen Dimension hinaustreten, den Vater betrachten, vor dem Vater stehen und Ihn suchen; den Vater, der sich in gewisser Weise in diesem Augenblick nicht finden lässt, aber beide bleiben treu. Beide wissen, beide glauben – die Treue! Sie sind der neue Adam und die neue Eva. Seht, der neue Bund, jener ewige, liegt hierin, in diesem Augenblick, in dieser Treue von Jesus und Maria, der neue Bund in Seinem Blut. Aber Jesus schließt diesen Bund in Seinem Blut mit einem menschlichen Geschöpf ab, mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Es ist die Treue des einen und der anderen, der Glaube, die jeden von uns erlöst haben.

Jesus konnte den Bund nicht alleine erneuern, Er musste es mit jemandem tun, mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria, das hat uns der Heilige Josef gesagt[4]. Beide tun es ihrer Einzigartigkeit entsprechend: wenn wir der Passion zuhören, aber auch aufgrund dessen, was wir wissen, tun sie es in ihrer Einzigartigkeit als Mann und Frau – das männliche Priestertum: das Letzte Abendmahl, die Apostel; das Priestertum der Allerheiligsten Jungfrau Maria in ihrer Einzigartigkeit, in ihrer Identität. Auf diese Weise können wir auch der Passion der Einzigartigkeit von Maria entsprechend folgen: Sie wurde äußerlich nicht geschlagen und gegeißelt, aber sie spürte alles in ihrem Körper. Auch darin sind sie der neue Bund, der neue Adam und die neue Eva. Sie sind eine neue Realität des Vaters in Gott und der Mutter in Gott.

Ich lade uns alle zu dieser Art von Betrachtung ein, damit sich heute unsere Kenntnis, wie beim Heiligen Franz von Assisi, vertiefen kann, damit sich unsere Liebe vermehren kann, damit jedem von uns, als Einzelpersonen und als Volk, als Kirche, die eigene Identität immer klarer werden möge. Vor allem möge uns klar werden, dass wir Kinder der Miterlöserin sind und daher müssen auch wir diesen Weg gehen.

[1] Vgl. Botschaft des Heiligen Franz von Assisi vom 17. September 2012 „Die reine Liebe Gottes“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[2] Vgl. Joh 13,1-15

[3] Mt 26,41

[4] Vgl. Botschaft des Heiligen Josef vom 18. März 2021 „Maria, die Neue Frau“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org