Gedanken – „Das gemeinsame Priestertum der Gläubigen“

von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić

(übersetztes Audio)

3. Oktober 2020

Tomislav Vlašić: Liebe Schwestern und Brüder, fahren wir fort das Thema zu vertiefen, mit dem wir begonnen haben. In zwei Folgen werden wir über das neue Priestertum sprechen, in der heutigen sprechen wir über das gemeinsame Priestertum der Gläubigen.

Alle an Christus Glaubenden, alle Getauften sind mit dem heiligen Öl des Priestertums, der Prophezeiung und des Königtums bezeichnet. Diese bleiben lediglich eine Gnade, ein Samen der Gnade, wenn sie sich in den Gläubigen nicht weiterentwickeln. Wir befinden uns in einer Zeit, in der all diese Gnaden zur Vollendung kommen müssen, weshalb sich niemand davonstehlen kann. Leider ist sich der Großteil der Christen, denen wir begegnet sind und mit denen wir gesprochen haben, der Gabe des Priestertums nicht bewusst. Manch einer würde gerne Prophet sein und es gibt viele, die gerne herrschen würden, anstatt Gott durch Jesus Christus die Herrschaft zu überlassen. All das, alles, was finster ist, muss also in diesen Zeiten in uns gereinigt werden und es werden uns die Gnaden geschenkt werden, um uns zu erheben und die Fülle zu erreichen.

Das, worüber ich also sprechen möchte, ist nichts anderes als die christliche Identität zu leben, sich so gut wie möglich Jesus Christus anzugleichen, durch die Unbefleckte Mutter, um lebendige Glieder des Mystischen Leibes Christi zu sein. Über all das sprechen wir in dieser Zeit, in der wir die Botschaft des Heiligen Michael[1] erhalten haben, in der darauf hingewiesen wird, dass die Menschheit bis ins Letzte geteilt und der Weg für das Volk geöffnet werden wird. Das bedeutet, dass der, der sich erheben möchte, auch wird erheben können, aber auf eine Weise, die Jesus Christus vorgegeben hat und wie es im Evangelium erklärt wird.

Der Heilige Michael sagt insbesondere, ich lese: „Ich bitte euch heute, euch für die Ereignisse bereitzuhalten, die groß und entscheidend sein werden. Das nächste Jahr 2021 wird ein ausschlaggebendes Jahr sein, in dem viele Dinge zu Ende gehen und andere sich öffnen werden. Wir Engel bereiten die Ankunft dieses neuen Jahres auf der Erde vor, in dem sich die Kirche Jesu Christi des Universums immer mehr wird offenbaren müssen und beginnen, vom Himmel herabzukommen.“ Das ist also das Szenarium, in dem wir uns befinden.

Um keine abstrakten Gedanken zu machen, stelle ich euch jemanden vor, der uns als Beispiel angegeben wurde und der auf der Erde gelebt hat. Er ist sehr lebendig im christlichen Bewusstsein: der Heilige Franz von Assisi, den die Kirche der Erde und das ganze Universum morgen feiert. Wir feiern ihn heute, um morgen auch das Fest des Sonntags, den Tag der Auferstehung feiern zu können.

Was sehen wir konkret im Heiligen Franziskus? Wir sehen konkret, dass er aus der Liebe zur Allerheiligsten Mutter entsprungen ist und daher wollte er auch in der Kirche sterben, die er mit eigenen Händen wieder hergestellt hat, die Portiuncula. Unser Weg, der uns angegeben wurde, ist franziskanisch und marianisch. Das erklären wir später. Ein anderes Element im Leben des Heiligen Franziskus ist, dass er von niemandem unterrichtet wurde, sondern der Herr unterrichtete ihn. Das bedeutet, dass keiner von uns sich damit rechtfertigen kann: „Ich weiß nicht, wie ich leben, wie ich mich verhalten soll“. Der Heilige Franziskus suchte Gott und Gott offenbarte ihm seinen Willen. Ihm genügte ein Satz aus dem Evangelium, das Wort des Herrn, das er in seinem Geist wahrnahm und dieses Wort brachte innerlich Früchte, es entwickelte sich. Es ist also nicht die Zeit sich zu rechtfertigen und dabei andere zu kritisieren oder sich dahinter zu verstecken, dass wir nichts wissen oder nicht können. Der Heilige Franziskus bezeugt, als sie ihn beleidigten und sich über ihn lustig machten: „Ich habe den verborgenen Schatz gefunden“. Wir sind in dieser Zeit dazu aufgerufen, diesen verborgenen Schatz, den jeder gemäß der Gnade hat, wachsen zu lassen und die Fülle zu erreichen.

Im Leben des Heiligen Franziskus gibt es verschiedene Episoden, aber wir können seine Liebe für den Gekreuzigten, den er vom Kreuz nehmen und selber seinen Platz einnehmen wollte, auf keinen Fall übergehen. Uns wurde gesagt, dass wir alle unsere Kreuze haben und sie mit Liebe tragen sollen, aber das reicht nicht. Es ist notwendig, einen Teil des Kreuzes des Herrn zu übernehmen. Warum? Weil, wenn wir nur das aushalten, was uns anvertraut wird und was wir auf der Erde erleben und uns nicht erheben, um einen Teil des Kreuzes zu übernehmen, das auf die Menschheit drückt, dann ist unser Zeugnis nichtig, dann bleiben wir in unserem spirituellen Egoismus verschlossen. Ich möchte all das in Zusammenhang bringen mit dem, worauf uns der Heilige Michael in seiner letzten Botschaft hingewiesen hat, die wir gelesen haben. Worauf hat er hingewiesen? Er hat darauf hingewiesen, dass wir uns erheben müssen und bis zu den Wurzeln der Menschheit hinuntersteigen müssen, bis zu den Toren der Hölle, um zu befreien und zu heilen. Die Kirche ist dazu aufgerufen, die Wurzeln der Menschheit zu heilen.

Nehmen wir diese beiden Punkte, um sie zu vertiefen. Wenn wir uns nicht erheben, können wir weder in unsere Wurzeln noch in die der anderen hinuntersteigen, also können wir der Menschheit auch die Gnade der Heiligung nicht überbringen. In Bezug auf das Sich-Erheben hat uns der Heilige Franziskus in der Botschaft vom 17. September 2012[2] darauf hingewiesen, dass die reine Liebe das oberste Gebot ist, was bedeutet, dass, wenn wir uns bis zum Gipfel erheben möchten, wir die reine Liebe ohne Interessen erreichen müssen. Und er sagt: „Wenn ihr nicht zur reinen Liebe gelangt, auch im spirituellen Leben, dann habt ihr nichts erreicht.“ Aber was bedeutet die reine Liebe? Anders ausgedrückt können wir sagen, dass die reine Liebe die reife Liebe ist, sie ist ein in Gott reifer Mensch, der die Fülle erreicht hat. Das bedeutet, mit all seiner Kraft, mit all seinen Fähigkeiten zu lieben, die Liebe Gottes zu spüren und sich wie der Heilige Franziskus geliebt zu fühlen. Dann ist es einfach, die anderen zu lieben wie Gott uns geliebt hat und wie wir uns selber mit jener Liebe Gottes lieben. Wir haben gehört, dass das die Essenz des Lebens ist, die der Heilige Franziskus verstanden hat und in die er eingetreten ist.

Je mehr wir uns erheben, umso mehr können wir in unsere Tiefen hinabsteigen; hinabsteigen bedeutet zu sehen, was in uns und was in der Menschheit zu heilen ist. Wenn wir Angst davor haben, das Verfaulte in uns zu sehen, können wir uns auch nicht erheben. Wenn wir uns nicht erheben, sind wir auch nicht erleuchtet. Wir können nicht in die Tiefe steigen und unsere Mission kann nicht beginnen, wenn wir uns nicht erheben. Die Worte „Wirken im Heiligen Geist“ können uns täuschen, denn der Heilige Geist, der die reine Liebe ist, kann uns nur so weit miteinbeziehen, so weit wir mitwirken möchten.

Hier kehren wir zu den Erläuterungen zurück, die wir von der Muttergottes erhalten haben, und zwar dass wir dazu aufgerufen sind, unser Kreuz zu tragen, aber, dass wir auch aufgerufen sind, uns Jesus Christus aufzuopfern, uns Ihm hinzugeben, um jenen Teil zu übernehmen, der uns vom Kreuz der Menschheit für die schwachen, verletzlichen, in den Geist der Welt eingezwängten Schwestern und Brüder anvertraut wird.[3] Und hier kann sich niemand, der die reine Liebe, der die Fülle seiner Einzigartigkeit in Gott erreichen will, davonstehlen, das geht nicht. Unsere Mission würde fehlen, wenn unsere Fähigkeit, in die Wurzeln hinabzusteigen, fehlen würde, wo es notwendig ist zu vergeben, die Dämonen zu vertreiben, die innerlich verderben und die Wunden zu heilen, wie Jesus es mit allen anderen getan hat.

Es gibt einen anderen Punkt, den der Heilige Michael hervorhebt, und zwar dass sich die Kirche Jesus Christi, die vom Himmel herabkommt, erwartet, ein Volk vorzufinden, das sie annimmt. Wir befinden uns in der Zeit, in der sich die Kirche Jesu Christi auf der Erde, die Teil der Kirche des ganzen Universums ist, erweitert, größer wird und der, der an dieser Kirche teilnehmen möchte, die uns zur Begegnung mit der Kirche des ganzen Universums bringt, ist dazu aufgerufen, an dieser Kirche teilzunehmen.

Wenn wir den Heiligen Franziskus und die Heilige Klara betrachten, so könnten wir uns erschrecken und sagen: wer kann ihnen nachfolgen? Wir alle können ihnen jedoch nachfolgen. Es gibt zwei Elemente, die ich hervorheben möchte: ein Element ist unser Alltag in Gott, die Fügsamkeit, die Aufmerksamkeit unser Leben in die Ordnung in Gott einzufügen, damit Gott unter uns ist und wir alles, was wir als priesterliches Volk erleben und tragen, vor den Thron Gottes erheben. Wir unterwerfen alles der Ordnung in Gott, gemäß dem Willen Gottes und auf diese Weise befreien wir uns von unserem Egoismus. Jeder von uns ist also dazu angehalten, in eine einfache, alltägliche, christliche Disziplin einzutreten und uns so im Alltag zu bewegen.

Es gibt ein weiteres, sehr wichtiges Element, dass sich jeder auf die Kirche, die vom Himmel mit allen Scharen, mit allen außergewöhnlichen und gewöhnlichen Werkzeugen herabkommt, bezieht und auf sie ausrichtet; bis jetzt sind wir im Geist verbunden, aber die Kirche wird immer mehr auch die physische Begegnung suchen. Am Ende der Zeiten wird auch unsere Körperlichkeit verändert sein. Sie wird sich im Heiligen Geist in die völlige Gemeinschaft unter uns einfügen und wir werden alle vereint sein. Die Kirche also, jener Teil der Kirche, der auf der Erde und auch Teil der Kirche des ganzen Universums ist, ist angehalten, sich in diese Richtung zu bewegen, um bereit zu sein sich zu erheben, weil die Erzengel und die Kirche des Himmels, die herabkommt, den Weg dafür öffnen, dass wir uns erheben können, so wie sich für die Hebräer der Weg durch das Rote Meer öffnete. Auf diese Weise wird der Weg auch dieses Mal für die Menschheit der Erde geöffnet werden, aber es ist notwendig, durch die Wüste und Prüfungen hindurchzugehen, um zu zeigen, dass wir auf die reine Liebe zugehen, auf ein umgewandeltes Leben, das Gott durch seine Propheten des Alten und des Neuen Testaments versprochen hat. Selbst Jesus hat davon gesprochen.

Bemühen wir uns also alle persönlich dahin zu streben, uns einander immer mehr anzunähern, weil wir alleine nicht weitergehen können. Trotz all des guten Willens bleiben wir in unserem Alltag eingeschlossen, eingetaucht in den Geist der Welt und ohne diese allmähliche Gemeinschaft, die uns mit der dreifaltigen Macht vereint, die durch die Kirche des ganzen Universums herabkommt, werden wir nicht weitergehen können. Darüber werden wir noch sprechen und wir werden auch noch andere Punkt vertiefen, die das Thema abrunden, aber ich lade alle ein, die Worte des Heiligen Michael ernst zu nehmen und in diesen Monaten vorwärtszugehen, um uns auf die Ereignisse des kommenden Jahres vorzubereiten.

Freuen wir uns wie der Heilige Franziskus, weil wir von Gott ab dem Zeitpunkt der Empfängnis mit der reinen Liebe geliebt werden und diese reine Liebe uns immer begleitet hat. Wenn wir darauf antworten, explodiert diese reine Liebe in uns, in all jenen, die sich vom Vater unterrichten lassen. Diese furchtbaren Ereignisse, die auf der Erde geschehen, mögen für uns ein Szenarium sein, in dem wir die Hand Gottes erkennen, der uns den Weg öffnet, aber sehen wir mit reinem Glauben, mit reiner Hoffnung, mit göttlicher, reiner Nächstenliebe und mit reiner Liebe auf Den, der den Weg öffnet. Niemand anderer kann, wie der Heilige Michael oder der Heilige Paulus erklärt haben, auf das hinweisen, was geschehen wird. Auch unsere Prophezeiungen sind beschränkt, so als würden wir durch einen zerbrochenen, fleckigen Spiegel sehen.

Ich segne euch, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.


[1] Vgl. Botschaft des Heiligen Erzengels Michael vom 28. September 2020 „Die Kirche des Universums wird auf die Erde herabkommen“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[2] Vgl. Botschaft des Heiligen Franziskus „Die reine Liebe Gottes“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[3] Vgl. Botschaft der Muttergottes vom 8. Dezember 2016 „Nehmt mit Liebe das Kreuz meines Sohnes an“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

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