Freitag der 1. Woche der Fastenzeit

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

3.3.2023

Ez 18, 21-28; Ps 130; Mt 5, 20-26

Die Lesungen vom heutigen Freitag zeigen noch einmal deutlich den ganzen Weg des Wortes Gottes, den ganzen Weg, den Gott die Menschen immer noch durch jedes Ereignis, durch jedes Werkzeug, das Er geschickt hat, gehen lassen möchte. Wenn wir alle Lesungen wie auch das gesamte Gesetz Gottes als eine Summe an Geboten, Regeln und Pflichten betrachten, wird uns die Seele schwer.

Früher als Juden, jetzt als Christen sind wir darüber hinausgegangen: Es bedeutet nicht, einer Religion anzugehören, sondern es ist eine Art zu sein und zu leben. Es bedeutet, Christus anzugehören. Es ist eine andere Denk- und Sichtweise. Es bedeutet, anders zu sein als jene, die von der Welt sind. Ich sage nicht besser oder schlimmer: anders, es bedeutet Christen zu sein, Christus anzugehören. Und ich wiederhole, um so zu sein, geht es nicht um die Frage, wie viele Gebote halten wir ein oder nicht, wie viele Sünden begehen wir oder nicht, wie viele Gebete beten wir oder nicht. Es ist eine Entscheidung, die bei der Empfängnis beginnt, wenn wir uns entscheiden, den Gesetzen des Geistes, durch die wir erschaffen wurden, zu dienen oder nicht; sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden[1], aber wenn wir hier vom „Guten“ und vom „Bösen“ sprechen, dann handelt es sich um das Höchstmaß an Gutem oder das Höchstmaß an Schlechtem. Es ist eine Art zu leben, auf andere Weise.

Diese Entscheidung führt uns schließlich in ein Leben, das kurz oder lang oder sehr lange dauert, denn es gibt auch das Fegefeuer, ein Leben, das ein Leben der Umwandlung ist, um in den Gedanken Gottes einzutreten und damit der Gedanke Gottes zu unserem wird. Das geschieht durch viele Schritte. Das Evangelium, die Gebote – da gibt es jene von Moses und jene von Jesus – sind keine Regeln, sondern sie sind jener Weg, jene Leitplanken, die helfen, auf diese Weise zu leben. Dasselbe gilt für die Sakramente. Es sind Gnaden, die dabei helfen, diese Umwandlung zu leben.

Wenn wir heute Ezechiel betrachten, der sagt: «Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig. Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und unrecht tut, muss er dafür sterben.»[2] Ich denke, dass es jetzt normal ist, das zu verstehen. Es geht nicht darum, dass er stirbt, weil er eine Sünde begeht, sondern weil er seinen Prozess der Umwandlung unterbricht und zurückgeht anstatt nach vorne. Er ist nicht völlig in seinen Weg der Umwandlung eingetreten, wenn er an einem bestimmten Punkt darauf verzichtet. Wir könnten sagen, er hatte eine Glaubenskrise und begann zu zweifeln. Ich möchte es auf diese Weise beschreiben, damit jeder von uns sich selbst betrachtet, denn der Moment kann kommen, wo jemand zu zweifeln beginnt und dann bleibt der Umwandlungsprozess stecken. Das ist die Krankheit, die uns schadet. Es bedeutet, nicht weiterzugehen, nicht jeden Tag sein Kreuz aufzunehmen[3]. «Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.»[4]

Das steht alles im Evangelium: Bleibt man stehen, stürzt man ab. Es ist nicht so, dass man wer weiß wohin abstürzt, aber durch den Gedanken beginnt man entsprechend der Welt zu leben. Wir sind hingegen in der Welt, aber nicht von der Welt.[5] Wir haben alle ein bisschen etwas vom Geist der Welt und müssen uns selbst absterben, um im Gedanken Christi aufzuerstehen. Es geht immer nur darum. Das ist das Leben. Wenn wir wirklich mit unserem ganzen Sein, mit allem, mit jeder unserer Zellen unseres Körpers verstehen, dass DAS DAS LEBEN IST, dann beginnt die Umkehr. Sonst ist es immer ein Kuhhandel mit dem Herrn: „Ich gebe Dir, Du gibst mir. Ich tue das für Dich, Du tust das für mich.“ Ich werde nicht müde euch zu sagen, und ihr werdet es bereits leid sein, es zu hören, aber das erste Kapitel des Katechismus lautet: Wir wurden erschaffen, um Gott zu kennen, zu lieben und uns in Ewigkeit an Ihm zu erfreuen. Oder wenn ihr wollt, in Johannes heißt es beim letzten Abendmahl: «Das ist das ewige Leben, den Vater zu kennen.»[6] Alles, was noch bleibt, ich sage nicht, dass es nicht nützlich ist und dass wir es nicht tun sollen, aber wir sollen es ausgehend von dieser Tatsache tun.

Seit jeher besteht die Aufgabe umzukehren und sie wurde insbesondere der Allerheiligsten Jungfrau Maria anvertraut. Es ist das, was Jesus, also Gott auf die Erde gebracht hat: «Bekehrt euch!» Wir haben die Fastenzeit mit folgenden Worten begonnen: «Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.»[7] Seht, umzukehren bedeutet zu heilen. Es gibt keine Heilung ohne Bekehrung, denn es bedeutet gerade, von jenem kranken Gedanken geheilt zu werden. Umzukehren bedeutet sich zu verändern, den Gedanken zu verändern, das Leben zu verändern. Es bedeutet, jenem Prozess der Heilung von jeder Art von Krankheit den Auftakt zu geben, aber die schlimmste Krankheit ist die Krankheit der Art zu leben, die Krankheit, folgende Wahrheit verloren zu haben: «Das ewige Leben bedeutet, Christus zu kennen.» Wir wurden erschaffen, um Gott zu kennen, aus keinem anderen Grund. Das ist die Krankheit. Wenn das wegfällt, sind wir krank.

Also verstanden zu haben – und hier beginnt die Bekehrung – dass der einzige Weg darin besteht, Christus anzugehören – ich spreche jetzt zu Christen und ziehe das Alte Testament nicht mehr in Betracht –, seinem Gedanken anzugehören und uns von ganzem Herzen zu wünschen und Gott dabei freie Hand zu lassen, dass unser Gedanke zu seinem werden möge. Jesus sagte: «Die Wahrheit wird euch befreien.»[8] Seht, das ist die Freiheit! Die Freiheit bedeutet, in seinen Gedanken einzutreten. Solange wir nicht in seinen Gedanken eingetreten sind und sein Gedanke unserer geworden ist, solange werden wir nicht frei sein, niemals. Das Evangelium spricht heute davon, aber auch die anderen Seiten sagen dasselbe.

Jesus sagt: «Du sollst nicht töten»[9]. Jetzt sagt Er sogar: «Du sollst nicht schlecht denken», niemals schlecht denken. Und seht, solange wir das nicht erreicht haben, sind wir nicht frei. Jeder negative Gedanke, jeder Gedanke, der bei dem anderen etwas Bitterkeit zurücklässt, der uns schadet zusätzlich zu dem, dass er dem anderen und der ganzen Menschheit schadet, lässt uns nicht frei sein, da in uns ein Prozess der zersetzenden Energie einsetzt. Hingegen lässt der Segen, dem anderen GUTES zu sagen[10], GUTES von ihm zu denken, ihn immer zu fördern, ihm immer wieder eine Chance zu geben, den anderen immer zu schätzen, zu erheben, all das lässt den Prozess der Primärenergie[11] beginnen und dieser befreit.

Im Evangelium sagt Jesus weiter: «Schließ Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist.»[12] Was bedeutet das? Wenn wir aufhören, wie die Welt zu denken, haben wir keine Gegner mehr. Gott misst nicht gemäß der menschlichen Gerechtigkeit, Er geht nicht danach, ob Er verliert oder gewinnt. Gemäß dem Gedanken von Christus – und ich sage euch, wenn sein Gedanke zu unserem wird, geht es auch uns besser – geht es nicht darum zu gewinnen oder zu verlieren, oder wenn wir, obwohl wir in allem Recht haben, doch dem anderen Recht geben. Indem wir dem anderen Recht geben, werden wir frei. Was hilft es uns Recht zu haben, wenn es uns einsperrt? Ein Recht, das uns zu Sklaven macht? Besser, das Recht zu verlieren, dafür aber frei zu sein.

Gott jede Gerechtigkeit zu überlassen bedeutet frei zu sein. Es bedeutet im Glauben zu wissen, dass Er unser Verteidiger ist, dass Er uns all das schenkt, was wir benötigen. «Mein Recht liegt beim Herrn»[13], aber nicht theoretisch. Seht, das ist der einzige Weg, um frei zu sein, sonst werden wir es nie sein. Sonst benötigen wir Rechtsanwälte, Richter, müssen unsere Gründe darlegen, müssen überzeugen, dass wir Recht haben, müssen zeigen, dass sich der andere irrt, auch wenn er im Recht ist! Es bringt uns nichts. Der Heilige Franz von Assisi, der nicht völlig dumm war, verzichtete auf jeden Besitz und darauf, alles zu besitzen, nicht weil es ihm um die Armut per se ging, sondern weil er diese Wahrheit hier verstanden hatte. Alles, was uns gehört, müssen wir beschützen und verteidigen. Ich würde alles hergeben, um nichts verteidigen zu müssen. Nur das Leben Gottes in mir genügt! Der Heilige Franz von Assisi hatte es aus diesem Grund getan, nicht, um aus einem besonderen Grund arm zu sein. Wenn man Hunger hat, hat man Hunger.

Christen zu sein, Kirche Jesu Christi zu sein bedeutet also, in einen derartigen Gedanken einzutreten. Eine kleine Gruppe, die auf diese Weise zu leben beginnt, verändert die Erde und schreibt die Geschichte neu. Jesus versprach uns, dass «wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.»[14] Jetzt ist Er auch bereits hier auf der Erde[15] und kann daher schneller hier sein, aber Er wird hier sein und Er ist da, wenn wir auf diese Weise unterwegs sind. Er wird es nicht daran fehlen lassen zu uns zu sprechen, wenn wir auf diese Weise unterwegs sind, aber nüchtern betrachtet haben wir im Evangelium und in dem, was uns offenbart wurde, bereits alles. Seine Gegenwart – und bitten wir darum – wird in dieser Zeit und in dieser Schlacht gegen die zersetzende Energie notwendig und unentbehrlich, aber wir benötigen sie nicht im Hinblick auf das, was wir tun müssen, denn das wissen wir. Es würde bedeuten, uns hinter einem Finger zu verstecken und heuchlerisch zu fragen: „Herr, sag uns, was wir tun sollen.“ Er kann es uns nicht sagen, weil Er es uns bereits gesagt hat. Würde Er es uns aber sagen und wir würden es nicht tun, wäre es besser, Er hätte es uns nicht gesagt. Dann hätten wir eine Sünde weniger.

Die Heiligen Schriften sind also wirklich ein Geschenk. Das Wort Gottes heilt tatsächlich, aber es heilt, wenn wir zulassen, dass es völlig eintritt, so wie das heutige Wort. Es gibt nicht viel zu analysieren. Das Wort Gottes befreit, in der Wahrheit. Jede Schwerfälligkeit, jeder Pessimismus, jede Schwarzseherei in uns, alles, was uns auf uns selbst zurückwirft, all das bindet uns und hindert das Leben daran zu fließen. Was müssen wir tun? Wir bitten den Herrn um Hilfe, das auf jeden Fall, aber es wäre gut, gerade wenn es anstrengend ist, zu sagen: „Gott existiert. Das Leben ist schön.“ Gerade dann, wenn wir wütend sind, zu sagen: „Das Leben ist schön“, und dann zu beginnen. Dann setzt sich auch die Primärenergie in Gang, dann beginnt der Prozess der Auferstehung. Dann werden wir zu Überbringern von Hoffnung und dann können wir Christus verkünden, wir können das Leben verkünden. Ansonsten überbringen wir Regeln, Gebote und Theorien. Wenn wir möchten, dass unser Schatten heilt[16], und das wird geschehen, so heilt er, weil in uns ein Prozess der Heilung stattfindet und überall dort, wo wir vorbeikommen, dieser Prozess Schwingungen abgibt. Wenn in uns aber ein Prozess des Stillstands herrscht, werden sich jene, an denen wir vorbeikommen, die Nase zuhalten. Das ist der Unterschied zwischen den Christen und den Nicht-Christen, sonst gibt es keinen Unterschied. Wenn wir uns am Geist der Welt messen, gibt es keinen Unterschied.

Wenn uns also gesagt wird: „Er ist ein Christ“, dann nicht deshalb, weil er am Sonntag zur Messe geht oder weil es ihm gelingt, die Gebote zu halten, sondern er ist ein Christ, weil es ihm gelingt, immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben. Er ist ein Christ, weil er immer gelassen und im Frieden ist. Ihm läuft alles schief, dem Armen, aber er ist im Frieden. Seine Katze stirbt, alle sterben, aber er ist im Frieden, das ist ein Christ. Ich bitte euch also und möchte, dass wir gemeinsam darum beten, dass es viele Kinder Gottes gibt, dass die Muttergottes sie versammelt und wir gemeinsam Christus verkünden können.

Und sein Segen komme auf uns alle herab, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Deut 30, 15-20

[2] Vgl. Ez 18, 25-26

[3] Vgl. Mt 10, 38; Lk 14, 27

[4] Vgl. Mt 16, 25; Mk 8, 35; Lk 9, 24; Joh 12, 25

[5] Vgl. Joh 17, 16

[6] Vgl. Joh 17, 3

[7] Worte, die am Aschermittwoch beim Auflegen der Asche gesprochen werden. (Mk 1, 15)

[8] Vgl. Joh 8, 32

[9] Vgl. Mt 5, 21

[10] Im Italienischen bedeutet „segnen“ benedire, also Gutes zu sagen. (Anm.d.Ü.)

[11] Bezüglich der zersetzenden Energie und der Primärenergie verweisen wir auf das Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band 2 – Das Universum und seine Bewohner“, 1. Teil, Kap. 3, S. 27-31

[12] Vgl. Mt 5, 25

[13] Vgl. Jes 49, 4

[14] Mt 18, 20

[15] Sein ZWISCHENZEITLCHES KOMMEN auf die Erde wurde uns von der Allerheiligsten Jungfrau Maria in ihrer Botschaft vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ angekündigt, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 7, 2020“, S. 135 und auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[16] Vgl. Apg 5, 12-15