von Pater Tomislav Vlašić
(übersetztes Audio)
- Mai 2021
Liebe Schwestern und Brüder, wir feiern die Vigil zum Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, in der wir uns feierlich der Allerheiligsten Dreifaltigkeit weihen werden[1]. Die ganze Kirche des Universums feiert mit uns und auch wir möchten diesen Augenblick leben und die Lesungen des Tages vertiefen, die heute alle Christen lesen. Gleichzeitig haben wir einen Teil der Botschaft des Vaters vom 16. Januar dieses Jahres gelesen, „Die Zeit, die kommen wird“[2], um verstehen zu können, was dieser Schritt in dieser Zeit für uns bedeutet.
In der ersten Lesung, die wir gelesen haben und die aus dem Buch Deuteronomium[3] stammt, hebt der Erzähler den Ruf des israelitischen Volkes hervor. Gott neigt sich ihnen zu. «Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie sich mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie alles, was der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen?» Das ist die Wahrheit jedes Christen. Gott neigte sich uns zu durch Jesus Christus im Heiligen Geist mit Gnaden, Zeichen und Wundern, und im Laufe der Geschichte tat Er das mit der ganzen Kirche.
Das bedeutet nicht, dass wir die Gnaden gesehen und wahrgenommen haben. Das ist auch der Aspekt, den wir vertiefen möchten. Weshalb? Weil Gott ein Geheimnis ist und Ihn niemand mit dem menschlichen Verstand erforschen kann. Niemand kann sich Seiner bemächtigen und Ihn mit menschlicher Logik oder mit Hintergedanken erreichen. Das Geheimnis Gottes ist gleichzeitig das Geheimnis des Lebens des Menschen, der aus der Quelle, aus dem Dreieinigen Gott sein Leben zieht. Das Geheimnis ist die Geschichte der Menschheit, es ist das Universum, das vor uns liegt und wie ein Wissenschaftler sagt, haben wir mit den Entdeckungen lediglich ein bisschen an der Oberfläche der Kenntnis des Geheimnisses gekratzt. Und das Geheimnis bleibt ein Geheimnis für den, der es nicht annimmt, der es nicht anbetet, der nicht an seiner Offenbarung teilnimmt, wie in der ersten Lesung gesagt wurde: «Gott neigte sich einem Volk zu, Er erwählte es.»
Das Erste, das wir heute spüren müssen ist, dass wir berufen sind, dass allen, die diese feierliche Weihe an die Allerheiligste Dreifaltigkeit erneuern möchten, Gnaden geschenkt werden, die dem jeweiligen Weg entsprechen. Wir können Gott aber nur kennenlernen, indem wir Den, der im Geheimnis ist, erkennen und lieben und automatisch entdecken wir unser Leben, das sich in uns offenbart, weil Gott, der das Geheimnis ist, nicht in sich selbst verschlossen ist, sondern pulsiert und sich offenbart; Er möchte kommunizieren und indem Er kommuniziert, erschafft, erlöst und heiligt Er.
Das Evangelium führt uns zur Bestätigung, dass Jesus das sichtbare Abbild des unsichtbaren Gottes ist[4]. Er kam in menschlicher Form, um für den Menschen sichtbar und greifbar zu sein, damit der Mensch seine Stimme hören kann. Und Er hat mit seinem Opfer die Gnaden und die Gabe des Heiligen Geistes für uns vorbereitet. Dann sagte Er zu den Aposteln: «Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde», und diese Macht teilt Er dem mit, der Ihn annimmt, Ihm nachfolgt und Ihn bezeugen möchte. Dadurch, dass sich Jesus in den Himmel, in seine Herrlichkeit zurückgezogen hat, hat der Mensch den Geist Gottes in sich geschenkt bekommen, er erhielt Anteil an der göttlichen Natur, am Leben Gottes.
Der Heilige Paulus sagt im Brief an die Römer: «Schwestern und Brüder, alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes»[5], und diese haben keine Angst, sondern leben mit Gott eine Kind-Vater-Beziehung, Abbà – Papa. Es ist eine offene Beziehung, wie die eines Kindes, das Vertrauen in seinen Papa, in seine Mama hat. Wenn es sie sieht, explodiert es vor Freude und wenn es traurig ist, wird es getröstet. Der Heilige Paulus sagt, dass wir durch den Heiligen Geist auch Erben sind. Wir sind Kinder Gottes, Miterben und der Heilige Geist legt ständig in uns Zeugnis ab. Seid ihr euch dieses Prozesses in euch bewusst? Gott offenbart sich und teilt sich mit. In dieser Zeit teilt Er sich auf machtvolle Weise mit und wir sind Zeugen dieses Austausches mit Ihm.
In der Mystik, wenn die großen Mystiker die Erfahrung mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit übermittelten, dann taten sie es normalerweise auf folgende Weise: „Ich kann Dich nicht beschreiben, aber ich bin in dieses Leben eingetaucht und kann es nicht verlassen. Ich bleibe darin.“ Wir gelangen jetzt an den Punkt, an dem uns Bilder, Worte, Beschreibungen und gewisse Zeichen nicht mehr genügen: Wir müssen in dieses Leben eintreten, wie der Heilige Johannes sagt: «In Ihm bleiben, in Ihm sein.» Und gerade er sagt: «Wir haben das Mensch gewordene Wort Gottes gesehen, gehört, mit unseren Händen berührt und es angebetet» – manche übersetzen es mit „verstanden“ – «und wir bezeugen die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, damit auch ihr darin bleibt.»[6] Dieser ganze Prozess findet jetzt in uns statt und erfordert einen verpflichtenden Entscheidungsprozess in diesen schnellen Zeiten und der Schlacht, in der wir uns befinden.
In diesem Sinn ist folgender Absatz der Botschaft des Vaters „Die Zeit, die kommen wird“, zu lesen: „Meine lieben Kinder, ihr habt beschlossen, dieses Jahr die feierliche Weihe an die Allerheiligste Dreifaltigkeit zu erneuern. Das ist ein grundlegender Schritt für die ganze Menschheit des Universums und es ist das, was ich mir von euch als Zeichen eurer Treue erwartet habe. Daher wird Jesus ab eurer Weihe unter euch kommen und eine völlig neue Phase eures Wegs beginnen. Seid offen, um seine lebendige Gegenwart wahrnehmen und Ihm und dem Heiligen Geist durch die Allerheiligste Jungfrau Maria gehorsam sein zu können.“ Im Anschluss an die Weihe wird Jesus unter euch kommen in seinem zwischenzeitlichen Kommen.
Aber was bedeutet sich zu weihen? Sich einem Werk zu weihen? Die Mutter weiht sich dem Kind, sodass das Kind an erster Stelle steht. Es nimmt das ganze Haus ein. Es gibt noch weitere Bilder, die uns die Bedeutung der Weihe verdeutlichen. Es wurde des Öfteren gesagt: „Seid dem treu, was ihr erhalten habt. Bleibt in der Kirche des ganzen Universums“, was uns auch der Vater in der Botschaft vom Januar des vergangenen Jahres gezeigt hat[7], als Er verdeutlichte, was die Kirche Jesu Christi des Universums leben muss. Was muss sie leben? Sie muss Jesus so annehmen und zeigen, wie Er ist, nicht ein falsches Bild von Ihm zeichnen. Sie muss den Heiligen Geist annehmen, der durch den Sohn kommt und sie muss an der Eucharistie teilnehmen, die in manchen Fällen lediglich ein Ritual ist. Gerade in diesen Tagen erinnern wir uns an die Botschaften der Heiligen Apostel Johannes und Barnabas, die von der Eucharistie sprachen[8].
Euch ist sicher der Kreislauf aufgefallen, der uns gezeigt wurde: der Vater sagt: „Das Bündnis mit mir hat einen einzigen Namen: meinen Sohn Jesus Christus.“[9] Und Christus sagt: „Das einzige Bündnis mit euch ist meine Allerheiligste Mutter im Heiligen Geist.“ Die Kirche muss also das Wirken, das durch die Allerheiligste Mutter, der Braut des Heiligen Geistes geht, annehmen und daran teilnehmen, denn Sie hat das Leben Gottes in sich vollkommen angenommen und ist in die Allerheiligste Dreifaltigkeit eingetreten, niemand sonst. Durch Sie ist es der Heilige Geist, der uns führt, wie der Heilige Paulus in der zweiten Lesung, dem Brief an die Römer, sagt[10]. Und nur durch Jesus Christus können wir den Vater im Heiligen Geist betrachten.
Die dreifaltige Macht offenbart sich in der Kirche Jesu Christi und möchte die Kirche von allem reinigen, was nicht Seine Kirche ist. Das ist die Absicht des Vaters in der Botschaft vom Januar des vergangenen Jahres[11], denkt daran. In der Kirche Jesu Christi des Universums wirkt jetzt Jesus Christus und bereitet sein glorreiches Kommen vor. Was sind die Konsequenzen? Die Konsequenzen sind, dass alle Systeme zusammenbrechen müssen. Die falschen Systeme, die die Kinder Gottes in die Irre führen, können nicht bestehen bleiben.
All das ruft also die Krise der Menschheit hervor, aber das Volk Gottes muss in all dem erstrahlen und das Antlitz Christi offenbaren, der den rettet, der sich retten lässt. Wir können sagen, dass das heutige Evangelium auch für uns gilt, und zwar haben wir gehört, dass wir Jesus Christus in all der Macht annehmen müssen, die Ihm im Himmel und auf der Erde gegeben wurde, und Er wird alles Übrige tun.
Ihr seht also, dass sich die dreifaltige Macht auf uns ergießt und die dreifaltige Kenntnis in uns Tag für Tag größer wird. Das, was für den, der nicht glaubt – der nicht glauben und nicht teilnehmen will – ein Geheimnis ist, wird für uns zu Herrlichkeit und Freude. In diesem Sinne ist unsere feierliche Weihe an diese Programme, an diesen innerlichen Weg, an den Weg der ganzen Kirche zu verstehen, die jetzt vereint ist. Und dieser Teil der Kirche des ganzen Universums, die auf der Erde ist, nimmt jetzt daran teil und evangelisiert die Erde im Heiligen Geist.
Vergessen wir nicht das Ende dessen, was der Vater in diesem Abschnitt der Botschaft sagte: „Das wird andauern, bis das glorreiche Kommen meines Sohnes für die Augen der ganzen Menschheit des Universums sichtbar sein wird, zu der von mir festgesetzten Zeit. Aber dann wird es zu spät sein für jene, die Ihn abgelehnt haben. Es wird keine Zeit mehr für die Reue geben. Ich bitte euch daher, viel für die Umkehr der Sünder zu beten, für jene, die noch einen Funken guten Willens in sich tragen, bevor das Jüngste Gericht kommt.“[12] Und hierin liegt die Mission von uns allen: Jetzt ist diese Erneuerung unserer feierlichen Weihe gleichzeitig der Ruf und von unserer Seite die Antwort und das Bemühen, an der lebendigen Gegenwart Jesu teilzunehmen, die die Welt nicht sehen kann, aber wir können Ihn mit den Augen unserer Seele sehen und erleben, wie auch der Heilige Johannes seine Erfahrung beschreibt. In Ihn eingetaucht offenbaren wir seine Macht und dem, der guten Willens ist, wird es gelingen, sich zu orientieren. Er sagt: „Es wird eine Zeit kommen, wo es zu spät ist.“ Uns wurde gesagt, dass die Zeit immer schneller vergeht.
Mit dieser Weihe müssen wir uns also zur Verfügung stellen, um vor allem im Geist und immer ausgehend vom Geist alles wahrzunehmen, zu leben und zu offenbaren. Das gilt auch für jede Beziehung, die wir mit der Gemeinschaft der Kirche der Erde, der Menschheit der Erde haben, die leidet und in Schwierigkeiten ist, die verwirrt und in die Enge getrieben ist. Wir müssen innerlich frei sein, ohne Angst und die Wahrheit des Heils weitergeben.
Ich wünsche euch, dass dieses Hochfest gleichzeitig ein Erwachen sein möge, damit wir alle Sonntage und alle Feste die wir feiern, auf feierliche Weise begehen können.
Und ich segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Siehe Weihegebet an die Allerheiligste Dreifaltigkeit veröffentlicht auf unserer Homepage https://unterwegszurneuenschoepfung.org in der Rubrik „Weihegebete und Gebete“.
[2] Botschaft, die auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org veröffentlicht wurde
[3] Vgl. Deut 4, 32-34.39-40
[4] Vgl. Mt 28, 16-20
[5] Vgl. Röm 8, 14-17
[6] Vgl. 1Joh
[7] Vgl. Botschaft Gott Vaters vom 19. Januar 2020 „Ich erneuere mit euch mein Bündnis“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur neuen Schöpfung – Band 7 – 2020“, S. 32 und auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[8] Vgl. Botschaften vom 11. Juni 2020 „Das Letzte Abendmahl des Herrn“, veröffentlicht im Buch „Unterwegs zur neuen Schöpfung – Band 7 – 2020“, S. 81 und 86 und auf unserer Webseite
[9] Siehe Fußnote 7
[10] Siehe Fußnote 5
[11] Siehe Fußnote 7
[12] Siehe Fußnote 2