„Deinem Haus gebührt Heiligkeit…“ (Ps 93,5)

Botschaft des Heiligen Augustinus, Bischof und Kirchenlehrer, vom 3. April 2013

Geliebte Schwestern und Brüder, Gott wollte, dass ich derjenige sei, der mit euch den Weg der Heiligung beginnt, der in dieser Zeit für das Volk Gottes vorgesehen ist. Nach mir werden andere zu euch sprechen; es wird ein tiefgehender Dialog zwischen Gott und seinem Volk, der Kirche sein, durch verschiedene Werkzeuge, die die großen Zeugen Gottes auf der Erde und im Universum waren und sind.

Gott möchte, dass ich über die Heiligkeit spreche, die die Grundlage und das Mittel der Heiligung eines jeden von euch und der gesamten Kirche ist. Was bedeutet Heiligung? Es bedeutet, dass jeder von euch und ihr alle gemeinsam dazu bestimmt seid, in Gott und durch Gott verherrlicht zu werden, um die Herrlichkeit des Schöpfers auszustrahlen. Er ist der Vater und möchte daher, all seine Kinder, niemanden ausgenommen, an seiner Herrlichkeit und seiner Macht teilhaben lassen. Er möchte außerdem, dass das gesamte Volk, das Ihm angehört, ein verherrlichtes Volk ist, fähig, seine Größe zu bezeugen.

Ohne Heiligkeit kann die Heiligung des Einzelnen wie die des Volkes nicht erreicht werden. Sie ist eurer Existenz nicht fern, sondern ist seit jeher Teil von euch. Der Mensch kennt die Heiligkeit Gottes nämlich ab dem Augenblick seiner Empfängnis; genau in diesem Augenblick steht er vor seinem Schöpfer und ist aufgerufen, zwischen Gott, dem Höchstmaß an Gutem, und Luzifer, dem Ursprung des Bösen zu wählen. Das bedeutet, dass jeder Mensch mit absoluter Gewissheit die Erfahrung der Existenz Gottes und des Teufels macht, und das seit seiner Empfängnis; von da an hilft Gott ihm mit seiner Gnade, sich zu entscheiden. Entscheidet sich der Mensch für Gott, entscheidet er sich für die Heiligkeit, denn Gott ist Heilig, und wer Gott in seinem Leben annimmt, nimmt auch seine Heiligkeit an. Der Mensch ist frei zu wählen und bleibt es vom ersten Augenblick an bis in die Ewigkeit. Ich werde nicht weiter auf diesen Punkt eingehen, denn ihr habt im Laufe der Jahre bereits viele Erklärungen darüber erhalten.

Gott schuf den Menschen als sein Kind, deshalb hat Er ihn zur Heiligkeit bestimmt, Er hat ihn von der Empfängnis an zur Heiligkeit berufen. Wie könnte daher Der, der Heilig ist, etwas anderes als Heiligkeit für seine Kinder wünschen? Es sind die falschen Entscheidungen des Menschen, die den Menschen verderben, denn Gott ruft jeden zur Heiligkeit auf, und der Samen des göttlichen Lebens ruht im menschlichen Geist. Daher bewahrt der Geist des Menschen die Erinnerung an Gott vom Augenblick der Empfängnis an. Das irdische Leben mit seinen Prüfungen, Kämpfen und Versuchungen sowie der bedrückenden Gegenwart des Bösen können diese anfängliche Erinnerung zwar trüben, aber sie nicht gänzlich auslöschen. Sie bleibt als ein tiefes, zuweilen unaussprechliches Seufzen im Innersten eines jeden Menschen erhalten, auch wenn er Gott ablehnt.

Jeder Mensch kann das Leben Gottes in sich selbst wahrnehmen, so wie es seiner Einzigartigkeit am besten entspricht; er strebt nach diesem Leben, er sucht es, wie eine Pflanze das Licht sucht, das sie zum Leben braucht. Der Mensch sehnt sich unaufhörlich nach Gott, auch wenn er sich rational seiner Existenz nicht bewusst ist, denn die Erkenntnis Gottes ist keine rationale Erkenntnis. Der Heilige Geist wirkt in den Tiefen des menschlichen Geistes und richtet ihn auf das aus, was über dem Menschen steht; Er erhebt ihn zu Gott, weil Er selbst Gott ist und sich euch mitteilt, indem Er euch mit dem Vater und dem Sohn vereint, wie Er selbst mit ihnen vereint ist.

Die Heiligkeit ist also Grundlage der Heiligung.

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