von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić
Liebe Schwestern und Brüder, nehmen wir unseren Weg und unseren Leitfaden wieder auf. Nach den Ereignissen, über die wir berichtet haben, haben wir gesagt, dass Gott einen anderen Weg genommen hat hinsichtlich der Pläne, das ganze Universum in Christus zu vereinigen. Er hat begonnen, im Innersten des Volkes Gottes, der Gläubigen zu wirken. Was soll das bedeuten im Innersten einer Seele zu arbeiten? Ihr werdet das Beispiel eines Papstes hören, der vielen von euch nahe und lieb ist: Papst Johannes Paul I.
Der Abschnitt ist auf Seite 287.
Die 33 Tage von Papst Johannes Paul I
1978 starb Papst Paul VI. Papst Johannes Paul I wurde gewählt, dessen Pontifikat zu einem der kürzesten der Geschichte der Kirche zählt. Aus einer armen Familie stammend war Er ein intelligenter Mann mit einem festen Glauben. Als tiefgehender, sanfter, demütiger Mensch und als Freund der Demütigen, wusste er der Welt das Lächeln Gottes zu vermitteln. Er ging wie ein Blitz durch das Volk Gottes, das sich heute noch gerne an ihn erinnert.
Er war ein aufrichtiger Verehrer der Muttergottes, einer ihrer Lieblingssöhne. Er hatte lange über die Erscheinungen von Fatima nachgedacht, an die er fest glaubte. Er war Schwester Lucia begegnet, einer der Seherinnen von Fatima. Und er vergaß Fatima nicht, als er als Papst den Inhalt des Dritten Geheimnisses las. Er verstand dessen ganze Tragweite und fühlte sich dafür verantwortlich, es nicht mehr länger verborgen zu halten. In seinem Herzen entschied er, es an einem günstigen Augenblick zu offenbaren, aber der Tod holte ihn nach nur 33 Tagen seines Pontifikats ein. Er ging auf leisen Sohlen, so, wie er sich der Welt gezeigt hatte.
Es wurde viel über den Tod dieses Papstes gesprochen, der vielen verdächtig war. Nun, Johannes Paul I ließ die Kräfte des Bösen nicht gleichgültig: Luzifer fürchtete die Offenbarung des Dritten Geheimnisses von Fatima sehr, so wie er sie auch heute noch fürchtet und wehrte sich auf jede Art und Weise dagegen. Daher hatte der Papst viele Feinde, innerhalb und außerhalb der Mauern des Vatikans. Aber die 33 Tage von Papst Johannes Paul I waren nicht wenige in den Augen Gottes, der in einem Augenblick seine Pläne verwirklichen kann.
Dieser Papst brachte Gott sein Leben als Opfer dar durch die Allerheiligste Jungfrau Maria, damit sich die Prophezeiungen von Fatima vollkommen verwirklichen würden und die Erde bereit sei, sie anzunehmen und zu verstehen. Er begegnete den treuen Schwestern und Brüdern nicht, so wie seine Vorgänger, aber sein Herz war offen für das Neue, das aus Gott kommt und so wurde er auf tiefgehende Weise unterrichtet. Gott rief ihn zu sich, als seine Frucht reif war. Für Gott reichten 33 Tage, um durch diesen Papst das zu erreichen, was Er gewünscht hatte. Sein Opfer bereitete den Weg für einen anderen Papst, dessen Pontifikat hingegen zu einem der längsten in der Geschichte der Kirche zählen würde. So wie der Tod des Heiligen Stefanus dem Heiligen Paulus den Weg bereitet hatte, so hatte der Tod dieses demütigen und sanften Papstes die Sendung eines Giganten der Kirche und eurer Geschichte vorbereitet: Johannes Paul II.
Diese kurze Erzählung hat sehr wichtige Anregungen für jeden von uns und für das ganze Volk Gottes. Papst Johannes Paul I liebte die Muttergottes und gerade weil er die Muttergottes liebte, begriff er die Erscheinungen von Fatima und als Papst verstand er die Tiefe und Größe des Planes Gottes und entschied, das Geheimnis an einem geeigneten Moment zu offenbaren. Der menschlichen Logik nach können wir sagen, dass dieser Papst gescheitert ist, weil er nach 33 Tagen gestorben ist, aber darin liegt ein Geheimnis, das wir verstehen müssen: Gott kann uns im Handeln ersetzen und Wunder tun, aber Er kann uns nicht in unserer Vereinigung mit Ihm ersetzen, in der Heiligkeit, in der vollkommenen Hingabe. Das ist unsere Aufgabe. Im Handeln sind wir beschränkt, von vielen Dingen beeinflusst. „Dieser Papst brachte Gott sein Leben als Opfer dar durch die Allerheiligste Jungfrau Maria, damit sich die Prophezeiungen von Fatima vollkommen verwirklichen würden und die Erde bereit sei, sie anzunehmen und zu verstehen.“ Welchen Erfolg erzielte der Papst mit dieser Hingabe als Opfer? Die mystische Vereinigung mit Christus. Das ist der Gipfel des Weges einer Seele.
Wenn ihr eine Sache, eine Person nicht liebt, dann sucht ihr auch nicht nach ihr und könnt ihre Liebe nicht wahrnehmen. Nur in der gegenseitigen Liebe funktioniert diese Liebe, dann fließt sie zwischen zwei Personen. Dasselbe geschieht zwischen Gott und uns. Wenn wir das Leben Gottes lieben – und die größte Liebe ist zu lieben, um zu lieben, mit einer reinen Liebe, die frei ist von menschlichen Berechnungen – dann kann uns Gott mit einem Übermaß an Liebe erfüllen. Unsere völlige Hingabe erlaubt der Liebe Gottes in uns zu handeln. Wenn man, auch zu den Christen, davon spricht das Leben Gott hinzugeben, es Ihm aufzuopfern, ist die Angst da, aber gerade indem man das Leben Gott hingibt, Gott das Leben aufopfert wird die Angst besiegt. Die Angst ist da, weil wir auf unsere Kräfte zählen, auf unsere Berechnungen, auf unsere Interessen. Die reine Liebe ist frei von Berechnungen und das hat dieser Papst gelebt. Der Schluss ist also sehr schön: „So wie der Tod des Heiligen Stefanus dem Heiligen Paulus den Weg bereitet hatte, so hatte der Tod dieses demütigen und sanften Papstes die Sendung eines Giganten der Kirche und eurer Geschichte vorbereitet: Johannes Paul II.“ Das hat ein Papst getan. Ich sage euch, dass jeder von uns eine neue Welt vorbereitet. Wenn wir mit Gott vereint sind, bringen wir das Leben hervor. Aus diesem Grund möchte ich euch das in Erinnerung rufen, was ich das letzte Mal gesagt habe, und zwar dass Gott jetzt im Innersten seines Volkes wirkt. Wenn ihr wünscht, dass Gott völlig in euch wirkt, dann gibt es nur einen Weg: das Leben Gott durch das Unbefleckte Herz Mariens hinzugeben, es Gott aufzuopfern. Das ist kein Verlust, denn Gott nimmt euer Leben nicht, um es euch zu stehlen, sondern Er gibt es euch erfüllt, erneuert zurück, nach dem Abbild des Sohnes Gottes. Wären die Christen doch in jeder Messe mit Christus vereint, der sich aufopfert, würden sie sich doch in jedem Augenblick ihres Lebens hingeben, dann könnte Jesus Christus ihr Leben regieren und durch ihr Leben viele Wege öffnen. Das Volk ist dazu aufgerufen, diesen Schritt zu tun, der sehr wichtig ist, auch zu Beginn dieses Jahres, in dem sehr viele Ereignisse auf uns warten, die uns Schmerzen, Leiden, Verwirrung und Kummer bescheren können. Wenn ihr ihn Christus seid, dann wird euch kein Unglück treffen, ihr werdet glücklich sein.
Ich segne euch zu Beginn dieses Jahres, damit ihr bereit seid, euch auf den Weg zu machen, diese Schritte zu tun dem Beispiel dieses Papstes folgend und ihr werdet weitere Beispiele sehen, die in diesem Buch erzählt werden. Ich segne euch, damit das Licht dieses Weihnachtsfestes euer Leben erleuchten möge, euer ganzes Leben und damit ihr in diesem Licht Gottes mit Christus vereint sein möget, damit Christus in euch wirken und durch euch den Weg für diesen Plan öffnen möge, den Gott seit Ewigkeiten hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.