Gedanken – „Die Kirche, die vom Himmel herabkommt“

von Stefania Caterina und Pater Tomislav Vlašić

(übersetztes Audio)

  1. Juni 2019, Hochfest Fronleichnam

Pater Tomislav: Liebe Schwestern und Brüder, in diesen Gedanken möchte ich zwei Hochfeste, an die wir glauben, miteinander verbinden: das Hochfest des Allerheiligsten Leibes Christi und seines Kostbaren Blutes und die Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje, deren Jahrestag auf den 25. Juni fällt. Es gibt eine Verbindung zwischen diesen Festen: wir möchten unser Leben, unsere Existenz unserem Herrn Jesus Christus übergeben, wie es die Allerheiligste Jungfrau Maria getan hat, um das in uns verkörperte Leben zu sein, das in unseren eucharistischen Feiern gelebt wird, und gleichzeitig werden wir zur lebendigen Eucharistie.

Das Thema meiner Gedanken ist „Die Kirche, die vom Himmel herabkommt“. Der Sinn davon ist, dass wir in all unseren Feiern, die wir in diesem Jahr feiern und an denen auf besondere Weise das ganze Universum teilnimmt, unseren Wunsch ausdrücken, das anzunehmen, was vom Herzen des Guten Hirten, von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ausgeht, und wir möchten an den Gnaden teilhaben, die vom Himmel herabkommen.

Heute wird von der Zeit der wirtschaftlichen und finanziellen Depression der Menschheit gesprochen ohne Zukunft. Es wird auch darüber gesprochen, dass Gott in dieser Zeit nicht reagiert, aber das ist nicht wahr und wir möchten entdecken, dass Er reagiert und reagieren möchte. Wir haben von der dreifaltigen Macht gesprochen, die sich in uns ausdrücken möchte und möchte, dass wir an diesem unaufhaltsamen Wirken Gottes in dieser Zeit teilnehmen.

Im Buch „Das Universum und seine Bewohner“, Teil 4, Kapitel 2, „Die vielfältige Gnade Gottes“, sagt der Heilige Geist: Das Einschreiten Gottes in die menschliche Geschichte hat sich nicht im Kommen Jesu Christi erschöpft. Im Gegenteil, nachdem Jesus in den Himmel auffuhr, schritt Gott oft und mit großer Tragweite ein.“ Gott möchte uns miteinbeziehen. Machen wir uns also bereit, die Gnaden dieser Feste anzunehmen, die Gnaden für diese Zeit sind, im Raum, in dem wir uns befinden. Hören wir zu auf den Seiten 262-263.

„Das Wirken Gottes nimmt viele Ausprägungen an. Es ist so vielfältig wie die Gnade, die der Antrieb jedes göttlichen Wirkens ist. Gott handelt durch die Gnade. Was ist also die Gnade? Sie ist die Macht, die ununterbrochen vom göttlichen Gedanken ausströmt und immer auf das Gute ausgerichtet ist, da Gott das Höchste Gute ist. Jeder Gedanke Gottes hat in sich die Macht, sich in Handlungen umzuwandeln; diese Macht ist die Gnade. Gott könnte also alles alleine machen, ohne die Geschöpfe zu benötigen, aber genau hierin liegt die Größe der göttlichen Liebe: Gott hat bestimmt, dass seine erhabensten Geschöpfe, das heißt die Engel und die Menschen, vollkommen an seinem Wirken teilnehmen sollen. Damit das geschieht, erfüllt Gott seine Geschöpfe mit Gnade, das heißt mit der zur Verwirklichung seiner Pläne notwendigen Kraft. Es ist, als würde Gott seine Kraft jedem von euch übertragen, damit ihr dazu fähig seid, eure Sendung zu vollenden, durch die sich seine Pläne verwirklichen.“

An dieser Stelle muss in uns Dankbarkeit hervorkommen, weil Gott auf uns zählt und gleichzeitig muss eine Beziehung mit Dem entstehen, der ständig auf liebevolle, harmonische Weise an uns denkt, um unser Wachsen zu fördern, um unsere Identität zu erreichen und um unsere Mission zu fördern und zur Vollendung zu führen. Es ist sehr wichtig zu verstehen, wie wichtig es für uns ist, in diesem Gedanken zu sein, dass Gott uns liebt und dass wir Ihn lieben und dass wir immer offener für diese Liebe sein möchten.

„Menschen und Engel ihrerseits müssen die Gnade annehmen. Wie? Hier kommt das dreifaltige Wirken durch einen Prozess ins Spiel, der die Drei Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit miteinbezieht. Der göttliche Gedanke entsteht in der vollkommenen Harmonie der Drei Göttlichen Personen: Man kann sagen, dass der göttliche Gedanke dreieinig ist, so wie es Gott selbst ist. Aus diesem Gedanken entspringt die dreifaltige Macht, das heißt die Gnade, durch die Gott seinen Willen ausführt.“

Dieses dreifaltige, harmonische Wirken ist die Grundlage für die Gemeinschaft der Geschöpfe. Es ist die Basis, damit unser Leben harmonisch wird, damit unser Glaube harmonisch ist, damit unsere Spiritualität harmonisch wird und diese harmonische Macht weitergibt, die vom Dreifaltigen Gott kommt.

Wir haben oft davon gesprochen, dass der menschliche Gedanke zersplittert ist. Der Gedanke Gottes ist nicht zersplittert, er enthält nichts Verdorbenes, er ist einförmig und nimmt gleichzeitig so viele verschiedene Formen an, wie es Wesen im Universum gibt und Er regiert sie durch vollkommene Gesetze. Auf der anderen Seite, von unserer Seite, vonseiten des Menschen her muss es eine positive Antwort geben. Hören wir zu.

„Hier kommt das Geschöpf ins Spiel. Nehmen wir zum Beispiel einen Menschen, dem Gott beabsichtigt, eine bestimmte Aufgabe zu übertragen. Der Heilige Geist, die heiligende Person wirkt im Geist dieses Menschen, um ihn zu befähigen, den Willen Gottes zu erkennen, zu verstehen und anzunehmen. Der Mensch muss antworten: Er muss Gott annehmen und sich Ihm hingeben, Ihm dadurch erlauben zu handeln, der Mensch muss sich also heiligen. Nur so wird er fähig sein zu verstehen, worum Gott ihn bittet. Geschieht das, so führt der Heilige Geist den Menschen zu Jesus Christus und offenbart ihm das Wirken des Sohnes Gottes, des Erlösers, das in erster Linie jenes ist, den Menschen von der Sünde zu befreien und ihn im Innersten zu heilen.“

Dieser Abschnitt ist sehr tiefgehend und grundlegend für das Fortschreiten in unserer Erhebung. Der Heilige Geist handelt ununterbrochen zugunsten des Menschen, natürlich bei dem Menschen, der sich öffnet und das Wirken annimmt und in unserem Innersten unseres Geistes lässt Er uns erkennen und verstehen. Das annehmen zu können stärkt unseren Willen. Von unserer Seite her muss eine Antwort, ein Annehmen da sein, wie es in der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu finden war. Die Annahme besteht in der Hingabe an Gott, in der Hingabe dem anderen gegenüber, wie Gott sich dem anderen hingibt und sich ohne Grenzen hingibt. Und auch von unserer Seite her muss es eine Hingabe ohne Grenzen geben, damit uns Der, der uns erschaffen, erlöst und geheiligt hat, formen und uns zur Fülle bringen kann.

Der Heilige Geist verwendet das Wort: der Mensch muss sich heiligen. Was soll das bedeuten? «Seid heilig, denn ich bin heilig»[1], sagt der Herr im Alten Testament. Gott ist der Einzige, der heilig ist, denn Er ist vollkommen. Sich Ihm hingeben bedeutet, sich dafür entscheiden, für Ihn, mit Ihm und zu seiner Ehre zu leben; Liebe sein, die ausgetauscht wird, eine geliebte Liebe. Sich Gott weihen bedeutet, Ihn an die erste Stelle zu setzen mit dem Wunsch, das erfüllte Leben Gottes in uns zu haben.

Das Wort „sich weihen“ wird von den Christen meistens als eine Weihe für einen Dienst, für ein Werk verstanden. Viele Christen haben Angst zu sagen: „Ich weihe mich, ich werde heilig sein, ich möchte heilig sein“. Es ist sehr wichtig für uns zu verstehen, dass unsere Bereitschaft, mit Vertrauen und mit Glauben Ja zu Gott zu sagen, zu seiner Liebe und Ihm freie Hand zu lassen uns innerlich frei macht. Dann richtet uns der Heilige Geist auf Jesus Christus aus und lässt uns das Werk Jesu Christi verstehen.

Das erste Werk ist, wie wir gehört haben, vor allem jenes, den Menschen von der Sünde zu befreien und ihn im Innersten zu heilen. Das geistige Leben wird zu einem auferstandenen Leben, wenn wir Jesus Christus erlauben, uns zu heilen, wenn unsere Feiern ein Weg sind, bei dem wir es Ihm gestatten, uns auf allen Ebenen zu heilen, auf der Ebene der Seele und auf der Ebene des Körpers, weil wir dafür vorgesehen sind, aufzuerstehen, um umgewandelt in die neue Schöpfung einzutreten.

Ohne diese Offenheit dem Heiligen Geist gegenüber, der über die menschliche Logik, über die menschlichen Schemata hinaus in unserem Innersten wirkt, können wir das Wirken Christi nicht wahrnehmen, der das Leben hingibt, um uns zu erlösen. Und das ist der so wichtige Punkt in der Eucharistie. Ohne diese Offenheit zu leben, bleiben wir arm, ungeachtet dessen, dass Jesus sich für uns aufopfert, um uns zum Vater zu bringen.

„Dann bringt Jesus als Hohepriester den Menschen dem Vater dar, damit der Vater, der Schöpfer, dem Menschen den Überfluss an Leben gibt. An diesem Punkt angelangt erhält der Mensch die Gnade, die aus den Gedanken und dem Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit entstammt, und wird dazu befähigt, mit der ganzen Macht zu handeln, um den Willen Gottes zu verwirklichen.“

In diesem Durchgang also mit Christus, der sich für uns hingegeben hat und uns gemeinsam mit sich hingibt, uns zum Vater führt, kommt die Fülle des Lebens herab. Und wie der Text sagt: An diesem Punkt angelangt erhält der Mensch die Gnade, die aus den Gedanken und dem Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit entstammt, und wird dazu befähigt, mit der ganzen Macht zu handeln, um den Willen Gottes zu verwirklichen.“ Der österliche Durchgang, den Durchgang, den wir in der Eucharistie leben, führt uns, wenn er so verstanden wird, zu einer völligen Freiheit und keine Therapie kann in uns das Böse entwurzeln außer das Opfer Christi und unsere Teilnahme am Opfer Christi, wenn wir unsererseits mit Liebe und ungezwungen antworten, um an dieser Erhebung teilzunehmen.

Im weiteren Verlauf des Textes wird uns erklärt, dass die Engel den Willen Gottes unmittelbar kennen und unmittelbar in die Praxis umsetzen. Ihr wisst, dass Gott denkt und gleichzeitig handelt und erfüllt, daher nehmen die reinen, Gott treuen Geister wahr und handeln. Sie verwenden ihrerseits die ganze Macht Gottes. Auf gleicher Weise und mit ihnen in Gemeinschaft handeln die treuen Schwestern und Brüder. Dem Menschen der Erde gelingt es nur schwer, eine Barriere zu überwinden. Die größte Barriere im Menschen nach der Erbsünde ist dort erklärt: die Angst vor Gott. Es handelt sich hier nicht um eine allgemeine Angst, noch handelt es sich um den allgemeinen Glauben an Gott. Der Großteil der Menschen glaubt auf allgemeine Weise an Gott, aber hier sprechen wir von dem konkreten Schritt der Hingabe an Gott, von der Fähigkeit, diese Liebe wahrzunehmen, die von der Angst befreit. In der reinen Liebe befreien sich zwei Menschen, die sich lieben innerlich. In der Beziehung mit Gott, der uns eine reine, erhabene, harmonische und vollkommene Liebe schenkt, befreit sich der Mensch in seinem Innersten von der Angst vor Gott und aufersteht. Er lässt die innere Sklaverei, die Schuldgefühle, das Misstrauen zurück und erhebt sich mit Christus.

Wenn der Mensch diese Angst in sich nicht überwindet, konstruiert er selbst einen Schiedsrichter über das, was gut oder was schlecht ist. Das ist die Rationalität, die immer vom Egoismus, vom Egozentrismus ausgeht. Wenn wir diese beiden Worte Egoismus und Egozentrismus verwenden, so ist der Egozentrismus eine Unreife, ein Sich-Zurückwerfen auf sich selbst, aber es sind beide gefährlich. Auch im Egozentrismus wächst der Mensch nicht, entwickelt sich nicht weiter, handelt nicht, ist langsam und Sklave seiner selbst. Im Egoismus können wir sagen liegt auch Bosheit, das Bewusstsein um die Bosheit, die Verdorbenheit, aber im Egozentrismus gibt es auch einen unreifen Glauben, der sich in verschiedenen religiösen Krankheitsbildern ausprägt. Der Herr möchte uns reif, gewachsen, erfüllt, Menschen, die ihre Identität und ihre Mission erreicht haben. Das ist ein sehr wichtiger Schritt für uns, damit wir in diesen Zeiten das Wirken des Dreifaltigen Gottes, eine dreifaltige Macht leben.

An diesem Punkt müssen wir uns dessen bewusst sein, dass unser Feiern mit allen Kindern des ganzen Universums stattfindet, mit den Erzengeln, die sehen und handeln, in die Praxis umsetzen, mit den treuen Schwestern und Brüdern, die schnell verstehen und in die Praxis umsetzen und sich auf die Gesetze des reinen Geistes ausrichten.

An diesem Punkt richtet sich unser Bewusstsein auch auf die Muttergottes aus, die ein vollkommenes Wesen ist, im Einklang mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Sie bleibt immer Geschöpf, aber in diesem Geschöpf ist die Vollkommenheit des Lebens und Sie ist erschienen, Sie war und ist mit uns und möchte uns diese Vollkommenheit mitteilen, möchte uns hervorbringen. In diesem Zusammenhang mit der universalen Gemeinschaft des mystischen Leibes Christi mit uns und wir mit dem gesamten mystischen Leib Christi können wir unsere Begrenztheit überwinden, können wir unsere Ängste und unsere Blockaden überwinden und können jene Kirche sein, die vom Himmel herabkommt, die explodiert und sich den anderen mitteilt. Es ist keine neue Kirche, aber es ist die Kirche Jesu Christi, die seiner Seite entspringt.

Wie ich oft gesagt habe, definiert die Kirche der Erde ihre Identität und Mission in der Eucharistie und im Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Wir sprechen jetzt von unserer Bereitschaft, die Gnaden dieser Zeit anzunehmen, die Gnaden, die durch die erhabenen Geschöpfe gehen, durch die Erzengel, die Engel, die treuen Schwestern und Brüder, die Heiligen und all jene, die in Christus sind und wir sind Teil dieser Kirche und möchten in unseren Feiern dieses göttliche Wirken in der Eucharistie wahrnehmen und es den anderen weitergeben.

Der Heilige Paulus sagt im ersten Brief an die Korinther im liturgischen Text[2]: «Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: „Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!“» Zu meinem Gedächtnis, mit der ganzen Kirche des Universums, aber jeder von uns entschlossen, dass er für Christus offen ist für diesen Schritt, der uns zur Umwandlung und zur neuen Schöpfung führt, innerlich dem Heiligen Geist zuhörend, der uns diese Zeiten, unsere Einzigartigkeit erklärt und der jedem, wenn er offen ist, den Plan Gottes, den Willen Gottes zu verstehen gibt und uns Jesus Christus anvertraut.

Hier, in dieser Feier müssen unsere Hingabe an Gott, das Opfer an Jesus Christus durch das Unbefleckte Herz Mariens eine Flagge sein, in die das Gesetz des Wirkens des Dreifaltigen Gottes in uns und zugunsten der ganzen Menschheit eingeprägt ist. Und wir sind Menschen, die sich entschieden haben, in dieser Zeit zu leben, dieses Wirken wahrzunehmen und es den anderen zu offenbaren. Das ist die Kirche, die vom Himmel herabkommt.

Ich segne euch, damit jeder von euch an dieser Kirche teilnehme mit dem innerlichen Bemühen, sich dem Heiligen Geist, dem Retter des Universums Jesus Christus durch die Mutter, die Allerheiligste Jungfrau Maria zu öffnen, sich dem Vater zu öffnen, der uns erwartet und uns an sich zieht, wie Er Jesus Christus in der Macht des Heiligen Geistes an sich gezogen hat. Ich segne euch, damit ihr fortfahrt, diese Gemeinschaft mit der Kirche des ganzen Universums aufzubauen, der einzigen, unteilbaren Kirche, so wie auch der Dreifaltige Gott nie geteilt ist, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Lev 11,44

[2] 1Kor 11,23-26

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