Licht des Universums sein

Von Tomislav Vlašić

Liebe Leser,

während wir unseren Weg fortsetzen, können uns Wolken, Nebel und Verwirrung begegnen. Im Übrigen haben wir euch diese Zeit angekündigt als: Zeit der Wunder und des Lichts für den, der Jesus Christus annimmt und sich durch das Unbefleckte Herz Mariens mystische mit ihm vereint; Zeit der Leiden und Verwirrung für den, der ihn ablehnt. Überlegen wir gemeinsam um verstehen zu können, wo wir uns befinden.

Besucht man verschiedene Webseiten oder liest hier und dort, so findet man viele Prophezeiungen über diese Zeit und über die Zukunft, einige von ihnen betreffen Papst Franziskus. Häufig widersprechen sie einander. Es handelt sich in vielen Fällen um verabsolutierte, „außergewöhnliche“ Erfahrungen; Haltungen, durch die versucht wird, das Mysterium „zu dominieren“ und für Gott „Verhaltensregeln“ festzusetzen. Viele Personen schwimmen auf der Welle der Gefühle und der Phänomene, ohne weder die Ursachen noch den Zweck der Phänomene selbst zu kennen. Schlimmer noch, wenn dieses Verhalten von Christen angenommen wird, die das Licht der Welt und das Salz der Erde sein müssten (Mt 5,13-14).

Ich möchte euch einen Weg mit verschiedenen Punkten zum Nachdenken vorschlagen:

1. Lernen wir von der Erfahrung der ersten Christen, wie uns vom Heiligen Lukas in Kapitel 4 der Apostelgeschichte überliefert wird. Während der Verfolgung der Apostel erhob die Gemeinschaft der Gläubigen ihre Angst zu Gott und bat ihn, seinen Christus zu verherrlichen:

„Warum toben die Völker[1],

warum machen die Nationen

vergebliche Pläne?

Die Könige der Erde stehen auf,

die Großen haben sich verbündet

gegen den Herrn

und seinen Gesalbten.“ (Ps 2,1-2)

Wo sind heute die Heiden? Wo befinden sich die Könige, die Großen? Können wir sie mühelos um uns herum sehen und dem König der Könige, Jesus Christus unterwerfen? Die verabsolutierten, persönlichen Erfahrungen schließen die Seelen in sich selbst ein: Sie lassen den anderen keinen Platz, auch Gott nicht; sie widersprechen sich in sich selbst und untereinander. Meine Lieben, Wahrnehmungen und Erfahrungen, die sich anderen aufdrängen, die für sich beanspruchen, das zu bestimmen, was Gott tun müsste, bringen die gleichen, widersprüchlichen Früchte hervor. Hinter den Großen und den Königen, die sich in bestimmten Seelen verbergen, handelt Luzifer, der wie Gott sein möchte, der diese Seelen anstachelt und aufbläht und dazu verwendet, um Verwirrung und Finsternis zu schaffen; er nützt ihren Egoismus und ihre Ichbezogenheit aus. Hieraus entstehen die falschen Prophezeiungen.

Die wahren Christen, Kinder des Lichts, entledigen sich jedes Egoismus und jeder Anmaßung. Im Bewusstsein der Begrenztheit als Geschöpf, die sie in sich tragen, öffnen sie sich Dem, der das Universum regiert und bitten darum, dass Er herrschen möge:

„Doch jetzt, Herr, sieh auf ihre Drohungen

und gib deinen Knechten die Kraft,

mit allem Freimut dein Wort zu verkünden.

Streck deine Hand aus,

damit Heilungen und Zeichen und Wunder

geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.“ (Apg 4,29-30)

 

Als sie gebetet hatten, bebte der Ort, an dem sie versammelt waren, und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und sie verkündeten freimütig das Wort Gottes.“ (Apg 4,31)

 

2. Nehmen wir die richtige Haltung ein

Möge Gott den zentralen Platz in der Tätigkeit eurer Seele einnehmen: „Streck deine Hand aus“[2]; möge sich dein Christus durch Zeichen offenbaren; möge sich der Heilige Geist offenbaren, der uns zum Dreifaltigen Gott führt; verwende uns wie Werkzeuge, um in uns zu regieren und um uns herum das Universum…

Die sieben großen Erzengel sind vollkommen in dieser Haltung. Arbeiten wir mit ihnen zusammen und lassen wir zu, dass sie uns helfen, gesunde Haltungen vor Gott einzunehmen. Von ihnen kommen keine falschen Prophezeiungen. Während unserer Erfahrungen stellten wir den Erzengeln häufig Fragen; obwohl sie reine Geister sind, antworteten sie uns oftmals auf folgende Weise: „Das wissen wir nicht…“ „Gott teilte uns das nicht mit…“ „Nur Gott in seinem Gedanken weiß, wie und wann Er dies tun wird.“…usw.

Die Haltung der Allerheiligsten Jungfrau Maria war ähnlich: Dem Mysterium der Menschwerdung des Sohnes Gottes gegenüber nahm sie demütig ihre Begrenztheit wahr und bat Gott um Licht. Die Antwort ließ nicht auf sich warten und der Engel sagte ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“ (Lk 1,35). Alles, was in ihr geschehen ist, war Werk des Allmächtigen Gottes.

Vor ihrem gekreuzigten Sohn, dem Erlöser der Welt, glaubte die Jungfrau Maria an Gott über jede menschliche Hoffnung hinaus und Christus ist auferstanden. Mit Demut und Geduld inmitten der Prüfungen gelangte sie zur Aufnahme in den Himmel; das geschah weder aufgrund ihrer Fähigkeiten noch zu einer von ihr gewählten Zeit, obwohl sie die Mutter des Sohnes Gottes war.

Der Heilige Paulus lehrte uns, ungeachtet seiner großen, übernatürlichen Erfahrungen, unsere Grenzen zu akzeptieren. Er übermittelte uns diese Worte Christi: „Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit.“ (2Kor 12,9). Unsere Fähigkeiten und Wahrnehmungen, unsere Charismen sind begrenzt: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ (1Kor 13,12-13). Die reine und erhabene Liebe Gott gegenüber öffnet unser Leben dafür, umgewandelt und zur neuen Schöpfung geführt zu werden.

3. Jesus Christus lehrt uns und öffnet den Weg, um in das ewige Licht einzutreten.

Er lehrt uns, unser ganzes Innere dem Heiligen Geist zu überlassen, der uns in jedem Augenblick des Lebens ausrichtet. Wir müssen ihm unterworfen sein. Jesus sagte zu Nikodemus: „Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.“ (Joh 3,7-8).

–  Jesus ist uns ein Beispiel. Er erklärte: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.“ (Joh 4,34). Das bewies Er der Prüfung des Todes gegenüber: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).“ (Mk 14,36). „Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.“ (Phil 2,8). Daher wurde Er erhöht, verherrlicht. Jesus ist auferstanden. Aus dieser Unterwerfung Gott Vater gegenüber wurde der Neue Adam geboren.

Nur indem man diese Tür durchschreitet, wird der neue Mensch geboren, die neue Schöpfung. Der Führung Gottes unterworfen treten wir in das Licht ein und werden „das Licht der Welt“. Möchten wir die Führer hin zum Licht sein, indem wir uns an die Stelle Jesu und des Heiligen Geistes stellen, werden wir im Tod bleiben und den anderen Finsternis bringen. Das kann in einigen Seelen geschehen, die die drei Säulen des Reiches Gottes nicht akzeptieren, die da sind: das Opfer an Jesus durch das Unbefleckte Herz Mariens, die Unbeflecktheit-Integrität des Lebens und die universale Gemeinschaft.

Liebe Leser, lasst euch in neue Geschöpfe umformen. Dann wird in euch ein großes Licht sein und ihr werdet es nicht nötig haben, euch an falsche Propheten anzuklammern: Der Geist, der euch verteidigt, wird jede Art von Finsternis von euch abweisen.

Ich begleite euch mit meinem Gebet und meinem Opfer und segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.


[1] Im italienischen Text des Psalms wird anstelle der „Völker“ das Wort „Heiden“ verwendet.

[2] Der italienische Text des Psalms lautet: „Lass deine Kraft sichtbar werden“.

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