von Stefania Caterina und Tomislav Vlašić
(übersetztes Audio)
17. Oktober 2020
Tomislav Vlašić: Liebe Schwestern und Brüder, heute behandeln wir das Thema „Die Mutterschaft und die Vaterschaft in Gott“. Wie ihr wisst, haben wir 2013 darüber gesprochen, aber wir alle haben Fortschritte gemacht und können jetzt viel besser verstehen und viel mehr in die Tiefe dieses Themas gehen.
Wenn wir „Mutter“, „Vater“ sagen, denken wir an die Eltern, aber Eltern sind jene, die das Leben hervorbringen. Das ist das erste Bild, das wir annehmen müssen, um Gott Vater verstehen zu können, den wir Schöpfer nennen, auch wenn Er alles durch den Sohn im Heiligen Geist erschaffen hat. Gott Vater zu begegnen, Gott Vater kennenzulernen bedeutet, das Leben kennenzulernen. «Das ist das ewige Leben: Dich zu erkennen und Den, den du gesandt hast», sagt Jesus im Evangelium nach Johannes[1].
In der Heilsgeschichte, in der Kirche, sind viele Titel „Vater“, „Mutter“ bekannt; mehr Vater als Mutter. Was uns im Alten Testament am nächsten kommt, ist der Glaube Abrahams, Vater des Glaubens, der gegen jede Hoffnung glaubte. Und vonseiten der Menschen erreichen wir in der Vorbereitung auf die Kreativität Gottes den Höhepunkt in der Allerheiligsten Jungfrau Maria, die den Gottmenschen hervorgebracht hat. Der Heilige Josef nahm, indem er am Werk seiner Braut, die die Braut des Heiligen Geistes ist, teilnahm, an der Kreativität Gottes teil. In der Kirche kennen wir Kirchenväter, Kirchenlehrerinnen, wir kennen den Heiligen Franz von Assisi, unseren Vater, unsere Mutter, die Heilige Klara, aber das Kennzeichen aller ist, dass sie das Leben Gottes hervorgebracht haben, selbstverständlich immer durch Jesus Christus im Heiligen Geist, aber sie haben sich zu Gott Vater erhoben.
Gott Vater zu begegnen, Gott Vater kennenzulernen bedeutet, die Fülle kennenzulernen. Wir beginnen bei diesem Punkt und bedienen uns auch der Botschaft, die uns der Vater letzten Dienstag[2] geschenkt hat und uns, jeden einzelnen von uns, dazu aufgerufen hat, uns Ihm zu weihen. Betrachten wir also ein bisschen die Geschichte dieses Wegs, um dahin zu gelangen, diesen Augenblick, in dem wir leben, besser verstehen zu können. Darüber haben wir auch im Buch „Über die Große Barriere“ hinsichtlich des dreifaltigen Wirbels gesprochen. Ich zitiere aus dem Abschnitt „Jesus Christus führt uns zum Vater“, auf Seite 33. „Im Sohn lebt der Vater, aber der Vater steht auch über mir. Ich sagte, dass der Vater größer ist als alle,[3] und auch ich bin und werde für immer vollkommen dem Vater unterworfen sein. Auch ich musste mit dem Vater vereint sein. Ohne seine Kraft hätte ich das Werk der Erlösung nicht zur Vollendung bringen können, obwohl ich selbst Gott war. Auch der Heilige Geist kann nicht in vollem Maß in euch wirken, wenn ihr nicht in Beziehung mit dem Vater lebt, da der Heilige Geist zuallererst eine Gabe des Vaters ist, die Er durch mich schenkt.“ Dann fügt Jesus in der Botschaft folgende Worte hinzu: „Wenn ihr euch nicht dem Vater durch mich mit einem Akt des vollkommenen Vertrauens hingebt, dann wird es euch weder gelingen, ihn zu verstehen noch irgendetwas zu tun.“ Das sind starke Worte von Jesus.
Es ist leicht, an der Figur Jesu, die mächtige Wunder tat, hängenzubleiben oder durch theologische Studien ein Bild Jesu zu erschaffen, den Heiligen Geist darum zu bitten, uns zu erwecken, um uns irgendeine Geistesgabe oder Visionen zu schenken, aber dabei stehenzubleiben. Und wie Jesus sagt: „Dann seid ihr nirgendwo angelangt, denn der Vater ist auch größer als ich.“ Es gibt einen Widerstand, um den Vater kennenzulernen. Der Widerstand rührt daher, dass Er absolut größer ist als wir, Er ist ein Geheimnis und wir können Ihn nur im reinen Glauben, in der reinen Hoffnung und in der reinen Liebe erreichen. Nicht um Ihn zu besitzen, sondern um Ihn zu lieben, Ihm zu dienen, Ihn anzubeten, um mit Ihm vereint zu sein und gemäß den Gesetzen des reinen Geistes zu leben. An diesem Punkt entsteht der Widerstand in den Menschen und ihr seht auch in der Kirche, wie viel Widerstand es gibt, um ein Fest für Gott Vater zu haben und es ist immer noch nicht erlaubt. Und dennoch ist es den Heiligen und den Propheten gelungen, das zu verstehen.
Wir haben diese Wahrheit offenbart. Wir haben auch dieses wunderschöne Kapitel über den dreifaltigen Wirbel veröffentlicht, aber das reicht nicht. Nachrichten kann man erlernen, sie setzen sich im rationalen Gedächtnis ab und werden zu einer Erinnerung. Wir klammern uns schnell an eine schöne Offenbarung oder Eingebung, aber auch das täuscht.
In der ersten Lesung des 29. Sonntags[4], von morgen also, hat Gott auch Kyrus, den Perserkönig inspiriert. Der Mensch lässt sich irreführen, wenn er eine Inspiration, eine Offenbarung erhält und sagt: „Ich weiß, worum es geht“. Sie ist lediglich ein Zeichen, eine Gnade, um weiterzugehen, um die Erkenntnis zu verkörpern und zu erweitern und diese Erkenntnis öffnet sich dem Unendlichen. Nicht im Sinne der Quantentheorie, sondern in dem Sinn, dass unser ganzes Leben erwacht und sich auf die Quelle ausrichtet, von der die Fülle des Lebens kommt. Alles andere wird losgelassen. Das Bild des Heiligen Franziskus, als sein Vater ihn enterbte, hilft uns zu verstehen. Er zog sich auch das letzte Kleidungsstück aus und sagte: „Jetzt kann ich ungehindert „Vater unser“ beten.“ Um darin einzutreten, den Vater zu kennen, um erhoben zu werden, ist es notwendig, den Sohn im Heiligen Geist zu kennen und anzunehmen.
Dieses Volk, das von Anfang an diesen Weg angenommen hat, hat einen Weg der Öffnung erfahren, weil der Vater sehr viele Dinge offenbart hat. Es ist aber sehr wichtig hervorzuheben, dass es ein unerlässliches Element gibt auf diesem Weg: wir mussten der Rest sein, der der Kirche des ganzen Universums angehört, denn der Vater hat uns aufgerufen, uns und die Erde Ihm zu weihen. Ihr kennt die Weihe an die Allerheiligste Jungfrau Maria, die Weihe an das Allerheiligste Herz Jesu, aber die Weihe an den Vater ist uns nicht vertraut. Aufgrund dieser Gnade, dass wir die Kirche des ganzen Universums wurden, hat der Vater gesprochen, Er hat immer mehr sein Antlitz offenbart, damit die Kirche des ganzen Universums schnell auf die Fülle zugehen möge, und sie erreicht sie im Vater. Erinnert euch an den Weg, die Dynamik des vergangenen Jahres: wir haben uns durch das Unbefleckte Herz Mariens Jesus aufgeopfert, um mit Ihm versöhnt zu werden. Anschließend haben wir die Messe gefeiert und uns und die Erde dem Vater geweiht. Aus dieser Weihe hat sich der Rest des Jahres 2019 ausgebreitet bis hin zur feierlichen Weihe an die Allerheiligste Jungfrau Maria zu Beginn dieses Jahres und zur Weihe der Allerheiligsten Dreifaltigkeit am 19. Januar 2020. Da hat das dreifaltige Wirken begonnen.
Den Vater zu kennen bedeutet gleichzeitig, den Sohn und den Heiligen Geist zu kennen, da Er die Quelle ist und wir durch den Sohn im Heiligen Geist, in Seinem Geist, durch den Er eins mit dem Vater ist, in diesen lebensnotwendigen Kreislauf eintreten. Der Vater sendet uns durch den Sohn, um Sein Antlitz zu offenbaren, um uns den Heiligen Geist zu schenken. An diesem Punkt überbringen wir also lediglich unsere Erfahrung, die ein innerlicher persönlicher und gemeinschaftlicher Weg ist. Wir werden den Vater am Ende der Zeiten in der Fülle erkennen, wenn alle seine Kinder, gemeinsam unversehrt und makellos, durch den Sohn im Heiligen Geist in die neue Schöpfung eintreten werden.
Für unseren Weg ist es aber sehr wichtig, die Anweisungen zu sehen, die uns der Vater in der letzten Botschaft gegeben hat: „Jeder von euch, der sich weiht, ist ein Geschenk für die Menschheit.“[5] Und wie weiht man sich? Indem man in der Wahrheit des Glauben lebt, dass die Wahrheit im einzigen Vater, Sohn und Heiligen Geist liegt.
Wie ich gesagt habe, ist es sehr einfach, diese Begriffe zu lernen, aber um in diesen Wirbel der Allmacht des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes einzutreten, ist unser Mitwirken notwendig. Wenn wir uns dem Vater weihen, müssen wir automatisch den Weg durch den Sohn im Heiligen Geist gehen in einem ständigen Wachsen, in einem ständigen Prozess des Uns-Erhebens. Indem wir in dieser Wahrheit leben, sind wir fähig, in der Gerechtigkeit, in der Aufrichtigkeit Gottes zu leben, die die Menschheit ohne Gott nicht kennt. Um die Probleme auf der Erde zu lösen, muss man stark sein, streiten, mächtige Waffen haben, hinterlistig sein, usw. Wegen Kleinigkeiten beginnen die Menschen zu streiten und zu töten. Ohne den Vater wird sich die Menschheit nicht ändern, auch wenn der Vater durch den Sohn im Heiligen Geist, durch seine Kirche, die einzige Kirche im ganzen Universum handelt. Aber wenn wir aufrichtig und bereit sind, ist es einfach zu beginnen.
„Ich bitte euch, Kinder, in der Beziehung mit mir, mit euch selbst und mit den anderen authentische und ehrliche Menschen zu sein. Betrachtet die Dinge, wie sie in Gott sind und ihr werdet keine Fehler machen.“ Es ist einfach. Wir müssen auch unsere Mission in dieser Zeit wahrnehmen, und zwar die Kirche Jesu Christi des Universums und all jene, die an ihr teilhaben wollen. Der Vater sagt: „Euer mir aufgeopfertes Leben wird zu einem gewaltigen Geschenk, das alles in euch und um euch umwandelt.“, weil die dreifaltige Macht in uns ist. „Wenn sich ein Mensch und ein Volk mir weihen, durch meinen Sohn im Heiligen Geist, stelle ich um jeden Einzelnen und um das ganze Volk einen Schutz auf, der vor den Angriffen des Bösen beschützt. Davon geht ein immer neues Leben aus, das euch beschützt und nährt. Auf diese Weise werdet ihr zum Spiegelbild der Gegenwart Gottes, wo auch immer ihr hingeht und was auch immer ihr sagt. Mein Antlitz erstrahlt in euch und die Menschen erkennen die Wahrheit.“[6] Hier geht unsere Mission und Verantwortung aus.
Wenn wir die Lesungen des 29. Sonntags, Lesejahr A zusammenfassen möchten, können wir das in einem Satz tun: berufen zu sein, um auserwählt zu sein, was bedeutet, an der Berufung mitwirken, sich dieser Berufung bewusst werden und bewusst daran teilnehmen. Dann gelangen wir zu einer inneren Gewissheit wie der Heilige Franziskus. Als er die Vergebung Gottes spürte, hüpfte er vor Freude. Es ist eine Gewissheit, das Leben mit Gott ist greifbar, nicht mit unseren Händen, aber mit unserem Geist, mit unserer Seele. Aus diesem Bewusstsein heraus, dass wir als Mitglieder der Kirche des ganzen Universums berufen sind, müssen wir uns bemühen, die Fülle Schritt für Schritt, allmählich und einfach zu leben, wie die Muttergottes hervorgehoben hat, und die dreifaltige Macht wird sich in uns und durch uns ausbreiten. Das ist die Kirche, die Kirche, die der Raum des dreifaltigen Wirkens ist, der existenzielle Raum auf der Erde und im Universum.
Ich lade euch also ein, an diesem Weg teilzunehmen, Gott Vater zu entdecken. Wenn ihr Ihn kennt, lösen sich alle Knoten des Lebens auf. Ohne Ihn löst sich nichts. Der Weg wird immer süßer, schöner und lieblicher, wenn ihr euch verantwortungsvoll für diesen Weg entscheidet. Gleichzeitig führt euch das zu einer Verantwortung in Gott und ihr werdet von Gott Vater durch den Sohn im Heiligen Geist gesandt, das Antlitz des Vaters zu offenbaren, denn auch wenn wir predigen, können wir anstatt des Antlitzes Gottes unser Angesicht präsentieren, auf dem sich viele Schichten unserer Interpretationen und Vorstellungen befinden.
Was ist also wichtig? Es ist wichtig, dass wir uns auf Ihn ausrichten und unseren Blick auf Ihn fixieren, während wir alles loslassen und den Weg durch Jesus Christus im Heiligen Geist gehen. Dann werden jeder von uns und wir alle gemeinsam die göttliche Kreativität in uns haben und das wird die Welt verändern. Gott Vater bringt durch den Sohn im Heiligen Geist, durch alle Kinder Leben hervor und wenn wir uns als vom Vater geliebte Kinder fühlen, ungeachtet all unserer Grenzen und Fehler, und diese Liebe den anderen gegenüber zeigen, dann werden wir zu Eltern des geistigen Lebens, dann bringen wir der Menschheit das Leben Gottes.
In diesen Zeiten ist es also sehr wichtig, das zu verstehen. Wir benötigen keine Titel wie „Vater“, „Mutter“, die uns irgendjemand geben könnte, sondern es ist notwendig, dass wir Väter und Mütter in Gott sind, die Vaterschaft und die Mutterschaft in Gott zu leben und zu offenbaren. Wir werden das noch vertiefen, während wir die vom Heiligen Michael angegebenen Punkte[7] genauer betrachten, um zu einem Schluss zu kommen und am Ende bereit zu sein, in das Jahr 2021 einzutreten.
Ich segne euch, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Joh 17,3
[2] Vgl. Botschaft Gott Vaters vom 13. Oktober 2020 „In der Wahrheit und in der Gerechtigkeit leben“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[3] Vgl. Joh 10,29
[4] Vgl. Lesungen des 29. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr A: 1. Lesung: Jes 45,1.4-6; Psalm 96(95); 2. Lesung: 1Thess 1,1-5b; Evangelium: Mt 22,15-21
[5] Siehe Fußnote 2
[6] Siehe Fußnote 2
[7] Vgl. Botschaft des Heiligen Erzengels Michael vom 10. September 2010 „Die Zentrale Zelle“, veröffentlicht auf am 8. Januar 2012 https://unterwegszurneuenschoepfung.