Geburt des Heiligen Johannes des Täufers

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

24.6.2024

Geburt des Heiligen Johannes des Täufers

Jes 49, 1-6; Ps 139(138); Apg 13, 16.22-26; Lk 1, 57-66.80

Heute, am Vorabend des Festes von Medjugorje, feiern wir den Heiligen Johannes den Täufer. Johannes der Täufer war der Vorläufer des Herrn Jesus, er war um sechs Monate älter als Er. Johannes der Täufer, der Jesus bereits im Mutterleib erkannte[1], der vom Heiligen Geist an einem verlassenen Ort aufgezogen und geformt wurde.

Er war der letzte Prophet des Alten Testaments und Jesus sagte große Dinge über ihn, Er sagte: «Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer.»[2] Zu den Aposteln sagte er: „Ihr seid nicht einmal einen Fingernagel von Johannes dem Täufer wert.“ Aber dann fügte Er hinzu: «Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.»[3]

Johannes der Täufer war berufen, Jesus den Weg zu bereiten, berufen, Jesus zu erkennen. Er ist es doch, der am Jordan sagt: «Seht, der Sohn Gottes.»[4] Aber mit eigenen Augen hatte er Jesus nie zuvor gesehen. Er wusste nicht, wer Er war. Das wird deutlich, als er seine Jünger mit den Worten aussendet: «Geht und fragt, ob Er derjenige ist, der kommen soll?»[5] Versteht daher, dass selbst Johannes der Täufer, der eine derartige Größe hatte und im Geist geformt wurde, im Glauben wandeln musste, nur im Glauben; im Glauben, der dann, wie bei allen, die im Glauben wandeln, durch Zeichen bestätigt wurde. Er sah die Taube herabsteigen, den Heiligen Geist[6]. Es ist nicht so, dass er alles… er wurde geformt und – ich glaube, ich habe bei Anna Katharina Emmerick gelesen – von Tieren gefüttert, von den treuen Schwestern und Brüdern in der Wüste besucht. All diese Dimensionen waren ihm also nicht neu, aber er musste sie im Glauben annehmen.

Heute möchte ich jedoch einige Dinge hervorheben: Er ist der Vorläufer von Jesus, der Heilige Erzengel Michael ist der Vorläufer des zweiten Kommens Jesu, und ich sage, das Volk, wir, die Kirche Jesu Christi des Universums, sind die Vorläufer der glorreichen Wiederkehr Jesu.

Die Lesungen, die wir gelesen haben, vor allem der Propheten Jesaja[7], betonen etwas, das, glaubt mir, die Grundlage von allem ist: zu erkennen, dass wir Kinder Gottes sind. Die Lesung aus Jesaja spricht von dem, was wir wissen: vom Ja zu Gott zum Zeitpunkt der Empfängnis, dass uns der Herr bereits bei der Empfängnis ruft, dass er uns beruft, Kinder Gottes zu sein; Er ruft uns, Er gibt uns eine Mission und schenkt uns unsere Identität. Diese Lesung bezieht sich auf Jesus, aber wenn ihr sie genauer betrachtet und sie euch anhört, so bezieht sie sich auch sehr gut auf Johannes den Täufer; und ich sage euch, sie bezieht sich auf jeden von uns.

Es gibt einen Schritt und wenn wir den nicht machen, gelingt es uns nicht, den ganzen Weg zu verstehen: Wir sind Kinder, Kinder Gottes; man muss sich als Kind fühlen, die Vaterschaft Gottes spüren, seine Vaterschaft, die nicht von uns und unseren Werken abhängt. Wir sind seine Kinder, da Er uns erschaffen und es uns ermöglicht hat, diese Kindschaft wieder zu entdecken. Das ist wichtig. Ich weiß, dass wir es alle sagen, dass wir seine Kinder sind, aber wir müssen diese Vaterschaft spüren. Er ist unser Vater, ungeachtet von allem. Unsere einzige Aufgabe ist es, Ihn als solchen anzunehmen. Aber wann nehmen wir Ihn an? Wenn wir einen Akt des Glaubens machen und sagen: „Ich bin sicher, dass Gott mein Vater ist.“ Ich wiederhole: Versucht, das zu sehen und zu tun, aber mit der großen Gewissheit eines Heiligen Franz von Assisi, als er seine Gewänder auszog und sagte: „Ich habe nur einen Vater im Himmel.“ Das heißt also, diese Vaterschaft zu entdecken, was nicht bedeutet, die irdische Vaterschaft zu verleugnen, sondern die des wahren Vaters zu entdecken. Das gibt innerlich einem ganzen Leben den Auftakt.

Diese Vaterschaft anzunehmen ist das Zentrum des christlichen Weges, denn Jesus ist gekommen, uns das Antlitz des Vaters zu zeigen[8]; das ewige Leben besteht darin, den Vater zu kennen[9]. Wenn wir also den ersten Schritt nicht im Glauben machen, kann die ganze Dynamik der Heilung in uns nicht beginnen.

Die Vergebung, die Jesus gebracht hat, seine Erlösung, dient gerade dazu, uns für die Begegnung mit dem Vater zu öffnen und unsere Identität zu entdecken. Selbst wenn wir die Vergebung Jesu, alle Engel, alle Heiligen, alle Gerechten annehmen würden, aber diese Dynamik der Vaterschaft Gottes, des Vaters, in uns nicht beginnt, dann kommen wir nicht weiter, dann werden wir nicht gesund und können nicht auferstehen. Wir nehmen zwar die Vergebung an, aber gelangen nicht zur Auferstehung. Ich glaube, das ist jene Dynamik, in der wir uns alle oft befinden, in der wir die Auferstehung nicht völlig leben; jene Dynamik, uns nicht bewusst zu werden, Kinder zu sein, aber nicht irgendwelche Kinder: Kinder Gottes.

Diese Dynamik löst alle Probleme auf, die man haben kann. Mit diesem Wissen, dass wir uns an einen Vater wenden können, dass wir uns an unseren Vater wenden können, dass wir einen Vater haben, der uns auf Händen trägt, der uns hütet wie seinen Augapfel, der alles für uns tut, was Er kann, der die Steine vor uns wegräumt, können wir den schlimmsten Dingen im Leben entgegentreten. Wenn wir also stolpern, dann ist das in Ordnung. Wir haben einen Vater. Christus zu begegnen, dient dazu, dahin zu gelangen.

Je mehr wir also in diese Gewissheit, Kinder Gottes zu sein, eintreten, und das muss uns gelingen, ohne… – denn hier auf Erden ist es leider nicht selbstverständlich – dass wir es sind, unabhängig von unseren Verdiensten. Wir müssen uns diese Liebe nicht erobern. Er ist es, der uns erobert hat, Er ist es, der uns gewollt hat. Im Gegensatz zu so vielen Kindern auf der Erde, die abgelehnt werden, zeigt uns Gott Vater nicht nur, dass Er uns nicht abgelehnt hat, nachdem Er uns erschaffen hat, sondern sendet seinen Sohn, sendet alle Propheten, sendet die Allerheiligste Jungfrau Maria in ihren Erscheinungen, weil Er uns liebt und uns zurückbringen will. Er lehnt uns nicht ab.

Wir müssen uns also als Kinder fühlen, unabhängig davon, ob wir es verdienen oder nicht, denn seht, wenn wir uns fragen, „ob wir es verdienen oder nicht“, dann ist das immer ein Urteil, das von der falschen Vorstellung ausgeht, die wir von der Liebe haben, die wir vom Vater haben, aufgrund unserer Erfahrung, usw. Aber um auf dieser Ebene heilen zu können, müssen wir sagen: „Ich habe einen Vater ohne Wenn und Aber, ich habe Ihn, und ich weiß, dass ich geliebt werde.“ Das ist der erste Schritt. Wenn ihr diesen Schritt gemacht habt, garantiere ich euch, dass wir in uns selbst spüren werden, was Gott im Propheten Jesaja sagt. In uns wir dieses Gefühl, angenommen, gewollt, erwünscht zu sein, zu wachsen beginnen. Es wird zu wachsen beginnen, es kann nicht anders.

In den Lesungen wird immer wieder gesagt – auch von Johannes dem Täufer -: Licht der Völker zu sein[10]. Auch hier gibt es meiner Meinung nach einen Unterschied zwischen dem Täufer und uns, zwischen den Propheten des Alten Testaments und uns. Der Täufer ist Zeuge des Lichts, wir sind Licht, oder sollten es zumindest sein. Wir sind nicht Zeugen des Lichts, wir sind Licht, weil diese Dynamik der Kinder Gottes beginnt. Und wir werden wieder zu Kindern im Sohn, was Johannes der Täufer nicht tun konnte. Warum sind wir unter jenen, die das Reich Gottes annehmen, sogar größer als der Täufer, der, wie ich schon sagte, eine derartige Größe erreicht hatte? Weil beginnt, Kind Gottes zu sein, weil beginnt, Kinder des Vaters zu sein, was nur durch Jesus wieder geöffnet wurde. Darin liegt die Großartigkeit, aber wir müssen sie annehmen; nicht erobern, sondern annehmen, das ist etwas anderes; nicht verdienen, sondern annehmen.

Wir sind übrigens hier in diesem Heiligtum Gott Vaters, das Er gewollt hat, und Er hat es genau aus diesem Grund gewollt. Er wollte es, weil Er sagte, dass von hier aus jene Gnade ausgeht, die die Menschheit erreichen muss, jene Primärenergie, die die Menschheit dazu bringen soll zu sagen, dass es einen Vater gibt, der liebt, einen Vater, der führt, einen Vater, der nichts unvollendet lässt, um alle zu retten. Denn auch Jesus Christus, die Allerheiligste Jungfrau Maria, der Heilige Geist, die ganze Kirche bewegen sich nach den Wünschen des Vaters. Sie tun es aus Liebe zum Vater, jenem Vater, der seine Kinder zurückbringen will. Es ist alles ein Werk der Gnade des Vaters. Das ist es, was hier beginnt.

Er will auch noch etwas anderes – Er will – Er möchte: Er möchte, dass wir mit Ihm zusammenarbeiten, um die Welt zu verbessern, um die Welt zu retten; Er will, gemeinsam mit uns – Er möchte – die Geschichte neu schreiben. Auch hier gilt: Wenn wir davon ausgehen, dass wir einen Vater haben, mit dem wir gerne zusammen sind, von dem wir uns geliebt fühlen, von dem wir wissen, dass Er allmächtig ist, dass Er möchte, dass wir an seinem Wirken teilnehmen – nennen wir es einmal so, alles aus Gnade -, dass Er uns liebt, dass Er uns auf dieselbe Weise und mit derselben Intensität liebt, mit der Er alle Heiligen geliebt hat; Er liebt uns auf dieselbe Art und Weise und mit derselben Intensität, mit der Er den Heiligen Johannes den Täufer, den Heiligen Franz von Assisi, die Heilige Klara, den Heiligen Josef (ihr könnt hier alle aufzählen) geliebt hat, auf dieselbe Art und Weise und mit derselben Intensität, mit der Er seinen Sohn Jesus Christus geliebt hat, der der Erstgeborene war, aber Er liebt uns genau so. Und Er liebt uns auf diese Weise, weil wir für Ihn seine Kinder sind. Es ist nicht so, dass Er nur die Heiligen liebt. Er liebt. Wenn wir uns geliebt fühlen, sind wir heilig; wenn wir uns als Kinder fühlen, sind wir heilig. Um heilig zu sein, muss man keine Wunder oder irgendwelche asketischen Werke vollbringen, man ist heilig, wenn man erkennt, dass man Kind Gottes ist, dann ist man heilig und Er liebt einen. Und gerade weil Er uns liebt, hat Er auch einen Plan für uns, einen Platz. Es gibt einen Platz für jeden in seinem Haus, aber auch schon hier, ohne darauf zu warten, ihn später zu finden.

Sich also als Kinder zu fühlen, den Vater zu kennen, dem zu folgen, was Er sich für uns ausgedacht hat, was Er vorgesehen hat, ist das Leben, das wahre Leben. Entschuldigt also, dass ich mich wiederhole, der erste Schritt ist: Wir erkennen uns als Kinder. Dies lässt eine Dynamik beginnen, die Er das ganze Leben lang nutzen wird, um uns schließlich in das zu bringen, was DAS Leben ist. Es klingt, als würde ich dasselbe sagen, aber so funktioniert es. Alles wird Ihm dienen, alles wird sich für uns zum Guten wenden, alles wird vorgesehen, alles wird eingeplant sein, um uns in das wahre Leben zu bringen. Wir können uns lediglich dagegen wehren. Wir müssen nichts tun, wir müssten nichts tun, das wäre schon großartig.

Seht, die Allerheiligste Jungfrau Maria ist gerade deshalb nach Medjugorje gekommen. Seit dreiundvierzig Jahren versucht Sie schon, das zu sagen. Sie ist gekommen, um ihre Kinder darauf vorzubereiten, sich dessen bewusst zu sein, Kinder Gottes zu sein, Kinder des Vaters. Sie ist gekommen, sie auf die Neuheit des Lebens vorzubereiten, und die Neuheit ist der Vater. Es gibt keine andere Neuheit. Die einzige Neuheit ist Gott Vater, weil man Ihn nicht kennt.

Den Vater zu kennen, ist der Ausgangspunkt jeder Heilung und jeder Mission. Wie ich bereits sagte, ist die Vergebung des Vaters, die wir erhalten, und wiederzuentdecken, dass wir Kinder sind, der Glaube, den wir einsetzen müssen, um jede Prüfung, jede Wunde, selbst aus der Vergangenheit, in dem Bewusstsein zu leben, Kinder Gottes zu sein, und das ist die Heilung. Jede Heilung beginnt dort. Ohne dieses Bewusstsein gibt es keine Heilung, gibt es keine Medizin, gibt es nichts. Aber mit diesem Bewusstsein und durch die Teilnahme am Leben und an diesen Heilungen, die in uns in unserem Leben beginnen, werden auch wir zu Zeugen, zu Aposteln.

Und was bezeugen wir? Die Liebe des Vaters. Die wir wie erhalten haben? Indem wir den Sohn angenommen haben. Und wir kehren zum Einzigen zurück, was verkündet werden muss: Der Herr, Jesus Christus, ist für uns gestorben und auferstanden, Er wird zurückkehren und uns zum Vater bringen, aber auf konkrete Weise, nicht nur mit Worten. Wenn wir also auf diese Weise teilnehmen, werden wir zu Aposteln, zu Zeugen, zu Werkzeugen für die anderen. Wie ich immer, oder zumindest oft sage: Gottes Liebe für uns ist so groß, dass Er sich nichts anderes erwartet, als das wir daran teilnehmen. Außerdem hat Er schon alles vorgesehen. Dadurch, dass wir einfach leben, sind wir Aposteln, sind wir Heilige, sind wir Kinder, sind wir auferstanden, heilen wir, wandeln wir uns um, schreiben wir die Geschichte, tun wir alles, einfach indem wir leben. Sagt mir, ob das nicht Liebe ist.

So bitte ich Dich, o Mutter, am Vorabend der Marienerscheinungen, dass sich das, was Du nach Medjugorje gebracht hast, in uns verwirklichen möge, diese Offenheit für die Neuheit, einen Vater zu haben, damit wirklich jeder von uns zu jenem Licht wird, das nicht unser eigenes ist, sondern ein Abglanz des Lichtes des Vaters ist, davon, Kinder Gottes zu sein, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Lk 1, 39-45

[2] Vgl. Mt 11, 11a

[3] Vgl. Mt 11, 11b

[4] Vgl. Joh 1, 29-34

[5] Vgl. Mt 11, 2-3

[6] Siehe Fußnote 4

[7] Vgl. Jes 46, 1-6

[8] Vgl. Kol 1, 15

[9] Vgl. Joh 17, 3

[10] Vgl. Jes 49, 6