Samstag der 6. Woche im Jahreskreis

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

18.2.2023

Hebr 11, 1-7; Ps 145; Mk 9, 2-13

Auch in den Lesungen dieses Samstags ist ein Stück aus dem Hebräerbrief[1] zu lesen, das vom Glauben spricht, und im Evangelium finden wir die Verklärung Jesu[2]; eine Verklärung, die wir alle erreichen müssen, und zwar durch den Glauben. Es war ein großes Zeichen für Petrus, Jakobus und Johannes, die in ihrem Schrecken nicht wussten, was sie sagen sollten – ich füge hinzu, auch nicht, was sie fragen sollten –, denn der Herr sagte: «Erzählt niemandem davon, bis ich von den Toten auferstanden bin.»[3] Sie verstanden nicht, was Er ihnen sagen wollte. Sie fragten Ihn nach Elija, ein Zeichen dafür, dass sie diesen bedeutenden Augenblick der Verklärung nicht verstanden hatten.

Ich denke, dass diese Lesungen gerade heute angeführt sind, weil wir im morgigen Evangelium, dem Evangelium von Sonntag und auch in den Lesungen[4] darum gebeten werden, für unsere Feinde zu beten, für jene, die uns verfolgen, für jene, die uns misshandeln, und das gelingt uns nur mit Glauben.

Heute Abend hingegen möchte ich noch einmal auf die Weihe zu sprechen kommen, über die wir in dieser Zeit schon mehrfach gesprochen haben. Wir sprachen darüber, weil wir als Volk unsere Weihe an die Allerheiligste Dreifaltigkeit[5] erneuert haben, aber auch weil ich erwähnte, dass wir Jugendliche haben, die sich gerne weihen möchten.

Als wir unsere Weihe erneuerten, sagte uns Gott Vater, wir sollten uns daran erinnern, dass wir sein Eigentum sind[6], Eigentum der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Was ist also die Weihe? Häufig, zumindest hoffe ich das, lesen wir am Samstag die Weihe an das Unbefleckte Herz, die Weihe an das Herz Jesu, an den Heiligen Geist, an Gott Vater[7], aber was ist sie?

Es ist leichter zu sagen, was sie nicht ist. Sich zu weihen bedeutet nicht, ein Gelübde abzulegen, Gelübde der Keuschheit, der Armut oder des Gehorsams; sich zu weihen bedeutet nicht, in einem Heiligtum zu leben; sich zu weihen ist auch kein heldenhafter Schritt, den nur manche schaffen. Sich zu weihen bedeutet, zumindest für einen Augenblick die Klarheit, das Bewusstsein und die Gewissheit zu haben, Christ zu sein, Christ zu sein und den Wunsch zu haben, alle Sakramente, ausgehend von der Taufe, vertiefen zu wollen. Es ist für einen Augenblick jene Klarheit zu wissen, was ein Christ ist. Ein Christ ist nicht jener, der sonntags in die Kirche geht und zu einer Religion gehört. Was ist ein Christ? Ihm kommt der Impuls, der Wunsch sich zu weihen. Es ist der Wunsch zu entdecken, was es bedeutet, Kind Gottes zu sein; das Leben und die Schöpfung zu entdecken und auf tiefgehende Weise zu leben: Warum handelte der Vater auf eine bestimmte Weise? Warum kam der Sohn, um für uns zu sterben? Warum fährt der Heilige Geist fort zu wirken,…? Zu versuchen, das zu verstehen. Nicht nur für einen Augenblick, nicht nur so, dass etwas geschieht und uns entweder berührt oder nicht, nein! Es geht darum, darin einzutauchen! Das bedeutet sich zu weihen. Es bedeutet, bis ins Letzte, bis zur Fülle hin zu entdecken, wie Gott mich erdacht hat.

Uns wird gesagt, dass uns der Gedanke Gottes eint, dass wir aus dem Gedanken Gottes hervorgegangen sind. Was waren wir, als wir diesem Gedanken entsprangen? Was dachte Er von uns, welche Identität hatten wir in Ihm? Es bedeutet zu entdecken, wie wir in Gott sind. Es bedeutet, auch alle Gaben zu entdecken, die Gott in uns hineinlegte, bevor Er uns auf die Erde sandte. Das ist der Beginn der Weihe.

Es ist einleuchtend und klar, dass dem zugrundeliegen muss, den Geist der Welt mit seinen Vorstellungen und Gedanken loszulassen; den Geist der Welt mit seinen Masken und seinen Kompromissen loszulassen, denn wir müssen zugeben, ohne uns zu schämen, dass wir alle dadurch beeinflusst und verändert wurden, aber auf negative Weise. Der Christ, der aufgrund seiner Taufe Gott geweiht ist, hat nichts mit der Welt gemein, sonst lebt er seine eigene Weihe nicht, sonst lebt er sie, während er einem anderen Geist unterworfen ist.

Ich füge für mich hinzu: sich zu weihen bedeutet, ein bisschen klug zu sein. Es bedeutet, ehrlich zu sein und zuzugeben, dass das Beste, was man tun kann, ist, das Leben in die Hände Gottes zu legen. Wenn jemand es nicht tut, armer Kerl, auch wenn er fünf Diplome hat, ist er nicht klug. Es bedeutet, Gott freie Hand zu lassen und Ihm zu vertrauen. Es bedeutet, bei Ihm, mit Ihm und durch Ihn zu beginnen, wie wir in jeder Messe sagen: durch Christus, mit Christus und in Christus. Es bedeutet sich zu bemühen, denn es wird tatsächlich anstrengend, in keinem Bereich unseres Lebens nichts mehr zu tun, ohne es zuvor Gott mitgeteilt und gemeinsam mit Ihm entschieden zu haben. Es bedeutet, jeden Tag nichts mehr zu tun und nichts mehr alleine zu entscheiden.

Wenn wir uns ernsthaft geweiht haben, bedeutet das auf jeden Fall glücklich zu sein; glücklich, sein Eigentum zu sein, glücklich, Ihm freie Hand zu lassen, glücklich, bei Ihm zu sein. Jede Weihe wird zweifellos auf die Probe gestellt, aber folgende Worte gelten: «Wer Hand an den Pflug legt und dann nochmals zurückblickt, ist Seiner nicht wert.»[8] Ich füge hinzu: Wer Hand an den Pflug legt und nicht glücklich ist, hat die Weihe nicht verstanden. Wenn es für uns eine Last ist, Ihm das Leben übergeben, Ihm freie Hand gelassen zu haben, wenn es uns scheint, als würde uns etwas fehlen, wenn wir beim Wort „Hingabe“ hängen bleiben – aber was geben wir hin? –, dann haben wir die Weihe nicht verstanden. Das ist der Punkt, an dem wir arbeiten müssen. Es ist kein Problem, etwas nicht verstanden zu haben. Mir passiert das, aber wenn es passiert, dann wird mir klar, woran ich arbeiten muss. Wenn wir glauben, etwas erreicht zu haben, gelitten zu haben, uns bemüht zu haben, etwas losgelassen zu haben, bedeutet das, dass wir nichts verstanden haben und wir in Wahrheit nichts losgelassen haben.

Die Weihe ist einzig und allein ein Akt der Liebe. Wie ich zuvor gesagt habe, bedeutet es, für einen Augenblick die Liebe Gottes verstanden zu haben, sie für einen Augenblick gespürt, wahrgenommen zu haben, für einen Augenblick auf dem Tabor gewesen zu sein und Ihn dort verklärt gesehen zu haben und in diesem Augenblick also weihen wir uns, um für immer so zu leben. Natürlich steigen wir dann den Tabor wieder herunter und manchmal wird diese Liebe zur Liebe am Kreuz, zur Liebe in der Finsternis, zur Liebe, die im Frieden geopfert wird, aber es muss immer im Frieden sein, weshalb? Aufgrund des Glaubens, aufgrund eines Glaubens, der auf die Probe gestellt werden kann, uns aber niemals verlässt. Geweiht in der Finsternis, in den Prüfungen. Kann ein Geweihter weinen? Kann sich ein Geweihter die Haare raufen? Ja, aber er darf niemals zweifeln. Er darf niemals an Gott zweifeln, an sich selbst schon, aber an Gott nie.

Wenn wir uns weihen – und wir haben uns geweiht – bedeutet das, nur ein Programm zu haben, nur eines. Es ist nicht notwendig, sich viele Dinge vorzustellen, viele Berechnungen anzustellen, es gibt nur ein Programm: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu kennen[9]. Das ist das Leben, es bedeutet, diese Entscheidung zu treffen: Wir weihen uns, weil wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist kennen möchten. Es bedeutet, nur einen Ehrgeiz zu haben. Es wird gesagt, dass es notwendig ist, im Leben viele Ziele zu haben, viele Berechnungen anzustellen, viele Programme und viele Wünsche zu haben, aber hier gibt es hingegen nur eines: die Neue Schöpfung, aber nicht, damit es uns gut geht, sondern mit dem Wissen, dass wir in der Neuen Schöpfung mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist sein werden. Sich die Neue Schöpfung aus diesem einen Grund zu wünschen: um bei Ihnen zu sein und mit all jenen, die sich für Sie entschieden haben.

Nachdem das gesagt ist, wie läuft also das Leben auf der Erde nach einer Weihe? Seht, sie ist nicht nur für einige Auserwählte, sondern für alle. Tatsächlich wurden wir darum gebeten, uns als Volk zu weihen, denn geweiht zu sein bedeutet nicht, zu heiraten oder nicht zu heiraten, Priester zu sein oder nicht, in einem Heiligtum zu wohnen oder nicht. Nein. Es bedeutet so zu leben, wie ich gesagt habe. Schließlich gelangt jeder von uns in der eigenen Identität dorthin, der eine, indem er heiratet, der andere als Priester, der dritte als Missionar, usw. … Fügt hinzu, was ihr wollt, aber immer in dieser Dynamik der Weihe.

Als Volk sind wir dazu aufgerufen. Wir sind in diesem Augenblick dazu aufgerufen, der zersetzenden Energie entgegenzuwirken. Das können wir mit der Primärenergie tun.[10] Stellt euch nur für einen Moment die Macht vor, die das Volk Gottes, seine Kirche hätte, wenn es ein Volk wäre, das geweiht das Priestertum, die Prophezeiung und das Königtum lebt. Seht, dazu sind wir aufgerufen, wenn wir bei Jesus sein möchten, der gegenwärtig ist, wenn wir in diesen Situationen der Welt mit Ihm unterwegs sein und die Verzweifelten erreichen möchten. Das können wir nur auf diese Weise tun.

Die Allerheiligste Jungfrau Maria möge unseren Wunsch, so zu leben, begleiten. Sie ziehe alle Seelen an sich, die dafür vorbereitet sind, auf diese Weise zu leben, die in sich diesen Samen tragen, dieses Bedürfnis nach dem Leben, nach dem wahren Leben. Die Allerheiligste Jungfrau Maria führe uns, Sie führe die ganze Kirche und erreiche auch all jene des Universums, die diesen Wunsch haben, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Hebr 11, 1-7

[2] Vgl. Mk 9, 2-13

[3] Vgl. Mk 9, 9

[4] Lesungen vom 7. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A: Lev 19, 1-2.17-18; Ps 103; 1Kor 3, 16-23; Mt 5, 38-48

[5] Siehe Weihegebete auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org in der Rubrik „Weihegebete und Gebete“.

[6] Vgl. Botschaft von Gott Vater vom 19. Januar 2020 „Ich erneuere mit euch meinen Bund“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur Neuen Schöpfung – Band 7, 2020“, S. 35 und auf unserer Webseite in der Rubrik „Botschaften nach Jahren“

[7] Siehe Fußnote 5

[8] Vgl. Lk 9, 62

[9] Vgl. Joh 17, 3

[10] Ausführlichere Informationen über die Primärenergie und die zersetzende Energie sind im Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band II – Das Universum und seine Bewohner“, 1. Teil, Kap. 3 S. 26-30; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com