Gott ist Liebe

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

08.01.2022

Wir befinden uns am Vorabend der Taufe des Herrn und mit diesem Hochfest endet die Weihnachtszeit.

Wie jedes Jahr haben wir während der Weihnachtszeit den Brief des Heiligen Apostels Johannes gelesen. Wir haben auch mehrfach den Prolog des Evangeliums nach Johannes gehört[1]. Diese Lesungen, sowie jene, die uns während der Festtage vorgeschlagen wurden – jene anlässlich der Heiligen Familie[2], der Unschuldigen Märtyrer[3] – weisen insbesondere auf Gemeinsamkeiten zwischen der Geburt Jesu, seinem Aufbruch und der ersten Kirche hin. Maria, Josef und Jesus sind die erste Kirche und seht, das gilt auch für uns, auch wir sind in dieser Zeit in der gleichen Situation. Auch wir sind in unserer Zeit aufgerufen aufzubrechen, aufzubrechen mit all den Gnaden, die wir erhalten haben, aufzubrechen mit der lebendigen Gegenwart Jesu in seinem zweiten Kommen.

Der Heilige Johannes verkündet in seinem Brief, der schön und gehaltvoll ist, das, was er gesehen und was er berührt hat: den Urheber des Lebens. Ich denke, dass ihr euch alle daran erinnert. Er verkündet, wie wir in der Wahrheit bleiben können. An verschiedenen Stellen sagt er: „Wer das sagt, wer das tut … tut nicht die Wahrheit …, ist in der Wahrheit …“[4] Falls ihr euch nicht mehr erinnert, überlasse ich es euch, es nachzulesen. Er verkündet auch, was die Kirche ist: «Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns.»[5]

Betrachten wir den Weg des Heiligen Johannes genauer, nicht so sehr, um ihm Ehre zu erweisen – obwohl es schön ist, dem Heiligen Johannes die Ehre zu erweisen –, sondern um diesen Weg auf uns zu beziehen, denn er ist für jeden Menschen, für jeden von uns sehr ähnlich. Wir können sehen, dass Johannes Jesus von jeher geliebt hat, von jeher war er – waren die ersten Apostel – gemeinsam mit Andreas, mit seinem Bruder und Petrus von Ihm angezogen und auch auf besondere Weise mit Ihm vereint, wie am Tabor[6] aber auch bei anderen Ereignissen. Er hat Jesus verstanden. Wir wissen sogar, dass Jesus Johannes manchmal geradezu gesucht hat, um bei ihm zu sein und sich bei ihm auszuruhen. Und doch wissen wir, dass Johannes bis nach der Auferstehung nicht alles verstanden hatte. Erst als er in das Grab Jesu eingetreten war, «sah er und glaubte»[7]. In diesem „er sah und glaubte“, öffnete sich für ihn die ganze Dimension, die Worte Jesu verstehen zu können, jede seiner Gesten, sein Leben und dadurch, dass er Jesus verstand, konnte er auch sich selbst verstehen. Er verstand auch, warum er von Jesus angezogen war, was er in Jesus betrachtete, was ihn dazu brachte, Jesus nachfolgen zu wollen.

Das, was ich zu sagen versuche ist, dass das, was in Johannes sowie in allen Aposteln geschehen ist, die Tatsache ist, dass sie Jesus innerlich zu verstehen begannen, im Geist. Das ist das, was auch von uns verlangt wird. Auf diese Weise müssen wir die Gegenwart Jesu in seinem zweiten Kommen verstehen, von innen her. Es ist keine Frage von lesen, verstehen, wissen. Für Johannes war es nicht einmal mit Jesus zu leben, sondern innerlich zu begreifen. Indem Johannes Jesus so verstanden hat, hat er sich selbst verstanden und seht, auch diese Wahrheit trifft auf uns zu: Wir kennen uns selbst nicht, bis wir nicht unsere Identität in Gott, in Jesus finden und daher finden wir auch unsere Mission nicht. Umso weniger können wir sagen, die anderen zu verstehen, wenn es uns nicht gelingt, dieses persönliche Verständnis von Jesus, von uns selbst und von der gesamten Wirklichkeit durch Jesus zu haben.

Er, die Apostel verkündeten die Geburt, den Tod und die Auferstehung des Messias, von Jesus. Wir sind aufgerufen, sein zweites Kommen zu verkünden, das zwischenzeitliche Kommen. Die Apostel sagten: «Wir haben den Urheber des Lebens, das Wort des Lebens berührt»[8]. Sie betrachteten Ihn, und ich wiederhole – ich fürchte, es gelingt mir nicht, es zu erklären, ich bitte um Vergebung – sie verstanden und betrachteten Ihn im Geist erst später, als Er nicht mehr da war. Sie verstanden Ihn erst nach der Auferstehung wirklich, erst danach. In seinem Brief sagt der Heilige Johannes: «Ich habe das Leben berührt…»[9], aber nicht, weil er es vorher verstanden hätte, sondern erst im Nachhinein. Selbst der Heilige Paulus gibt darüber Zeugnis ab. Paulus hatte Jesus vorher nicht gekannt, danach schon.

Auch wir sind also aufgerufen, in dieser Kenntnis, das Wirken Jesu heute zu verkünden und zu betrachten. Wir sind auch aufgerufen, mit Ihm jedes Ereignis zu verstehen, das Jesus heute auslöst. Seine Geburt hat sogar die Geschichte verändert, die Zeit wird danach bemessen. Sie hat alles verändert, aber auch sein jetziges Kommen verändert alles, ich würde sagen, wenn nicht sogar noch mehr. Man kann nicht sagen mehr oder weniger, aber sein erstes Kommen wäre ohne das jetzige und ohne das glorreiche Kommen nicht vollständig. Es muss sich ereignen und sich vervollständigen. Daher ruft auch sein zweites Kommen großartige kosmische Ereignisse hervor und wir sind aufgerufen, sie zu verkünden und zu leben. Sie verkünden nicht in dem Sinn, dass wir umherlaufen und sie verkünden, sondern indem wir sie innerlich leben und sie in uns und unter uns berühren. Dann wird unser Zeugnis wirklich ein Zeugnis, dann haben wir den Ursprung des Lebens berührt, durch den all das geschieht.

Ich habe vom Prolog des Evangeliums nach Johannes gesprochen: «Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. […], aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.»[10] Seht, das ist auch heute noch so! Jesus ist das Licht, nicht, dass Er das Licht war, sondern Jesus ist das Licht. Auch heute, in seinem zweiten Kommen ist Er hier, um jede Finsternis zu erleuchten. Heute wie damals, aber wo beginnt Er? Wenn ihr das Evangelium genau betrachtet, so sagte Jesus zu Beginn, als Er die Apostel aussandte: «Geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel»[11], zu seinem Volk. Auch heute beginnt sein zweites Kommen bei seinem Volk, es beginnt bei uns. Die Finsternis, die erleuchtet wird, ist also unsere Finsternis.

Vergesst nicht, dass wir zwei Gesetze in uns haben – der Heilige Paulus hat das gesagt, nicht wahr? – es gibt das Gesetz des Geistes und jenes der Welt. Er sagte: «Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse»[12], das sind die beiden Gesetze. Ich bitte euch, haltet euch das vor Augen, dass wir alle diese beiden Gesetze in uns haben. Wenn jemand glaubt, diesen Kampf nicht in sich auszufechten, ist nicht ehrlich. Es muss das Gesetz des Geistes gewinnen, aber wir haben diese beiden Gesetze in uns. Aber wie der Heilige Paulus, der Heilige Johannes, Jesus, alle sagen: ihr habt die Gnade, um die Welt zu besiegen, denn Jesus sagt: «Ich habe die Welt besiegt.»[13], «Wer mich annimmt, hat die Macht, Kind Gottes zu werden»[14], Kind Gottes zu werden, nicht: „Er ist Kind Gottes, ihm kann nichts mehr geschehen.“ In diesem Kampf zwischen den beiden Gesetzen werden wir zu Kindern Gottes und dafür haben wir alle Gnaden.

In uns befinden sich auch zwei Leben: das Leben Gottes und unser Leben. Und wo ist unser Leben verankert? In der Welt. Warum? Es ist nicht nur unsere Schuld, auch unsere Wurzeln sind schuld, der Ort, an dem wir geboren wurden. Es ist Schuld des Geistes der Welt. Aber wenn ich sage, „es ist die Schuld von“, so ist das wahrscheinlich nicht einmal das richtige Wort, denn es ist auch Teil unserer Mission. Wenn wir zum Zeitpunkt der Erschaffung „Ja“ gesagt haben, dann hätten wir mit diesem „Ja“ auch nach Alpha Centauri kommen können. Wenn wir hier sind, dann deshalb, weil wir gesagt haben: „Ja, ich gehe dort hin“. Es ist daher Teil unserer Mission, mit dieser Welt, die auch in uns ist, zusammenzustoßen. Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt[15]. Die Welt ist um uns herum und in uns, sie berührt uns. In uns tragen wir eine Gnade und eine Kraft, die alles aus unserem Innersten abweist und nach außen befördert, was nicht funktioniert, und das ist der Weg. Das ist das Evangelium! Aus dem Mund kommt das heraus, was im Herzen ist. Nicht das, was von außen in den Menschen kommt, macht ihn unrein.[16]

Was müssen wir also in diesem zweiten Kommen Jesu, in diesem Licht, das die Finsternis erleuchtet bezeugen? Die Siege, die Er in uns erzielt. Vor allem die Siege, die Er unter uns erzielt, sind die schönsten; der Sieg, den Er erzielt, indem Er ein einfaches, demütiges, kleines, nicht sehr intelligentes Volk dazu bringt, Kinder Gottes zu sein, ein neues Volk zu sein. Das müssen wir verkünden. Und wie können wir diese Siege sehen? Was ist der Weg dorthin? Der Weg ist immer der gleiche, wenn wir auf sein Gebot hören: «Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.»[17] Der Weg ist einfach, es gibt kein größeres Gebot als dieses: «Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.»[18] Der Brief des Apostels Johannes ist voll davon, nicht wahr? «Wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.»[19] Es ist so einfach! Aber seien wir ehrlich: wir sind es, die es verkomplizieren!

Jedes Mal, wenn wir einen Schritt machen, der banal oder klein erscheinen mag, einen Schritt, der unsere Angst besiegt, der uns zwingt, unsere Vorstellungen, unsere Gründe loszulassen; jedes Mal, wenn wir die Angst vor dem loslassen, was uns nicht gefällt; jedes Mal, wenn wir den Mut aufbringen, genau das anzunehmen, was uns nicht gefällt, was wir niemals tun würden, von dem wir glauben, dass wir es nicht brauchen, dass es falsch ist; jedes Mal, wenn wir dennoch einen Schritt in diese Richtung machen, dann werden wir auferstehen und die Welt besiegen, die Welt, die in uns ist. Und jedes Mal, wenn wir diesen Schritt machen, werden wir frei, denn die Wahrheit macht uns frei. Jesus befreit uns[20]. Dann werden wir zu Zeugen seiner lebendigen Gegenwart. Wo? In uns und um uns. Dann werden wir jenen Hoffnung schenken können, die diese Hoffnung, dass Jesus da ist, dass Er die Welt besiegt hat, nicht haben, weil wir ihnen sagen können: „Er hat sie in uns besiegt, Er kann sie auch in euch besiegen.“ Wie? Auf diese Weise, und wir können Rezepte weitergeben, die einfach sind. Dann werden wir die Macht Gottes durch seine Sakramente und durch die Vergebung sehen. Wir werden Wunder sehen. Dann werden wir es sein, die den Hungernden zu essen geben, aber wenn wir diese Dimension nicht verinnerlichen, bleiben wir theoretisch.

In diesen beiden Leben, die wir haben, bestehen wir einerseits aus dem Sein, das seine Wurzeln in Gott hat und sein Abbild und Gleichnis in sich trägt, andererseits aber auch aus dem Handeln und nicht immer handeln wir nach dem Abbild und Gleichnis Gottes. Das Sein und das Handeln. Wir wissen, dass das Handeln im Geist immer zuerst kommt. Das gilt auch dann, wenn wir sagen: «Liebt einander, wie ich euch geliebt habe»[21]. Im Geist muss ich alle annehmen und lieben. Das ist der erste Schritt, der die Gnaden herbeiruft und in uns die Primärenergie in Gang setzt. Wenn diese Gnaden aber nicht verinnerlicht werden, und zwar auf konkrete Weise, dann bleiben wir in unserem Sein und Handeln gespalten. Wenn wir verstanden haben, dass wir aus Gott geboren wurden, dass Gott in uns ist, wenn wir nur etwas von der Macht verstanden haben, die wir in uns tragen – und das dank Gott Vaters, dank Jesu, des Heiligen Geistes und der Werkzeuge -, diese Macht aber nicht verwenden, dann sind das die verborgenen Talente[22].

Glaubt nicht, dass diese Talente bedeuten: einer hat das Talent, Wunder zu wirken, ein anderer sich gut auszudrücken. Das sind die verborgenen Talente: diese unendliche Macht, die wir haben, um mit der Liebe Gottes zu lieben, die Letzten zu sein, uns für die anderen aufzuopfern und hinzugeben. Das sind die Talente, aber wenn wir sie nicht verwenden, sind wir diejenigen, die sie verstecken. Was bedeutet, sie zu verwenden? Es bedeutet, diese Dinge in die Praxis umzusetzen, den ersten Schritt zu tun. Wir haben alle Gnaden, um das zu tun, alle Werkzeuge, um die Welt zu besiegen, denn zusätzlich zu den Gnaden – und ich beziehe mich auf das, was ich vor einigen Tagen gesagt habe – wurde uns diesbezüglich viel geschenkt: die Zelle, der Lichtpunkt, die Kirche, das Heiligtum. Auch die Sakramente gehen in diese Richtung. Seht, das sind alles Werkzeuge, um die Welt in uns zu besiegen und dadurch ein Licht zu werden. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. All diese Werkzeuge dienen nicht sich selbst. Wir sollen in Gemeinschaft leben… es ist gerade die Gemeinschaft, die uns dabei hilft. Wir müssen beichten… wir müssen beichten, um diese Energie in uns freizusetzen. Wir müssen vergeben… selbstverständlich, wenn wir nicht vergeben, ersticken wir diese Energie. Der, der vergibt, profitiert viel mehr was Energie und Gnade angeht als der, dem vergeben wird. All das ist der Weg, den der Heilige Johannes im Prolog beschreibt: «Der, der ihn annimmt, empfängt Gnade über Gnade[23] … und die Macht, Kinder Gottes zu werden[24]

Ich glaube, dass wir alle denken, dass die Apostel Glück hatten, nicht? Die zwölf Apostel, die von Jesus berufen wurden, sie hatten Glück, aber ich sage euch, dass wir noch viel mehr Glück haben als sie. Wir sind zum selben Dienst berufen wie sie, nicht mehr und nicht weniger. Wir müssen dieselben Dinge tun, die sie getan haben, aber wir haben viel mehr Gnaden als sie, viel mehr Werkzeuge. Ein Werkzeug, das uns zur Verfügung steht und das sie sicher nicht hatten ist, dass wir sie, die zwölf Apostel haben. Ihnen stand die Zentrale Zelle nicht zur Verfügung oder die Scharen an Heiligen. Sie hatten die ganze Kirche nicht. Wir haben mehr Glück und mehr Gnaden als sie.

Eine andere Sache, die uns der Heilige Johannes in seinem Brief sagt, ist: überprüft alle Eingebungen. Was bedeutet das? In dieser Beziehung der Erkenntnis Jesu in uns ist es normal, dass wir Eingebungen erhalten. Ich sage euch aber, dass es auf dem Weg zur unmittelbaren Erkenntnis – ich sehe und weiß, ich spüre und verstehe, und dahin werden wir gelangen – gut ist, die Eingebungen zu überprüfen. Es ist wichtig, sich formen zu lassen, es ist wichtig, dass Jesus die Finsternis, die hervorkommt, erleuchtet und dass diese Eingebungen nicht mit der Stimme unserer Seele und unseres Ichs vermischt werden. Wie geht das also? Auch hier wissen wir, was wir tun müssen: Wir müssen jede Eingebung, jede Idee, jeden ersten Schritt in das Herz der Allerheiligsten Jungfrau Maria legen und dort lassen. Sprechen wir mit Ihr darüber und dann sprechen wir, gemeinsam mit Ihr, mit Jesus Christus. Seht, das sind keine technischen Schritte! Wenn wir glauben, dass es so funktioniert, dann wird unsere Eingebung bereits im ersten Schritt entweder verändert oder verworfen, manchmal auch bestätigt, denn Maria ist da, Sie ist keine Statue. Aber natürlich müssen wir diese Offenheit haben Ihr zu erlauben, uns zu berühren und das tut Sie auf die Art und Weise, die Sie für richtig hält und nicht so, wie wir das gerne hätten.

Ich bitte euch, nicht folgendes Spiel zu spielen: zu wissen, dass es eine Eingebung ist, weil der Lampenschirm zu Boden gefallen ist oder weil die Türe zugefallen ist. Das sind Spielchen und keine Eingebungen. Die Eingebungen, von denen ich spreche, stammen von einem innerlichen Hinhören, darauf, dass Gott spricht. Und mit wem spricht Er? Auch wenn Er mit mir spricht, spricht Er durch alle, aber ich muss Ihm zuhören. Er spricht durch die Natur, die Schöpfung – der Heilige Franz von Assisi hörte Ihn dort, aber er musste Ihm zuhören – nicht durch den Lärm.

Mit Maria gehen wir zu Jesus, der sich ebenfalls mit unserer Eingebung befasst. Wenn wir vor Jesus stehen, ist ein Schritt von grundlegender Bedeutung: welche Eingebung auch immer wir bekommen haben, welche Entscheidung auch immer wir treffen müssen, was auch immer wir glauben sei richtig – im Sinne von: „Gott hat mir Folgendes gesagt…, Gott möchte Folgendes…“ – wir müssen es in das Herz Jesu legen und nicht mehr daran denken. Welche Entscheidung auch immer ihr getroffen habt, legt sie in Sein Herz und sagt: „Ich denke nicht mehr daran, jetzt bist Du an der Reihe“. Jetzt liegt es an Jesus. „Ich sage Dir, dass ich zur Verfügung stehe. Das ist es, was ich verstanden habe, aber wenn Du nicht den ersten Schritt machst – und dieses Du bezieht sich auf Jesus –, dann mache ich nichts. Es liegt an Dir.“ Überlasst alles dem Herzen Jesu. Wenn die Eingebung von Jesus gekommen ist, wird sie zu euch zurückkehren und noch viel stärker als zuvor. Dann ist der Augenblick gekommen, die Eingebung mit der Gemeinschaft zu teilen. Die Eingebung hat bereits eine Überprüfung erfahren, eine erste Überprüfung. Sie muss dann mit der Gemeinschaft geteilt werden, um zu sehen, was die Gemeinschaft dazu sagt. Und was macht die Gemeinschaft? Den letzten Schritt, der der wichtigste von allen ist: Wir nehmen die Eingebung in die Heilige Messe mit, wir legen sie auf den Altar, in das Opfer und wir geben uns Gott hin, damit Gott, wenn Er möchte, dass diese Eingebung umgesetzt wird, dazu den Auftakt gibt, auf die Weise und zu der Zeit, die Er möchte.

Haltet euch gut vor Augen, dass das Werk ein Werk Gottes ist und dass alles von Gott ausgehen muss. Er ist es, der den Auftakt zu den Dingen geben muss, nicht wir. Es ist wahr, dass „Er uns benötigt“, und ich stelle das in Anführungszeichen, denn wenn Er das sagt, so ist das aufgrund seiner unendlichen Liebe – stellt euch vor, Er würde uns benötigen … –, aber damit Er uns einsetzen kann, muss Er beginnen und wir folgen Ihm, wir sind immer hinter Ihm. «Wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach»[25], nicht vor Ihm, sondern hinter Ihm. Er muss den Auftakt geben und das geschieht, ich wiederhole, mit unserer Hingabe im Opfer der Heiligen Messe. Wir haben also eine sehr klare und präzise Linie hinsichtlich dessen, was wir tun müssen und das wurde uns auf jede erdenkliche Art mitgeteilt, unabhängig von den Eingebungen, die persönlichen Charakter haben können. Ich bin mir sicher, dass viele, auch konkrete Eingebungen auf diese Weise vorangetrieben werden und Gott wird sie immer in einer Gemeinschaft weiterentwickeln, niemals, um zu spalten.

In der Heiligen Messe müssen wir also alles und alle weihen. Wir müssen alle Sterbenden in der Messe darbringen, alle Märtyrer, jedes abgetriebene Kind, alle, die an Covid gestorben sind. Wir müssen die Impfungen darbringen, die Familien, die Kindern, die Letzten der Gesellschaft. Uns wurde gesagt, für wen wir beten müssen[26]. Wir müssen für jene Werkzeuge beten, die Jesus, die Gott in die Systeme eingefügt hat und die wir nicht kennen. Wir müssen für die Politiker beten, für Europa, für die Letzten. Wie können wir das tun? Das können wir nur, wenn wir allen gegenüber offen sind. Wir dürfen uns niemandem gegenüber verschließen, wir können zu niemandem sagen: „Du schon, du nicht“. Wir dürfen nicht urteilen. Gott ist es, der uns beschützt und trennt… «Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben»[27], nicht wir haben sie fortgeschickt, sondern sie sind nicht bei uns geblieben. Offen dafür zu sein, den anzunehmen, der für uns der Schlimmste ist – ich spreche vom Wirken in der Heiligen Messe, vom Wirken im Geist. Wenn uns Jesus dann zu verstehen gibt, dass wir es auch konkret tun sollen, werden wir auch das tun; vielmehr Jesus, denn nicht wir werden jetzt damit beginnen, die Bösewichte zu suchen.

Ich hoffe, das, was ich sagen möchte, ist verständlich, denn es sind Dinge, die ihr wisst, aber sie sind wichtig und einfach und wenn wir sie umsetzen, ändert sich die Geschichte. Wenn wir sie nicht umsetzen, obwohl wir sie wissen, ändert sich nichts, wir wissen sie lediglich. Wenn wir also so leben, können auch wir wie der Heilige Johannes verkünden, Zeugnis ablegen, aber nicht einfach nur, um etwas zu sagen, sondern um von unserem Leben zu erzählen und ich kann über viele von euch sprechen und das Lebenszeugnis vieler von euch überbringen, von den Veränderungen, die ich gesehen habe. Das bedeutet nicht, sich zu rühmen, sondern das zu sagen, was ich sehe. Und das tat der Heilige Johannes.

Unser Leben ist klar, vorgezeichnet, es ist offen und niemand kann es verschließen, weil Gott es geöffnet hat, aber wir müssen immer entschlossener auf diesem Weg weitergehen. Nicht so sehr deshalb, weil uns befohlen wird: „Wir sind die Kirche, also müssen wir es tun“, sondern würden wir es nicht tun, wären wir unglücklich, es würde uns etwas fehlen. Würden wir es nicht tun, wären wir dumm und würden wir es nicht tun, würde das heißen, dass wir bei den beiden Leben, die wir in uns tragen, mehr auf das Leben der Welt hören. Eines der sichersten Zeichen, dass Gott mitmischt ist, wenn wir spüren, dass wir das, worum Er uns bittet, tun müssen, es aber das Letzte ist, was wir gerne tun würden. Das ist immer so. Es gelingt einem nicht, es nicht zu tun, weil man spürt, dass es richtig ist, es zu tun. Wenn wir es tun, finden wir Frieden, Segen und Harmonie, aber wenn wir fortfahren, es lediglich zu betrachten, aber nicht umzusetzen, macht es uns das in gewisser Weise noch schwerer. Es beginnen viele Rädchen ineinanderzugreifen: wir beginnen, uns selbst zu bemitleiden, uns zu rechtfertigen,… es gibt tausende Gründe.

Morgen ist also die Taufe des Herrn. Jesus steigt aus dem Jordan und beginnt seine Mission. Auch wir beginnen erneut, wie uns die Worte des Heiligen Franz von Assisi sagen, die ich schon tausend Mal erwähnt habe: „Wir haben noch nichts getan, beginnen wir von Neuem.“ Das ist wunderbar! Wir müssen Gott schon alleine dafür danken, dass Er uns die Möglichkeit dazu gibt. Wir haben nichts getan? Seien wir ehrlich, betrachten wir Jesus und sagen Ihm: „Wir haben nichts getan, also fangen wir von Neuem an.“ Damit ist die Sache erledigt, wir müssen uns nicht einmal selbst bemitleiden: „Wir hätten doch mehr tun können … wir hätten es besser machen können …“ Aber wen kümmert das? Es zählt, was wir morgen machen, was wir getan haben, ist vorbei.

Es ist eine sehr anspruchsvolle Zeit, aber sehr, sehr schön. Lassen wir uns nicht davon erdrücken, dass es anspruchsvoll ist, von der Angst, was sein wird. Einige von uns sind krank, andere werden sterben, oder besser, früher oder später sterben wir alle; einigen von uns geht es nicht gut, aber wenn wir uns alle bewusst wären, dass wir in den Händen Gottes sind und unsere jeweilige Situation tragen, was kann uns geschehen? Es ist nicht schön, wenn es einem nicht gut geht, aber wir sind in den Händen Gottes! Covid existiert? Gott wird sich auch um Covid kümmern. Ein Krieg bricht aus? Beten wir dafür, dass es nicht passiert, aber Gott wird gottseidank auch diese Situation führen. Gott lenkt unsere Geschichte, folgen wir Ihm nach.

Übergeben wir also noch einmal all unsere Intentionen, unsere Eingebungen an Maria. Übergeben wir Ihr auch unsere Bemühungen einander zu lieben – und haben wir keine Angst es zu sagen – wie Gott uns geliebt hat. Gehen wir diesen ersten Schritt und nehmen wir Folgendes als Eingebung für heute Abend: wir haben die Eingebung gehabt, einander so zu lieben, wie Jesus uns geliebt hat. Und das legen wir in das Herz Marias. Hilf uns, o Mutter, es völlig zu erreichen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Joh 1, 1-18

[2] Vgl. 1Sam 1, 20-22.24-28; 1Joh 3, 1-2.21-24; Lk 2, 41-52

[3] Vgl. 1Joh 1, 5-10.2, 1-2; Mt 2, 13-18

[4] Vgl. 1Joh 1, 5-2, 6

[5] Vgl. 1Joh 2, 19

[6] Vgl. Mt 17, 1-8; Mk 9, 2-10; Lk 9, 28-36;

[7] Vgl. Joh 20, 2-8

[8] Vgl. 1Joh 1,1-4

[9] Siehe Fußnote 6

[10] Vgl. Joh 1,9-11

[11] Vgl. Mt 10,5-6

[12] Vgl. Röm 7,14-15

[13] Vgl. Joh 16,33

[14] Vgl. Joh 1,12

[15] Vgl. Joh 17, 14

[16] Vgl. Mk 7, 15; Mt 15, 10-11

[17] Joh 15, 12

[18] Joh 15, 13

[19] 1Joh 4, 7

[20] Vgl. Joh 8, 31-32

[21] Joh 15, 12

[22] Vgl. Mt 25, 14-30

[23] Vgl. Joh 1, 16

[24] Vgl. Joh 1, 12

[25] Vgl. Lk 9, 23

[26] Vgl. Botschaft des Heiligen Erzengels Michael vom 31. Oktober 2020 „Der Herr wird mit all seinen Heiligen kommen“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org

[27] Vgl. 1Joh 2, 19