Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
31.03.2021
Morgen beginnt Das Ostertriduum[1], ich hebe es hervor, weil wir jede Woche dieses Triduum durchleben und es ist gut, es zu durchleben, um immer mehr die Tragweite unseres Heils, die Tragweite der Liebe Gottes für uns zu verstehen. Aber das, was wir in diesen Tagen feiern, ist die Erinnerung und das erneute Durchleben dessen, was Jesus durchlebt hat.
Wie jedes Jahr, wenn wir die Worte des Propheten Jesaja hören, jene der Psalmen, die wir in diesen Tagen und in dieser Woche lesen, sind wir darüber erstaunt, wie der Prophet und auch die Psalmen bis in die kleinsten Details die ganze Passion vorhergesagt und beschrieben haben; die Passion, die die ganze Lehre Jesu und die ganze Dimension des Heils in sich trägt. Aber wenn wir alles aus einem viel weiteren Blickwinkel betrachten – insbesondere die drei Jahre des öffentlichen Lebens Jesu, die wir kennen – so hat Er alles bereits durchlebt, was in der Passion in konzentrierter Form geschehen ist, mit Ausnahme des Kreuzes, an dem Er nur einmal gestorben ist.
Ich glaube, dass es für uns dieses Jahr noch einmal viel tiefer geht und etwas Besonderes ist. Diese Worte des Propheten haben eine besondere Bedeutung für uns und berühren uns in unserem Innersten: «Du hast mich schon im Mutterleib berufen[2] … jeden Morgen höre ich deine Stimme»[3]. Das deshalb, weil die Zeit immer kürzer wird und weil Jesus in seinem zwischenzeitlichen Kommen hier unter uns ist. Seine lebendige Gegenwart weitet unseren Geist und schenkt uns jenen Frieden und jenes Licht, die die Hoffnung vermehren, sodass diese Hoffnung mittlerweile – und ich glaube, das ist sie bereits – zur Gewissheit werden müsste. Es bedeutet nicht nur zu hoffen, sondern es wird eintreten. Es ist Gewissheit, es ist die Sicherheit, dass Gott sein Volk führt, ungeachtet all dessen, was wir um uns sehen, ungeachtet des Augenblicks, der uns düster erscheinen mag. Es ist diese Gewissheit, dass Gott die Geschichte führt und lenkt.
Ich habe gesagt, dass wir in diesem Triduum den Durchgang Jesu betrachten, aber nicht, um uns nur daran zu erinnern, sondern um in diesem Frieden, in dieser Gewissheit zu sehen, wo wir uns jetzt befinden: Jesus hat den Tod in uns besiegt. Wir sehen, wo Er uns bereits befreit hat und wir können sehen, wo wir uns hingegen noch befreien lassen müssen, aber ohne auf uns selbst fixiert zu bleiben. Dieser Frieden und diese Gewissheit stammen vom Wissen, dass Gott führt, dass Er niemanden im Stich lässt, der gerettet werden möchte, dass das Werk Werk Gottes ist: Er hat uns erschaffen, Er hat uns erlöst, Er hat uns geheiligt, und Er hat es nicht nur einmal getan, sondern tut es fortwährend und Er tut es jetzt, für mich, für sein Volk und für den, der es zulässt.
Wir haben am Sonntag[4] die Passion gehört, am Freitag[5] werden wir sie noch einmal hören und in diesen Tagen hören wir Auszüge daraus, aber gerade in diesen Schritten sehen wir seine Treue, die Treue Gottes, die Treue Jesu Christi, die Treue den Verheißungen gegenüber, die Er uns geschenkt hat, die Treue seinem Bund gegenüber, die Treue Jesu Gott gegenüber für jeden von uns – das können wir herauslesen – und in dieser Treue sind wir uns sicher, dass wir nicht verloren gehen können. Es reicht, es sich zu wünschen und es zu wollen.
Mehrfach wurden auch wir darum gebeten, treu und einfach zu sein, aber seht, dass unsere Treue gerade dann einfach ist, wenn sie der Treue Jesu, der Treue Gottes vertraut. Sie wird kompliziert und schwierig, wenn wir auf uns selbst zählen, wenn wir glauben, es alleine zu schaffen. Wir haben es schon geschafft, weil Jesus die Welt besiegt hat, aber wir müssen an Jesus glauben und uns mit seiner Treue vereinigen.
Ein anderer Gedanke, der mir in diesen drei Tagen, Montag, Dienstag und heute, gekommen ist, ist, dass Jesus bis zum letzten Tag im Tempel gelehrt hat, bis zu dem Zeitpunkt, als sie Ihn dann Donnerstag Abend festnehmen. Hier beginnt seine größte Lehre: Er tritt in die Stille ein, bis die Erlösung vollendet ist. Aber in diesen drei Jahren des öffentlichen Lebens lehrte Er jeden Tag, Tag und Nacht, immer, bis zuletzt. Auch in dieser Woche ging Er jeden Tag in den Tempel, dann zog Er sich in den Garten von Getsemani zurück und fuhr fort, die Apostel zu belehren. Oder Er ging, wie wir gehört haben, zu Lazarus[6], aber Er lehrte fortwährend, jeden Augenblick, ob man es hören wollte oder nicht, wie der Heilige Paulus[7] sagen würde.
Es ist mir auch aufgefallen, wie Jesus sowohl im gestrigen Evangelium nach Johannes[8], sowie im heutigen nach Matthäus[9], Petrus offen ermahnt, als dieser sagt: «Mein Leben will ich für dich hingeben». «Du willst für mich dein Leben hingeben? Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich verleugnen.»[10] Jesus hatte den armen Petrus bereits einmal ermahnt, als sie vom Tabor hinunterstiegen, als Er zu ihm sagte: «Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!»[11] Judas Iskariot hingegen, der Ihn verrät, ermahnt Er nicht offen. Johannes sagt in seinem Evangelium: «Der ist es, dem ich den Bissen Brot geben werde…»[12], aber Er sagt das nur zu Johannes. Im Evangelium nach Matthäus ist es Judas Iskariot, der sagt: «Bin ich es etwa?», «Du sagst es.»[13], aber Jesus lässt immer einen Zweifel bestehen. Er wirft kein Urteil in den Raum, an das sich die Apostel sicher festgeklammert hätten. Petrus hingegen ermahnt Er offen, weil Er den Weg von Petrus kennt und weil Er auch den Weg von Judas Iskariot kennt.
Wir wissen, dass es in diesen Zeiten keinen Verräter mehr geben kann. Das wurde uns vor einigen Jahren gesagt. Das müssen wir richtig verstehen. Es kann keinen Verräter mehr geben, der das Programm, die Pläne Gottes aufhält, sie in eine andere Richtung lenkt oder sie ändert. Das geht nicht mehr, weil uns der Heilige Erzengel Michael einmal gesagt hat: „Selbst wenn ich (der Heilige Michael) diese Programme verraten würde, würden sie trotzdem weitergehen. Sie können nicht mehr aufgehalten werden, sondern müssen zur Vollendung gelangen.“ Aber jeder von uns kann sich selbst verraten. Das Programm können wir nicht verraten, aber uns selbst. Wir können die eigene Identität, die eigene Berufung verraten. Wir können darauf verzichten, ganz und gar zu leben, wir können den Plan zerstören, den Gott für uns hat. Wir können darauf verzichten, freie und auferstandene Kinder Gottes zu sein, weil Gott allen den freien Willen lässt. Es war mir wichtig, darauf hinzuweisen, damit wir nicht denken, Gott hätte uns die Freiheit genommen. Die Freiheit eines jeden von uns besteht weiterhin für uns als Einzelpersonen und als Volk. Auch wenn wir alle als Volk oder Kirche Jesu Christi auf der Erde das Programm verraten würden, es würde weitergehen. In diesem Sinn gibt es keinen Verräter mehr wie Judas Iskariot.
Im Namen von uns allen möchte ich euch wirklich ein Ostern der Auferstehung wünschen. Ich wünsche euch, dass ihr ohne Traurigkeit in diese Tage mit Jesus eintreten könnt – natürlich berührt es uns, unseren Gott in diesem Durchgang des Leidens zu sehen -, aber dieses Berührt-Sein möge in uns Raum für den Geist, für die Treue und die Liebe Ihm gegenüber öffnen. Es möge den Raum für den Wunsch freimachen, völlig an Gottes Plan teilzunehmen und dafür, am ewigen Leben, am wahren Leben teilzunehmen. Es möge jene Räume öffnen, die uns dazu führen zu sagen: „Hier bin ich! Ich möchte jetzt völlig an deiner Kirche teilnehmen, an dem, was Du für diese Menschheit tun möchtest.“ Möge die Betrachtung Jesu, der zum Kreuzigungsort hinaufgeht und all das Leiden erträgt in uns den Wunsch erwecken zu sagen: „Auch ich möchte bei Dir sein gemeinsam mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria.“ Das sind der Osterwunsch an euch alle und der Wunsch, wir mögen alle auferstehen.
Wir begleiten und segnen euch, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Die drei heiligen österlichen Tage beginnend mit der Vesper am Gründonnerstag bis zur Vesper zum Ostersonntag.
[2] Vgl. Jes 49,1
[3] Vgl. Jes 50,4
[4] Vgl. Mk 14,1-15,47
[5] Vgl. Joh 18,1-19,42
[6] Vgl. Joh 12,1-8
[7] Vgl. 2Tim 4,2
[8] Vgl. Joh 13,21-33.36-38
[9] Vgl. Mt 26,14-25
[10] Joh 13,37-38
[11] Vgl. Mt 16,23; Mk 8,33
[12] Vgl. Joh 13,23-26
[13] Mt 26,25