Die Heilige Familie von Jesus, Maria und Josef

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

27.12.2020

 

Heute feiern wir die Heilige Familie und ich verweise noch einmal auf die Botschaft des Heiligen Josef, die er uns 2016[1] gab. Sie hilft uns an diesem Tag, in den Gedanken Gottes hinsichtlich der Familie einzutreten. Wir befinden uns auf diesem Weg der fortwährenden Umwandlung, damit alles, jeder von uns, Seine Kirche, die Gesellschaft, die Schöpfung in den Gedanken Gottes eintreten möge, vom Gedanken Gottes umgeformt werde und sich dem Gedanken Gottes angleichen möge.

In den Lesungen dieser Tage finden wir häufig die Briefe des Heiligen Apostels Johannes, der das bezeugte, was er gesehen und berührt hatte, Das Wort des Lebens; er gab Zeugnis für das Leben ab[2]. Das war sein Leben: Zeugnis für das Leben abzugeben. Er war ihm begegnet, er war ihm in der Person Jesu begegnet. Aber man kann sagen – und darüber sprach er auch[3] – er sah es auch in der Person der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Für ihn bedeutete, bei Maria oder bei Jesus zu sein dasselbe, es bedeutete im Leben zu sein, eingetaucht in das Leben.

Auch wir alle sind dazu berufen, das Leben zu überbringen, auf unseren Gesichtern das Antlitz der Dreifaltigkeit zu überbringen, aber im Gegensatz zu Johannes sind wir dazu berufen, dieses Leben dadurch zu bezeugen, dass wir es leben, uns in dieses Leben eintauchen zu lassen, zulassen, dass dieses Leben und seine Schwingung in uns uns auferstehen lässt und dabei das Leben annehmen, das die Erlösung, das Jesus Christus, das die Barmherzigkeit, das Gnade über Gnade ist. Deshalb sagte ich, dass Johannes es gesehen und berührt hat. Wir sehen und berühren es auf andere Weise. Es ist, wie die heutigen Lesungen sagen – Abraham, Simeon, Hanna – ein Weg im Glauben.

Abraham hatte dieses Leben erkannt und an das geglaubt, was er in einer Vision in sich hörte, wie wir heute lesen[4]. Simeon, als Gerechter, wurde vom Heiligen Geist geführt, sieht ein Kind und dankt Gott: «Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, in Frieden scheiden.»[5] In gleicher Weise pries Hanna Gott für jenes Kind, das sie noch nie zuvor gesehen hatte[6]. Sie ließen sich vom Glauben führen.

Im Brief an die Hebräer[7] finden wir Worte, die an Abraham gerichtet sind und bezeugen, was der Glaube ist, der Glaube, den auch wir haben müssen. Nicht nur zu vertrauen, ins Ungewisse zu gehen, sich führen zu lassen, gegen jede Hoffnung zu glauben, sondern vor allem ist uns alles möglich, wenn wir folgende Worte in uns tragen: «Er war überzeugt, dass Gott sogar die Macht hat, von den Toten zu erwecken.» Abraham war noch nicht vollkommen in die Erlösung eingetreten, weil Jesus Christus den Tod noch nicht besiegt hatte, wir hingegen sind schon darin eingetreten. Jesus Christus hat den Tod besiegt, Er hat ihn für immer besiegt, aber Abraham glaubte bereits daran, dass Er Isaak hätte auferstehen lassen können, er glaubte an die Auferstehung. Wenn wir diese Gewissheit nicht in uns haben, wenn unser Glaube nicht diese starken Grundfesten hat, dann laufen wir Gefahr, auf unsere menschlichen Kräfte zu zählen, auf unser Wissen, auf die Erfahrungen der anderen, dann zählen wir auf Empfindungen und Gefühle, aber nicht auf den Glauben.

Unser Weg bedeutet nicht, an das zu glauben, was Pater Tomislav sagt, oder besser, wir glauben an das, was er sagt, weil wir es als wahr anerkennen, aber nicht so sehr deshalb, weil wir an ihn oder Stefania als Mitglieder der Zentralen Zelle, als vollkommene Menschen glauben, sondern weil wir in dem, was sie überbringen, das Leben Gottes wiedererkennen und die Gegenwart Gottes spüren. Wir spüren, dass diese Verkündigung, dieses Leben, dieser Glaube genährt wird, wir spüren eine Schwingung in uns, die uns zum Leben erweckt, das wir seit der Empfängnis in uns tragen. Daher versteht ihr, dass uns die Sicherheiten nicht helfen, dass uns weder die Wissenschaft, die Erkenntnisse und noch weniger unsere Denkweise helfen.

Wir sprechen von der neuen Schöpfung, vom neuen Volk und der neuen Kirche. Wir stehen vor dem Jahr 2021, von dem uns gesagt wurde, dass es ein Jahr reich an Ereignissen sein wird[8]. Wir sehen, dass sich Dörfer zu bilden beginnen, dass viele Lichtpunkte entstanden sind. Heute, am Fest der Heiligen Familie, sprechen wir von der neuen Familie, von neuen Formen des Lebens, einer neuen Schule, eines neuen Priestertums und all das muss dem Gedanken Gottes entspringen. Dafür ist es notwendig, wie ich vorhin sagte, Glauben zu haben, aber auch sehr offen zu sein, um zu erlauben, dass sich dieses Leben als Leben Gottes entfaltet und nicht als das Leben, wie wir es uns vorstellen.

Ich glaube, dass die Gefahr nicht so sehr darin besteht, das Leben Gottes nicht zu wollen und es nicht erkannt zu haben. Wenn wir hier sind und diesen Programmen folgen, haben wir es erkannt und gespürt. Die Gefahr, die jetzt vor uns liegt, ist die, bei dem stehenzubleiben, was wir verstanden und intuitiv erfasst haben, uns mit dem zufriedenzugeben, was wir gesehen haben und davon auszugehen. Uns mit dem zufriedenzugeben, was wir verstanden und berührt haben und dem unsere volle Aufmerksamkeit, unsere Ideen zu schenken und auf diese Weise nur auf einer kleinen Vision, die wir hatten, aufzubauen. So erlauben wir Gott nicht, uns den ganzen Weg gehen zu lassen, wie Abraham ihn ging. Es stimmt, dass Gott ihm die Sterne zeigte – Er schenkte ihm Isaak – aber Er ließ ihn einen Weg gehen, der sich mit Isaak und Jakob fortsetzte. Auch wir sind dazu berufen, als gewöhnliche Werkzeuge, den Weg zurückzulegen, der uns obliegt und dabei immer offen zu bleiben, immer bereit zu sein und immer, wie Maria, in unserem Herzen über alles nachzudenken.

Im heutigen Evangelium[9] segnet Simeon Maria und Josef. Simeon wird zum Werkzeug für Maria und Josef, um ihren Blick zu weiten: sie, die Eltern Jesu, die Heilige Familie, die erste Kirche. Simeon, der sie noch nie gesehen hat, spricht mit Maria und Maria muss offen sein, auch das anzunehmen.

Abraham lässt sich führen, er folgt überall hin und fügt nie etwas von sich hinzu; er geht los, natürlich so, wie er es versteht, aber dann ist er immer bereit, den Weg zu ändern, alles loszulassen, sogar Isaak, auch die Verheißung, auch das größte Zeichen, das Gott ihm geschenkt hat – einen Sohn im Alter – und er lässt auch ihn los.

So verhalten sich auch die Allerheiligste Jungfrau Maria und der Heilige Josef, die immer alles loslassen und den Anweisungen folgen: der Traum, der Engel – „Nimm das Kind, brich auf, geh nach Ägypten, komm aus Ägypten zurück“ – sie befolgen alles, aber das ist erst der Beginn ihres Wegs. Überlegt einmal, nach Ägypten zu gehen: «Nimm das Kind und flieh»[10], ja, aber was ist mit all dem, was danach kommt? Sie werden in gewisser Weise von den Ereignissen geführt, nicht, dass sie sie erleiden, sondern sie durchdringen die Ereignisse mit dem Glauben.

Ich sage das, weil wir im Jahr 2021 dasselbe tun müssen. Ich ziehe noch einmal das Beispiel von Simeon heran: man versteht, dass Gott ihm von der Verheißung Israels erzählt hatte, dass er nicht sterben würde, bevor er sie nicht gesehen hätte, aber auch er lässt sich dann vom Geist führen, geht genau zum richtigen Zeitpunkt in den Tempel und genau in diesem Augenblick sieht er die Verheißung. Wenn ich von den Ereignissen spreche, meine ich genau das, ich verstehe das Leben darunter, das Leben, das sich ereignet.

Jesus spricht in diesen Tagen zu uns von der Vermählung, mit Ihm vermählt zu sein[11]. Um mit Ihm vermählt zu sein und in seinen Gedanken eintreten zu können, bitte Er uns, ein redliches, reines, aufrichtiges Gewissen zu haben. Das ist es, was Simeon, Hanna, die Allerheiligste Jungfrau Maria und der Heilige Josef hatten und dann ist es Gott, der führt, Er ist die Hauptfigur. Abraham hatte ein redliches Gewissen und dann ist Gott die Hauptfigur. Ein redliches Gewissen zu haben bedeutet nicht, unser Leben auf unseren Vorstellungen aufzubauen, auf unserem Gewissen.

In diesen Tagen haben wir ein Versprechen erhalten[12], das auch eine Garantie dafür ist, dass das geistige Niveau aller angehoben wird, auch unseres, damit wir alle mehr oder weniger dasselbe Niveau erreichen. Das wird uns erlauben, die Vermählung mit Christus völlig leben zu können. Was müssen wir also tun? Wir müssen jenen Glauben Abrahams haben und mit Einfachheit leben. Unsere Aufgabe ist es, glücklich zu sein, den Wunsch zu haben, so zu sein, wie Er uns möchte. Was müssen wir tun, um so zu sein? Ein einfaches Leben leben, in dem der Heilige Geist ungehindert wirken kann, weil an erster Stelle unseres Leben nicht all das Beiwerk steht, das wir gemacht haben oder machen möchten – all unsere Vorstellungen, wie wir dienen können, was wir tun und was wir sein, was wir aufbauen möchten, heute sage ich auch unsere Vorstellungen über die Familie – sondern an erster Stelle steht wirklich der tiefe Wunsch, uns selbst kennenzulernen, der tiefe Wunsch vom Geist auszugehen, so zu sein, wie Er uns möchte. Und wenn wir sagen, dass wir das Leben hingeben, dann ist es genau das, sonst sind wir in diesem Wort „das Leben hingeben“ auch ein bisschen Heuchler: „Ich gebe das Leben hin, damit es so läuft, wie ich es mir vorstelle“. Das gleicht fast einem Tauschhandel: „Ich gebe es dir hin, damit Du mir dann Folgendes geben kannst…“ Das Prinzip der Hingabe bedeutet hingegen, das Leben nicht mehr selber zu steuern, es nicht mehr zu besitzen, es nicht mehr zu haben … wenn ich es hingegeben habe! Der Schritt danach ist, das Leben zu betrachten. An diesem Punkt wird das Leben zur Kontemplation. Wir betrachten, was Er tut, wie Maria es getan hat: Sie dachte in ihrem Herzen darüber nach und betrachtete alles. Das Wirken Gottes in allen Geschehnissen zu betrachten, seine Wunder zu betrachten, Wunder, die sich fast nie so ereignen, wie wir sie uns vorstellen und wie wir sie gerne hätten, aber wenn wir diese Haltung einnehmen, gelingt es uns, alles zu betrachten, es ist eine Konsequenz daraus. Und für alles Dank zu sagen. Alles, jede Situation anzunehmen, darzubringen, zu segnen, alles zu segnen, immer das Gute zu glauben, sich darin zu übertreffen, sich gegenseitig zu achten.

Seine Kirche ist ein Ort von Menschen, die so leben, wo bei jeder Begegnung das geschieht, was zwischen Maria und Elisabet geschah, was zwischen Simeon, Maria und dem Heiligen Josef geschah: der Heilige Geist spricht, weitet, erleuchtet, empfiehlt. Wenn wir so leben, in dieser Einfachheit, dann wird Gott die neue Schöpfung erbauen und uns vollkommen dahin führen, uns mit Ihm zu vermählen. Es ist ein Weg, der, wenn wir ihn aus praktischen Gesichtspunkten betrachten wollen, wie ein Weg zwischen zwei Brautleuten ist, wenn sie heiraten. Es ist ein Weg, der mit einem Ja beginnt, aber dann ein ganzes Leben andauert. So ist es mit Gott, mit Jesus.

Die Gefahr, dem Herrn zu erlauben, seinen Gedanken in allem zu entwickeln – ich sage das für mich, aber ich denke, dass es für jeden gilt – besteht darin zu beginnen, auf unsere Weise zu überlegen, zu interpretieren, auch wenn man eine große Erleuchtung erhält. Das ist die Gefahr, der wir jetzt begegnen: einen ersten Schritt tun, eine Entscheidung treffen wie jene, das Leben hinzugeben und es dann festhalten, auch um Gottes Werke zu tun, aber immer unserem Gedanken entsprechend. Das Werk Gottes muss Gott entfalten. Er muss sich in jedem von uns und in seiner ganzen Kirche verherrlichen. Es ist nicht die Kirche, die sich verherrlichen muss, sondern Gott in seiner Kirche.

Der Heilige Josef spricht in seiner Botschaft von der geistigen Familie[13], in der alle anderen Familien ihren Ursprung haben. Ich möchte nicht wiederholen, wie viele Versprechen wir diesbezüglich erhalten haben, ich möchte den Weg nicht wiederholen, denn ich denke, der ist uns allen klar, noch möchte ich die Freuden und die Pracht wiederholen, die Gott uns bereits geschenkt hat. Stellt euch nur vor, wie jene sein werden, die Er uns in dieser Zeit schenken möchte, in der sich die Kirche des Universums der Erde nähert und sich die Zeiten verkürzen. Es ist wahr, dass das Böse explodiert, aber nur deshalb, weil sich das Gute nähert. Wir müssen wirklich gelassen und fröhlich bleiben. Bereiten wir uns neuerlich, wie bereits erwähnt, darauf vor, alles im Herzen Mariens zu lassen und ihren Intentionen entsprechend zu leben.

Seht, jetzt haben unser Wirken, unsere Gebete, unsere Liturgien eine große Tragweite, nicht wegen uns, sondern weil Gott in seiner Kirche, weil Jesus immer gegenwärtiger ist und diese Tragweite ermöglicht: Er berührt, Er vergibt, Er erlöst. Bemühen wir uns also, in diesem Fest so zu handeln und die Wunder Gottes zu betrachten.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag, ein schönes Hochfest der Heiligen Familie und ich segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Botschaft des Heiligen Josef vom 30. Dezember 2016 „Ihr seid Mitglieder und Hüter des Volkes Gottes“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[2] Vgl. 1Joh 1,1-3

[3] Siehe Botschaft des Heiligen Apostels Johannes vom 27. Dezember 2008, veröffentlicht im Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes“, S. 78-80 (Die Seitenangaben beziehen sich auf die italienische Ausgabe “Riscrivere la storia – Vol. I – Nel pensiero di Dio“).

[4] Vgl. Gen 15,1-6; 21,1-3

[5] Vgl. Lk 2,22-40

[6] Siehe Fußnote 5

[7] Vgl. Heb 11,8.11-12.17-19

[8] Vgl. Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ und Botschaft Jesu vom 24. Dezember 2020 „Seelen des Bräutigams“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[9] Siehe Fußnote 5

[10] Vgl. Mt 2,13

[11] Vgl. Botschaft Jesu vom 24. Dezember 2020 „Seelen des Bräutigams“, veröffentlicht auf unserer Webseite

[12] Vgl. Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“, veröffentlicht auf unserer Webseite

[13] Siehe Fußnote 1