Samstag, 24. Woche im Jahreskreis – Lesejahr C

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

20.09.2025
(übersetztes Audio)

Samstag, 24. Woche im Jahreskreis – Lesejahr C
1Tim 6, 13-16; Ps 100; Lk 8, 4-15

Für uns also, mehr als für andere, das Geheimnis der Heiligen Messe zu verstehen, das Geheimnis der Vergebung, das Geheimnis, auf eine Art in die Messe hineinzugehen und auf eine andere wieder herauszukommen, das Geheimnis, uns auch nur für einen Moment mit dieser unendlichen Liebe zu vereinen, die sich opfert, dieses Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen werden, vielleicht sogar nie, aber für einen Moment können wir darin eintreten und dann leben, verstehen und begreifen wir. Und dann beginnt den ganzen Tag lang das, was wir als Prüfung dessen bezeichnen können, was wir verstanden haben. Das ist die Umwandlung: für einen Moment die Liebe Gottes zu verstehen, diese Liebe zu empfangen und dann den ganzen Tag über, in den alltäglichen Dingen, zu versuchen, diese Liebe zu leben, sie zu fühlen, und dabei werden wir umgewandelt. Das ist die Methode, die Gott gewählt hat, um uns wieder zu Kindern Gottes zu machen, und wir können nicht sagen, ob sie richtig oder falsch ist: Gott hat sie gewählt. Wir können nur versuchen, diese Liebe zu durchdringen und zu verstehen: Warum hat Er das Kreuz gewählt? Warum gibt es Prüfungen? All das ist notwendig, damit wir wieder Kinder Gottes werden. Aber zugrunde liegt, dass wir uns sicher sind, dass es ein Werk des Herrn ist, nicht unser eigenes. Wir können nur daran teilhaben.

Bereiten wir uns vor.

In den Lesungen des heutigen Samstags der 24. Woche im Jahreskreis sagt zunächst der Heilige Paulus zu Timotheus, aber er sagt es zu jedem von uns: „Ich beschwöre dich, das Gebot ohne Makel und untadelig zu bewahren, bis zur Offenbarung des Herrn Jesus Christus.“[1] Uns wurde schon oft gesagt: „Ich bitte euch, dem Wort treu zu bleiben.“ Im Psalm heißt es: „Erkennt: Der Herr allein ist Gott. Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum.“[2] Das scheinen banale Worte, aber Er bekräftigt: Wir sind sein. Das Leben gehört nicht uns, es gehört Ihm. Wir haben den Grundsatz, „das Leben Gott darzubringen“. Aufgrund seiner Güte hat Gott uns freie Hand gelassen, aber das Leben gehört nicht uns, es wurde uns geschenkt, und Er hält uns am Leben. Wenn der Herr auch nur für eine Sekunde nicht an uns denken würde, würden wir verschwinden. Das Leben gehört nicht uns.

Dann kommen wir zum Evangelium. Jesus bringt das Beispiel des Sämanns und beschreibt auf vollkommene Weise die unterschiedlichen Antworten, die jeder Mensch gibt. Ich denke, Er beschreibt auch perfekt, was jeder von uns erlebt hat: Wir hören sein Wort, es gefällt uns, aber wenn wir nicht treu bleiben, wenn wir uns, unseren Gedanken nicht immer wieder hinterfragen, wenn wir nicht zulassen, dass dieses Wort in uns eindringt und den Geist von der Seele trennt, laufen wir Gefahr, zu denen zu gehören, die zwischen den Dornen und Steinen sind und… sie haben das Wort erkannt, es aber dann unterwegs losgelassen. Nur wo guter Boden ist, bringt das Wort Frucht.

Die Apostel hatten das Gleichnis nicht verstanden, sie mussten es sich erklären lassen. Sie verstanden es nicht, weil sie noch menschlich dachten. Auch sie mussten diesen Weg der Treue gehen. Und es gibt andere Stellen im Evangelium, wo wir sehen, dass die Apostel nicht verstehen, aber ihre Treue hat sie zur Himmelfahrt des Herrn und zu Pfingsten geführt. Er hat sie dorthin geführt, auch durch das empörende Ärgernis des Kreuzes hindurch. Nach Pfingsten sehen wir in der Heiligen Schrift, dass vom neuen Menschen die Rede ist, die Apostel sind neue Menschen. Sie sind nicht mehr die, die sie vorher waren. Petrus ist nicht mehr der, der er vorher war. Sie haben das Wort, Jesus Christus und das ganze Programm Gottes vollständig angenommen. Sie haben aufgehört, menschlich zu denken. Sie sind neu, sie sind Kinder Gottes, und man sieht sofort, dass sie nichts mehr mit der Welt zu tun haben. Für sie ist die Welt gekreuzigt worden.[3]

Aus dem Gleichnis könnte man schließen, dass es Zufall ist, wenn jemand mit einem Felsen oder den Dornen verglichen wird. In einem anderen Abschnitt des Evangeliums[4], nicht in diesem von Lukas, heißt es, dass der Samen Früchte trägt, teils zwanzigfach, teils dreißigfach, teils fünfzigfach, und es könnte den Anschein haben, dass dies so vorherbestimmt ist, aber bei Gott ist das nicht so. Die Aussaat Jesu, die Aussaat Gottes, sein Wirken, führt, wenn der Mensch, wenn wir dieses Wirken frei lassen – und es frei lassen bedeutet, ganz darauf zu antworten –, immer zu hundert Prozent.

Das Wirken Gottes kann niemals auf halbem Wege stehen bleiben, es kommt immer zur Vollendung. Der Mensch kann das Wirken Gottes aufhalten, aber Gott vollendet es ungeachtet unserer Grenzen. Was dieses Wirken Gottes verändert, ist unsere aufrichtige Antwort: „Hier bin ich, es geschehe mir nach deinem Wort”, und unser aufrichtiges: „Ich bringe Dir mein Leben durch das Unbefleckte Herz Mariens dar.“ Denn in diesem Moment kehrt unser Leben zu Dem zurück, von Dem es ausgegangen ist, es kehrt zu Gott zurück, und das Wirken der Dreifaltigkeit führt uns zu unserer Fülle.

Jeder von uns ist zu dieser Fülle berufen, jeder von uns ist zur Heiligkeit berufen, die nicht unser Werk ist, sondern das Werk Gottes. An uns liegt es, Ihm „freie Hand zu lassen“, dann wirkt Gott. Das Wirken des Vaters, der erschafft, kann nicht aufgehalten werden, und Er erschafft einen vollkommenen Menschen, Er erschafft nichts Unvollkommenes; das Wirken des Sohnes, der erlöst, der vergibt, kann auch nicht aufgehalten werden, und Er vergibt alles. Es gibt nichts, was Er nicht vergibt. Und dann ist da noch das Wirken des Heiligen Geistes, der heiligt. Und der Heilige Geist hört nicht bei zwanzig Prozent auf, Er führt uns zu hundert Prozent. Das Wirken der Dreifaltigkeit ist immer vollkommen.

Also, ich wiederhole: Es ist alles Gottes Werk, es hängt nicht vom Menschen ab. Es hängt von der Aufrichtigkeit des Menschen ab, Gott freie Hand zu lassen, und davon, Gott wirklich das eigene Leben hinzugeben. Ich weiß, dass wir diese Dinge wissen, aber wenn wir über diese einfachen Dinge nachdenken, wird klar, dass sie die Eckpfeiler des Lebens sind, denn aus dieser Bereitschaft heraus, die wir Gott geben, offenbart Er uns das ganze Geheimnis; aus dieser Bereitschaft heraus beginnen wir, den Wert der Heiligen Messe, den Wert der Sakramente zu verstehen; wir beginnen, das menschlichen Denken loszulassen und die Gleichnisse zu verstehen.

Auch heute sagt Jesus im Evangelium: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Die anderen aber sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen.“[5] Diese anderen sind diejenigen, die nicht treu bleiben und Gott nicht völlig freie Hand lassen, deshalb hören sie, aber verstehen nicht, sie sehen, aber begreifen nicht. Diese Treue führt uns dazu, das Wirken Gottes und sein Werk zu verstehen.

Eine echte Hingabe an Ihn, ein echtes Opfer, das aus Liebe und nicht aus Zwang gemacht wird, führt jeden Menschen dazu, zu hundert Prozent seine Identität zu leben. Und seht, das ist die Voraussetzung dafür, dass Gott sein Werk auf der Ebene der Kirche vollenden kann, denn das ist die Neue Schöpfung. In der Neuen Schöpfung wird jeder von uns vollkommen sein, auch wenn wir nicht alle am selben Platz sein werden, aber wir werden uns verstehen. Wir werden keinen Neid verspüren, keine Zweifel haben, wir werden keine Schuldgefühle haben, uns nicht kleiner oder größer fühlen: Wir werden alle am richtigen Platz sein. Aber das ist etwas, das Gott schon hier tun möchte. Wenn Er sagt, dass die Neue Schöpfung hier beginnt[6], wenn Er vom Dorf des Vaters spricht, wo auch die Schöpfung bereits neu sein muss, dann beginnt sie bei jedem von uns, der den Heiligen Geist frei lässt.

Der Heilige Geist wird jedem von uns seine Identität offenbaren, jeder von uns wird sich an seinem Platz wohlfühlen und in dieser Fülle wird er allen anderen eine Hilfe sein, ohne zu urteilen, ohne verstehen zu wollen, wer Recht hat und wer Unrecht, ohne darauf zu achten, wer größer und wer kleiner ist. Jeder steht, wie alle Blumen auf einer Wiese, an seinem Platz.

Dann kann sich das Wirken Gottes an die ganze Menschheit richten und das neue Volk vorstellen. Aber es ist wichtig, dass ihr daran glaubt, dass alle zur Fülle berufen sind. Gott hat die Menschen nur erschaffen, damit sie in der Fülle zu Ihm zurückkehren. Er kann nicht jemanden gedacht und erschaffen haben, von dem Er wusste, er würde verloren gehen. Er hätte ihn nicht erschaffen. Alle haben diese Möglichkeit, aber alles hängt von der Antwort ab.

[1] Vgl. 1Tim 6, 14

[2] Ps 100, 3

[3] Vgl. Gal 6, 14

[4] Vgl. Mt 13, 3-9; Mk 4, 3-9

[5] Vgl. Lk 8, 10

[6] Vgl. Botschaft von Gott Vater vom 4. August 2019 mit dem Titel „Ich bin da, ich bin euer Vater“, veröffentlicht auf unserer Webseite in der Rubrik „Botschaften – 2019“.