2. Woche der Weihnachtszeit – Heiligster Name Jesu

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

03.01.2025
(übersetztes Audio)

2. Woche der Weihnachtszeit – Heiligster Name Jesu
1Joh 2,29 – 3,6; Ps 98; Joh 1, 29-34

In dieser Zeit, der Weihnachtszeit, sind unsere Lesungen aus dem ersten Brief des Apostels Johannes, und das Herzstück seines Briefes und seines Zeugnisses ist, dass wir Kinder Gottes sind. Wir sind Kinder Gottes in dem Maße, in dem wir Jesus Christus, den Sohn Gottes, annehmen. Wenn wir also darüber nachdenken, was es bedeutet, Jesus Christus anzunehmen, dann ist es klar, dass es bedeutet, Ihn als den Sohn Gottes, als den Erlöser anzuerkennen. Aber wenn wir versuchen uns anzusehen, wie wir fortfahren, Ihm zu folgen, wie wir fortfahren, Ihn als Sohn Gottes anzunehmen, um umgewandelt zu werden in Kinder Gottes, dann denke ich, dass der Unterschied in der Antwort liegt, die jeder Mensch Gott in allen Situationen des Lebens gibt. Wir machen den Unterschied aus.

Der Unterschied hängt nicht von konkreten Taten ab, von einem Aktivismus, von vielen guten Taten, von vielen Gebeten: Der Unterschied liegt in der Antwort, die wir auf den fortwährenden Ruf Gottes geben, der in jeder Situation des Lebens, in allen, auch in den banalsten, den einfachsten, zu finden ist. Das macht den Unterschied, wenn wir Kinder Gottes werden.

Wenn wir von der Schöpfung ausgehen, erschafft Gott den freien Menschen, und schon dort, von der Empfängnis an, gibt der Mensch seine erste Antwort auf die Liebe Gottes, die sich auf unsere ganze Existenz auswirkt. Alles hängt von einer Antwort ab – sie kann wiedergutgemacht werden, ich weiß –, aber betrachten wir es im Allgemeinen: Alles hängt von einer Antwort ab.

Ich sage, das ist der erste Schritt, aber geben wir acht: Es ist eine Antwort auf die Liebe. Diese Antwort hängt davon ab, seine Liebe in diesem Moment zu erkennen und den starken Wunsch in uns zu haben, Gott, der die Liebe ist, kennenzulernen. Es ist keine Antwort auf ein Gebot, eine Antwort auf einen richtenden Gott, eine Antwort, die die Angst gibt. Das gilt letztlich für immer, und je nach Antwort, die man in diesem Augenblick gibt, ist man meiner Meinung nach das ganze Leben lang ausgerichtet.

Es ist eine Antwort auf die Liebe, die uns erschafft, die uns will, die uns liebt, die uns begehrt. In uns muss also der Wunsch entstehen, darauf zu antworten. Es muss sich eine Antwort herauskristallisieren, die lautet: „Ich möchte Ihn kennenlernen. Ich möchte verstehen, woher diese Liebe kommt. Ich möchte verstehen, warum Gott Liebe ist, warum Er all das aus Liebe tut.“ Es ist immer ein Austausch von Liebe, aber man muss daran teilnehmen. Es kann keine Passivität von unserer Seite geben. Gott sucht, Gott ruft, aber es ist diese Haltung des Menschen, die den Unterschied macht.

Es wird auch hier deutlich, dass wir, wenn wir auf uns selbst zurückgeworfen sind, auf unsere Gedanken, auf unsere „Warum“, auf unsere „Wie“…, wir uns dieser Liebe nicht bewusst werden. Wir schauen nur auf uns selbst und haben keinen Wunsch danach, Ihn zu lieben und Ihn kennenzulernen.

Wir können nicht wirklich wissen, wie die Reaktion im Oberen Universum oder auf Alpha Centauri auf diese Liebe ausfällt. Ja, wir wissen, dass sie treu sind. Wenn die Schwestern und Brüder auf Alpha Centauri einen Befehl bekommen, führen sie ihn sofort aus. Ja gut. Wir kennen einige konkrete Verhaltensweisen, aber ich glaube nicht, dass wir sagen können, dass wir alles wissen. Aber wir wissen, wie es hier auf der Erde ist. Mir scheint, dass uns Gott hier auf der Erde bei jedem persönlichen Ereignis, in jeder Lebenssituation – sei es persönlich für jeden Menschen als auch für die ganze Welt, für die ganze Gesellschaft –, immer eine Gelegenheit gibt, auf das Leben zu antworten, eine Gelegenheit, neu zu leben zu beginnen; dass Gott durch alles, wirklich alles versucht, vom Morgengrauen bis in die Nacht, immer, vierundzwanzig Stunden am Tag, ununterbrochen, den Menschen zurückzubringen. Gott zeigt sich in jeder Situation, ob gut oder schlecht, in Katastrophen, in Freuden,… Immer gibt es die Möglichkeit, Gott zu begehren und neu anzufangen, immer. Es ist eine Gelegenheit, sich zu entscheiden, und jedes Mal, je nach Antwort – ich wiederhole: in jeder Situation, selbst in der banalsten (tue ich es aus Liebe zu Gott, tue ich es, um Gott zu suchen, oder tue ich es aus anderen Gründen?) – entwickelt sich in uns entweder Primärenergie oder zersetzende Energie. Das ist ein Gesetz. Und von Antwort zu Antwort verändert sich unser Gedanke.

Wir sprechen so viel über diese Umwandlung. Seht, wir verändern uns von Antwort zu Antwort. Wenn wir antworten: „Ich suche Dich, Herr, ich begehre Dich. Wo bist Du? Lass mich Dich finden!“ (fügt ein, was ihr möchtet), setzt sich Primärenergie frei und in uns nimmt das Licht zu. Wenn wir nicht auf diese Weise antworten, nimmt die Verwirrung zu. Und selbst wenn es große Gnaden gibt, bei denen niemand neutral bleiben kann – denn bei bestimmten großen Gnaden wird jeder berührt – lässt uns diese Verwirrung den Weg nicht klar erkennen. Diese Verwirrung lässt uns herumtänzeln, ein bisschen hierhin, ein bisschen dahin. Eine beständige Antwort ist notwendig, die uns ins Licht bringt, die in uns das Licht, die Klarheit, die Einfachheit, und den Glauben verstärkt. Diese Dinge fallen nicht plötzlich vom Himmel herab, sondern es ist ein Weg.

Wenn wir mit Ja antworten, wird der Weg immer klarer und einfacher. Ich kann sagen, dass es die folgende Entscheidung, die das Leben ausrichtet, einfacher macht. Es ist ein Weg, der uns nicht den ganzen Weg zeigen wird, aber jede Etappe wird klarer und klarer, und wir können uns schnell entscheiden. All der Zweifel („Was wird Gottes Wille sein?“) hat ein Ende. Der Zweifel ist noch im Zustand der Verwirrung.

Seht, Abraham entschied sich, Moses entschied sich, jeder Prophet entschied sich, und ihr ganzes Leben lang mussten sie sich entscheiden. Sie mussten sich nicht nur einmal entscheiden: Ihr ganzes Leben bestand aus Entscheidungen, in jeder Situation. Jeder Heilige tat dasselbe. Und welche Antwort gaben sie jedes Mal? Sie antworteten auf das Leben, das sie aufrief, weiterzugehen. Sie antworteten immer auf ein Geheimnis. Es war einfach eine Antwort, die sie dem Leben geben mussten, denn wenn sie es nicht getan hätten, wären sie gestorben. Hätten sie diese Schritte nicht getan, hätten sie nicht Ja gesagt – jeder auf seine Weise: Abraham, der alles loslässt, Moses, der das Volk anführt –, sie wären gestorben. Sie konnten nur so handeln. Sie wussten nicht alles, aber sie wussten, wo das Leben war. Und die Worte, die im Ruf Gottes erklingen, sind immer die gleichen. Zu Abraham: «Geh fort aus deinem Land»1; zu Moses: «Geh und sprich zu meinem Volk. Sprich zum Pharao.»2 Es ist immer ein Schritt, der uns hinausführt. Es ist immer ein Schritt ins Geheimnis. Seht euch die Propheten an: «Geh und verkünde», und sie alle riskieren den Tod, alle. Selbst zu Jesaja sagt Er: «Wen soll ich senden?»3 Es ist immer ein Ruf, und Jesaja sagt: «Sende mich.» Es ist immer eine Initiative von Gott.

Seht, dieser Ruf (verstecken wir uns nicht) ergeht jeden Tag an jeden von uns. Jeder und jede von uns trägt diesen Ruf zum Leben in sich: Wir müssen darauf antworten. Auch dieses Heilige Jahr, von dem wir gesprochen haben, bringt genau diese Gnaden, besondere Gnaden, außergewöhnliche Gnaden; die Gnade des Rufs, die Gnade, die dem Menschen noch einmal die Möglichkeit schenkt, eine Antwort zu geben. Und unsere Hingabe, die Hingabe von uns allen, die wir diese Menschen, diese Seelen, begleiten möchten, besteht gerade darin, sie in die besten Bedingungen zu versetzen, um eine Antwort geben zu können. Aber selbst wenn wir sie in die beste Situation bringen, wenn sie Klarheit haben, es liegt letztlich an ihnen. Niemand von uns kann für sie eine Antwort geben: Sie müssen sich entscheiden.

Die Bekehrung, die Umwandlung,… der ganze Weg zu Gott, der schließlich zum ewigen Leben führt, ist immer eine Initiative Gottes, der die Liebe ist, und eine Antwort des Menschen. Der Mensch ist aufgerufen, mitzuarbeiten, an einer Initiative Gottes mitzuwirken. Aber es ist diese Liebe Gottes, die fortfährt, den Menschen zu rufen, zu suchen und zurückzubringen. Es ist eine Initiative Gottes. Kein guter, echter, authentischer Weg geht von der Initiative des Menschen aus, sondern muss immer von der Antwort des Menschen auf einen Ruf Gottes ausgehen. Wenn es kein Ruf ist, wenn es nicht etwas ist, das Gott dem Menschen sagt und der Mensch das fühlt, aber auf eigene Faust losgeht und die schönsten Dinge tut – die ganze Welt bekehren, die Hölle heilen –, dann wird es nichts bringen. Es wird ein sicherer Misserfolg sein. Es ist immer und nur die Initiative Gottes und die Antwort des Menschen, Gott ist der Motor. Der Mensch ist berufen, mitzuarbeiten, und das ist das Größte, was wir erwarten können: mit Gott zusammenzuarbeiten.

Und seht, zu welcher Zusammenarbeit sind wir berufen? An der Schöpfung, an der Erlösung, an der Vereinigung aller Dinge in Christus und auch an der Verherrlichung. Wir sind wirklich Kinder Gottes. Er lässt uns an seinem ganzen Leben teilhaben. Er sagt uns nicht, dass wir Schöpfer werden sollen, sondern dass wir mit dem Schöpfer zusammenarbeiten sollen. Er sagt uns nicht, dass wir Erlöser werden sollen, sondern Miterlöser. Er sagt uns nicht, dass wir mit unserer Heiligkeit alles in Christus vereinen sollen, sondern dass wir uns heiligen lassen sollen. Er ist es, der uns heiligt. Es ist sein Name, der Name Jesu. Es ist sein Wirken, und indem wir uns heiligen, verherrlichen wir Gott, gerade weil es sein Wirken ist.

Seht, die Allerheiligste Jungfrau Maria lebte auf diese Weise: «Mir geschehe nach deinem Willen.»4 Und ich erzähle nicht ihr ganzes Leben, ihr kennt es. Es war alles Gottes Werk und Marias Antwort. Aber Jesus-Mensch tat dasselbe: «Ich tue und sage, was ich beim Vater sehe und Ihn sagen höre.»5 Und am Ende sagt Er: «Vater, verherrliche mich.» «Ich werde dich verherrlichen, ich habe dich verherrlicht und ich werde es jetzt tun.»6 Es ist immer ein Wirken des Vaters, auch für Jesus Christus. Es ist seine Antwort, als Mensch, dann nimmt Er als Sohn Gottes teil, aber als Mensch arbeitet auch Er mit und nimmt am Wirken des Vaters teil. Das gilt erst recht für uns.

Die Apostel lebten auf diese Weise. Die ganze Kirche, wenn sie seine Kirche ist, muss so sein. Es ist wirklich schizophren, wenn wir versuchen, unsere eigenen Werke zu tun und das Werk Gottes, das vielleicht durch eine Erscheinung in Medjugorje geschehen kann, nicht erkennen. Aus eigener Kraft gut, schön, heilig werden zu wollen, ohne dem Wirken Gottes zu folgen, ist meiner Meinung nach ein Teil der Sünde gegen den Heiligen Geist. Das Leben eines jeden von uns muss so aussehen, in unserer eigenen Identität und Einzigartigkeit, und dann werden wir die Fülle erreichen. Wir sind Werkzeuge in einem Ganzen, in einer Gemeinschaft, gerade weil jeder von uns auf diesen Ruf Gottes persönlich antworten muss, aber dann gibt es noch eine gemeinschaftliche Antwort.

Im heutigen Evangelium, in dem Johannes der Täufer sagt, dass er den Heiligen Geist auf Jesus herabkommen sah, sagt er auch: «Ich kannte ihn nicht, aber Der, der mich gesandt hat, hat mir gesagt…»7 Und er sieht und glaubt. Er hat Jesus noch nicht sprechen gehört. Er hat Ihn aus der Wüste kommen sehen, Jesus muss dünn und gezeichnet gewesen sein, und einfach weil Johannes sieht, was er sieht, glaubt er, Punkt. Jeder von uns wird auf die gleiche Art und Weise geführt, und jeder von uns wird auf die gleiche Art und Weise zum Glauben geführt, um auf die gleiche Art und Weise Zeugnis zu geben.

Wir wünschen uns oft, wir hätten diesen Glauben, der immer und überall glaubt. Wir haben vor einigen Tagen wieder das Evangelium gelesen, in dem die Allerheiligste Jungfrau Maria zu Jesus sagt: «Warum hast du uns das angetan, mein Sohn?»8. Sie hatte es nicht verstanden, die Allerheiligste Jungfrau Maria! Als die Hirten zu Ihr sprachen, bewahrte Sie alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach9. Als Simeon zu Ihr sprach, dachte Sie über seine Worte nach…10 Wir sprechen von der Allerheiligsten Jungfrau Maria! Und wir wollen glauben. Aber etwas zu glauben heißt nicht, es zu wissen. Wir bringen da etwas durcheinander. Zu glauben heißt, sicher zu sein, dass es Gott ist, der führt, und wir antworten, wir möchten mitarbeiten. Wie es uns letztlich geht, dass wir nichts verstehen, dass es uns gut oder schlecht geht, das macht nicht den Unterschied aus. Den Unterschied macht aus, ob wir glauben. Ich glaube. Wenn wir an uns denken, glauben wir, dass es Gottes Werk ist, das genügt. Wir glauben an die Allerheiligste Jungfrau Maria, das reicht. Es wird Marias und Gottes Werk sein, die anderen zu überzeugen, nicht unser Werk, wir müssen glauben und weitergehen.

1 Vgl. Gen 12, 1

2 Vgl. Ex 6, 10-11

3 Vgl. Jes 6, 8

4 Vgl. Lk 1, 38

5 Vgl. Joh 5, 19

6 Vgl. Joh 12, 27-28

7 Vgl. Joh 1, 33

8 Vgl. Lk 2, 48

9 Vgl. Lk 2, 15-19

10 Vgl. Lk 2, 33-35