Unser Herr Jesus Christus, König des Universums

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)
20.11.2022

Christkönigsfest
2Sam 5, 1-3; Ps 122; Kor 1, 12-20; Lk 23, 35-43

Das Hochfest, das wir heute feiern, birgt unsere gesamte Mission in sich: alles in Christus zu vereinen, alles zu Ihm zurückzuführen. In Christus vereinen, zu Ihm zurückführen bedeutet, dass alles Christus unterworfen ist, dass alles unter dem Blick Christi ist, unter dem Königtum Christi. Vereinen, zurückführen bedeutet, dass alles, Menschen, Geschöpfe, das Königtum Christi und das von Maria anerkennen. Es gibt auch einen Teil, der sie nicht anerkennt, aber auch hier: Der, der sie nicht anerkennt, wird für immer getrennt sein, er wird zurückgeführt an den Platz, der für ihn bestimmt ist.

Wir haben im Buch Samuel gehört, wie Könige auf der Erde gemacht werden[1]: Ein Volk wählt sie aus oder sie gehen aus der Abstammung durch das Blut hervor: Einer wird König, weil er der Sohn eines Königs ist. Jesus, Sohn Gottes, zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist König. Wenn nicht Er… und dennoch musste Er sich sein Königtum über uns erobern, Er hat es sich mit dem Kreuz erobert. Sein Königtum hat Er sich durch unsere Erlösung erobert; sein Königtum hat sich ausgedrückt, als Er mit einer Dornenkrone an einem Kreuz hing, eine einzige Wunde und überall bedeckt mit Blut: Das war sein Königtum.

Seit damals liegt es jetzt an jedem Menschen durch diesen Durchgang Christus anzuerkennen, sich Christus zu unterwerfen, jenem Christus. Es gibt keinen Durchgang, ohne das Kreuz zu betrachten, jenes Kreuz, das Ihn darstellt und das wir immer vor Augen haben müssen und das letztendlich unsere Kreuze sind. Christus wird nicht in uns regieren können, wenn wir es nicht verstehen, durch unsere Kreuze hindurchzugehen. Jesus antwortete Pilatus: «Ich bin König», als dieser Ihn fragt: «Bist Du also König?», «Ich bin König», aber Er fügte hinzu: «Nicht von dieser Welt»[2]. Seht, mit diesen kleinen Sätzen weist Er bereits auf das hin, was Er oft gesagt hat: «Richtet euren Sinn auf das Himmlische[3], sucht das Reich Gottes[4], das Reich Gottes unter euch.» Wie viele Sätze wie diese im Evangelium! Das Reich Gottes. Er ist der König jenes Königreichs und die einzige Türe, um in jenes Reich einzutreten, sind die Kreuze, die Prüfungen, die Durchgänge eines jeden von uns. Es ist in uns, dieses Reich, das Königtum Christi ist in uns, aber wir können nur eintreten, wenn wir jene Türe durch das Kreuz öffnen, sonst öffnet sie sich nicht.

Hätte Jesus der Welt sein Königtum aufzwingen können? Ja. Er hatte jede Macht, das zu tun, aber Er tat es nicht. Er hat sich der ganzen Welt angeboten und uns erobert, erobert mit jener Liebe, die für den, der sie zu erkennen versteht, zum Antrieb wird, der umwandelt. Wer die Liebe, mit der Er uns geliebt hat, zu erkennen versteht, trachtet danach sie nachzuahmen. Er möchte nichts anderes, als zu jener Liebe zu gelangen, er möchte nichts anderes, als wie der Geliebte zu werden, und hier seht ihr, dass der Weg wie seiner vorgezeichnet ist. Es gibt keinen anderen.

Wir alle wissen, dass uns der Vater nach dem Ja zu Ihm bei der Empfängnis zu Jesus schickt. Wenn wir die treuen Schwestern und Brüder betrachten, die bei der Empfängnis Ja gesagt haben, so werden sie zu Jesus geschickt und ab diesem Augenblick ist Jesus für sie der König. Sie sehen Ihn. Wenn Er zu ihnen kommt, beten sie Ihn als König an. Bei uns auf der Erde ist es hingegen nicht so einfach. Ich gehe davon aus, dass wir bei der Empfängnis Ja gesagt haben und zu Jesus geschickt wurden, aber seit wir auf der Erde sind, müssen wir uns das ganze Leben abmühen, um uns für Ihn zu entscheiden, um Ihn zu wollen, um Ihn als König anzuerkennen. Das ganze Leben ist ein ständiges Bemühen zu sagen: „Ja, Du bist König. Ja, ich möchte, dass Du mein Leben regierst.“ Ich sage das, um klarzumachen, wie die Erbsünde unser Gedächtnis gelöscht hat, wie sie uns diese ganzen Wahrheiten hat vergessen lassen.

Das sage ich, damit uns bewusst wird, dass die zersetzende Energie, dass die Sünde der ganzen Menschheit, die es seit jeher gibt (in unseren Tagen mangelt es nicht daran), eine Energie erzeugt, die unser Gedächtnis als Geschöpfe löscht, weshalb wir uns ständig mit Jesus vereinen müssen, weshalb wir ständig unser Ja erneuern müssen und uns ständig abmühen müssen. Unser Ja bei der Empfängnis ist ein Ja gerade dafür. Das bedeutet, Miterlöser zu sein. Es ist das Bewusstsein, dass wir uns hier ständig anstrengen müssen, um treu zu sein, um anzuerkennen „Jesus ist der König“ und das wird Er im Leben, in den Situationen sein, die uns zustoßen. Es gibt keine Durchgänge auf der Erde, die ganz einfach und in denen wir alle zufrieden sind. Das ist nicht unsere Mission. Ich denke, dass uns das der Apostel Thomas, der einer unserer nächsten Schutzheiligen ist, gezeigt hat. Er lebte drei Jahre mit Jesus und machte dennoch folgende Aussage: «Wenn ich meinen Finger nicht in seine Wunde lege, wenn ich meine Hand nicht…, glaube ich nicht». Um dahin zu gelangen zu sagen: «Mein Herr und mein Gott[5]», musste auch er durch diese Situation hindurchgehen. Und das gilt für jeden von uns.

Ein anderes Beispiel. Wir alle wissen und glauben, dass Er in seinem zweiten Kommen hier gegenwärtig ist, aber es gelingt uns nicht, Ihn zu sehen. Er ist jetzt hier, aber es gelingt uns nicht, Ihn zu sehen. Ich weiß, dass wir uns alle wünschen würden, Ihn zu sehen, den treuen Schwestern und Brüdern zu begegnen, in Gemeinschaft mit ihnen und untereinander zu leben. Unser Weg ist aber gerade diese Anstrengung, um dorthin zu gelangen. Verzeiht also, wenn ich mich wiederhole, aber es ist für jeden Menschen, der ein bisschen intelligent ist, klar, dass der einzige Weg die Prüfungen sind, jene Prüfungen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden, jene Situationen, die wir am meisten missbilligen und die uns der Herr als Gnaden schenkt, als Trampolin, um zu fliegen, und wir lehnen sie ab. Wir sagen sofort, dass das so nicht geht und dabei ist es der einzige Weg. Die Kraft unseres Gedankens, der sich nicht dem Gedanken Gottes unterwerfen möchte, ist das Kreuz, das wahre Kreuz und die wahre Prüfung; unser starker Gedanke, der immer wissen möchte, was zu tun ist und wie und es dabei Gott nicht erlaubt, uns gemeinsam mit Ihm als Miterlöser zu verwenden.

Wir haben Angst, Christus unsere Freiheit zu unterwerfen, das müssen wir uns eingestehen. Wir haben Angst und diese Angst rechtfertigen wir, wir verstecken sie hinter vielen Rechtfertigungen: „Gott hat mir den Verstand geschenkt, Gott hat mir die Fähigkeit geschenkt zu verstehen, was ich tun muss“ und durch diese Rechtfertigungen verlassen wir den Weg, der für uns vorgesehen ist und gehen unseren eigenen. Ich denke vielmehr, dass es schöner wäre, uns wie Kinder zu verhalten, zu vertrauen, Ihm tatsächlich unser Leben zu übergeben und aufzuhören zu diskutieren. Und alles, was sich ereignet, als Willen Gottes anzunehmen, aber wirklich alles.

Um auf andere Weise vorzugehen, können wir zur Unterscheidung die Liebe heranziehen. Wir sind dazu gemacht zu lieben, wir sind aus der Liebe hervorgegangen und müssen in die Liebe zurückkehren. Der Heilige Franz von Assisi sagte uns: „Die reine Liebe anzunehmen, uns und den Nächsten mit derselben Liebe zu lieben ist der vollkommene Weg.“[6] Es ist einfach. Das bedeutet also, dass nicht wir entscheiden, wen wir lieben müssen und wie, was wir lieben müssen und in welchem Umfang. Wir müssen nur lieben, das reicht. Letztlich hat Er uns nicht darum gebeten, eine bestimmte Anzahl von Gebeten zu beten oder eine bestimmte Anzahl von Messen zu feiern, Er hat uns nur gebeten zu lieben. Also den zu lieben, den wir vor uns haben, so, wie es uns möglich ist und wie es uns gelingt, aber dennoch völlig. Nicht einmal hier gibt es ein Maß, für jeden ist es verschieden, aber jeder von uns weiß, wie es ihm gelingt, sich völlig hinzugeben. Das Maß ist: völlig, für jeden von uns entsprechend seiner Einzigartigkeit, aber völlig, denn Jesus hat uns auf diese Weise geliebt.

Seht, die Liebe erweckt in uns das Abbild und Gleichnis mit Gott. Die Liebe ist für uns etwas Natürliches. Jesus sagt im Evangelium: «Ich segne dich, Vater, denn den Unmündigen, Einfachen hast du diese Dinge offenbart.»[7] Den Unmündigen und den Einfachen, denn sie befinden sich in dieser Dimension, für sie ist die Liebe etwas Natürliches. Wenn wir uns auch unter den Aposteln umsehen, so wird der Heilige Johannes als Apostel der Liebe bezeichnet. Er liebte Jesus, Punkt. Jene Liebe ermöglichte ihm, auch unter dem Kreuz stehen zu können. Jene Liebe ermöglichte es ihm, Jesus zu glauben auch über das hinaus, was er verstehen oder nicht verstehen konnte, denn er glaubte Jesus sosehr, er glaubte auch an die Auferstehung, an alles. Das Evangelium sagt allerdings, dass Er erst verstanden hatte, als er ins Grab hineingegangen war: «Er sah und glaubte.»[8] Aber die Liebe hatte ihn bereits vereinnahmt. Jene Liebe erlaubte es, dass er… wisst, dass er der einzige Apostel ist, den es nicht gelungen ist zu töten: Sie ließen ihn in Öl sieden, sie taten alles Mögliche mit ihm, aber er starb nicht. Jene Liebe bewahrte ihn, auch vor dem Verfall des Körpers. Das Gleiche gilt für die Allerheiligste Jungfrau Maria: Auch ihr Körper konnte nicht dem Verfall preisgegeben werden. Sie wurde in den Himmel aufgenommen. Es war jene Liebe für Jesus. Wir sollten das zur Unterscheidung verwenden. Wir erkennen, wo sich Jesus in all dem befindet, wir erkennen, was richtig ist und lassen uns dort hinführen. Wir bringen Ihm unser Leben dar und wissen, dass Er uns dann nicht mehr loslässt, weil Er uns liebt. Das wird die Geschichte neu schreiben.

Wenn wir als Stiftung, als Volk, als Kirche (der Herr hat uns als solche bezeichnet) unser ganzes Leben auf dieser Liebe aufbauen, dann sind wir wirklich jene, die alles in Christus vereinen. Und die Vereinigung wird schnell gehen. Aber, wenn wir ehrlich sind, müssen wir überprüfen, ob wir unser Leben wirklich völlig auf diese Weise gestalten, auf dieser Grundlage, das heißt, dass im Mittelpunkt die Liebe für Gott steht. Nicht die Gesetze, nicht die Gebote, nicht die Regeln: die Liebe für Gott, für uns selbst und für den Nächsten. Und alles – Familie, Arbeit, wichtige Entscheidungen, wo wir leben sollen… -, alle meine Entscheidungen gehen von dieser Grundlage aus. Das ist die Neue Schöpfung, bereits hier.

Wenn wir, die wir Christus König und Maria Königin des Universums ausgerufen haben, uns alle, viele oder wenige die wir sind, gemeinsam dafür entscheiden, so zu leben – ich sage euch, wenn es die Bewohner eines Hauses tun, es muss nicht unbedingt ein Haus-Heiligtum sein, auch euer Haus, wenn sich eure ganze Familie dazu entscheidet, so zu leben, auf dieser Grundlage und mit dieser Liebe –, Jesus Christus würde uns besuchen kommen, wie Er Alfa Centauri[9] besucht. Gezwungenermaßen. Wir würden Ihn gezwungenermaßen sehen. Auf diese Weise würde sein Königtum jede Prüfung abwenden, nicht Prüfungen, die uns guttun, sondern jene, die wir nicht benötigen. Er würde unsere gesamte Dimension von der zersetzenden Energie entfernen, denn dort, wo wir das in den Mittelpunkt stellen, lebt die Dreifaltigkeit und dort, wo die Dreifaltigkeit ist, kann keine zersetzende Energie sein, sondern nur die Primärenergie. Es ist ein radikaler Weg, aber Christus nachzufolgen ist nur so möglich.

Ich freue mich also mit euch über den ganzen Weg, den wir in diesen Jahren zurückgelegt haben, aber ich sehe, dass noch ein Weg vor uns liegt. Aber ich sage das nicht im Sinne von: „Ach, noch mehr Weg, was für eine Last!“, sondern dass wir vor uns einen strahlenden Weg haben, einen Weg der Fülle und der Freude. Es ist schön zu sehen, dass die Fülle in Gott etwas ist, das wir uns in gewisser Weise gar nicht vorstellen können, denn selbst wenn wir uns etwas Schönes vorstellen, so ist es verglichen mit dem, was Gott uns schenken möchte, immer noch wenig. Wenn wir es erreichen, stellen wir fest, dass uns Gott noch mehr schenken möchte, dass es immer darüber hinaus geht und so wird es auf ewig sein, denn Gott ist unendlich und die Unendlichkeit werden wir niemals besitzen.

Möge uns Christus, der König, gemeinsam mit Maria, der Königin, heute all jene Gnaden als Stiftung, als Kirche, als seine Kirche erneut schenken, um als Kinder Gottes zu leben. Und diese Gnaden mögen uns helfen, alle gemeinsam Lichtpunkte für diese Menschheit zu werden, die in der Finsternis lebt. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] 2Sam 5, 1-3

[2] Vgl. Joh 18, 33b-37

[3] Vgl. Kol 3, 1-2

[4] Vgl. Mt 6, 33; Lk 12, 31

[5] Vgl. Joh 20, 19-25

[6] Botschaft des Heiligen Franz von Assisi vom 17. September 2012 „Die reine Liebe Gottes“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org in der Rubrik „Botschaften nach Jahren – 2012“

[7] Vgl. Mt 11, 25; Lk 10, 21

[8] Vgl. Joh 29, 1-9

[9] Für weiterführende Informationen über die Menschheit des Planeten Alfa Centauri verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kapitel 6 „Die Menschheiten anderer Planeten“, Verlag Luci dell‘Esodo