Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
18.5.2024
Vorabendmesse zum Hochfest von Pfingsten
Joel 3, 1-5; Ps 104(104); Röm 8, 22-27; Joh 7, 37-39
Wir sind beim Pfingstfest angekommen. Für die Kirche geht die Osterzeit zu Ende; wir möchten die Osterzeit hingegen bis zum Dreifaltigkeitssonntag weiterleben, aber vor allem möchten wir sie das ganze Jahr hindurch leben. Die Osterzeit umfasst alle Ereignisse des Heils, in ihr wird die Menschwerdung Jesu zur Vollendung gebracht und wir werden ermutigt, durch alle Gaben, die wir in dieser Zeit empfangen haben, Kinder Gottes zu werden.
Pfingsten wird immer irgendwie als das Fest gesehen, an dem der Heilige Geist außergewöhnliche Gaben verteilt. Ich denke, dass der Heilige Geist leider immer dann als in einem Menschen anwesend angesehen wird, wenn dieser Mensch etwa Lokutionen, Visionen oder Prophezeiungen hat, aber das ist zu kurz gegriffen. Das ist ein Teil der Gaben des Geistes, aber vielleicht auch jener Teil, der, wie wir heute Abend, Samstag, am Vorabend von Pfingsten, vom Propheten Joel gehört haben, für alle bestimmt ist; dass diese Gaben Teil einer Dimension sind, in der jeder, der auf Gott zugeht, diese Gaben hat. Sie sind die Normalität.
Der Heilige Geist ist die Dritte Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Aus den Gesprächen in den letzten Jahren würde ich sagen, dass die Dritte Person am schwierigsten zu verstehen ist. Wir alle wissen, dass Sie die Liebe des Vaters ist, Sie ist die Liebe des Sohnes, aber dann wird Sie wieder in Form einer Taube dargestellt. Es ist schwierig, Sie zu umreißen, Sie einzuordnen. Ich denke, der einfachste Weg ist, den Heiligen Geist gerade in seiner primären Funktion zu sehen: Er ist der, der eint, Er eint den Vater mit dem Sohn, Er eint uns mit dem Vater und dem Sohn, Er eint die Gläubigen. Er ist die Liebe; Er ist in gewissem Sinne das Wirken des dreifaltigen Wirbels, Er ist die Primärenergie, auch wenn es nicht nur Er ist (wir werden darauf zurückkommen), aber um Ihn zu verstehen, hilft es vielleicht, Ihn so zu sehen.
Der Heilige Geist ist in allen gegenwärtig. Niemand kann sagen, dass er Ihn nicht hat. Wenn wir den Heiligen Geist nicht hätten, könnten wir nicht einmal „Vater“1 sagen, wir wären nicht in der Lage zu sprechen, zuzuhören, zu sehen. Er ist in allen Sakramenten gegenwärtig. Selbst bei der Wandlung der Eucharistie rufen wir den Heiligen Geist an: „Sende deinen Geist“. Er ist überall gegenwärtig. Bei jeder Salbung ist Er gegenwärtig. Alles wird immer im Namen des Heiligen Geistes geweiht.
Der Heilige Geist ist das erste Geschenk, das Jesus uns macht: «Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Geist nicht zu euch kommen.»2 Er ist das erste Geschenk. Was ist Er also? Er ist die Vollkommenheit des dreifaltigen Wirkens. Selbst die Erlösung wurde in gewissem Sinne nicht von Jesus allein vollbracht: Sie war das Wirken des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, jeder in seiner ihm eigenen Besonderheit. Der Vater, der erschafft und den Sohn sendet, der Sohn, der sich bis zum Kreuz, bis zum Tod am Kreuz hingibt, aber wenn Er uns nicht den Heiligen Geist schenken würde, würden wir nicht einmal das Wirken der Erlösung verstehen können. Wir würden nichts verstehen. Die Erlösung ist also ein dreifaltiges Wirken.
Alles geht vom Vater aus, um zum Vater zurückzukehren, aber alles geschieht nur durch den Sohn im Heiligen Geist. Wie oft sagt Jesus: «Ohne mich könnt ihr nichts tun.»3 Aber ohne den Heiligen Geist, der uns erklärt, was Er getan hat und was wir tun müssen, könnten wir nichts tun. Ihn also darauf zu reduzieren, „Derjenige zu sein, der uns Lokutionen schenkt“, ist wirklich zu kurz gegriffen.
Was wir hier beschreiben, seht, das ist der dreifaltige Wirbel4, jener Wirbel, der immer in Aktion ist. Was wir beschrieben haben, ist jene Gemeinschaft, die eine unserer drei Säulen ist: die Hingabe des Lebens, die Gemeinschaft und die Unversehrtheit. Ohne die lebendige Gegenwart des Heiligen Geistes ist es unmöglich, in Gemeinschaft zu leben; genauso wie es unmöglich ist, in Gemeinschaft zu leben, ohne den Wunsch, das Leben hinzugeben und es zu verlieren, den eigenen Gedanken loszulassen, und es ist unmöglich, in Gemeinschaft zu leben, wenn man nicht versucht, unversehrt und untadelig zu leben.
Keiner der Drei – Vater, Sohn und Heiliger Geist – wirkt allein. Auch das gibt zu denken: Wie können wir, wir!, denken, dass wir es allein schaffen können? Der Sohn tut, was Er den Vater tun sieht5, sagt, was Er den Vater sagen hört6, der Heilige Geist bestätigt, was Jesus tut und sagt, und führt uns durch Jesus zum Vater. Nicht einmal die Dreifaltigkeit existiert allein. Natürlich ist der Vater unendlich, Er erschafft, aber wenn wir wollen, dass alles, was Er erschaffen hat, zu Ihm zurückkehrt, braucht Er den Sohn und den Heiligen Geist. Ich spreche von der Dreifaltigkeit!, und trotzdem kommt in uns manchmal der Wunsch hoch, es allein machen zu wollen.
Es ist wichtig: Wir können nichts ohne Jesus tun, aber wir können auch nichts ohne unsere Schwestern und Brüder tun; man kann nichts tun außer innerhalb der Kirche, man kann nichts tun außer im Mystischen Leib, der von Jesus im Heiligen Geist zum Vater gebracht wird; Jesus wird ihn schließlich dem Vater im Heiligen Geist übergeben. Daran nehmen wir teil.
Wir wissen, dass dieses dreifaltige Wirken in dieser Zeit mehr denn je am Werk ist. Das dreifaltige Wirken ist verstärkt worden. Der Vater hat dem Sohn alle Macht gegeben, und wir sind in das kosmische Pfingsten eingetreten, jenes Pfingsten, das still aber mächtiger ist als jenes, das wir morgen im Gedächtnis an das erste Pfingsten feiern, denn der Heilige Geist erweckt in den Kindern Gottes die Berufung, die Mission, die Identität, und sie ist mit der Mission der Kirche über die Jahrhunderte hinweg verbunden. Dieses Wirken ist also auf seinem Höhepunkt.
Wir sehen das Wirken des satanischen Wirbels auf seinem Höhepunkt, das ist sichtbar: die Bosheit, die schrecklichen Dinge, die geschehen, aber sie sind eine Folge dieses Wirkens Gottes, das in vollem Gange weitergeht. Und Luzifer ist gezwungen, seine letzten Karten auszuspielen, denn indem er alles aufs Spiel setzt, wie er es jetzt tut, geht er direkt auf seine Niederlage zu. Er ist dazu gezwungen und würde gerne darauf verzichten, aber er weiß, dass er keine Zeit mehr hat, und wenn er es nicht auf diese Weise versucht, weiß er zwar auch, dass er verlieren wird, aber…
Es ist also wahr, dass der Heilige Geist außergewöhnliche Gaben verleiht, das ist unbestreitbar. Wenn wir uns ansehen, worauf es wirklich ankommt, die wahren Gaben, seine sieben Gaben, bei denen es nichts Außergewöhnliches gibt (Weisheit, Intelligenz, Gottesfurcht; ich lasse euch über jede einzelne nachdenken), könnte man sie alle damit zusammenfassen, was der Heilige Geist damit macht: Er führt uns zur ganzen Wahrheit7. Das ist das wahre und tiefgreifende Wirken des Heiligen Geistes.
All diese Gaben, seine sieben Gaben, würden, wenn sie von vielen Menschen, die dadurch Kinder Gottes werden, empfangen und gelebt würden, jene Normalität sein, um die Geschichte neu zu schreiben und die neue Schöpfung schon jetzt zu haben: Wissenschaft, Weisheit, Intellekt, Erkenntnis, wie anders wäre alles! Denkt an all die Aufgaben, … in der Medizin, in der Arbeit,… Wie anders wäre die Arbeit von Ärzten, die mit den Gaben des Heiligen Geistes arbeiteten, die Arbeit der Wissenschaftler, der Eltern, der Professoren, wie anders wäre die tägliche Arbeit, das Leben. Die Gaben des Heiligen Geistes sind keine Gaben für das Außergewöhnliche, sondern um das Gewöhnliche gemäß dem Gedanken Gottes zu leben.
Das ist das Wirken des Heiligen Geistes, das die ganze Wahrheit ist: Wir sind Kinder Gottes. Er schenkt uns die Wahrheit des Lebens, die Wahrheit über die Erschaffung des Menschen, die Wahrheit über die Schöpfung. Der Mensch tappt im Dunkeln, er macht Versuche, und durch diese versucht er zu verstehen. Mit den Gaben des Heiligen Geistes wäre es klar; es wäre klar, warum dies geschieht, warum jenes geschieht; jene Krankheit wäre klar, alles wäre klar mithilfe der sieben Gaben. Sie verhelfen auch zur Wahrheit über DIE Liebe.
Wenn man sich stattdessen das Handeln in der Welt ansieht, das das Wirken des Fürsten dieser Welt und seiner zersetzenden Energie ist, so wurde alles beschmutzt: Unsere Wissenschaft ist begrenzt, die Weisheit ist begrenzt, die Liebe ist etwas, das nichts mit Liebe zu tun hat, die Arbeit versklavt einen, ebenso die Technologie. Anstatt uns zur Freiheit und zur ganzen Wahrheit zu führen, führt sie uns dazu, nichts zu verstehen und Sklaven zu sein. Sie führt uns dazu, durch das, was von außen kommt, Sklaven zu werden, anstatt durch das zu führen, was aus unserem Inneren kommt, durch das Wirken des Heiligen Geistes. Es ist nicht mehr der Mensch, der führt. Jetzt haben wir die Gefahr der Künstlichen Intelligenz, durch die es den Maschinen gelingen wird, uns zu führen. Und ihr könnt dieses Aufeinanderprallen des Heiligen Geistes mit dem anderen Geist deutlich sehen, der sich verkörpert und kein Hirngespinst mehr ist. Leider müssen wir zugeben, und es steht im Evangelium: «Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts»8, und sie sind schnell, ihr Aufgaben zu erledigen, sie beeilen sich, wir hingegen lassen uns Zeit.
Der Heilige Geist offenbart uns die ganze Wahrheit über das Antlitz Gottes, das uns Jesus offenbart hat, und durch den Heiligen Geist verstehen wir den Vater, wir kennen Ihn, denn, es stimmt natürlich, dass Jesus Ihn offenbart hat, aber wenn wir den Heiligen Geist nicht haben, verstehen wir letztlich nichts. Jesus musste den Aposteln den Geist öffnen, damit sie die Schriften verstehen konnten9. Und das gilt auch für uns. Wenn wir uns also vom Heiligen Geist mit seinen sieben Gaben führen lassen würden, wäre das, was wir wirklich verstehen würden, der Sinn des Lebens. Wir würden unseren Körper wirklich verstehen, wir würden wirklich verstehen, in welche Richtung unser Gedanke geht und wir würden den Gedanken Gottes verstehen. Wir würden verstehen, wie alles funktioniert, jedes Gesetz, sowohl physisch als auch menschlich. Wir würden verstehen, wer wir sind. Das Wirken des Heiligen Geistes offenbart uns daher nicht nur Gott, sondern auch uns selbst, uns selbst im Gedanken Gottes. Das sind die Gaben, die wahren, die wichtiger sind als jene außergewöhnlichen; die außergewöhnlichen Gaben müssen das unterstützen, sonst nützen sie nichts, sonst werden sie esoterisch.
Ihr seht, dass der Heilige Geist, wie wir am Anfang gesagt haben, wie etwas Abstraktes erscheinen kann, so wie wir immer ein wenig im Geheimnis bleiben, wenn wir von „den Gesetzen des Geistes“ sprechen, oder davon „in den Geist einzutauchen“. Stattdessen seht ihr, dass es etwas sehr Konkretes ist, das Konkreteste, das es gibt, denn ohne Ihn würde nichts existieren. Ohne Ihn würde es uns nicht gelingen, als Kinder Gottes zu leben und Kinder Gottes zu werden. Aber wir haben die Gnade, die das erste Geschenk ist, das Jesus uns gemacht hat. Niemand kann also sagen, er habe den Heiligen Geist nicht. Wir alle haben Ihn. Wir haben diese Flamme, die uns lebendig und am Leben hält und die entsprechend unserer Antwort unseren ganzen Körper, unsere Unreinheiten, all unsere Gedanken verbrennen und uns in den Gedanken Gottes eintauchen kann, je nachdem, wie sehr wir daran teilnehmen. Aber jeder hat den Heiligen Geist. Er ist eine Gabe, man kann Ihn nur zurückweisen, aber man muss dabei wirklich sehr deutlich sein und sagen: „Ich will Ihn nicht“. Und seht, viele Male weisen wir Ihn zurück, denn sehr oft wissen wir, was das Richtige ist und tun dennoch etwas anderes. Dann lehnen wir den Heiligen Geist ab, um eines unserer Bedürfnisse zu befriedigen.
Wir wissen also, dass alles aus dem Gedanken Gottes kommt. Alles kommt aus dem Geist, aus seiner Liebe, aber alles muss sich verkörpern und ganz konkret werden. Ihr seht, dass, wenn wir sagen, dass es nichts gibt, das existiert, wenn es nicht zuerst im Geist existiert hat, das real ist, unwiderlegbar. Niemand kann es leugnen, nicht einmal diejenigen, die nicht glauben: Sie können es nicht erklären, aber sie können es auch nicht leugnen. Die Erlösung Jesu, die eine Idee des Vaters war, ein Gedanke des Vaters, hat es gerade ermöglicht, die Beziehung zwischen uns und dem Vater durch den Heiligen Geist auf die richtige Weise wiederherzustellen. Ohne Jesus Christus könnten wir nicht dahin zurückkehren, in dieser Dimension zu leben. Indem wir Christus annehmen und in dem Maße, in dem wir Ihn, seine Vergebung, seine Liebe annehmen, nach seinen Gesetzen leben und uns umwandeln lassen wollen, wird uns der Heilige Geist geschenkt, der uns in die Dimension mit dem Vater zurückbringt. Es ist immer ein dreifaltiges Wirken. Es ist die Allerheiligste Jungfrau Maria, die in der Dreifaltigkeit Fürsprache hält und als Mutter wirkt.
Ich denke, das ist schön zu sehen. Es ist etwas, das uns Frieden schenkt, uns keine Sorgen bereitet und uns keine Angst macht, ungeachtet dessen, was um uns herum geschieht. Der Heilige Geist führt uns dazu, DAS Leben zu erkennen, durch Jesus. Und während wir den Vater erkennen, erkennen wir den Sohn, wir erkennen den Heiligen Geist und wir erkennen uns selbst. In dieser Erkenntnis erkennen wir den Geist des Bösen, in dieser Erkenntnis sehen wir die Ereignisse und wissen, wie wir sie regieren können. Und was soll das sein, wenn nicht Seine sieben Gaben?
Es ist mehr als die Gabe zu haben, Wunder zu vollbringen. Es ist viel mehr. Es bedeutet, die Wahrheit zu erkennen, es bedeutet, die Wirklichkeit zu kennen. Es bedeutet, den Gedanken Gottes zu erkennen, es bedeutet, daran teilhaben zu wollen. Es ist viel mehr! Es ist viel mehr als die Fähigkeit, Wunder zu tun. Wir können alle Wunder der Welt vollbringen, die uns einfallen, aber wenn wir sterben und nicht zu dieser Erkenntnis gekommen sind, wohin gehen wir dann? „Ich habe in deinem Namen Wunder getan.“ „Ich kenne dich nicht“, wird Jesus antworten. „Wir haben uns nicht kennengelernt, wir haben uns im Laufe des Lebens nicht ineinander verliebt. Du magst Wunder vollbracht haben, aber ich kenne dich nicht. Weiche von mir, du Übeltäter.“ Das steht im Evangelium10.
Wenn wir dieses Leben nicht nutzen, um uns selbst zu kennen und um zu lieben – und das ist ein Geschenk des Heiligen Geistes -, werfen wir es weg. Wir können alle Afrikaner, alle Chinesen retten, alle Japaner bekehren – nehmt, wen ihr wollt -, wenn ihr Gott nicht auf diese Weise begegnet, kennt Er euch nicht. Nur auf diesem Weg zeigt sich alles im wahren Licht, und wie viele falsche Lichter es gibt, wie viele falsche Propheten!
Seht, für den Fall, dass es notwendig wäre: Worin liegt es wirklich begründet, Christ zu sein oder nicht? Auf der richtigen oder der falschen Seite zu stehen? Zu Christus zu gehören oder nicht? Es hängt nicht davon ab „wenn es der Papst sagt“, sondern ob man die Dreifaltigkeit sucht. Es gibt wenige Dinge, die Häresie sind: Es ist das Leugnen der Dreifaltigkeit, und man leugnet die Dreifaltigkeit, wenn man Sie gar nicht kennenlernen will! Es reicht nicht zu sagen: „Ja, ja, ich glaube daran.“ Wenn man daran glaubt, muss man entsprechend leben. Häresie ist, die Menschwerdung und die Auferstehung zu leugnen. Häresie liegt nur in diesen Dingen, alles andere hat der Papst erfunden. Möge er damit leben!
Der Heilige Geist beschränkt sich nicht auf die Gabe, Wunder zu tun, auf die Gabe der Zungenrede. Er ist viel mehr, und ich wünsche Ihn mir wirklich für mich, für euch. Ihn anzunehmen, Ihn wirklich zu wollen bedeutet, Ihm freie Hand zu lassen. Und der einzige Weg, Ihn anzunehmen, bedeutet wieder einmal, Jesus durch Maria unser Leben hinzugeben, denn es ist Jesus, der uns den Heiligen Geist schenkt. Auch hier ist die Allerheiligste Dreifaltigkeit derart vereint, dass wir uns den Heiligen Geist nicht wünschen können, ohne Jesus darum zu bitten. Selbst wenn wir viel um den Heiligen Geist bitten, wenn nicht Jesus Ihn uns schenkt, erhalten wir Ihn nicht. Wir erhalten einen anderen Geist, aber nicht den Heiligen Geist. Man muss durch den Sohn gehen, um zum Vater zu gelangen. Man kann nicht beim Sohn stehenbleiben. Wenn man beim Sohn stehenbleibt, hat alles keinen Sinn11.
Das ist das Geheimnis, das Licht, das Freude ist, das dort ist, wohin uns die Allerheiligste Jungfrau Maria führt. Sie ist die einzige, die uns nur dorthin führt. Seht, das, was Sie macht, ist, uns immer zu Jesus zu führen, denn bei Jesus beginnt alles. Mittlerweile sind wir erschaffen, wir haben eine Seele, wir sind da. Sie führt uns zu Jesus, Jesus schenkt uns den Heiligen Geist und schickt uns zurück zu Maria, die die Braut ist und uns formt und wachsen lässt, aber es ist immer ein dreifaltiges Geschenk. Den Heiligen Geist anzunehmen bedeutet also, Ihn zu begehren und Ihn durch Maria von Jesus zu erbitten, während wir Jesus unser Leben darbringen.
Es bedeutet – ich weise noch einmal darauf hin (ich werde euch schon lästig sein) -, verstanden zu haben, dass das, was in diesem Leben zählt, darin besteht, den Vater zu kennen, den Vater und Denjenigen, den Er gesandt hat: den Sohn12. Wenn man den Vater und den Sohn kennt, kennt man den Heiligen Geist, aber was ist es, was einem vor allem Freude macht? Man erkennt die Wirklichkeit, man beginnt zu verstehen, dass man Kind Gottes ist, dass ein Kind Gottes zu sein nicht etwas ist, das man vielleicht einmal ist, sondern zu verstehen, dass man heute ein Kind Gottes ist. Man kann heute, wie Jesus im Evangelium sagt, eins mit Ihm sein13, dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist erlauben, in einem zu wohnen. Man kann die Dreifaltigkeit in sich haben, dann kann man sprechen, man kann handeln. Dann werden Wunder geschehen, aber es ist nicht die Gabe des Wunders, sondern es ist die Gabe, Kind Gottes zu sein. Es ist die Gabe, verstanden zu haben, was es heißt, ein Christ zu sein, Christus anzugehören. Der Heilige Geist ist in diesem Wirbel zu finden.
Ich bitte die Allerheiligste Jungfrau Maria, die Braut des Heiligen Geistes also noch einmal, Sie möge jeden von uns in Ihr Herz aufnehmen, Sie möge die Letzten, die Kleinen, die Einfachen aufnehmen; Sie möge jene aufnehmen, die keine Berechnungen, Gedanken, Überlegungen anstellen, sondern die in ihrem Inneren spüren, was der Weg ist, die wissen, was das Leben ist und die sich in diesem Leben gebrauchen lassen, unabhängig davon, was sie wissen oder nicht wissen. Mögen alle Verzweifelten, alle Unglücklichen, das ganze Fegefeuer, das die Gabe des Heiligen Geistes nicht völlig annimmt und dort verharrt, um die Zeit vergehen zu lassen und sich zu reinigen, einen Platz in Ihren Herzen finden. Möge der Heilige Geist durch die Fürsprache Mariens heute wirklich auch das Fegefeuer befreien, möge Er auf all jene herabsteigen, die Ja zu Gott bei ihrer Empfängnis gesagt haben und sie erwecken, und möge die Erde wirklich durch die Kinder Gottes und seine Kirche erneuert werden und zu dem werden, was sie im Gedanken Gottes ist, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
1 Vgl. Gal 4, 6
2 Vgl. Joh 16, 7
3 Vgl. Joh 15, 5
4 Siehe das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 1 „Der dreifaltige Wirbel und sein Wirken“, S. 21; Verlag Luci dell’Esodo, verlag@lucidellesodo.com
5 Vgl. Joh 14, 30-31
6 Vgl. Joh 14, 10
7 Vgl. Joh 16, 13
8 Vgl. Lk 16, 8
9 Vgl. Lk 24, 44-49
10 Vgl. Mt 7, 22-23
11 Siehe das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 1 „Jesus Christus führt uns zum Vater“, S. 33; Verlag Luci dell’Esodo; verlag@lucidellesodo.com
12 Vgl. Joh 17, 3
13 Vgl. Joh 17, 20-21
