19.01.2025
Gespräch mit dem Heiligen Erzengel Raphael:
1. Wenn du vom Gedanken Christi sprichst, meinst du dann seinen Gedanken im Besonderen, oder ist damit auch der Gedanke der Allerheiligsten Dreifaltigkeit gemeint?
„Der Gedanke der drei göttlichen Personen ist verschieden und spezifisch, bezogen auf die Einzigartigkeit jeder Person; der Gedanke des Vaters ist nicht der des Sohnes oder der des Heiligen Geistes. Dennoch führen der Gedanke des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu einem Gedanken, der durch denselben Ursprung und dasselbe Ziel, durch dasselbe Wesen, das eines ist, wesentlich geeint ist. Der Gedanke des Dreieinigen Gottes erreicht absolute Harmonie und Komplementarität, auch wenn er die besonderen Eigenschaften jeder göttlichen Person wahrt; daher rührt die unvorstellbare Kraft des dreifaltigen Gedankens, der die gesamte Schöpfung trägt. Es ist daher klar, dass die Allerheiligste Dreifaltigkeit einen eigenen Gedanken besitzt und auf ihn beziehe ich mich, wenn ich mehr allgemein vom Gedanken Gottes spreche. Wenn ich mich oft auf den Gedanken Christi beziehe, dann deshalb, weil ihr euch auf mystische Weise mit Ihm vereinen solltet und durch Ihn mit Gott Vater im Heiligen Geist. Durch Jesus Christus wird euch der Gedanke Gottes in seiner Unversehrtheit und Kraft mitgeteilt.
Der Gedanke Christi, der zwar einzigartig bleibt, enthält das ganze Wesen des dreifaltigen Gedankens in sich, das heißt, den ganzen Gedanken des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Hier treten wir in das größte Geheimnis des Universums ein, jenes der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, das weder rational verstanden noch mit Worten erklärt werden kann, das aber im Glauben sehr klar ist. Die Geheimnisse Gottes sind nicht die okkulten Geheimnisse Satans, zu denen nur einige wenige, die sogenannten „Illuminaten“, Zugang haben. Die Geheimnisse Gottes sind bereit, sich den Augen derer zu offenbaren, die mit Einfachheit und Leichtigkeit glauben; um dorthin zu gelangen, gibt es nur einen Weg, nämlich den des Glaubens an Gott und an seinen Christus. Ein anderes Mittel ist euch nicht gegeben, denn im Glauben drückt ihr eure Liebe und euer Vertrauen zu Gott aus, und so zieht ihr sein Licht auf euch, das Leben und Intelligenz ist.
Wenn ihr euch Jesus hingebt und euch von Ihm führen lasst, teilt Er euch seinen Gedanken mit, damit ihr vereint mit Ihm lebt. Der Heilige Geist, der in euch wohnt, erklärt euch fortwährend den Gedanken Christi und richtet euch auf ihn aus. Der Vater liebt euch, Er nimmt euch in seinem Sohn Jesus an und durch Ihn schenkt Er euch seinen eigenen Gedanken in der Kraft des Heiligen Geistes. So wirkt der dreifaltige Gedanke, der erschafft, erlöst und heiligt, unaufhörlich in euch. Das ist der Schlüssel, um alle Weisheit, Wissenschaft und Erkenntnis Gottes und seiner Wirklichkeit zu besitzen.“
2. Der Gedanke Christi ist ein unaufhörliches Wirken Gottes. Kann man sagen, dass auch wir in dieses Wirken eintreten, wenn wir mit Christus vereint sind?
„Der Gedanke des Menschen kann nicht mit dem Gedanken Gottes verglichen werden. Für den Menschen ist das Denken oft eine sehr anstrengende Tätigkeit, auch in Bezug auf den Planeten, auf dem er lebt. Was die Erde betrifft, so denkt der Mensch mit großer Mühe, weil es ihm an tiefer Harmonie mit dem Heiligen Geist mangelt. Sein Gedanke wird nur schwer umgesetzt. Beobachtet einen Wissenschaftler, einen Arzt, einen Künstler auf der Erde, beobachtet euch selbst. Ihr überlegt, was ihr tun wollt, wie ihr es tun wollt, und dann, wie ihr das, was ihr euch überlegt habt, umsetzen könnt; ihr braucht oft Zeit, um zu prüfen, ob das, was ihr euch überlegt habt, richtig ist. In der Zeit zwischen dem Denken und der Verwirklichung dessen, was ihr euch überlegt habt, konzentriert sich eure ganze menschliche Anstrengung.
In Gott hingegen erfolgen Denken und Erschaffen gleichzeitig. Je mehr sich der Mensch durch die mystische Vereinigung mit Christus zu Gott erhebt, desto schneller verwirklicht er, was er gedacht hat. Sein Gedanke wird schöpferisch, d.h. er wird fähig zu erschaffen. Die Menschheiten anderer Planeten, die keine Erbsünde begangen haben, besitzen einen viel dynamischeren Gedanken als ihr; sie haben die Fähigkeit, das, was sie gedacht haben, mit Einfachheit und Leichtigkeit zu verwirklichen. Das macht sie viel schöpferischer und bestimmt ihren raschen Fortschritt auf allen Gebieten des Wissens; daher ist ihre Zivilisation der euren weit überlegen. Dennoch kann sich nicht einmal der Gedanke der treuen Menschheiten oder jener der reinen Geister wie der Engel im Entferntesten mit dem Gedanken Gottes vergleichen, der im Universum einzigartig ist und sich nicht den mentalen Kategorien irgendeines Geschöpfes unterwerfen kann. Er steht außerhalb jedes Schemas, jedes menschlichen Maßstabs. Er ist absolut frei, weil Er vollkommen hell ist. Gott hat keine Finsternis in sich1, und das macht seinen Gedanken rein und frei, sodass Gott sich nicht abmüht, seinen Gedanken zu verwirklichen und das Universum zu erschaffen und neu zu erschaffen.“
3. Ergeben sich das Sich-Erheben des Menschen und seine fortschreitende Entwicklung zu einem schöpferischen Gedanken aus dem Weg des Glaubens?
„Ja, das Sich-Erheben ist ein Weg des Glaubens, der am Ende der Zeiten, über der großen Barriere, die Vollkommenheit erlangen wird.2 Daher gelangen auch die Menschheiten, die Gott von Anfang an treu waren, nicht zur absoluten Vollkommenheit; dennoch kennen sie die Wirklichkeit in ihrem Kern viel besser als ihr. Sie können in die Gesetze, die das Leben regeln, eingreifen und direkt auf die Wirklichkeit Einfluss nehmen, gerade weil sie nach dem Höchsten Gut streben, das Gott ist, und nach dem Wohl eines jeden Geschöpfes. Da sie in sich den Wunsch nach dem Guten und nicht nach dem Bösen tragen, erhalten sie von Gott die Fähigkeit und die Erlaubnis, auf die Schöpfung einzuwirken. Leider besitzt der Mensch auf der Erde nicht nur den Wunsch nach dem Guten, im Gegenteil, er verfolgt allzu oft seine eigenen Interessen und trägt niederträchtige Wünsche nach Besitz, Ausbeutung und Gewinn in sich. Aus diesem Grund erlaubt ihm Gott nicht, die Gesetze des Lebens vollständig zu kennen. Wenn Er das täte, würde Er dem Menschen eine tödliche Waffe in die Hand geben, die die gesamte Schöpfung zerstören könnte. Es gibt bereits viele Übel, die der Mensch aufgrund seiner Gier und seines Mangels an Liebe und Erkenntnis auf der Erde hervorgebracht hat. Es wird ihm nicht erlaubt sein, sie auf das Universum auszudehnen!“
4. Was geschieht mit den Menschheiten, die Gott nicht treu sind und auf anderen Planeten leben?3 Welche Ebene des Denkens haben sie?
„Auch diese Menschheiten können die Wirklichkeit nur teilweise beeinflussen. Gott setzt ihnen eine starke Grenze. Vergesst nicht, dass sie sich in einer günstigeren Lage befinden als die Menschheit der Erde, weil sie zwar die Erbsünde begingen, aber nicht wie eure Vorfahren eine Allianz mit Satan eingingen. Daher verfügen sie über ein höheres Wissen als ihr, obwohl sie wesentlich vom satanischen Einfluss beherrscht werden, denn sie sind selbstsüchtig und rebellisch. Sie werden von Satan benutzt und ausgenutzt, wie es bei allen der Fall ist, die sich ihm nähern. Sie erreichen jedoch nicht den Grad der Perversion gewisser Menschen auf der Erde. Diese beten Satan an, weihen sich ihm und gehen so weit, ihm das Leben ihrer Mitmenschen und sogar das ihrer eigenen Kinder zu opfern, um Geld und Macht zu erlangen. Das ist nicht der Fall bei den Menschheiten, von denen wir sprechen, die zwar die Erbsünde begingen, aber leicht zurückgewonnen werden könnten, wenn man ihnen Jesus Christus und seine Heilsbotschaft verkünden würde.
Diese Verkündigung ist genau das, was sich Gott von seinem Volk der Erde erwartet, von dem kleinen Rest, der Gott liebt und Ihm treu dient. Dies wird der Kern der neuen Menschheit sein, die die Erde erben und dem Universum die Verkündigung des Heils überbringen wird, auf die Weise und zu den Zeiten, die Gott kennt und seinen treuen Kindern offenbaren wird. Dieser kleine Rest wird Tag für Tag durch die Gnade und die Kraft Gottes gestärkt und durch seinen Heiligen Geist geführt werden. Glaubt nicht, diesem Rest anzugehören, nur weil ihr zu einer bestimmten Religion gehört oder viele Gebete sprecht, weil ihr viele Frömmigkeitsübungen ausführt und euch für besser haltet als andere, auch wenn ihr euer Leben nie ändert! Gott wird euren Geist beurteilen. Er wird euch nach eurer Bereitschaft beurteilen, dem Egoismus zu entsagen, um dem Gesetz des Geistes zu folgen, eurer Bereitschaft, das Leben Christi anzunehmen und völlig an seinem Tod und seiner Auferstehung teilzunehmen. Jeder Mensch auf der Erde wird die Möglichkeit haben, Jesus Christus kennenzulernen, und er wird vor eine unausweichliche Wahl gestellt: entweder mit Christus oder gegen Ihn. Je nach seiner Antwort wird er als würdig oder unwürdig beurteilt werden, Teil der neuen Menschheit zu sein. Ihr werdet überrascht sein, das Wort des Herrn erfüllt zu sehen, der sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.“4“5
1 Vgl. 1Joh 1, 5
2 Vgl. „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 12 und Kap. 15; verlag@lucidellesodo.com
3 Vgl. „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 6
4 Mt 7, 21
5 Vgl. „Riscrivere la Storia – vol. I – Nel pensiero di Dio“ (Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes), Kap. 3, S. 53-57
