von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić
- März 2016
Liebe Schwestern und Brüder, in den letzten beiden Folgen haben wir von Christus und vom Antichristen gesprochen. Unsere heutigen Gedanken beziehen sich auf das Thema: „Sich für Jesus Christus oder für Luzifer entscheiden“. Warum gibt es diese Konfrontation zwischen Jesus Christus und Luzifer? Weil der Antichrist ein von Luzifer Gesandter ist. Luzifer ist ein Geschöpf und wird leer, wenn er seine Macht an den Antichristen abtritt, als Folge wird auch der Antichrist leer. Das ist der Beginn des Zusammenbruchs, es ist der Beginn des Sieges über Luzifer, über die dunklen Mächte. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, Er hat unsere Natur angenommen, Er hat die Last der Sünde der Menschheit auf sich genommen, Er hat dafür gesühnt, Er hat den Weg geöffnet, damit sich jeder von uns durch Ihn in das Leben Gottes einfügen kann, in das Leben, das kein Ende hat, das erfüllte, vollkommene Leben, das in Seiner zweiten glorreichen Wiederkehr verwirklicht wird.
An diesem Punkt stellen wir also folgende Frage: Warum müssen wir uns zwischen Jesus Christus und Luzifer entscheiden? Diese Entscheidung ist uns nicht freigestellt, sie ist unabdingbar. Sie wird sich erst am Ende der Zeiten als solche zeigen, wenn es für gewisse Menschen, aber auch für gewisse Formen des Lebens schon zu spät sein wird und die im Verderben enden, da sie Luzifer nachfolgen. Es geht um folgende Entscheidung: wer sich für Jesus entscheidet, wählt die Quelle des Lebens und sein Leben wächst, verwandelt sich, geht auf die Fülle zu und ist schon hier auf der Erde erfüllt, weil ihm die Verdorbenheit nicht schaden kann, wenn der Mensch mit seiner Entscheidung wirklich Christus angehört; wer sich für den Antichristen und in weiterer Folge für Luzifer entscheidet, hat den Weg der Verdorbenheit gewählt, denn Luzifer ist das Böse, er ist die Quelle des Bösen und alle Formen der Verdorbenheit stammen von ihm und kommen somit durch den Antichristen.
Diese Entscheidung ist in diesen Zeiten unumgänglich. Die Geschichte der Menschheit ist vorangeschritten und leider ist auch das Böse vorangeschritten; ihr werdet es sehen, es ist nicht schwer, es zu sehen. Das sind alles Zeichen dafür, dass sich die Menschen entscheiden müssen. Das, was wir ankündigen ist, dass diese Zeiten zu einer endgültigen Entscheidung führen, denn diese Zeiten bereiten die glorreiche Wiederkehr Christi vor. Die Evangelisierung schreitet im ganzen Universum voran. Leider bewegt sich auch Luzifer mit seinen Mitarbeitern, mit seinen Verbündeten vorwärts. In dieser Zeit muss diese Entscheidung eine freie, bewusste und persönliche Entscheidung sein. Es ist keine Entscheidung, um der Masse der Menschen anzugehören, der Gesellschaft, der Religion, einer Gruppe; der korrekte, untadelige Mensch muss hervorkommen – oft haben wir gesagt, dass die Korrektheit vor Gott die Unbeflecktheit ist – es muss die Fähigkeit jedes an Christus Glaubenden zum Vorschein kommen, mit dem Universum kommunizieren zu können, beginnend mit denen, die uns am nächsten sind.
Die Entscheidung für Jesus Christus, den Erlöser, der auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, ist der Weg für jeden von uns, der uns zur neuen Schöpfung führt. In Christus vereint, mystisch mit Ihm vereint werden wir als Kinder Gottes in die neue Schöpfung eintreten. Davon haben wir schon gesprochen und das ist die christliche Berufung, die in dieser Zeit wiederbelebt werden muss.
Der Weg ist geöffnet, weil Jesus Christus die Sünde und die Auswirkungen auf die Menschheit hinweggenommen hat, aber jeder von uns muss diesen Weg gehen, in jedem von uns muss er sich verwirklichen. Jesus Christus geht auf die Erfüllung zu und wir haben gesagt und geschrieben, dass Gott nicht mehr wartet, auch nicht mehr auf die Antwort der Amtskirche zu bestimmten Themen, die sich nicht über die treuen Schwestern und Brüder des Universums geäußert hat, die die Menschheit nicht informiert hat – Jesus Christus geht mit jenen weiter, die teilnehmen, sich weiterentwickeln und die Erfüllung erreichen möchten.
Wir Gläubige können mit unserem Glauben nicht in einem Vakuum bleiben. Der Gläubige, der wahre Gläubige ist jener, der am Wirken Christi teilnimmt und in der Folge nimmt er an der Gnade dieser Zeit, am Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in dieser Zeit zugunsten der ganzen Menschheit teil. Die Entscheidung ist also, an der Gnade und den Werkzeugen teilzunehmen, die uns in dieser Zeit geschenkt werden. Und wir haben davon gesprochen, dass Luzifer sein Werkzeug, den Antichristen wählen wird, so wie auch Gott seine Werkzeuge hat. Hier liegt unsere Verantwortung eine Entscheidung zu treffen, sie liegt bei jedem Einzelnen.
Stefania Caterina: Liebe Zuhörer, ich grüße euch und füge mich in das ein, was Pater Tomislav gesagt hat, indem ich euch meine Erfahrung hinsichtlich der Entscheidung zwischen Jesus und Luzifer mitteile. Diese Entscheidung ist uns nicht freigestellt, wie Pater Tomislav gesagt hat, für niemanden, nicht einmal für jemanden wie mich, der besondere Gaben erhalten hat; aufgrund der Gnade wurde ich in diesen so großen Plan der Vereinigung aller Dinge in Christus miteinbezogen und im Laufe der Jahre wurden mir viele Horizonte über das Schicksal der Menschheit und über die Ereignisse, die uns erwarten geöffnet.
Durch all meine Erfahrungen habe ich verstanden, dass der unumgängliche Durchgang immer durch Jesus Christus ist, Jesus Christus wie Er sich auf der Erde offenbart hat, gestorben und auferstanden ist, und dies ist auch der einzige Durchgang für das ganze Universum, denn die Menschheit des ganze Universums wird durch den Tod und die Auferstehung Christi hindurchgehen und durch sein Opfer erneuert werden müssen.
Ich habe in diesen Jahren auch gesehen, wie machtvoll die Gnade Gottes ist und wie sehr sie im ganzen Universum wirkt. So bin auch ich, wie ihr alle, dazu aufgerufen mich zu entscheiden, mich weiterzuentwickeln und zu antworten. Ich kann euch aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass sich entscheiden bedeutet, sich Gott durch Jesus Christus und durch das Unbefleckte Herz Mariens aufzuopfern. Wir können sagen, dass sich entscheiden sich aufopfern bedeutet und sich aufopfern bedeutet bereit zu sein, sich innerlich verändern zu lassen, von Jesus umgewandelt zu werden gemäß dem Plan, den Gott für jeden von uns hat.
Jeden Tag muss ich mich für Jesus Christus entscheiden, um mich weiterzuentwickeln, um zu antworten, auch, um mit der Gnade Schritt halten zu können, die mir geschenkt wird und immer stärker wird, je intensiver das Wirken Gottes wird. Das gilt für mich, aber es gilt auch für euch alle. Je mehr das neue Volk vorwärts geht und sich weiterentwickelt, je stärker wird die Gnade und je stärker die Gnade wird, umso größer muss die Antwort sein. Eine große Gnade verlangt eine große Antwort.
Es ist mir wichtig euch zu sagen, dass es mir dank dieser Entscheidung und dieses Opfers an Gott möglich war, die Hindernisse, Schwierigkeiten, Widerstände, die Kritik und viel Leiden zu überwinden, durch das ich in diesen Jahren, in denen ich diesen Plan weitertrage, hindurchgegangen bin. Es war mir nur möglich all das zu besiegen, indem ich diese Entscheidung in jedem Augenblick wiederholt, zum Herrn neuerlich „Ja“ gesagt und mich Ihm völlig hingegeben habe. Ich habe zu Gott gesagt: „Ich möchte dir nichts verweigern“, und das hat mich vorwärts gebracht, durch die Prüfungen hindurch. Ich möchte euch auch sagen, dass die Tatsache, außergewöhnliche Gaben zu haben, aus mir keine außergewöhnliche Person macht, im Gegenteil, ich persönlich glaube, dass Gott die Kleinen auswählt, jene, die am wenigsten dafür geeignet sind, gemäß Seiner freien Wahl. Daher musste und muss ich jeden Tag wachsen, mich reinigen, mich vom Egoismus befreien, eine menschliche und spirituelle Reife erreichen, eine christliche Reife entsprechend dem Maßstab Christi. Und das geschieht nur und kann nur durch diese Entscheidung geschehen, die sich jeden Tag erneuert, eine Entscheidung, mich selbst Gott in allem was Er wünscht aufzuopfern.
Der Herr hat mich immer darum gebeten, mich dafür zu entscheiden, das, was mir offenbart wird vor allem zu leben und zu verstehen. Gott hat aus mir kein blindes und taubes Werkzeug gemacht, sondern Er hat gewollt, dass ich alles verstehen würde, um es zu bezeugen und zu leben. Das, was mir offenbart wird, verpflichtet zuallererst mich, denn ich muss ohne Tadel sein, um vollkommen das vermitteln zu können, was mir geschenkt wird. Zu Beginn meines Weges, als der Herr gerade begonnen hatte, mir diese Dinge zu offenbaren, das war 1984, hat mich Jesus ausdrücklich gefragt, wem ich dienen und wem ich folgen möchte. Die Frage war: „Möchtest du das akzeptieren oder nicht, oder möchtest du für dich selbst leben, möchtest du ein bequemeres Leben? Wenn du das akzeptierst, wird du durch Prüfungen hindurchgehen müssen und zu leiden haben, aber ich gebe dir das Leben und ich ermögliche es dir auch, über die Mächte des Bösen hinwegzugehen. Entscheidest du dich aber für dich selbst, für dein Leben, deine Bequemlichkeit, wirst du mich nicht mehr hören, ich werde dich nicht mehr stören.“ Diese Entscheidung erfolgte zu Beginn meines Weges und war wie ein Meilenstein, ein Stein, auf den der Herr gebaut hat, denn ich erinnere mich gut, dass mir die Worte des Apostels in den Sinn gekommen sind: „Aber wohin soll ich gehen? Nur Du kannst mir das Leben geben. Natürlich entscheide ich mich für dich.“[1]
Und dieses ständige Sich-Entscheiden, in jedem Augenblick, diese persönliche, tiefgehende Entscheidung führt uns und hat mich dazu geführt – und ich glaube, sie führt uns alle dazu – ganz Seiner Vorsehung zu vertrauen. Und sich für Jesus Christus zu entscheiden bedeutet zu vertrauen, Ihm zu vertrauen bei allem, was Er in unserem Leben macht. Wir denken häufig an die Vorsehung als eine materielle Hilfe – ich habe auch das in meinem Leben erlebt – aber die Vorsehung ist vor allem spirituell, ein Vorsorgen für dein spirituelles Leben, um dir jene Nahrung, jene Kraft, jenes Leben zu schenken, das dich weiterbringt und das dir auch die Möglichkeit gibt, dieses Leben weiterzugeben. Diese Vorsehung macht uns unverdorben, Seine Vorsehung wirkt in uns und macht uns zu unverdorbenen Geschöpfen. Aber ich habe in meinem Leben auch gesehen, dass sich für Jesus Christus entscheiden bedeutet, frei zu leben, in der Freiheit der Kinder Gottes. Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit und die Wahrheit ist für uns Christus, sie ist kein Begriff, sondern eine Person. Und Jesus sagt in seinem Evangelium nach Johannes in Kapitel 8: «Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei, niemand anderer kann uns befreien.» Sich in jedem Augenblick, in jeder Situation, in jeder Lage, schön oder hässlich, im Leben oder im Tod für Jesus zu entscheiden, bringt uns diese Freiheit. «Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien», sagt Jesus, ebenfalls in Kapitel 8 nach Johannes.
Das, was ich euch mitteilen möchte ist: habt keine Angst, euch für Jesus Christus zu entscheiden. Sich für Jesus Christus zu entscheiden und sich Ihm hinzugeben bedeutet nicht zu leiden, sondern zu leben, es bedeutet, als freie, authentische Menschen zu leben, die fähig sind zu unterscheiden, sich im Leben zu orientieren, fähig, ein Zeichen zu hinterlassen. Im Buch Jesaja wird gesagt, dass es viele Menschen gibt, die so leben, wie jene großen Schiffe, die eine gewaltige Spur an Schaum, an Wellen hinterlassen, aber kurze Zeit später verliert sich diese Spur und sie lassen nichts mehr zurück, auch wenn es große Schiffe waren[2]. Wir sind nicht so. Wenn wir in Christus leben, dann lassen wir etwas zurück; wir lassen etwas zurück, was den anderen hilft zu leben und den Weg da wieder aufzunehmen, weiterzugehen, wo wir ihn verlassen haben. Das haben unsere Väter getan, die uns im Glauben hervorgebracht haben und das tun auch wir, das muss auch das Volk für jenes Volk tun, das nach uns kommt.
Pater Tomislav: In diesen Gedanken möchten wir den Schwerpunkt vor allem auf die persönliche Entscheidung legen. Niemand kann uns ersetzen, kein Priester, kein Ordensmann, kein Bischof, kein Papst – jeder muss seine Entscheidung treffen. Wenn diese Entscheidung fehlt, fehlt die Hilfe, denn Gott zwingt niemanden. Heute sind wir sehr exponiert, der Geist des Bösen zieht alle und alles mit sich und das ist überall zu sehen und zu spüren: im Handel, in der Mode, in den Verhaltensweisen, in den Bräuchen. Gutes und Schlechtes drängen sich auf und die Einzelnen werden mitgerissen. Kardinal Ratzinger kommentierte einmal, bevor er Papst wurde, die Zahl ‚666‘: „Der Mensch von heute ist eine umherlaufende Nummer.“ Wir müssen uns also dafür entscheiden, diesen Kreis zu durchbrechen. Ihr seht viele verzweifelte, wütende Menschen, die die ganze Negativität und Verzweiflung ausdrücken, die sie im Herzen tragen, die voll von Kritik sind. Unsere Entscheidung ist die Entscheidung für die wahre Hoffnung, die die Menschen schon hier ändert. Wenn die Menschen unverdorben werden, ändert sich alles, hingegen wenn der Mensch, wenn die Menschen verdorben sind, dann funktionieren alle Gesetze weniger, weil die Verdorbenheit alles wie ein Sauerteig durchdringt.
Was ist also wichtig? Sich zu entscheiden, persönlich aufzuwachen, aufzustehen und aufrecht dazustehen, wie es die Propheten getan haben, als Gott sie gerufen hat. Es bedeutet bereit zu sein, ein Zeichen des Widerspruchs zu sein, auch in einer Familie, unter den Freunden; bereit zu sein herausgefordert zu werden, angegriffen und verleumdet zu werden – sich zu entscheiden, um diese Kette der Verführung zu zerbrechen. Unsere Antwort zielt darauf ab, den Qualitätssprung der Menschheit zu sichern – natürlich nur der Menschheit, die Jesus Christus folgen möchte – all das zu heilen, was durch die Verführung, durch die Schwäche des Menschen verdorben ist, sei es in einer Religion, sei es außerhalb. Auch innerhalb einer Religion gibt es verdorbene Menschen.
Unsere Entscheidung ist es, das Christentum aus seiner Unbeweglichkeit herauszuholen. Alles ist geregelt, alles ist in den Büchern niedergeschrieben, alles ist erklärt, gepredigt – es ist alles nutzlos, wenn wir uns nicht durch Jesus Christus und in Jesus Christus mit dem Ursprung des Lebens vereinen. Das ist unser Predigen, um den Lebendigen und Wahren Gott zu entdecken und es gibt keinen anderen Weg; die Christen aufwecken und sie aus ihrem Geozentrismus herausholen; sie sind auf die Erde fixiert, auf die materiellen Dinge, auf das Überleben. Ihr könnt also Menschen sehen, die in die Kirche gehen, aber voller Angst, voller Sorgen und voller Groll sind – das, was wir mit einem einfachen Wort verdorben nennen. Aber jene, die mit Christus vereint sind, der den Tod besiegt, Luzifer herausfordert und ihn besiegt, werden wie die Apostel siegen.
In diesen Tagen denken wir über die Worte Jesu nach, zumindest jene, die an der Liturgie teilnehmen: «Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen […] verliert, wird es retten.»[3] Das ist die Teilnahme am Weg, Jesus nachfolgend, der zum innerlich unverdorbenen, auferstandenen Leben führt, hier auf der Erde und auf das Eintreten in die neue Schöpfung vorbereitet. Das führt uns zum Heil, zur wahren Fülle. Wir sind also in der Zeit, in der wir mit der Liebe Christi eine Antwort geben müssen, nicht nur für uns selbst, sondern auch für alle Menschen guten Willens, welcher Religion und welchem Volk sie auch angehören.
Ich segne euch, damit die Macht des Heiligen Geistes in euch wirken und euch der Heilige Geist zu Jesus Christus führen möge. Möge Er Ihn euch in eurem Herzen erklären, in euch die Antwort hervorrufen, dem lebendigen Christus anzugehören, um selbst lebendig sein zu können und damit Christus in euch und durch euch wie durch die Apostel wirken kann, um den Fürsten dieser Welt zu besiegen. Und Er mache euch in diesem auferstandenen Leben glücklich, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Joh 6,68
[2] Vgl. Weish 5,9-10
[3] Mc 8,34