Geheiligt in der Wahrheit

24. Juni 2010

Liebe Leserinnen und Leser, aufs Neue sind wir beisammen. Ich hoffe, es geht euch gut und ihr seid glücklich in Gott. In diesem Monat möchte ich euch jene Worte weitergeben, die mir der Heilige Geist in Bezug auf die Weihe mitgeteilt hat.

Wenn wir von der Weihe sprechen, denken wir spontan an Priester oder Ordensleute. In Wirklichkeit ist jeder von uns berufen sich Gott zu weihen.

Diese Weihe besteht nicht so sehr in einer bestimmten Lebensform als vielmehr in einer inneren Haltung der Person, die sich dem Herrn hingibt, unabhängig von der Realität in der sie lebt. In diesem Sinn sind all jene Geweihte, die aufrichtig wünschen, Gott anzugehören und sich seinem Willen überlassen. Die Weihe unseres Selbst ist der Nährboden, aus dem jede Berufung hervorgeht, ob Ehe, Priestertum, Ordensleben, usw.

Jene, die sich entscheiden, ihr Leben in die Hände Gottes zu legen, indem sie jeden Egoismus loslassen, um dem Weg Jesu zu folgen, werden vom Herrn angenommen als seine Geweihten. Gott macht keine Unterschiede zwischen den Menschen, Er nimmt mit Liebe die Gabe eines jeden an.

Erschrecken wir also nicht, denn es wird nicht von uns verlangt, große Dinge zu tun oder kultivierte Reden zu halten, um Gott zu gefallen. Es wird von uns nur verlangt, voller Vertrauen zu sein wie Kinder, ohne Arglist, die an die Güte ihres Vaters glauben und sich Ihm anvertrauen mit der Gewissheit, dafür nur Gutes und Glück zu erhalten. Wenn wir das tun, werden wir von Gott umgewandelt und nehmen an seinem Werk der Erlösung teil. Ja, der Herr braucht solche Geweihten, um der Menschheit zu helfen, um ihr eine andere Lebensweise zu zeigen und jedem Menschen guten Willens den Weg der Hoffnung zu öffnen.

Hier also die Worte des Heiligen Geistes. Ich wünsche euch, dass ihr durch sie Licht und Kraft erhaltet. Ich grüße und umarme euch alle in Christus.

Botschaft des Heiligen Geistes vom 18. Mai 1999

„Ihr habt im Evangelium diese Worte Jesu gelesen: „Und ich heilige[1] mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.“ (Joh 17, 19-20). Jesus sprach vom Opfer, das jeder Christ aus seinem eigenen Leben machen soll und das jeden Christen zu einem authentischen Geweihten macht. Leider sind nicht alle Christen geweiht und nicht alle, die sich als Geweihte bezeichnen, sind es in der Wahrheit. Das beleidigt Gott, denn ihr Opfer ist unrein. Das unreine Opfer ist schlimmer als die Lüge. Wer sagt, sich Gott aufzuopfern und dann nicht in der Wahrheit, sondern in der Dunkelheit lebt, ist schlimmer als jene, die sich für die Dunkelheit entscheiden. Das tat Judas und andere fahren fort, es ihm gleichzutun.

Durch die Hingabe des Lebens seid ihr Gott geweiht. Dieses Opfer muss in der Wahrheit geschehen, nicht aber in eurer Wahrheit, der Wahrheit eures Ichs oder eures Verstandes, sondern in der Wahrheit Gottes. Es muss also ein Opfer nach dem Willen Gottes sein, nach dem, was für jeden von euch vorgesehen ist. Viele möchten nämlich das erhalten, was nicht für sie vorgesehen ist. Sie möchten bestimmte Charismen besitzen und letztlich auch Gott. Das lässt euch nicht mehr in der Wahrheit sein, denn Gott gibt jedem entsprechend der Gnade, den Möglichkeiten und den Fähigkeiten des Einzelnen, und all das tut Er mit Liebe und aus Liebe, mit Aufmerksamkeit jeder Seele gegenüber.

Die Wahrheit Gottes besteht in dem, was für jeden von euch vorgesehen ist. In dieser Wahrheit könnt ihr euch authentisch weihen und euer Leben Gott zur Verfügung stellen, damit Er seinen göttlichen Plan in euch verwirklicht.

Wenn ihr hingegen Ambitionen, menschliche Wünsche oder persönliche Interpretationen des Willens Gottes in den Mittelpunkt stellt, wird eure Weihe außerhalb der Wahrheit sein, sie wird nur ein Mittel sein, um eure Erwartungen zu verwirklichen, auch wenn ihr meint, von einem großen Glauben angetrieben zu sein. Es gibt in vielen, die sich Geweihte nennen, kranke Bestrebungen, da sie sich auf ihre Weise weihen, um etwas von Gott zu erhalten, und das ist Ambition.

Wenn ihr in der Wahrheit Gottes lebt, werdet ihr wahre Geweihte sein. Nicht einmal das Böse wird euch schaden können, denn es wird in euch nichts finden können, woran es sich klammern kann. Satan versucht nämlich, euch von der Wahrheit, vom Plan Gottes zu entfernen. Er versucht, euch vom göttlichen Willen abzulenken, indem er eure Ambitionen nährt und eure Schwächen ausnützt, um euch von der Wahrheit fortzuziehen. Wenn ihr aber aus ganzer Seele wollt, dass sich nur die Wahrheit Gottes für euch verwirklicht, dann kann euch Satan nicht anrühren.

Ich lade euch ein, darüber nachzudenken, ob in euch alles in der Wahrheit ist, ob jeder Schritt, jeder Wunsch, jedes Gebet in der Wahrheit Gottes sind, im Plan Gottes für euch, der eure Wahrheit ist, die Wahrheit eures Seins.

In der Wahrheit geheiligt, geweiht zu sein, bedeutet, alles zu verlassen. Jesus hat euch eingeladen, alles zu verlassen (Mk 10, 17-27 und Mk 10, 28-31). Leider wird diese Einladung von vielen von euch auf rein materieller Ebene gesehen, so, als habe euch Jesus lediglich befohlen hinzugehen, eure Güter zu verkaufen, in einer Art Geschäft, um eure Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und Ihm dann nachzufolgen. Nein, darum geht es nicht! Alles zu verlassen bezieht sich auf das, was in euch ist, auf eure menschlichen Sicherheiten, auf die bequemen Entscheidungen, auf die Kompromisse, auf die ihr oft zurückgreift, wenn die Wahrheit Gottes mit eurer Wahrheit nicht vereinbar ist, wenn die Wünsche Gottes euren entgegengesetzt sind, wenn ihr eine Gefahr für euren guten Ruf fürchtet. All das ist gefährlicher als die materiellen Reichtümer.

Viele meinen sich Gott geweiht zu haben, weil sie irgendein materielles Gut losgelassen haben, aber sie täuschen sich, denn sie haben ihre innere Welt nicht verlassen, die sie dazu bringt, das Vertrauen mehr in die Menschen und in die Dinge der Erde zu setzen als in Gott. Der Geist der Welt folgt manchmal auch den Ordensleuten bis hinter die Klostermauern, er breitet sich wie ein Virus unter den Christen aus und verdirbt das Volk Gottes. Daraus entstehen für die Gläubigen viele Übel: der Mangel an Gebet, an Glauben und Hingabe an Gott, zu viel Rationalität, leere Worte und unnütze Predigten.

Als Jünger Christi wird von euch in besonderer Weise verlangt, alles zu verlassen. Wer sich dem Vater durch den Sohn im Heiligen Geist aufopfert, kann nichts besitzen: Da er das eigene Leben hingegeben hat, hat er Gott alles geschenkt. Wer hingegen eine Sicherheit besitzt, die sich nicht ausschließlich auf Gott stützt, besitzt etwas und das bedeutet, dass er nicht alles losgelassen hat. Wer nicht alles verlassen hat, kann nicht alles geben.

Auf dem Weg der wahren Weihe gehen die, die wirklich alles verlassen haben und die bereit sind, nicht auf etwas zu hoffen, das für die menschlichen Augen sichtbar ist, sondern auf etwas, das nur mit den Augen des Glaubens erfasst werden kann. Hier seid ihr aufgerufen, eure Netze auszuwerfen (Lk 5, 5) und auf das Unbekannte zuzugehen. Damit euch das gelingt, könnt ihr nur auf Gott zählen. Vergesst nie, dass ihr nur durch die Vorsehung am Leben gehalten werdet, die das Band ist, das euch mit Gott verbindet. Deshalb zerreißt es nie, sonst werdet ihr ins Leere fallen. Ich möchte euch darin ermutigen, denn, wie euch Jesus versichert hat, wird jeder, der alles verlässt, das Hundertfache erhalten und das ewige Leben.

Ich segne euch mit dem Segen des Lichts, der Kraft und des Friedens, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

[1] Im italienischen Bibelzitat wird, anders als im Deutschen, das Wort consacrare verwendet, das Weihe bedeutet.

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