Samstag der 1. Woche der Fastenzeit

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

24.2.2024

Dt 26, 16-19; Sal 119(118); Mt 5, 43-48

Auch anhand der Lesungen in diesen Tagen, der gestrigen und der heutigen, können wir das Wirken Gottes sehen und beobachten, das den Menschen immer wieder weiter bringt, über sich hinaus. Gott hat es mit dem Volk Israel getan, Er hat es mit den Christen getan und jetzt tut Er es in dieser Zeit: Der Weg, den Gott geht, ist jener, den Menschen zu nehmen und in weiter zu bringen, über sich hinaus. Er führt uns immer weiter, über uns selbst hinaus; aus dem hinaus was wir sind, aus der Logik der Zeit, aus der Zeit, in der wir leben, aus allem, was die Welt ist, was der Gedanke der Welt, der Geist der Welt ist. Man sieht, dass es genau der Weg Jesu ist, der in die Unterwelt hinabsteigt (um es so zu sagen) und uns zu dem zurückbringt, was wir sein sollten: ein Kind Gottes; und es ist ein Weg im Glauben, aber einer, der immer dem Sohn Gottes, dem Wirken Gottes nachfolgt.

Im Buch Deuteronomium steht heute: «Der Herr verpflichtet dich heute, diese Gesetzte einzuhalten.»1 Für jene Zeit stand ein Volk, das ein Gesetz hatte, über allen anderen. Und dann (ich lese nicht alles) heißt es weiter: «Der Herr ließ dich heute erklären, dass du das Volk sein möchtest, das Ihm persönlich gehört. Er wird dich über alle Völker, die er geschaffen hat, erheben – zum Lob, zum Ruhm, zur Zierde -; und du möchtest ein Volk werden, das ihm, dem Herrn, deinem Gott, heilig ist.»2

Im Evangelium hören wir: «Liebt eure Feinde, betet für jene, die euch verfolgen.»3 Ich knüpfe an das gestrige Evangelium an, das mit dem heutigen verbunden ist: «Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.»4

An dieser Stelle ist es nötig, einen Schritt weiter zu gehen: Eine größere Gerechtigkeit als die Pharisäer zu haben bedeutet nicht, die Gesetze besser zu befolgen als sie, denn jene befolgten die Gesetze auf perfekte Weise. Bereits vor zweitausend Jahren sagte Jesus: „Wenn es euch nicht gelingt, vom Geist auszugehen, einen neuen Geist zu haben…“ – gerade im Evangelium spricht Jesus immer von neuem Wein in neuen Schläuchen5, vom alten Menschen, der sterben muss, damit der neue Mensch hervorkommen kann – „wenn es euch nicht gelingt, dem Leben zu folgen, das in euch entsteht, sondern bei der Gerechtigkeit der Pharisäer stehen bleibt, die sich auf das Gesetz stützt, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Der Heilige Paulus greift diesen Aspekt immer wieder auf: Es bedeutet nicht, das Gesetz nicht zu befolgen, sondern über das Gesetz hinauszugehen, und nur wenn wir über das Gesetz hinausgehen, können wir unsere Feinde lieben und für jene beten, die uns verfolgen. «Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist.»6 Wenn wir nur das Gesetz befolgen, ist es unmöglich, vollkommen zu sein wie unser himmlischer Vater. Wenn wir hingegen dem Gesetz des Geistes folgen, beginnt in uns die Dynamik der Kinder Gottes, und der Sohn Gottes ist vollkommen, wie es auch sein himmlischer Vater ist.

Jesus hat diesen Weg, einen neuen Weg begonnen, der in der Neuen Schöpfung gipfelt. Dieser Weg endet mit seiner glorreichen Wiederkehr und wird die Neue Schöpfung eröffnen. Er hat mit dem Alten Testament begonnen, mit dem Volk Israel, mit der Vorbereitung auf den Messias. Jesus Christus hat uns einen Weg geöffnet: die Hingabe des Lebens. Durch die Hingabe des Lebens können wir über die Gerechtigkeit der Pharisäer hinausgehen, wir können dem Weg folgen, der in unsere Zeit führt, in der Jesus hier ist, gegenwärtig in Seinem Zweiten Kommen; eine Zeit, in der seine Kirche ans Licht kommt, in der es mehr Gnaden gibt als in den Anfängen der Kirche, weil jetzt auch die Gnade all jener wirkt, die uns vorausgegangen sind, um jene sein zu können, die auch die Neue Schöpfung gemeinsam mit Ihm öffnen.

Wenn wir an die Juden von damals denken, zur Zeit Jesu, als Er auf dieser Erde war, so war eine große Offenheit vonnöten, eine große Freiheit, um Ihm zu folgen. Er verletzte den Sabbat, und es war nicht so selbstverständlich, Ihm weiterhin nachzufolgen. Für uns ist es heute leicht zu sagen: „Wie ist es möglich, dass sie Ihn nicht angenommen haben?“ Es war schon damals notwendig, auf das zu hören, was in einem ausgelöst wurde, wenn man die Worte Jesu hörte, was sich in einem bewegte, wenn man Ihm begegnete, wenn man Ihn ansah. Im Evangelium gibt es viele solcher Episoden: als Er Matthäus zu sich rief7, jene Frau, die sagte: «Wenn ich seinen Mantel berühre, werde ich gesund»8,… Sie wurden von etwas in ihrem Innersten angetrieben und es war keine Frage des Gesetzes oder der Gerechtigkeit der Pharisäer.

Das Evangelium sagt: «Er spricht wie einer, der Vollmacht besitzt. Was mag das bedeuten?»9; einer der spricht, als hätte Er Vollmacht, aber über das Gesetz hinausgeht. Seht, dieser Prozess ist nicht zu Ende. Er gilt auch für uns jetzt, für alle Worte, die wir gehört, für alle Gnaden, die wir gesehen und berührt haben. Wenn wir sie innerlich annehmen, was lösen sie aus? Wir hören die Stimme von Einem, der mit Liebe und Vollmacht spricht, der uns über uns selbst hinausbringt, der immer über alles hinausgeht, nicht nur über die Gerechtigkeit der Pharisäer, sondern auch über die Gerechtigkeit der Christen, über die des Menschen.

Bedenkt, dass zu jener Zeit, vor zweitausend Jahren, der Heilige Geist noch nicht herabgekommen war. Er wurde erst später geschenkt, aber viele erkannten in Jesus Den, der die Wahrheit ist, Den, der das Leben ist. Schon damals erkannten Ihn einige als die Wahrheit, als den Weg, als Er in Kafarnaum sagte: «Wollt auch ihr weggehen?»10 Und Petrus sagte: «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens.»

Das sind Schritte, die jeder von uns machen muss. Wenn wir sagen, Gott an die erste Stelle zu stellen, wenn unser einziger Wunsch ist, Jesus zu kennen und den Vater, wenn wir uns nur wünschen, Ihm unser Leben zur Verfügung zu stellen, dann werden diese Worte nachvollziehbar, wenn man selbst spürt: „Zu wem soll ich gehen?“ In uns muss es wie in Petrus folgende Frage auslösen: „Wohin willst Du, dass ich gehe? Weg von Dir? Du allein hast das Leben. Ich erkenne es, ungeachtet der Schwierigkeiten und der Momente der Entmutigung. Du bist das Leben.“ Und das geht über Strukturen, Gesetze, Regeln und Hierarchien hinaus; das geschieht in der persönlichen Beziehung mit Gott. Wenn wir sagen: „Nichts steht über dem Gewissen“ – das sagt die Kirche – dann bedeutet es: Nichts steht über dem Gewissen, denn da ist unsere Beziehung zu Gott und niemand kann uns etwas befehlen, wenn unser Gewissen es nicht vereinbaren kann.

Dann, wenn wir den Weg weitergehen, gelangen wir zu Pfingsten, und was für ein Feuer, das zu Pfingsten auf jene Menschen herabkam! Sie hatten den Mut, sich von Löwen fressen zu lassen, das eigene Leben aufzuopfern,… Das war normal für die Menschen von damals. Sie ließen alles zurück und folgten den Aposteln, als wäre es die natürlichste Sache der Welt: „Wir sind dem Leben begegnet, also wollen wir es voll und ganz annehmen.“ Das waren die Früchte von Pfingsten. Jetzt scheint es, als wären die Gnaden von Pfingsten über die Jahre hinweg allmählich eingeschlafen und verschwunden. Aber wir wissen, dass jetzt das Kosmische Pfingsten im Gange ist, auf stille Weise, das zum Geist der Menschen spricht und die Seelen erweckt. In dieses Kosmische Pfingsten müssen wir uns mit unserem Glauben einfügen, das ist unser Tun: Wir müssen in dieses Pfingsten eintauchen, sonst werden wir Menschen sein, deren Gerechtigkeit jene der Pharisäer nicht übersteigt, und wir werden keine Gnade zur Verfügung haben, die uns über uns selbst hinausbringt. Das gilt für uns wie für die Israeliten in der Wüste und wie es für die ersten Christen galt: aufstehen und aufbrechen, wie Abraham, auf etwas Unbekanntes zu, von dem wir nur wissen, dass es richtig ist. Daran hat sich nichts geändert.

Das 20. Jahrhundert hatte mehr Märtyrer als die erste Kirche, christliche Märtyrer. Ich denke, dass es für jemanden, der in dieser Zeit ganz für Christus leben möchte, Ihm begegnen und seine Willen tun möchte, ein tägliches Martyrium bedeutet, denn die ganze Entwicklung der Gesellschaft, der Welt – und ich hoffe, mich nicht zu täuschen – erscheint mir in jedem Bereich völlig gegen die Dimension Christi, gegen die Dimension der Christen zu laufen und dort, wo sie nicht gegen Christus ankommt, wird sie durch Kompromisse, durch Argumente verwässert, sodass es diese lebendige Dynamik nicht mehr gibt von jemandem, der in sich hineinhört, zuhört und Christus nachfolgt. Der, der das machen möchte, prallt mit den anderen zusammen und lebt ein tägliches Martyrium.

Das zweite Kommen Jesu hat stattgefunden, und Er wirkt mit der Macht des Heiligen Geistes. Er macht alles, was Er damals gemacht hat, aber diesmal sogar noch mehr, weil seine Macht, man kann nicht sagen, dass sie größer geworden ist, weil Er immer noch der Sohn Gottes ist, aber Er ist nicht mehr von der Dimension des Körpers beeinflusst, die selbst Jesus Christus auf der Erde ertragen musste als Erlöser und wir als Miterlöser mit Ihm. Aber Jesus hat, gemeinsam mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria, diese Last nicht mehr. Er ist gegenwärtig, Er ist lebendig und in dieser Gegenwart gelingt es Ihm, überall zu sein. Er ist nicht nur in Nazaret oder Jerusalem, Er ist überall. Er geht auf diesen Wegen und hat uns gebeten, mit Ihm zu gehen. Er hat uns gebeten, mit Ihm dieses Feuer zu sein, Ihm nachzufolgen, wie Ihm die ersten Christen nachfolgten, wie ich zuvor gesagt habe.

Auch von uns, die wir den Heiligen Geist empfangen haben, wird Mut verlangt, Mut, uns für Das Leben zu entscheiden. Es ist der Mut, keine Kompromisse einzugehen und es ist einfach, welche zu machen, auch wenn man gute Absichten hat; Mut zu vertrauen, auf Sein Werk zu vertrauen, zu vertrauen, dass Er alles zur Vollendung bringt; sich keine Sorgen über das zu machen, was wir sehen, denn wenn wir uns umsehen, befinden wir uns heute in einem Krieg, den man als „weltweiten“ Krieg bezeichnen könnte, ein furchtbares Chaos. Man ist geneigt zu sagen: „Aber… ist Jesus hier? Aber nein, wo ist Er?“ All das Böse, das jetzt hervorkommt, ist eben auch eine Folge Seiner Gegenwart, denn alles wird provoziert und alles kommt ans Licht. Aber wir dürfen nicht auf das sehen, sondern müssen nach innen sehen, um zu verstehen, worum Er uns bittet, um Ihm nachzufolgen, um weiterzugehen, damit unsere Gerechtigkeit größer ist als jene der – ich hoffe, niemanden zu beleidigen – lauwarmen Christen, als jene der Christen, die sich zwar als getauft bezeichnen, aber nicht am Leben Christi teilnehmen. Wir müssen Ihm über all diese Dinge hinaus nachfolgen.

Wir haben schon große Schritte gemacht, indem wir folgende drei Säulen als unser Fundament gewählt haben: die Hingabe des Lebens, die Integrität und die universale Gemeinschaft. Wir haben uns dafür entschieden und geben unser Leben hin, um den Vater zu kennen und Denjenigen, den der Vater gesandt hat11. Wir möchten, dass Er unser Licht ist, dass Er an erster Stelle steht. Wir haben die außergewöhnlichen Werkzeuge12 als ein Geschenk erkannt, nicht als Last, als Mühe, sondern als etwas, das Gott uns schenkt, wie die Sakramente oder das Fegefeuer. Es sind Geschenke Gottes, damit wir immer mehr auf das Leben Gottes zugehen können.

Wir erkennen, dass wir durch die universale Gemeinschaft beschützt und begleitet werden, dass sie uns dort hilft, wo wir es nicht schaffen. Wir sind uns sicher, dass dort, wo wir versagen, die Gemeinschaft Erfolg hat. Daher glauben wir nicht nur an die lebendige Gegenwart der Gott treuen Schwestern und Brüder im Universum, die uns helfen, sondern sind vielmehr glücklich, dass es sie gibt – gottseidank gibt es sie! – und möchten die Gemeinschaft mit ihnen leben.

Das waren also meine Gedanken. Wie gehen wir weiter? Wie können wir Christus nachfolgen und die Gerechtigkeit der Pharisäer übertreffen? Ich lese euch Worte von Gott Vater vor, mögen diese uns helfen:

Ich bitte euch, euch keine Vorstellungen davon zu machen, wie dieses oder jenes zu sein hat. Lasst sämtliche Vorstellungen, alle Schemata los, die ihr bis jetzt gesehen habt, denn sie sind das Ergebnis von vielen falschen Dingen, die euch eingeschärft wurden. Ihr müsst jetzt frei werden und zulassen, dass mein Werk durch meinen Sohn, im Heiligen Geist, durch das Unbefleckte Herz Mariens weitergeht. Und ihr werdet mit Leichtigkeit die Dinge innerlich verstehen, ihr werdet sie verstehen, ohne euch anstrengen zu müssen, ohne Angst und ohne Zweifel. Ihr werdet sehen, wie sie sich vor euch wie eine Blume öffnen, aber ihr müsst alle Vorurteile loslassen, ihr müsst alle fixen Vorstellungen loslassen, alles, was ihr euch in den Kopf gesetzt habt darüber, wie eine Person, ein Priester oder ein Volk sein müssten. Löscht alles, alles, was alt ist und erlaubt jetzt, dass meine Neuheit die Dinge umwandelt.

Alles, was ich euch zeige, geschieht deshalb, weil ich es umwandeln möchte: Ich wandle die Wirklichkeit um. Die Neue Schöpfung ist in vollem Gange. Ihr gelangt nicht durch Zauberei dort hin, sie wird nicht vom Himmel fallen, sondern sie wird vor euren Augen entstehen mit eurer Hilfe. Jetzt müsst ihr euch geistig erneuern. Werft jede gedankliche Planung, die ihr in eurem Leben gemacht habt, über Bord. Es ist nicht eure Schuld, ihr wurde so erzogen alles zu planen, alles zu beobachten, für alles Kriterien aufzustellen, und wenn etwas nicht eurem Schema entspricht, werft ihr es weg. Aber so ist es nicht. Ihr werdet überrascht sein, wie ich Dinge tue, neue Dinge, sogar ausgehend von dem, was weniger wahrscheinlich und in euren Augen weniger richtig erscheint, aber ich entscheide, was richtig ist.

Lasst meinen Sohn handeln. Ich habe Ihm die Macht im Himmel und auf der Erde gegeben, um mein Werk im Heiligen Geist zu verwirklichen, und Jesus wird im Heiligen Geist wirken. Gemeinsam werden Sie alle Projekte vorantreiben. Ihr müsst sie lediglich annehmen und mit eurem Gebet, mit euren Messfeiern, mit der Hingabe eures Lebens daran teilnehmen. Das wird der Schlüssel sein, der alle Türen öffnen wird, sonst werdet ihr so enden wie die alte Kirche, die zuletzt alles kodifiziert und nichts erreicht hat. Tut das nicht! Lasst zu, dass ich meinen Teil tue, und ihr tut den euren.

Ich segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

1 Vgl. Dt 26, 16

2 Vgl. Dt 26, 18-19

3 Vgl. Mt 5, 44

4 Vgl. Mt 5, 20-26

5 Vgl. Lk 5, 37-38

6 Vgl. Mt 5, 48

7 Vgl. Mt 9, 9

8 Vgl. Mt 9, 20-22

9 Vgl. Mk 1, 27

10 Vgl. Joh 6, 60-69

11 Vgl. Joh 17, 3

12 Zur Vertiefung der außergewöhnlichen Werkzeuge verweisen wir auf die Rubrik „Die außergewöhnlichen Werkzeuge Gottes“ auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org