Samstag, Vigilfeier zur Taufe des Herrn

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

7.1.2023

2.Woche der Weihnachtszeit – Vigilfeier zur Taufe des Herrn
1Joh 3, 22-4, 6; Ps 2; Mt 4, 12-17.23-23

Mit dem morgigen Fest endet die Weihnachtszeit und Jesus Christus beginnt mit seiner Taufe sein öffentliches Leben, seine Predigttätigkeit.

Jesus, der unter dem Gesetz geboren wurde, kommt, um jene zu befreien, die unter dem Gesetz stehen. Er kommt, um das Gesetz zu erfüllen. Wenn wir alle Sakramente betrachten, so gab es die Taufe auch schon vor Jesus. Jesus hat den Sakramenten die spirituelle Bedeutung zurückgegeben, den sie haben. Er hat sie von einer Dimension des reinen Ritus zu einer Bedeutung und einer Gnade des Geistes erhoben, die das Leben Gottes im Menschen beginnen lassen. Jesus ist gerade deshalb gekommen, um jene Barriere zwischen Gott und dem Menschen zu durchbrechen, die es dem Menschen nicht erlaubte, den Heiligen Geist, den er zum Zeitpunkt der Empfängnis gemeinsam mit allen anderen Gnaden erhalten hatte, in sich erwachen zu lassen. Nach Jesus werden die Christen auf Ihn getauft, sie werden von Ihm gereinigt, sie werden durch sein Blut gewaschen und bilden den Leib Christi, sie werden Glieder Christi.

Jesus ist gekommen, um alles zu erfüllen, aber wenn wir die ganze Heilsgeschichte betrachten, so gab es von Anfang an, von der Erschaffung an diesen ganzen Plan, in den das Wirken Gottes, das Wirken des Menschen eingefügt war, mit Gott, der den Menschen sucht, mit allen Werkzeugen, die Gott ausprobiert hat – wir wurden im Buch „Das Universum und seine Bewohner“[1] sehr gut darüber unterrichtet –, jenes Wirken der Fülle, das mit der glorreichen Wiederkehr von Jesus zu uns gelangen muss. In diesen letzten beiden Jahrhunderten, insbesondere in dem vergangenen, sind wir sehr vorangekommen. Wie man sieht, vergeht die Zeit sehr schnell, um zu dieser Fülle zu gelangen. Es wurden sehr viele Dinge offenbart und erklärt, die zuvor im Glauben gelebt wurden. Nichts Seltsames, nichts Neues, vielmehr hat Er auch durch all das, was wir erhalten haben, die Erfüllung verwirklicht. Er hat nichts verändert, sondern verwirklicht.

In dieser Zeit werden immer die Briefe des Heiligen Apostels Johannes gelesen, davon haben wir bereits in diesen Tagen gesprochen. Wenn ihr es genauer betrachtet, so geben diese Briefe, im Unterschied zu denen des Heiligen Paulus und selbst jenen des Heiligen Petrus oder des Heiligen Jakobus, keine Anweisungen: „Tut dies, tut jenes“. Der Heilige Paulus schreibt den unterschiedlichen Kirchen. In jeder davon gibt es eine bestimmte Situation und er greift ein. Der Heilige Johannes tut das nicht. Der Heilige Johannes überbringt sein Zeugnis, das, was seine Begegnung mit Jesus bedeutet hat, mit dem Urheber des Lebens, die Begegnung mit dem Licht[2], mit dem Licht, das darüber hinaus, dass es in die Finsternis der Menschheit gekommen ist, in seine Finsternis gekommen ist; das was Jesus Christus in ihm hervorgebracht hat. Es ist ein Zeugnis.

Jesus Christus ist seit drei Jahren bei uns in seinem zweiten Kommen[3]. Ich glaube, dass die Zeit gekommen ist, dass wir, als Volk Gottes, als Kirche, jeder für sich, aber auch alle gemeinsam überlegen müssen, wie wir Zeugnis ablegen müssen. Es gibt ein Zeugnis, in dem das überbracht wird, was Jesus gesagt hat, was die Werkzeuge gesagt haben. Das haben wir in diesen Jahren getan und wir wurden unterwiesen. Es wurde uns alles erklärt und wir haben verstanden, aber jetzt müssen wir unser Zeugnis überbringen, das, was in uns die Begegnung mit Jesus bewirkt hat, was sie in mir bewirkt hat: Wem bin ich begegnet, wen habe ich gesehen, wen habe ich berührt, wem habe ich mich entscheiden zu folgen, was war es, das alles in mir erweckt hat, was den Wunsch in mir erweckt hat, mein Leben zu ändern?

Das steht nicht im Gegensatz zu jenem Abschnitt aus dem Evangelium, wo Jesus sagt, dass Er von den Menschen kein Zeugnis annimmt[4]. Er nimmt kein Zeugnis von den Menschen an im Bezug auf das Wort des Menschen, im Bezug auf die Fähigkeit des Menschen, sondern Er nimmt das Zeugnis jener an, die Jesus annehmen, die von Jesus den Heiligen Geist erhalten und es der Heilige Geist ist, der in ihnen Zeugnis ablegt. Es ist immer ein dreifaltiges Wirken. Er nimmt also kein Zeugnis von den Menschen an, sondern von Gott, so, wie Er zum Heiligen Petrus sagt: «Denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern der Geist meines Vaters im Himmel.», auch wenn Jesus ihm zwei Minuten später sagt: «Weg mit dir, Satan!»[5].

In uns muss also diese Dynamik einsetzen, die auch in Petrus eingesetzt hat, durch die wir Zeugnis ablegen, das nicht dem Fleisch, nicht dem Blut entspringt, nicht, weil wir es gelernt oder gelesen haben, sondern weil es uns der Vater offenbart hat. Daher können wir nicht Worte einer Botschaft verwenden, sondern wir müssen unsere eigenen verwenden. Es muss unser Leben sein, mein Zeugnis, unser Zeugnis. Es gibt das Zeugnis eines Einzelnen und das Zeugnis eines Volkes, der Kirche.

Seht, in diesem Prozess, der zur Vollendung führt, benötigt Gott seine Kirche, jene verborgene Kirche, jene aus den Katakomben, jene Kirche, die jetzt allerdings ans Licht gekommen ist, weil Er uns ans Licht gebracht hat und das ist nicht deshalb geschehen, weil wir in diesem Augenblick besser sind, als die anderen, sondern weil wir uns der Vollendung nähern und in dieser Vollendung ist die Kirche vonnöten. Aus diesem Grund sind wir ans Licht gekommen, nicht, weil wir keine Grenzen haben, sondern weil die Zeit dementsprechend ist.

In diesen Tagen haben wir den Tod von Papst Benedikt miterlebt. Seit acht Jahren lebte dieser Mann in der Stille und doch hat er viele, alle überrascht; so wie er angenommen wurde, wie das Volk in gewisser Weise sofort gebeten hat: „sofort heilig“; wie das Volk hervorgehoben hat, dass das Beste, das Benedikt getan hatte, diese Stille war. Sie waren berührt von der Stille, berührt von seinem Gebet, das das Volk gespürt hat. Ich möchte sagen, dass das das Zeugnis jener Kirche in den Katakomben ist.

Ich bin mir sicher, dass uns Papst Benedikt sehr helfen wird, er wird der Kirch helfen, nicht uns, der Kirche! Wenn wir Teil der Kirche sind, der Kirche Jesus Christi, dann hilft er uns. Und in gewisser Weise ist sein Rückzug in die Stille in diesen acht Jahren gerade das Verhalten eines Gottesmannes: Er kämpft nicht, er streitet nicht, er diskutiert nicht. Wir hören das in den morgigen Lesungen des Propheten Jesaja[6]. Er diskutiert nicht, er bricht kein geknicktes Rohr und löscht den glimmenden Docht nicht aus. Er überlässt es Gott zu handeln, er betet, ist in der Stille, opfert auf, erhebt und diskutiert nicht. Von dieser Haltung können wir viel lernen.

Auch wir sind in diesen beiden Jahren gemeinsam mit den erhabenen und außergewöhnlichen Werkzeugen[7] in die Stille eingetreten. (In Anführungszeichen sind auch wir in die Stille eingetreten); auch uns hat die Zeit des Covid gutgetan, auch uns haben diese beiden Jahre gutgetan. Ich sage jetzt nicht, dass wir uns dazu zwingen müssen das zu tun, aber wir müssen darüber nachdenken, wie uns die Stille, der Abstand, der Rückzug dahin führen, schließlich die Fülle zu leben. Seht euch ein bisschen den Unterschied an zwischen dem Aktivismus, Nächstenliebe zu tun und dem Gebet und ausgehend vom Gebet zu handeln. Papst Benedikt hatte eine Enzyklika geschrieben, die ein bisschen das Herz dessen ist, was wir leben, dessen was ein wahrer Christen ist: „Jesus Christus, der einzige Retter“. Diese Enzyklika hat ihm im Vatikan und von den Bischöfen viel Leid eingebracht. Er wurde von vielen Bischöfen öffentlich kritisiert, auch von verschiedenen Häuptern der Bischöfe verschiedener Nationen. Das war auch einer der Gründe, weshalb er verstanden hatte: „Den einzigen Weg, den ich habe, um bei Gott zu sein, um Gott freie Hand zu lassen ist der, mich zurückzuziehen. Denn wenn Jesus Christus als einzige Retter innerhalb der Kirche nicht angenommen wird, sagt mir, was wir sonst noch tun können.

Das ist aber das Zeugnis, das wir überbringen müssen. In unserem täglichen Leben ist also, wie ich zuvor gesagt habe und wie es auch bei dem Heiligen Apostel Johannes war, Jesus Christus der einzige Retter, aber in meinem Leben. Dann kann ich das demgegenüber bezeugen, der sich gerade in schwierigen Situationen befindet, weil ich in meinem Leben erfahren habe, dass Jesus Christus, der einzige Retter ist, dass sein Name rettet. Nicht mit Worten, ich muss das berührt haben. Dann kann ich sagen: „Auch ich habe den Urheber des Lebens berührt, ich haben den Retter berührt, ich haben Ihn gesehen, ich habe Ihn handeln sehen, ich habe Ihn gespürt, ich war bei Ihm.“

Ich glaube, dass der Tod von Benedikt ein Ereignis ist, das das Jahr 2023 eröffnet; dass sein Tod, wie es offensichtlich ist, kein Zufall ist, sondern gerade Teil davon, wie sich die Geschichte entwickelt; dass es ein Wirken Gottes ist, der auch durch dieses Ereignis eingreift. Benedikt wird uns helfen und auch dieses Ereignis wird uns helfen.

Ich kehre dahin zurück zu betonen, dass es wichtig für uns ist, indem wir Meditieren und uns Gedanken machen, unsere Identität und Mission immer besser zu verstehen, dass wir nicht Gefahr laufen, durch die Tatsache, dass es uns auf unserem jeweiligen Niveau, das wir erreicht haben, gut geht und mit dem, was wir haben, oberflächlich zu werden und zu stagnieren. Wir müssen immer mehr versuchen zu verstehen: „Was muss ich in dieser Zeit tun, mit diesen Ereignissen? Worum bittet Er mich, um die anderen aufzuwecken?“, denn unser Wirken ist nie nur für uns selbst. Alles, was von Gott kommt, muss etwas hervorbringen. Es ist zugunsten der anderen.

Wir sind in diesen Jahren sehr gewachsen, das muss ich sagen, gewachsen im Glauben, und das ist nicht falsche Demut. Es wird daran deutlich, wie wir die Sakramente feiern, vor allem die Heilige Messe. Niemand wird sagen können, dass wir nicht mit Glauben leben, dass wir die Messe nicht leben, voll von Grenzen und Sünden, aber niemand kann sagen, dass wir nicht darin gewachsen wären. Aber das muss unsere Stärke sein. Unsere Messfeiern und die Gnade, sie feiern zu können, müssen uns jene Energie, jene Gnade und jenen Mut schenken dahin zu gelangen, unser Zeugnis abzulegen.

Ich bitte also alle: Macht euch Gedanken, betet, fragt euch selbst und fragen wir uns gemeinsam, wie wir in dieses Jahr 2023 eintreten können und wie wir eingreifen und was wir tun können.

Und Gott möge uns segnen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] „Die Geschichte neu schreiben – Band II – Das Universum und seine Bewohner“, Verlag Luci dell’Esodo; verlag@lucidellesodo.com

[2] Vgl. 1Joh 1, 1-10

[3] Das ZWISCHENZEITLICHE KOMMEN Jesu wurde uns in der Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ verkündet. Diese Botschaft wurde im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung Band 7, 2020“, S. 135 veröffentlicht, sowie auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.com

[4] Vgl. Joh 5, 31-34

[5] Vgl. Mt 16, 13-23

[6] Vgl. Jes 42, 1-4.6-7

[7] Zur Vertiefung des Themas der außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes verweisen wir auf die Rubrik „Die außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes“ auf unserer Webseite.