Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
14.1.2023
1.Woche im Jahreskreis – Lesejahr A I
Hebr 4, 12-16; Ps 19; Mk 2, 13-17
Zu Beginn dieses Jahres zeigen uns die Lesungen des Evangeliums wie in der Osterzeit die ersten öffentlichen Auftritte Jesu und es ist interessant zu sehen, dass die Ersten, die Ihn erkennen, die Besessenen sind; diejenigen, die Ihn zuerst erkennen, sind die Geister des Bösen, die zu Ihm sagen: «Wir wissen, wer du bist. Du bist gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen.»[1]
Heute hören wir im Brief an die Hebräer[2] vom Wort, das uns erforscht, vom Wort, das bis zur Scheidung vom Geist durchdringt und die Gedanken offenbart. «Es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens» wird gesagt und man versteht, dass in der Bibel unter Herz der Geist gemeint ist. Man versteht auch aus diesem Abschnitt – was wir sagen, was uns gesagt wurde und was selbst die Wissenschaft bestätigt hat –, dass alles, jedes Wirken, jeder Gedanke vom Geist ausgeht, vom Herzen, weil es das Herz ist, das mit dem Gehirn kommuniziert und dann der Körper reagiert[3].
Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlich leicht zu verstehen, weshalb der, der sich völlig für den Geist des Bösen entschieden hat, Jesus erkennt. Wer Jesus nicht erkennt oder länger dafür braucht, ist der unentschlossene Mensch, der Mensch…, der alles abwiegen, beurteilen und berechnen möchte, der dem eigenen Verstand nach über alles nachdenken und alles verstehen möchte und der auch dann, wenn er Jesus berührt und sieht, noch darüber nachdenken muss.
Das Wort Gottes, das uns erforscht und bis ins Innerste vordringt, zu verstehen bedarf gewisser Schritte. Der erste Schritt ist, das Wort nicht in unsere Bedürfnisse hineinzuzwängen, das Wort, Jesus, Gott nicht unserem Maß entsprechend zu verstehen und heranzuziehen. Der zweite Schritt ist es, sich dem Heiligen Geist zu weihen, damit es Er ist, der uns das Wort erklärt: Wir dürfen das Wort nicht interpretieren, sondern es muss der Heilige Geist sein, der in uns jene Impulse hervorruft, die uns klar und deutlich verstehen lassen, was uns der Herr in jenem Augenblick sagen möchte.
Ein weiterer Schritt ist, uns über das Wirken Gottes, über das Wirken Jesu im Klaren zu sein: Er ist gekommen, um uns zu befreien, Er ist gekommen, um uns zu retten, Er ist gekommen, um uns die Möglichkeit zu geben, Kinder Gottes zu werden. Zuallererst ist Folgendes zu tun: «Sucht aber zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben.»[4]; und nicht Jesus nehmen und in jede unserer Situationen hineinstellen, das Wort Gottes anhand unserer Situationen und Angelegenheiten auszulegen und den Herrn dort hineinzuzwängen. Es ist wahr: „Alles andere wird euch im Überfluss dazugegeben.“
Ich kehre noch einmal zu den Lesungen des Evangeliums in diesen Tagen zurück[5]. Er heilte alle, daher suchten alle nach Ihm, alle folgten Ihm. Aber die Tatsache, dass Er alle heilte – wo auch immer Er vorüberkam, berührte Er sowohl die Aussätzigen als auch jeden anderen, der Ihm gebracht wurde –, war im Hinblick auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; erfolgte mit der Absicht, dass die Heilung des Körpers dazu führen sollte, Ihm zu begegnen und zu folgen. Er heilt alle, ja, aber Er heilt alle, oder besser noch, Er gibt allen dadurch die Möglichkeit, von den Krankheiten der Seele geheilt zu werden. Er ist gekommen, Licht zu bringen, Er ist gekommen, uns die Möglichkeit zu geben, Kinder Gottes zu werden und mit Ihm auf ewig zu leben und uns an Ihm auf ewig zu erfreuen. Wenn wir diese Punkte nicht berücksichtigen, gibt es unzählig viele Möglichkeiten, die Heilige Schrift und die Botschaften, alles zu interpretieren. Und das ist das Problem dieser Zeit.
Das Wort Gottes, das uns erforscht. Es erforscht uns, um uns zu überprüfen und uns dabei zu helfen, unseren Gedanken und unsere Gefühle umzuwandeln. Das Wort Gottes lädt uns ein, in unserem Tempo unterwegs zu sein, aber es lädt uns ein, unterwegs zu sein, immer, ständig; unterwegs zu sein in den Zeiten, in denen wir leben; unterwegs zu sein ohne das Wirken Gottes zu verzögern und wir verzögern es dann, wenn wir nicht tun, was ich zuvor gesagt haben. Wir tun das Gegenteil dessen, wovon ich zuvor gesprochen habe: Wir ziehen Ihn auf unsere Ebene herunter und möchten, dass Er sich um unsere Bedürfnisse kümmert.
Es ist notwendig, die Zeichen der Zeit zu erkennen, die Zeit zu erkennen, in der wir heimgesucht werden, und insbesondere wir hier auf der Erde werden heimgesucht; damit mit uns nicht das Gleiche wie mit Jerusalem geschieht, als Jesus, über Jerusalem weinend, sagte: «Warum hast du Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt?»[6]
Auf diese Weise zu lernen, auf diese Weise unterwegs zu sein, in unserem Tempo, hilft uns dabei, Gott, den Vater und Den, den der Vater gesandt hat, immer besser zu kennen. Auf diese Weise unterwegs zu sein, in all dem, was uns zustößt, stellt unseren Weg der Heiligkeit dar, wenn im Mittelpunkt das steht, was ich zuvor gesagt habe.
Das Wort Gottes also im Mittelpunkt, nicht WIR im Mittelpunkt oder unsere Probleme. Der Durchgang ist immer jener feine Unterschied, der aber alles ändert: Wenn ich mir von Gott nur erwarte, dass Er meine Probleme löst, dann steht nicht Er im Mittelpunkt, sondern ich. Er muss dann in gewisser Weise zu meiner Verfügung stehen, auch wenn ich das damit verschleiere, indem ich bete und Ihn anrufe: „Du bist allmächtig, ich nicht“, aber letztlich möchte ich Ihn ausnutzen, letztlich möchte ich die Geschichte lenken. Der andere Zugang ist: ich lasse mich umwandeln, ich lasse es zu, dass mein Gedanke verändert wird, meine Art, die Dinge zu sehen, meine Art, etwas zu tun; ich überlasse Gott das Handeln und zwar in allen Situationen meines Lebens, in allem, was in meinem Leben geschieht, aber mit der Wachheit, in der ich erkennen kann, wann ich heimgesucht werde. Manchmal werde ich auf eine Weise heimgesucht, die mir aus menschlicher Sicht nicht gefällt, aber im Glauben weiß ich, dass es das ist, was ich brauche.
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn wir auch nur an diese drei Dinge glauben, setzt sich in uns das ganze Wirken Gottes in Bewegung. Er ist das Licht, Er ist gekommen, um uns zu befreien. Aber Vorsicht, um uns wovon zu befreien? Vom Geist der Welt, vom Gedanken der Welt. Er ist gekommen, um uns von dem zu befreien, was für uns nicht gut ist. Und seht, häufig sind wir es, die sich nicht befreien lassen möchten. Er ist gekommen, um uns zu befreien, aber wir müssen zulassen, dass Er uns befreit.
Reife Christen zu sein auf diesem Weg, den wir beschrieben haben, Christen, die versuchen, den Gedanken Gottes zu leben, die versuchen – ich sage „versuchen“, weil es ein Weg ist – in seinem Geist eingetaucht zu sein, immer, nicht nur in der Kirche, nicht nur, wenn sie beten, sondern immer, solche Christen zu sein macht auch uns zu Licht für die anderen. Auch wir arbeiten mit Ihm zusammen, auch wir verkünden und auch wir öffnen einen Weg. Aber wir öffnen diesen Weg und sind Licht in dem Ausmaß, in dem wir dem Herrn freie Hand lassen uns umzuwandeln; wir lassen Ihm freie Hand, uns vom alten zum neuen Menschen zu führen, vom alten Gedanken zum neuen, vom Gedanken der Welt zum Gedanken Gottes. Es ist einfach, aber es bedarf grundlegender und radikaler Entscheidungen.
Das, was wir über Levi – er übte die damals schlimmste Arbeit aus – lesen[7] ist, dass Jesus ihn ansah und zu ihm sagte: «Folge mir nach!». Jesus sagte nicht viel zu ihm, aber Levi ließ alles zurück und folgte Ihm. Betrachten wir dieses „Alles-zurücklassen“ nicht immer auf dieselbe Weise, auf die Levi darum gebeten wurde, alles zurückzulassen und Jesus nachzufolgen, sondern betrachten wir es im Sinne von ALL DAS LOSZULASSEN, WAS NICHT GUT FÜR UNS IST – und Er ist es, der es uns jedes Mal zeigt –, das wird von uns allen verlangt! Nicht von allen so wie von Levi, aber von allen wird verlangt, den Geist der Welt loszulassen, sonst gelingt es uns nicht, Christen zu sein: entweder Gott oder dem Mammon; wir können nicht zwei Herren dienen[8].
Seht, das ist nur eine Frage des Glaubens: Wenn wir nicht an Jesus glauben, werden wir nichts loslassen. Wenn Johannes im Prolog zu seinem Evangelium sagt: «Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben»[9], so ist dieses „Aufnehmen“ der Glaube. Es gilt für den, der an Ihn glaubt, der wirklich an Ihn glaubt, der Ihn wirklich lieben möchte und sich wirklich lieben lassen möchte, weil er daran glaubt und nicht, weil die Dinge so laufen, wie er es gerne haben möchte, er glaubt und Schluss. Dann lebt er das Leben, wie es kommt.
Das, was jetzt notwendig ist, ist gerade dieser Glaube, der Glaube an Jesus und die Gewissheit, dass Er da ist, Er ist hier, Er ist gegenwärtig und handelt. Er handelt für das Höchste Gute und ich bin sicher, dass, unabhängig davon, wie sich die Dinge entwickeln, wie sich die Kriege entwickeln, wie sich die Erdbeben entwickeln, die Katastrophen, die Krankheiten: Jesus ist da, Jesus wirkt, Jesus lenkt die Geschichte. Ich bin mir dessen sicher! Nur das wird uns aus den Situationen der Erde hinausführen, weil ER GEKOMMEN IST, DIE GEFANGENEN ZU BEFREIEN und Er wird sie alle befreien, das versichere ich euch, all jene, die sich befreien lassen möchten. All jene, die guten Willens sind, haben nichts zu befürchten. Er wird sie alle zu Kindern Gottes machen.
Und mögen uns die Allerheiligste Jungfrau Maria und der Heilige Josef begleiten, und mögen sie jeden Unbedeutenden, Einfachen begleiten, der festgefahren ist in dieser Welt und in allen Situationen des Schmerzes, des Krieges, der absurden Situationen, die diese Menschheit geschaffen hat, leidet. Maria und Josef mögen sie zu dieser Begegnung mit Christus begleiten, dem lebendigen und in seinem zweiten Kommen gegenwärtigen Christus und ihnen jene Freude, jene Hoffnung schenken, die zum Glauben führt; die Freude zu wissen, dass wir Kinder Gottes sind, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Mk 1, 21-28
[2] Vgl. Heb 4, 12-16
[3] Zur Vertiefung des Themas Geist, Seele und Körper verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 13 „Der Mikrokosmos“, S. 225; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com
[4] Vgl. Mt 6, 33
[5] Vgl. Mk 1, 29-45; 2, 1-12
[6] Vgl. Lk 19, 41-44
[7] Vgl. Mk 2, 13-17
[8] Vgl. Mt 6, 24
[9] Vgl. Joh 1, 12