von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić
(übersetztes Audio)
- August 2020
Tomislav Vlašić: Liebe Schwestern und Brüder, wir haben mit unserer Liturgie begonnen. Heute möchte ich, dass wir unsere innerliche Teilnahme vertiefen, dass wir am Leben Gottes teilnehmen. Das Thema ist „Am Leben des neuen Volkes teilnehmen“. Das Leben des neuen Volkes ist das Leben in Gott, mit Gott und für Gott.
Die Lesungen dieses Sonntags, des 22. Sonntags des Jahreskreises, Lesejahr A[1], sind sehr geeignet, eine innerliche, dynamische Teilnahme am Leben der Allerheiligsten Dreifaltigkeit mit allen Drei Göttlichen Personen zu umreißen. Wir müssen zum Jahresbeginn zurückkehren, als wir uns feierlich der Allerheiligsten Jungfrau Maria geweiht, dann die Taufe im Namen Jesu erneuert haben und der Heilige Geist auf uns herabgekommen ist. Dann haben wir uns feierlich der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht und aus diesem Anlass hat der Vater zu uns gesprochen[2]. Das, was am Jahresbeginn geschehen ist, muss ein Weg sein, den wir jedes Mal gehen, wenn wir die Liturgie feiern, weil uns die Liturgie dahin bringen muss, immer tiefer an den ewigen Gesetzen teilzunehmen, denn im Leben Gottes befinden sich die Gesetze des ewigen Lebens.
Es gibt Bedingungen, unter denen ein Mensch diesen Weg gehen muss und er muss mit allen Werkzeugen vereint sein, die Gott zur Verfügung gestellt hat: die Erzengel, die vor dem Thron Gottes stehen, die Unbefleckte Mutter, Miterlöserin, Mutter und Königin der neuen Menschheit. Er muss sich der Gemeinschaft bewusst sein, die mit den Heiligen zu leben ist. Aus diesem Bewusstsein entspringt die Mission, Verantwortung für die Schwestern und Brüder im Fegefeuer zu übernehmen, für die Schwestern und Brüder auf der Erde und im ganzen Universum und alles in den dreifaltigen Wirbel zu bringen, damit alles Tag für Tag immer mehr in das Wirken der Drei Göttlichen Personen eingetaucht ist, wie uns der Heilige Geist am 12. Januar dieses Jahres erklärt hat[3], und zwar dass alle Drei Göttlichen Personen sich in uns und in der Fülle in ihrer Kirche ausdrücken müssen.
Beginnen wir also an diesem Punkt, dass unsere Teilnahme an der Liturgie – ich wende mich an euch, die ihr euch der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht habt und an das glaubt, was wir euch überbringen und erklären – also nichts Aufgesagtes sein kann. Dem, der daran teilnimmt, muss es gelingen, mit dem lebendigen Gott in Beziehung zu treten und lebendig zu sein. Von seiner Liebe belebt haben wir, immer in Gott, neue Beziehungen zu uns selbst und zu den anderen. Die Teilnahme an der Liturgie, die vor dem Thron Gottes und im Leben Gottes stattfindet, erlaubt keinerlei Heuchelei, Täuschung oder Oberflächlichkeit. Das möchte ich wiederholen, um die Zeiten zu verstehen, in denen wir leben, denn Gott möchte die Menschheit, die mit Ihm leben möchte, an sich ziehen und neu machen, und gleichzeitig müssen wir uns bewusst werden, dass von unserer wahren Teilnahme an der ewigen Himmlischen Liturgie die Geschwindigkeit der Ereignisse abhängt, die verwirklicht werden müssen.
Ich lese euch den Schluss vor, den Gott Vater uns in der Botschaft vom 19. Januar, „Ich erneuere mit euch mein Bündnis“[4] gegeben hat. „Und ihr, mein Volk, lebt mit Glauben, Mut und Liebe und ich werde es euch an nichts fehlen lassen.“ Er wird es uns an nichts fehlen lassen! „Ich danke euch für jeden Schritt, den ihr mit mir tut. Merkt euch gut, dass ihr von jetzt an absolutes Eigentum der Allerheiligsten Dreifaltigkeit seid, von der ihr in allem abhängig seid“, vom Allmächtigen Gott. „Ihr werdet euch nicht mehr auf die menschliche Wissenschaft, auf die Doktrinen und die menschlichen Technologien stützen, sondern ihr werdet der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu Diensten leben, die aus euch eine neue Menschheit machen wird. Das verspreche ich euch und segne euch, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Wenn wir diese Worte aufmerksam betrachten, in diese Worte eintauchen und durch sie in das Leben Gottes, dann sehen wir, dass wir in Gott alles haben können, dass uns nichts fehlen wird und dass wir Eigentum der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sind. Eigentum nicht im menschlichen Sinn des Besitzens und Für-sich-Behaltens, sondern Eigentum im Sinne davon, dass der Dreieinige Gott unser Leben entfalten möchte, uns dahin führen möchte, eine neue Menschheit zu werden, jene Menschheit, die Jesus mit sich zum Vater genommen hat, dorthin, wo unsere Unbefleckte Mutter, die Allerheiligste Jungfrau Maria angelangt ist.
Wie ich gesagt habe, führt uns die heutige Liturgie in eine innere Dynamik ein. Wir können einen Propheten betrachten, Jeremia, der vom Augenblick der Empfängnis von Gott geweiht wurde. Es wird davon ausgegangen, dass Jeremia zu Gott Vater ein klares Ja, ein totales Ja sagte und das Wort, das zu Beginn der Berufung des Propheten Jeremias gesagt wurde, erleuchtete diesen existenziellen Raum seines Lebens zum Zeitpunkt der Empfängnis. Und Gott hat ihn in der Stille auf den Augenblick seiner Mission vorbereitet, seine Mission, die, wie verkündet wurde, die Aufgabe hatte auszurotten, zu zerstören, aufzubauen und zu pflanzen, und dieser heilige Mann wurde depressiv. «Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören. […] Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich.» Wer sein Ja ausgesprochen hat, wird zum Zeichen des Widerspruchs und muss dieses leuchtende Zeichen der Gegenwart der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sein. Und im Menschen, auch in Jeremia, entsteht das Bedürfnis, davor zu fliehen und davor, ständige Gegenwehr zu spüren. Die Priester, die Oberhäupter des Volkes, alle verhöhnten ihn und bedrohten ihn mit dem Tod. «Sagte ich aber: „Ich will nicht mehr an ihn denken“, an Gott, „und nicht mehr in seinem Namen sprechen!» Aber der, der Ja gesagt hat, der sein aufrichtiges Ja ständig wiederholt, gelangt zur Erfahrung Jeremias: «So brannte in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es auszuhalten, vermochte es aber nicht.» Was ist das? Es ist eine Macht, eine dreifaltige Macht, die dreifaltige Allmacht, die den aufrichtigen Menschen, der sich vor Gott stellt und ein reines Ja ausspricht, über die Grenzen seiner Beschränkungen, seiner Misserfolge, seiner Fehler hinausbringt, ihn erhebt und weiterbringt. Das ist der Sinn der Flügel, die uns der Herr schenkt, um die Probleme dieser Menschheit zu überfliegen.
Wir haben eine andere Figur, Petrus, der durch die Offenbarung des ewigen Vaters bekannte, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, der Messias. Und als Jesus den Jüngern den Weg öffnen wollte, indem Er ihnen den Weg der Prüfungen, der Passion und des Todes, der Ihn erwartete, sowie die Auferstehung erklären wollte, widersetzte sich Petrus wie Jeremia. Das Wort Jesu an Petrus: «Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.» Es ist sehr, sehr wichtig diesen Abschnitt zu verstehen. Wenn der Mensch zu zweifeln beginnt, wenn er beginnt, menschliche Mittel, Interessen einzusetzen, wenn er beginnt, innerlich Spielchen zu spielen, dann tritt Satan ein, ist in der Schwäche überlegen und spielt sein Spiel. Wenn der Mensch erwacht und sich von der Macht Gottes erwecken lässt, dann siegt er, überwindet alles und geht weiter.
Das Evangelium nach Johannes zeigt Simon Petrus, als die zweiundsiebzig Jünger Jesus verlassen und Jesus fragte: «Wollt auch ihr weggehen?», Petrus: «Zu wem sollen wir gehen? Du hast das ewige Leben, du hast Worte des ewigen Lebens.»[5] Petrus war entschlossen. Als Jesus ihn tadelt, setzt er seinen Weg fort und wisst, dass Jesus all jene zurückbringen möchte, die schwach sind, Ihm aber nachfolgen möchten.
In dieser Episode erinnert uns Jesus: «Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.» Das könnte den Anschein der Aussage eines beliebigen Meisters, Rabbi oder Philosophen machen, der Jünger zu sich nahm, die ihm folgten, in die Fußstapfen des Meisters traten und alles genau befolgten, ihm auf diese Weise nachfolgten und ihn imitierten. Aber hier ist das nicht so. Es handelt sich um eine Teilnahme im Glauben an der Realität des Himmels. «Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.» Das ist keine Drohung, sondern der Weg, der unsere Teilnahme für die ewige Liturgie, für die Gesetze des ewigen Lebens öffnet.
Wenn uns die Worte Jesu scheinen, als wären sie wie die der anderen Rabbi, die eine äußerliche Imitation verlangten – leider imitieren Ihn viele äußerlich – dann führt uns der Heilige Paulus, der nicht körperlich mit Christus gelebt hat, sondern mit dem auferstanden Christus, in eine Dynamik ein. «Bringt eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer dar – als euren geistigen Gottesdienst.» Das ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass wir die Gnade erhalten, umgewandelt zu werden, die Fähigkeit, unsere Gedanken zu ändern, zu denken, wie Gott denkt, zu sprechen wie Gott spricht, wahrzunehmen, wie Gott wahrnimmt. Wenn unser Opfer an Gott durch das Unbefleckte Herz Mariens, der Miterlöserin fehlt, die uns hilft, Gott in dieser Dynamik treu zu sein, dann können wir uns nicht umwandeln. Dann kann diese Kirche die Menschheit nicht umwandeln, vielmehr, Gott kann diese Menschheit nicht umwandeln, Er kann nicht mit seiner ganzen Macht eingreifen.
In der Liturgie der Kirche geht es nicht um den Einzelnen, sondern um das ganze Volk und das ist die Pflicht des ganzen Volkes, das am Leben der neuen Menschheit teilnehmen möchte. Hier gibt es kein Entkommen. Es sind nicht die religiösen Gesetze, die verpflichten, sondern die Gesetze des Lebens. Wer sich in dieser Zeit erwecken lässt und zulässt, dass ihn die dreifaltige Macht umfängt, wird in diesen Zeiten, die immer finsterer werden, nicht untergehen und er wird wie Jeremia fähig sein, allen Beleidigungen und Provokationen entgegenzutreten. Er wird in sich jenes Feuer des Heiligen Geistes haben, das nicht erlaubt, schwach zu sein und aufzugeben, sondern antreibt und erhebt.
Und in dieser dynamischen Teilnahme bezieht die Kirche des ganzen Universums allmählich alle anderen mit ein, die sich in der Macht des Heiligen Geistes erwecken lassen. Unsere Teilnahme an der Himmlischen Liturgie, an der ewigen Liturgie respektiert also die Gesetze unseres Geistes, wo die Allerheiligste Dreifaltigkeit wohnt und in unserem Geist, im Zentrum unserer Seele unser ganzes Wesen miteinbeziehen möchte, um umgewandelt zu werden. Das ist die Neuheit dieser Liturgie. Ich sage euch, dass all das in der Theologie erklärt ist. Dieses Volk hat sich entschieden, sich der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu weihen und das zu leben, diesen Weg zu gehen und in die neue Menschheit einzutreten, die Gott uns versprochen hat.
Schwestern und Brüder, ihr werdet also einzeln und auch als Gemeinschaft auf die Probe gestellt werden. Wenn ihr am Leben, an den Gesetzen des Dreieinigen Gottes teilnehmt, werdet ihr in jeden Augenblick wissen, wofür ihr euch entscheiden sollt. Ihr werdet in dieser Antwort mutig und großzügig sein und dazu fähig, viele Seelen um euch miteinzubeziehen und das Volk Gottes wird wachsen und die Zeiten werden verkürzt werden. Habt keine Angst vor dem Widerstand. Wenn der Widerstand seine Stimme erhebt und schreit heißt das, dass er keine Argumente mehr hat, dass er dabei ist zu fallen.
Und ich segne euch, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. 1. Lesung: Jer 20,7-9; 2. Lesung: Röm 12,1-2; Evangelium: Mt 16,21-27
[2] Vgl. Botschaft Gott Vaters vom 19. Januar 2020 „Ich erneuere mit euch mein Bündnis“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[3] Vgl. Botschaft des Heiligen Geistes vom 12. Januar 2020 „Eure Mission ist Werk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit“, veröffentlicht auf dieser Webseite
[4] Siehe Fußnote 2
[5] Vgl. Joh 6,67-68