Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
3.2.2024
1Kön 3, 4-13; Ps 119(118); Mc 6, 30-34
In der heutigen ersten Lesung aus dem ersten Buch der Könige hören wir das Gebet Salomos, der darum bittet, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, der darum bittet zu verstehen, wie er urteilen und regieren soll; und wir hören die Antwort des Herrn, dem diese Bitte gefällt, ihm die Gabe der Weisheit schenkt und zusätzlich alle anderen Gaben, auch jene, um die Salomo gar nicht gebeten hat.
Ich denke, dass uns diese Lesung, dieser Blick zu verstehen hilft, wie wir das, was wir so oft als unsere Identität, unsere Mission, was wir als den Willen Gottes bezeichnen, erkennen und leben können. Auf der Erde sehen wir das häufig als Opfer, als etwas, das wir loslassen müssen. Das stimmt alles, weil wir alles loslassen müssen, weil wir uns selbst absterben müssen, das stimmt, aber was ich zu sagen versuche, zu welcher Sicht ich heute Abend gemeinsam mit euch gelangen möchte, ist, dass wir, wenn wir mit dem Herrn das erkennen und leben, was für uns vorgesehen ist, alles haben. Betrachten wir nicht das, was wir verlieren oder was wir loslassen müssen, sondern betrachten wir Gott, wie Er zu Salomo sagte: „Ich gebe dir, worum du gebeten hast und dazu noch all das, worum du nicht gebeten hast.“1 Das sagt Er auch einem jeden von uns.
Die Art und Weise, wie Gott uns führt – und Er führt uns so, dass wir uns selber nichts einfallen lassen müssen –, kennen wir alle: Christus anzunehmen und Gott an die erste Stelle zu stellen. Dazu kommt die Gabe des Heiligen Geistes, Jesus, der uns Maria anvertraut, Maria, die uns vorbereitet, die uns formt und die uns gemeinsam mit dem Heiligen Geist wieder Jesus übergibt, der uns schließlich im Heiligen Geist zum Vater bringt. Das Leben eines jeden Menschen, der diese Dinge glaubt und sie zu leben versucht – ich sagen nicht, dass er sie lebt –, führt dazu, dass wir umgewandelt werden, führt zu unserem eigenen Weg, und es wird uns an nichts fehlen, so wie es Salomo an nichts fehlte. Wir werden zwischen Gut und Böse zu unterscheiden verstehen und wir werden die Weisheit haben, die wir brauchen, um unsere Mission zu erfüllen. Wir werden alles haben, was wir brauchen und noch mehr, alles, was gut für uns ist, alles, was wir brauchen, um zur Vollendung, zur Fülle zu gelangen.
Der erste Schritt ist jener, den wir gestern gefeiert haben: die Darstellung Jesu im Tempel, zwei Eltern, die dem Herrn den Erstgeborenen darbringen. Seht, Maria und Josef bringen jeden von uns mit Freuden dar, aber wir müssen uns mit Freuden darbringen lassen. Wir müssen uns in dem Bewusstsein aufopfern lassen, dass unser Leben von jenem Augenblick an von Gott geführt wird, dass Gott das Zentrum unseres Lebens ist, dass Gott das Leben ist.
Letzte Woche habe ich versucht, über die lebendige Eucharistie zu sprechen, was es bedeutet, lebendige Eucharistie zu sein2. Heute möchte ich aber vor allem im Hinblick auch auf unseren Weg, auf den Weg der Hingabe sagen, dass wir gerade in dieser Hingabe an Jesus durch das Unbefleckte Herz die Eucharistie jedes Mal als jene Verbindung zwischen uns und dem Vater leben müssen, denn ohne die Eucharistie werden wir es nicht schaffen. Ich glaube, dass hier auf der Erde ohne die Eucharistie nicht einmal die Gabe des Heiligen Geistes ausreichen würde, denn auch die Gabe des Heiligen Geistes kommt durch die Eucharistie, die das Opfer Christi ist. Der Heilige Geist ist nämlich die erste Gabe, die Jesus uns geschenkt hat. Die Eucharistie ist also wirklich… wie schlimm für die Christen, die darauf verzichten, die sie auf die leichte Schulter nehmen, ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll.
Geben wir uns also durch die Eucharistie hin, damit auch wir zur lebendigen Eucharistie werden. Damit auch wir jene in der Welt sind, die mit ihrem Leben diesen Segen überbringen, diese Erlösung, die der Sohn Gottes überbracht hat.
Aber ich glaube, dass ich für alle sagen kann: wie anstrengend! Manchmal glauben wir, dass diese Mühe zur Gänze auf unsere eigenen Durchgänge zurückzuführen ist, darauf, dass wir uns selbst absterben müssen, dass wir uns umwandeln müssen, und das ist wahr. Aber ein Teil der Mühe stammt auch von der Tatsache, dass wir unser Leben Gott hingegeben haben; und vergesst nicht, dass uns mehr als ein Werkzeug Gottes gesagt haben – ich erinnere mich an die Allerheiligste Jungfrau Maria, an Jesus –, dass wir immer an unsere Grenzen gebracht werden, dass unser Leben immer am Limit sein wird, immer. Sie haben es einmal damit beschrieben, auf der Schneide eines Schwerts zu gehen, von der man nach rechts oder links fallen kann, was beides nicht gut ist, also immer am Limit. Aber warum ist das so? Warum bringen sie uns an unsere Grenzen? Weil wir nur dann zur lebendigen Eucharistie werden, wenn wir an unsere Grenzen kommen. Erst wenn wir unsere Grenzen erreicht haben, wo wir aus menschlicher Sicht nichts mehr tun können, wo weder unsere Kraft, noch unsere Fähigkeiten oder unser Verstand etwas nützen. Und an diesem Punkt greift Christus ein, an diesem Punkt werden wir zur lebendigen Eucharistie, an diesem Punkt beginnt das Leben Gottes in uns.
Es ist ein Weg, der zu unserem Besten ist. Es ist kein Weg für Helden, ein Weg für Auserwählte, es ist der Weg einer großen Liebe, wie jene von Maria, von Gott, von Jesus, die unser Wohl möchten und uns dazu bringen möchten, Kinder Gottes zu sein; sie möchten uns in unsere Fülle bringen, was bedeutet aufzuerstehen, was bedeutet, vom Geist auszugehen, was bedeutet, dass auch der Körper beginnt, nach den Gesetzen des Geistes zu funktionieren. Geist, Seele und Körper, alles im Gleichgewicht. Und an diesem Punkt erhalten wir wie Salomo alles; alles, was wir brauchen, alles was wir brauchen, um zu unserer Fülle zu gelangen.
Es gibt keine Methode oder eine bestimmte Art und Weise, um lebendige Eucharistie zu werden. Als Ausgangspunkt muss immer die Sehnsucht nach Gott stehen, die völlige Liebe zu Ihm, die völlige Bereitschaft für das Wirken von Maria und in weiterer Folge dafür, Ihr Werk zu begleiten. Wie ihr seht ist alles letztendlich das Werk Gottes, alles ist Gnade, alles ist ein Geschenk. Wir müssen unsererseits immer eine Haltung des Glaubens annehmen, eingetaucht sein in das Leben Gottes, und hier kommen wir zum Evangelium, zur Stille, wo wir an einen einsamen Ort gehen, um zu beten. Ich weiß, dass das Evangelium auch sagt: „Sie haben es nicht geschafft“3, aber auch wenn wir es nicht schaffen, sei es in die Stille zu gehen oder andere Dinge zu tun, wenn wir aber in uns die Absicht, die Sehnsucht und den Wunsch danach in uns tragen, dann ist es das, was es Gott erlaubt, uns alles zu geben, was wir brauchen.
Ihr kennt folgendes Gleichnis: „Wenn ich auf die Erde zurückkehre, werde ich noch Glauben finden?“4 Wenn wir das mit dem Gleichnis verbinden: „Werde ich euch bei der Arbeit vorfinden?“, das sagt Jesus doch, nicht wahr? „Wenn ich zu den Meinen zurückkehre, werde ich euch bei der Arbeit finden?“5 Er sagt nicht: „Werde ich euch vollkommen vorfinden?“, sondern „bei der Arbeit“, im Sinne von beschäftigt mit dieser Suche nach Ihm, mit dieser Sehnsucht. Er erwartet keine großen Dinge von uns, sondern dass Er uns findet, während wir Ihn suchen, während wir uns nach Ihm sehnen und dabei alles geben, dass wir Ihm freie Hand lassen.
Diese Weihe Europas an das Unbefleckte Herz Mariens, die wir heute wiederholen, so wie wir es letzten Samstag feierlich getan haben, seht, das bedeutet, wie ich zuvor gesagt habe, Einfluss auf die Ereignisse zu nehmen. In diesem Moment geschehen sehr viele Ereignisse in Europa. Europa steht im Zentrum dieser Ereignisse, weil Europa mit seinen christlichen Wurzeln vorgesehen war, diese Ereignisse mit Gott zu regieren. Daher also die Weihe Europas und das Erwecken der christlichen Wurzeln. Wie ihr wisst, hat Er uns dazu veranlasst, ein Heiligtum im Herzen Europas aufzumachen, um die Freimaurer wie mit einem Pfeil zu treffen. In diesem Heiligtum wirken alle großen Heiligen. Das ist keine Frömmigkeit, sondern es bedeutet, auf die Ereignisse Einfluss zu nehmen.
Ich vertraue auch heute der Allerheiligsten Jungfrau Maria all das Gute an, das auf der Erde getan wird. Ich vertraue Ihr alle außergewöhnlichen Werkzeuge, alle gewöhnlichen Werkzeuge aller Art an, insbesondere die Stiftung Festung der Unbefleckten, die Kirche Jesu Christi. Ich vertraue Ihr alle Kleinen, alle Einfachen an, die überall verborgen sind, alle Menschen guten Willens, all jene, die auch in anderen Religionen leben. Sie haben ein starkes Ja zu Gott gesagt und sind Werkzeuge in den Händen Gottes. Ich vertraue Ihr das ganze Fegefeuer an, das Gebet, den Schmerz und das Leiden des Fegefeuers. Ich möchte insbesondere den Hilferuf der abgetriebenen und der eingefrorenen Kinder erheben, damit all das im Herzen Mariens zugunsten von Europa verwendet werden möge. Und möge die Liebe von Maria diesen Kontinent umfangen, möge diese Liebe alle Christen umfangen und ihre Wurzeln, den Sinn des Lebens und den Sinn, Christen zu sein erwecken, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
1 Vgl. 1Kön 3, 12-13
2 Vgl. Gedanken von Mauro vom 27. Januar 2024 „Samstag der 3. Woche im Jahreskreis – Lesejahr II“, veröffentlicht auf https://unterwegszurneuenschoepfung.org
3 Vgl. Mc 6, 33-34
4 Vgl. Lk 18, 8
5 Vgl. Lk 12, 35-38
