Das Wort Gottes ist lebendig

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

11.03.2021

 

Wir befinden uns in der Novene zum Heiligen Josef. Ich denke, je mehr wir auf unserem Weg weitergehen, umso mehr versuchen wir, in den Geist einzutauchen, Jesus Christus unter uns zu begegnen und mit Ihm zu leben und umso mehr sprechen die Lesungen zu uns, sei es das Evangelium, der Heilige Paulus, das Alte Testament, die Apostelgeschichte, was auch immer. Alle Lesungen werden immer aktueller und wir entdecken immer mehr, wie wahrhaft lebendig das Wort Gottes ist, nicht nur den Worten nach, wie wir seit jeher sagen. In dieser Zeit wird Jesus unter uns also immer lebendiger und konkreter, auch durch die Lesungen.

In seinem irdischen Leben zeigte uns Jesus das Angesicht des Vaters. Sein ganzes Verhalten, seine Predigten, sein Wesen ließen den Vater erkennen. Und in allen Lesungen des Neuen Testaments, sei es in der Apostelgeschichte, den Briefen der Heiligen oder dem Evangelium, geht es gerade darum, diesem Wort zu erlauben, uns zu durchdringen, indem wir uns daran erinnern, es erneut hören und darüber nachdenken. Durch diese Haltung tritt der Gedanke Jesu, sein Leben in uns ein und wir lernen Ihn kennen. Es ist eine der Arten, Ihm zu begegnen. Ich denke dabei nicht an eine Art des Lesens im Sinne von studieren, sondern eine Lesung, in der wir uns mit Ihm austauschen, mit Ihm sprechen und eine Antwort durch die Lesungen erhalten.

Ich denke, dass wir alle auf unserem Weg die Erfahrung gemacht haben, den Gedanken Jesu sogar zu verstehen und auch den Charakter, die Haltung desjenigen, der schreibt. Der Heilige Paulus beschreibt Ihn auf eine Weise, der Heilige Petrus beschreibt Ihn mit seinem Zeugnis, Lukas in der Apostelgeschichte auf seine Weise und Matthäus auf seine. Alle überbringen den Gedanken Jesu, aber es wird auch deutlich, wie diese Heiligen Jesus begegnet sind. Ihre Besonderheiten werden deutlich. Auch das lässt uns mit Gott vertraut werden, es lässt uns Mitglieder der Kirche Jesu Christi kennenlernen. Wir kennen lebendige Mitglieder, denen wir in Fleisch und Blut begegnen, aber wir lernen lebendige Mitglieder auch durch dieses Verhalten kennen.

Ich denke, es wird euch auch passiert sein, wenn ihr eine Botschaft des Heiligen Michael anhört, sie als solche zu erkennen. Sie unterscheidet sich von einer Botschaft des Heiligen Raphael, der Allerheiligsten Jungfrau Maria oder dem Heiligen Franz von Assisi. Jeder überbringt seine persönliche Erfahrung aus der Beziehung mit Gott. Es ist der Heilige Geist, der in jedem mit derselben Liebe für Jesus spricht, mit demselben Wunsch, allen das zu verkünden, was jeder von ihnen erlebt, gesehen und berührt hat.

Wenn wir das Alte Testament betrachten, insbesondere die Lesungen, die wir in diesen Tagen lesen, so glaube ich, dass wir auf unserem Weg die Gebote immer weniger als Befehle erachten, sondern gerade in den Geboten, in den Worten Jeremias[1], des Deuteronomium[2], wird die ganze Pädagogik Gottes sichtbar, der ein Volk aufbaut. Er „erschafft“ in Anführungszeichen im Gedanken erneuerte Männer und Frauen. Wenn Er sagt: «Welche Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist und welche Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften, die so gerecht sind wie diese?»[3], so war alles, was Gott auch in jenen Zeiten den Menschen gab, kein Befehl, sondern alles trug zur Fülle des Menschen bei, um sie zur Glückseligkeit, zur völligen Freude zu führen. Es bedeutete nicht: du kannst nicht, du darfst nicht, man macht das nicht, sondern es war alles auf das Leben ausgerichtet, und das gilt auch für die heutige Zeit.

Das Gleiche gilt für Jesus Christus, der nicht gekommen ist, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen[4] und alles, was jetzt die Kirche Jesu Christi überbringt, ist diese Erfüllung, denn auch mit Jesus sind wir nicht bei der Erfüllung angelangt. Seine Erfüllung wird die glorreiche Wiederkehr sein. Zurzeit sind wir noch in der Phase der Erfüllung. Und sowohl im Alten als auch im Neuen Testament stehen immer die Barmherzigkeit und die Vaterschaft Gottes, seine väterliche Liebe im Mittelpunkt; die Vaterschaft, um ein Volk zu bilden, es zu begleiten, insbesondere im Alten Testament; eine Vaterschaft, die die Aufgabe hatte, dabei zu helfen, den Sohn Gottes als Messias anzunehmen. Für uns hat diese Vaterschaft die Aufgabe, uns zu helfen, den Sohn Gottes als König des Universums anzunehmen sowie die Kirche Jesu Christi und an ihr als Kinder Gottes mit unserer Königswürde teilzunehmen.

Der Heilige Josef erinnerte uns in den Worten, die er uns letztes Jahr schenkte[5], an die Bedeutung des Hütens, des Sich-Erinnerns. In jener Zeit, als auch die Pandemie begann, erinnerte er uns an die Wichtigkeit, gehorsam gegenüber Gott zu sein, was auf ihn und die Allerheiligste Jungfrau Maria zutraf. Ein Gehorsam auch all dem gegenüber, was, auch durch das Gesetz, eine Einschränkung, ein Hindernis darstellen könnte, aber durch diesen Gehorsam würden wir wachsen. Er sagte, es sei wichtig sich zu erinnern, nicht, um in der Erinnerung zu verharren, sondern um Gott zu erlauben, auf dem aufzubauen, was bereits auf stabilen Grundfesten steht, auf dem Wort Gottes und sich in jenen Worten und auf diesem Weg weiterzuentwickeln, der bereits zurückgelegt wurde. Erinnerungen zu haben, um nicht immer bei null anfangen zu müssen, wie ein Schilfrohr, das im Wind schwankt, sondern um zu wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen.

Jetzt befinden wir uns in der Zeit, in der Jesus, König und Hohepriester, unter uns ist und dennoch könnten wir sagen, uns in Zeiten zu befinden, die noch nie so finster waren wie diese, so verworren und ohne Sicherheiten, aber vor allem geschehen wirklich in rascher Abfolge viele absurde, und ich sage nur absurde, Dinge. Es sind Zeiten großer Veränderungen, großer Umwandlungen. Würden wir sie nur auf menschliche Weise betrachten, würde es scheinen, das Böse würde gewinnen. Auch wir müssten sagen, dass die Welt immer mehr verfällt, wie man häufig hört. Wenn wir uns hingegen als Kirche vom Wort Gottes, von der lebendigen Gegenwart Jesu Christi haben berühren lassen, dann müssen wir sagen, dass diese Zeit eine Zeit des Lichts, des starken Lichts ist; eine Zeit des starken Lichts aufgrund der starken Gegenwart Gottes, da seine Werkzeuge, alle, auf starke Weise gegenwärtig sind, weil die Kirche Jesu Christi des Universums gegenwärtig und stark ist und vollkommen auf die Erde ausgerichtet ist.

Ich lade also euch, und auch mich, dazu ein, nicht auf das Böse zu sehen. Hören wir auf, die Welt zu betrachten und immer nur das Böse zu sehen, das vorhanden ist, überzeugt zu sein, dass ohnehin der Kleine erdrückt und der Schwache vernichtet wird und dass immer der Starke siegt. Versuchen wir uns zu bemühen, nicht das zu betrachten, was nicht funktioniert. Lassen wir davon ab zu urteilen, was richtig und was falsch wäre, wir würden nur Energie verlieren. Konzentrieren wir uns auf das Gute, das Schöne. Betrachten wir die ganze Initiative Gottes in dieser Zeit und wenn wir an all das glauben – ich denke, dass die, die diese Homepage lesen, daran glauben –, was Gott unternommen hat und durchführt, an alle seine Versprechen, die Er uns gegeben hat, dass Er nichts von dem verlieren wird, was gerettet werden kann, dass Er sich um alles und alle kümmert –, Er hat uns sogar versprochen, dass Er nicht einmal zulassen wird, dass die Erde als Schöpfung von Luzifer zerstört wird[6] – dann können wir angesichts dieser Versprechen nur unser Haupt erheben und Gott für alles danken. Ihm danken für alles, was Er tut und seht, das wird zu unserem Zeugnis, das muss unsere Art sein zu evangelisieren. Das muss für uns bedeuten, Punkte des Lichts, der Hoffnung und des Segens zu sein.

Wir können kein Segen sein, wenn wir uns in uns selbst verschließen, wir können kein Segen sein und alles nur schwarz sehen. Man segnet, wenn man fröhlich und heiter ist, nicht auf gekünstelte Weise, denn die Freude entspringt dem Wissen über das Wirken Gottes, über die Gegenwart Gottes und hier fehlt uns nichts mehr. Hier achtet man nicht mehr auf das, was man nicht hat, sondern auf das, was man hat: «Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.»[7] Wir singen: „Nichts soll uns beunruhigen, nichts erschrecken.“[8]

Wir müssen also als Kirche bezeugen, dass Gott am Werk ist, alles andere würde bedeuten, dass wir uns in uns selbst verschließen. Betrachten wir auch unser Gebet. Natürlich müssen wir darum bitten, dass Gott eingreifen möge, aber manchmal – und das gilt jetzt für mich – höre ich Ihn antworten: „Was soll ich noch tun? Ich habe erneut meinen Sohn gesandt, alle Heiligen sind dort, alle Erzengel, die ganze Kirche ist auf die Erde ausgerichtet. Was soll ich machen?“ Ich glaube also, es ist Zeit, dass das Gebet wirklich zu einem Lobpreis, zu einer Danksagung wird für das, was Er tut, unabhängig von dem, was wir sehen. Und, ich wiederhole mich, man kann auch das Schöne sehen, weil es vorhanden ist. Möglicherweise ist es aufgesplittert und hat keinen gemeinsamen Geist, aber es ist vorhanden. Es wird das Werk Gottes sein, es zusammenzufügen, nicht unser Werk. Es wird das Werk Gottes sein, das Schöne zu fördern. Ich sehe es und segne es, so wie ich auch das Böse segne, die Guten und die Bösen, aber wenn ich entscheiden muss, welche Seite ich betrachten möchte, dann betrachte ich das Schöne.

Seien wir uns also sicher, dass alles, was gut und schön ist, ans Licht kommen und siegen wird. Versuchen wir, all unsere Gedanken und Worte, unsere Energie und uns selbst für das Schöne einzusetzen. Stellen wir uns Gott für sein Werk zur Verfügung. Zweifeln wir an all dem, so tritt allmählich ein Wirbel in uns ein, der uns dahin führt, uns in uns selbst zu verschließen, das Schlechte zu sehen, das, was nicht funktioniert, das halb leere Glas.

Vertrauen wir also noch einmal diese Zeiten der Allerheiligsten Jungfrau Maria an. Vertrauen wir Ihr und dem Heiligen Josef diese Novene an. Mögen uns ihre Herzen darauf vorbereiten, all das Gute anzunehmen und aus all dem aufzuerstehen, was in uns und um uns noch vom Geist dieser Welt erdrückt wird, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Jer 7,23-28

[2] Vgl. Dtn 4,1.5-9

[3] Vgl. Dtn

[4] Vgl. Mt 5,17

[5] Vgl. Botschaft des Heiligen Josef vom 19. März 2020 „Behüten, um zu leben“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[6] Vgl. Botschaft Gott Vaters vom 19. Januar 2020 „Ich erneuere mit euch mein Bündnis“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[7] Vgl. Phil 4,13

[8] Vgl. „Nada te turbe, nada te espante“, Lied aus Taizé