Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
17.02.2021
Aschermittwoch, erster Tag der Fastenzeit – ich glaube, dass die Fastenzeit dieses Jahr, wie alle Ereignisse dieses Jahres, besonders sein wird. Besonders aufgrund der lebendigen Gegenwart durch dieses zwischenzeitliche Kommen Jesu[1], besonders aufgrund all dessen, was uns offenbart wurde, besonders, weil wir als Kirche Jesu Christi immer konkreter in die Schlacht, in die Mission eintreten und uns immer mehr der Zeit der Vollendung nähern.
In den Lesungen[2], wie übrigens auch während der ganzen Fastenzeit, werden vor allem die Buße und das Fasten betont, was auch richtig ist, aber es muss auf gesunde Weise erfolgen. Ich lade euch dieses Jahr ein und knüpfe an die Gedanken von Pater Tomislav von Samstag[3] an, diese Fastenzeit als Weg der Erlösung zu leben, als Weg der lebendigen und starken Begegnung mit dem lebendigen Jesus, der gekommen ist, damit wir Ihm begegnen können, der unter uns ist, nicht um unbemerkt vorüberzugehen, sondern um angenommen zu werden und mit uns zusammenzuarbeiten, um Werkzeuge der Erlösung für die ganze Menschheit zu sein. Das Fasten, das Gebet müssen uns dabei helfen, Jesus zu begegnen und dürfen nicht Selbstzweck sein.
Der Heilige Paulus sagt am Ende seiner Lesung: «Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung.»[4] Wenn wir diese Worte nicht ernst nehmen, dieses Jetzt, diese Fastenzeit, aber auch sonst die Tage vergeuden – jetzt befinden wir uns in der Zeit bis Ostern – ohne die Zeit der Gnade anzunehmen, dann haben wir seinen Worten nicht zugehört, dann haben wir noch einmal unser Herz verhärtet, dann wollen wir eine oberflächliche Beziehung mit unserem Schöpfer leben. Darüber hinaus müssen wir als priesterliches, prophetisches und königliches Volk diese Begegnung und diese Zeit auf besondere Weise leben, mit Bitten und Gebeten, die nicht nur für uns sind, sondern auch im Hinblick auf diese Pandemie, auf diese Situation, wie der Prophet Joël sagt: «[…] die Priester [sollen] klagen, die Diener des Herrn sollen sprechen (wir alle müssen sagen): Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk, vergib deinem Erbe.» Es ist eine Bitte, die wir erheben müssen.
Um diese Zeit gut zu leben, ist es notwendig, sich in die Wüste zu begeben. Auch das Evangelium spricht davon[5]. Selbst Jesus begab sich in die Wüste, um sich vorzubereiten. Sofort nach der Taufe begab Er sich für 40 Tage in die Wüste, um sich auf seine Mission vorzubereiten. Ich habe auf das Evangelium hingewiesen: «Verrichte dein Gebet im Verborgenen, die Almosen im Verborgenen, das Fasten im Verborgenen»[6]; das ist eine Wüste. Ich glaube, dass es heutzutage für uns alle schwierig wäre, eine Wüste außerhalb von uns selbst zu suchen, außerhalb des Umfelds, in dem wir leben. Aber es ist eine Zeit, in der wir in uns selbst eintreten müssen, um uns mit uns selbst und mit Gott auseinanderzusetzen. Es ist eine Zeit der Überprüfung, also eine Zeit der Erlösung. Die lebendige Gegenwart Jesu hilft uns also dabei, jeden Tag Durchgänge der Erlösung zu leben, um zur Auferstehung zu gelangen, wenn wir diese 40 Tage in dieser Zeit der Wüste durchleben.
Es war wie gesagt die Vorbereitung Jesu auf seine Mission. Legen wir das auf die eigene Mission um, um immer mehr unsere Identität zu entdecken. Es ist eine Vorbereitung im Sinne eines Feinschliffs, um in die tiefsten Details hinabzutauchen. Seht, dass man in dieser Wüste, die Gott manchmal auch in uns wirksam werden lässt, indem Er uns eine gewisse Leere durchleben lässt, wo Er uns prüft – ich sage prüfen, was ein schlechtes Wort ist – wo Er gewisse Situationen zulässt, durch die man alleine ist, sich einsam fühlt, auch wenn man es nicht ist, … dass man in dieser Situation seinen Glauben überprüfen kann: wo ist er? Worauf stützt er sich? Auf Gott oder auf viele Sicherheiten? Man kann seine Hoffnung überprüfen: auf wen hofft man? Hofft man auf Gott? Glaubt man an sein Wirken? Oder – ich provoziere euch – hofft man auf das Fasten? Hofft man auf das Gebet? Hofft man auf den Bruder, die Schwester? Hofft man auf den Papst? Hofft man auf die Kirche Jesu Christi des Universums? Das ist schön, aber es reicht nicht. Unsere Hoffnung liegt in Gott. Es ist eine Zeit, um zu überprüfen: wem hat man sein Leben geschenkt? Gott oder der Kirche? Gott oder einem anderen Menschen? Auch im Namen Gottes. Ich weiß, dass das Feinheiten sind, aber habt den Mut zuzulassen, dass euch der Heilige Geist innerlich erleuchtet. Gerade die Momente der Wüste, der Prüfung, wo man möglicherweise keinerlei Empfindungen hat, sind jene Momente, um diese Überprüfung durchzuführen, nicht, wenn es einem gut geht, wenn man glücklich ist, in Frieden, wenn man fröhlich ist. Die Überprüfung, diese Art von Überprüfung muss dann stattfinden, wenn man auf die Probe gestellt wird. Hier sieht man, was im eigenen Leben zählt, hier sieht man wirklich, was das eigene Leben benötigt, hier wird bis ins Letzte überprüft, ob für einen tatsächlich zählt, nur den Willen Gottes zu tun, ob man tatsächlich jene schönen Worte sagen kann, die man sagt, wenn es einem gut geht: «Dein Angesicht, Herr, will ich suchen»[7], „ich möchte nur dein Angesicht, ich möchte nur Dein sein, ich möchte deine Braut, dein Bräutigam sein“. Das muss man in der Wüste überprüfen. So sollte man die Fastenzeit leben: Gott zu erlauben, uns in die Wüste zu führen.
Indem wir uns so verhalten, indem wir auf diese Weise antworten, wird unsere Identität immer deutlicher sichtbar, jene Identität der Kinder Gottes, jene des priesterlichen, prophetischen und königlichen Volkes und ich glaube, in diesem Jahr mehr denn je auch die Identität des Dienstes in seiner Kirche, die Identität eines besonderen Dienstes, einer besonderen Mission, auch einer einfachen. Und mehr denn je wird in uns der Wunsch entfacht, zu Gott für die Guten und die Schlechten zu beten, zu Gott für diese Menschheit zu beten, zu Gott zu beten, Ihm in diesem seinem zwischenzeitlichen Kommen völlig zu begegnen und eins mit Ihm zu sein. Das ist ein Schrei, der wirklich aus der Tiefe kommt, wenn man in diese Wüste begleitet wird. Gott tut das nicht, weil Er uns einfach so auf die Probe stellen möchte, nur, um uns zu prüfen, sondern Er tut es, weil wir, wenn wir nicht in eine wirklich tiefe Beziehung mit Jesus durch die Allerheiligste Jungfrau eintreten, durch die Hingabe, die wir durch ihr Herz machen, es nicht schaffen werden, weil die Auseinandersetzung mit den Kräften des Bösen kein Scherz ist, sondern die letzte Schlacht.
Es ist also notwendig, geprüft zu werden, es ist notwendig, jeden Staub zu entfernen, der sich auf uns abgelegt hat und uns dazu gebracht hat, den grundlegenden Weg zu vergessen. Auf diesem Weg wird, wie ich gesagt habe, alles hervorkommen, was in uns noch nicht erlöst ist, was noch auferstehen und sich umwandeln muss. Aber auch das geschieht aus Liebe, denn wenn wir uns der Zeit der Vollendung nähern und nichts Unreines in das Reich Gottes eintreten kann, ist es gut, dass alles hervorkommt. Darüber hinaus habe ich gesagt, dass es als Kirche nicht nur ein Weg für uns ist, sondern ein Weg, den wir aus Liebe zu Gott und der ganzen Menschheit gehen, es ist ein priesterlicher Weg.
Wie immer halten wir uns an die Worte, die Er uns gegeben hat: „Ich bitte euch, treu und einfach zu sein“. Auch sein zweites Kommen, das zweite Kommen Jesu, das zwischenzeitliche Kommen ist nichts Abstraktes, Magisches. Es ist etwas sehr Einfaches, wenn man in den Geist eintaucht. Noch einmal kommt der Sohn Gottes herab, weil Er sieht, dass die Eucharistie nicht reicht, dass die außergewöhnlichen Werkzeuge, die Engel, die treuen Schwestern und Brüder, die Zentrale Zelle nicht reichen, dass seine Mutter nicht reicht, die hier gegenwärtig ist. Daher kommt Er noch einmal selbst. Es ist nicht kompliziert, aber es ist notwendig Ihn anzunehmen, eine Beziehung mit Ihm einzugehen.
Um welche Einfachheit geht es also? Es ist immer dieselbe Einfachheit des Evangeliums: zu glauben, einander zu lieben, für alle, für die Guten und die Schlechten zu beten und sie zu segnen, zu verzeihen und sich selbst zu verzeihen, das Gute überall zu fördern, in der Wahrheit zu bleiben ohne zu urteilen, Gott zu erlauben, Licht aus uns zu machen, das erleuchtet, kein Licht, das verurteilt, sondern Licht, das erkennen lässt; niemanden zu verurteilen, auch nicht sich selbst und im Glauben die Suche nach dem Vater durch den Sohne fortsetzen im Bewusstsein, dass «das das wahre Leben ist: den Vater zu kennen und Den, den der Vater gesandt hat»[8]. Wenn wir auf diesen einfachen Schienen bleiben und Jesus erlauben, uns in diesem seinem Kommen in die Wüste zu begleiten, dann gelangen wir gemeinsam mit Ihm bereit zur Auferstehung.
Ich vertraue also diesen Weg eines jeden von uns erneut der Allerheiligsten Jungfrau Maria, dem Heiligen Josef an, ich vertraue ihn der ganzen Kirche an. Möge es jedem von uns gelingen, mit Freude gemeinsam mit Jesus in uns einzutauchen, mit Freude durch all das hindurchzugehen, was Jesus zu unserem Wohl und zu unserer Auferstehung vorgesehen hat, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Botschaft der Allerheiligsten Jungfrau Maria vom 7. Dezember 2020 „Die messianische Zeit“ und Botschaft Jesu vom 24. Dezember 2020 „Die Seelen des Bräutigams“, beide veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[2] Vgl. Joël 2,12-18; 2Kor 5,20- 6,2; Mt 6,1-6.16-18
[3] Siehe Gedanken von Pater Tomislav vom 13. Februar 2021 „Das Geheimnis der Erlösung“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[4] 2Kor 6,1-2
[5] Vgl. Mt 3,13-17 und 4,1-11; Mk 1,9-13; Lk 4,1-13
[6] Vgl. Mt 6,1-6.16-18
[7] Vgl. Ps 27,8
[8] Vgl. Joh 17,3