Unser Herr Jesus Christus, König des Universums

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

26.11.2023

Ez 34, 11-12.15-17; Ps 23(22); 1Kor 15, 20-26.28; Mt 25, 31-46

Die heutigen Lesungen, Ezechiel, auch der Heilige Paulus und vor allem das Evangelium, sprechen vom letzten Kommen Jesu, von seinem glorreichen Kommen, und sie sprechen vom Gericht, Gericht im Sinne jenes Augenblicks, an dem der Herr sagen muss: „Genug! Ihr hattet Gelegenheit zu wählen und euch zu entscheiden, was ihr wollt, zu wählen und euch zu entscheiden, ob ihr das Leben wollt – Er, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist[1]oder ob ihr stattdessen den Geist der Welt vorgezogen habt mit allem, was er anbietet.“ An jenem Punkt wird keine Zeit mehr sein, sich zu entscheiden: In jenem Augenblick wird Er es sein, der entscheidet. Im Evangelium wird das deutlich. Es gibt niemanden mehr, der dort wählen kann, wir wählen nicht mehr. Wenn Er in der Herrlichkeit wiederkehrt, ist die Freiheit, uns zu entscheiden, vorbei. Wir können bis zuletzt unsere Meinung ändern, bis zuletzt, aber dann, in jenem Augenblick ist es vorbei.

Und wer sind jene Gerechten? Es sind jene, die Ihn als König gewählt haben, Christus, der König. Sie haben entschieden, dass Christus der König des Universums ist, aber der König ihres eigenen Universums, ihres eigenen Lebens, des Universums, das mein, das unser Leben darstellt. Der König, den sie gewählt haben. Wenn wir Ihn als König wählen, ist Er es, und das sagt der Heilige Paulus deutlich, der all jene Heerscharen besiegt, die gegen unsere Leben sind, gegen DAS Leben, und Er wird DER König, der uns rettet, uns befreit, der König, der uns in das ewige Leben führt.

Wie ihr wisst, haben wir einige zentrale Punkte, Säulen, und der erste ist wohl, alles in Christus zu vereinen. Alles in Christus zu vereinen bedeutet, Christus zum König unseres Lebens zu machen; es ist in diesem Sinn zu Christus zurückgebracht. Alles wird zu Ihm gebracht, Ihm unterworfen. Der Heilige Paulus sagt es gut: «Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.»[2] Die Feinde, von denen er hier spricht, sind unsere Feinde, nicht seine. «Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Wenn ihm dann alles unterworfen ist, – mit Ihm vereint – wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.»[3] Das bedeutet zu herrschen.

Christus ist König, weil Gott Vater Ihn zum König gemacht hat. Es ist Gott Vater, der Ihm alles übergeben hat, was im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ist. Und Gott Vater hat Ihm alles übergeben, weil Christus seinem Wort und seiner Sendung bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz gehorsam war. Durch diesen Durchgang wurde Er zum König. Es ist Gott Vater, der Ihm alles übergeben hat, der auch über Jesus Christus steht, obwohl Er der Dreifaltige Gott ist, Sohn, Vater und Heiliger Geist.

Wenn wir es genauer betrachten, der eine lässt sich vom Geist erfüllen, er lässt zu, dass der Geist ihm alles erklärt, weshalb auch wir sagen, dass ihr, bevor ihr das Wort Gottes lest, den Heiligen Geist anrufen sollt, dass ihr versuchen sollt, euch von euren Gedanken zu befreien und zulasst, dass das Wort eindringt und euch dahin führt, das Wesentliche des Wortes zu verstehen. Und genau hier wird der Unterschied zwischen dem Gedanken Gottes und unserem Gedanken deutlich. Seht, wie Gott einen König sieht und denkt darüber nach, wie wir einen König sehen, wie die Welt ihn sieht. Bereits das Wort König lässt uns an jemanden denken, der befiehlt, der Anweisungen erteilt, der unterdrückt. Schlecht ausgedrückt ist es jemand, dem es gut geht. Er ist keiner, der leidet, keiner, der Leiden auf sich nimmt.

Aber nach Gott ist Jesus Christus, der König, hingegen gütig und von Herzen demütig[4]. Er ist einer, der immer liebt, immer verzeiht. Er ist einer, der alles, was er tut, aus Liebe zu den anderen tut, der nicht an sich selbst denkt, der sich hingibt, der sich für die anderen verliert und alles gibt. Er ist ein König, um zu dienen, ein König, um zu befreien. Befreien wovon? Er sagt: «Ich bin gekommen, die Gefangenen zu befreien[5], um alle Feinde zu unterwerfen, zuletzt den Tod.» Wie heißen diese Feinde? Seht, wir können es drehen und wenden, sie haben immer dieselben Namen: Egoismus, unser Ich, Hochmut, unsere Gedanken, unsere Kraft, die wir nicht Gott darbringen, unsere Entschlossenheit, die wir nicht Gott darbringen, denn unsere Entschlossenheit in den Händen Gottes ist etwas Gutes. Wenn sie auf menschliche Weise, gemäß dem Geist der Welt verwendet werden, sind sie unsere Feinde. Das sind jene Feinde, die unter seine Füße gelegt werden, und zuletzt der Tod.

Er kam als König, um ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens zu bringen. Wenn ihr gemäß der Welt denkt, sage ich auch hier, betrachtet den Unterschied. Im Evangelium steht, dass der Herrscher dieser Welt, Luzifer, hinausgeworfen wurde[6], aber es scheint nicht so. Könnt ihr ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens hier auf der Erde sehen? Mir scheint, es gibt weder das eine noch das andere. Und hier lauert wieder die Gefahr. Er ist ein König, der das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens jedem und all jenen, die sich für Ihn entscheiden, in dem Maße schenkt, in dem sie sich für Ihn als König entscheiden. Er drängt sich nicht auf. Er lässt uns die Freiheit, die Reiche zu haben, die wir bereits haben, das, was bereits uns gehört, was Frucht unserer Entscheidungen ist, denn die Erde ist, so wie sie ist, Frucht der Entscheidungen des Menschen. Wir können nicht immer dem Dämon die Schuld geben. Der Dämon hat seine Arbeit getan, aber wir haben gewähren lassen und ihm dadurch die Kraft gegeben, es zu tun, weil wir nicht als Kinder Gottes leben. Das ist das Ergebnis der Entscheidungen des Menschen. Satan wurde bereits besiegt, er wurde hinausgeworfen.

Ich weiß, wir alle wollen Christus, den König, wir wollen Ihn als König, aber die Frage ist immer dieselbe (ihr werdet sagen, ich bin lästig und ihr habt Recht, aber…): Ist Er wirklich der König meines Lebens? Seht, indem wir uns diese Frage stellen, wächst auch unser Glaube, vertraut mir, denn wir können uns diese Frage auch in einem Augenblick stellen, in dem wir nicht zufrieden sind, in dem es uns nicht scheint, als würden die Dinge so laufen, wie wir es gerne hätten. Wenn wir also vor Gott, vor dem wir nicht lügen können, sagen: „Ich habe Dich als König gewählt“, so ist Er gezwungen, uns zu antworten. Wie? Indem Er unseren Glauben stärkt, indem wir das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens sehen und berühren können. Und dann fragt Er uns vielleicht: „Leide mit mir. Trag ein Stück meines Kreuzes.“ Aber es ist uns innerlich klar, sonst würde Er nicht existieren.

Ich glaube, dass wir Angst davor haben, mit Ihm von Angesicht zu Angesicht zu stehen, denn letztlich haben wir Angst, seine Antwort nicht zu hören und letztlich zweifeln wir auch ein bisschen: „Existiert Er oder existiert Er nicht?“ Verzeiht, wenn ich so direkt bin, aber wenn wir fest daran glauben, dass Er der König unseres Lebens ist, wenn wir Ihm unser Leben gegeben haben, wenn Er allmächtig ist und alles kann, dann wird Er es auch tun, oder etwa nicht? Warum sollte ich zweifeln? Das bedeutet auch, dass die Dinge gut laufen, auch wenn sie laufen, wie sie laufen. Er wird es auch mit diesem Chaos aufnehmen. Es wird Ihm gelingen, auch diese ins Schleudern geratene Welt zurückzuerobern. Er ist Gott! Wir aber haben Ihn als unseren König gewählt. Als König heißt, König unseres ganzen Wesens, von allem. Wir können keinen König haben, der das tut, was wir sagen. Er ist König! Unser Gedanke muss also seinem Gedanken unterworfen sein, unsere Absichten seinen Absichten, unsere Wünsche seinen Wünschen; nicht wie wir unser Leben möchten, sondern wie Er es will, nicht wie wir die Dinge machen würden, sondern wie Er sie macht. Sonst ist Er nicht unser König. Sonst ist Er eine Marionette, die wir von Zeit zu Zeit herausholen, wenn wir sie brauchen. Das ist kein Gott, sondern ein Zauberer.

Wenn ihr es genauer betrachtet, so interpretieren wir unseren Weg, die Hingabe des Lebens, immer auf verschiedenste und leider häufig auf krankhafte Weise: Hingabe ist gleich Leiden. Dabei ist es der einzige zwingende Weg, damit sich unser Denken umwandelt; der einzige zwingende Weg, damit zuallererst wir wirklich in Christus vereint sind, unser Wesen, alles, Geist, Seele und Körper. Wir geben unser Leben in erster Linie dafür hin, damit Er unser Leben in Besitz nehmen kann und für uns den Kampf gegen unseren Egoismus gewinnen kann, gegen unser Menschsein, die von der Erbsünde beschmutzt wurde und eingetaucht ist in die zersetzende Energie, der wir nicht entgehen können; gegen unser Menschsein, das viel eher gemäß der Welt denkt als gemäß Gott. Unsere Seele sucht immer den einfacheren Weg, nie den Weg Gottes. Also müssen wir uns durch die Allerheiligste Jungfrau Maria aufopfern, was ganz einfach bedeutet: „Herrsche Du, verherrliche Dich, verherrliche Dich in mir. Lass alle sehen, was Du durch einen Wurm wie mich tun kannst. Lass es sie sehen!“ Und Er wird sich verherrlichen.

Wir sind Priester, Propheten und Könige durch die Taufe, was übrigens die Hingabe des Lebens ist, denn in der Taufe sind wir in Christus. Nicht mehr wir leben, sondern Christus ist es, der in uns lebt[7]. Unser Leben ist in Christus verborgen[8]. All diese Dinge haben wir bei unserer Taufe gesagt. Priester, Propheten und Könige. Zuerst sind wir Priester, dann Propheten und dann werden wir zu Königen, Könige mit Ihm. Priester, weil wir als Priester Opfer darbringen. Wir geben uns selbst hin, alles, was wir in uns tragen. Wir opfern uns auf, damit Er herrschen kann. Ab dem Moment, ab dem Er herrscht, beginnen wir mit unserem Leben zu bezeugen, was Er in uns getan hat, nicht mit Worten. In diesem Zeugnis sind wir Propheten. In der Umwandlung unseres Lebens sind wir Propheten, nicht, weil wir gut reden können, sondern wir sind Propheten, weil wir mit dem Leben zeigen, dass unser Leben von Christus umgewandelt wird, nicht von uns. Wenn wir das gemacht haben, können wir beginnen, mit Ihm zu herrschen, wofür wir seit jeher bestimmt sind. Mit Ihm zu herrschen, weshalb? Weil wir zu jenen werden, die alles zu Christus bringen, alles, was wir berühren, alles was wir sehen, und somit herrschen wir über diese Dinge, wir nehmen mit Ihm Einfluss auf die Wirklichkeit. Wir können sie mit Ihm umwandeln, das ist der dritte Schritt, denn Er herrscht mit uns. Er verherrlicht sich auch durch unser Handeln, denn wir sind Könige gemeinsam mit Ihm, der König ist.

Wenn wir also so leben, erfahren wir das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens. Wir erfahren es immer. Das ist ein Versprechen, das Er gegeben hat, denn Er hat uns von dem befreit, was Egoismus ist, was der Geist der Welt, was unser Ego ist, und daher sind wir überall frei. Das größte Geschenk dabei ist die Freiheit, nicht jene Freiheit, bei der wir denken, alles tun zu können, was wir möchten, weil wir das Geld haben, um zu befehlen. Das ist nicht die Freiheit, sondern ich meine die Freiheit, die die Heiligen bezeugen, die im Gefängnis sind und frei sind, die krank und unbeweglich in einem Bett liegen und frei und glücklich sind in ihrem Reich der Gerechtigkeit und Frieden in Erwartung der Auferstehung der Toten, wo sie auf ewig das haben werden, was sie hier nicht hatten. Sie erfahren es bereits hier. Das ist das Geschenk Gottes, der in uns herrscht. Das bedeutet, mit Christus zu siegen.

Um dorthin zu gelangen, und das habe ich auch bereits gesagt, müssen wir natürlich unsere Ängste besiegen, Gott muss sie besiegen, sonst sind wir nicht frei. Jede Angst macht uns zu Sklaven und wir werden niemals frei sein. Jedes Bedürfnis macht uns zu Sklaven. Jede Leidenschaft macht uns zu Sklaven. Wir sind frei, wenn all diese Dinge in uns zwar nicht beseitigt sind, denn im Körper bleiben sie, aber sonst würden wir in die entgegengesetzte Richtung gehen und zu Steinen werden, das meine ich nicht! Wir müssen zu jenen werden, die sich mit ihrem ganzen Wesen einbringen, auch mit dem Körper, aber nicht als Sklaven. Wir tun es aus Liebe, wir leben mit Liebe und machen alles aus Liebe. Es gibt nichts mehr, wozu wir uns wie ein Drogenabhängiger gezwungen fühlen, weil es uns sonst schlecht geht. Wir machen alles aufgrund unserer Entscheidung mit Ihm, mit Christus, in Christus und für Christus, und dann leben wir, und wie wir leben. Seht euch die Heiligen an, die Heilige Teresa von Kalkutta: „Das Leben ist ein Geschenk, setze es ein, verbrauche es, lebe es, verbrenne es,“ indem wir es leben, aber für Christus.

Den Weg, um die Hingabe zu leben, kennen wir: durch die Allerheiligste Jungfrau Maria, die ihn als Erste gegangen ist, denn Jesus hat den Weg geöffnet, aber das Geschöpf, das… – Jesus war Mensch, aber auch der Sohn Gottes –, die Allerheiligste Jungfrau Maria war wie wir. Der Weg war nach Jesus und durch Ihn geöffnet, aber Sie ist es, die uns garantiert, dass wir ihn gehen können. Der Heilige Josef garantiert uns das noch mehr, denn die Allerheiligste Jungfrau Maria wurde ohne Erbsünde empfangen, er nicht. Er war genau wie wir, aber indem er auf Sie blickte, Ihr nachfolgte, konnte auch er diesen Weg gehen. Und daher können wir ihn alle gehen, weil sie uns beschützen und uns diesen Weg öffnen.

Das sind keine religiösen Akte, keine Frömmigkeitsübungen, es ist das Leben, und wir haben kein anderes. Wer sagt, dass diese Dinge altmodisch sind, dass sie nur für alte Menschen sind, lehnt es ab, für Christus zu leben, denn es gibt keinen anderen Weg. Niemand führt uns sonst dorthin. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die Meditation, usw., die alle schön und gesund sind und dabei helfen, in die Tiefe zu gehen; es gibt viele Methoden, aber das ist der Weg. Ohne diesen Weg können wir so viel meditieren, wie wir wollen, so viel Yoga machen, wie wir wollen, aber wir werden nicht in das Leben eintreten.

Wenn wir es genauer betrachten, wohin führt uns diese Freiheit? Sie führt uns dahin, Kinder Gottes zu sein, denn was ist letztendlich das Ziel, das Ziel davon, in Christus vereint zu sein? Wenn in uns unsere Identität wieder aufblüht, jene, die wir schon immer hatten, nach dem Abbild und Gleichnis Gottes erschaffen zu sein, und die, wenn wir uns auf der Erde umsehen, nicht mehr zu existieren scheint. Und dahin müssen wir zurückkehren. Wir kehren nur dann dorthin zurück, wenn Christus regiert, sonst nicht. Seht, das ist die einfachste und natürlichste Sache, die es gibt. Wisst ihr weshalb? Weil wir dafür vorgesehen wurden; weil es in uns geschrieben steht, weil es natürlich ist in uns. Es ist nicht nur für einige wenige, es ist für alle, denn alle tragen diesen Stempel, nach dem Abbild und Gleichnis Gottes erschaffen zu sein, in sich. Jeder, jeder! Egal welcher Religion, jeder. Der Weg ist dann, sich für Christus zu entscheiden, Ihn herrschen zu lassen, all das, was ich gesagt habe, aber es gilt für alle, sonst wäre Gott ungerecht, hätte Er diesen Stempel nur wenigen eingeprägt. Es ist für alle.

Weshalb ist es also so schwierig? Die Schwierigkeit ist immer eine, wir könnten es Kreuz nennen, aber ich erkläre es anders: Wir haben Angst, uns dem wahren Leben zu stellen. Diesem wahren Leben, unserem Leben, das mit uns und für uns vorgesehen ist, jenem Leben, das Gott für uns ausgewählt hat, das Er uns von Anfang an gegeben hat. Wir haben Angst uns diesem Leben zu stellen, denn um uns ihm zu stellen, müssen wir Verantwortung übernehmen. Wir müssen bereit sein, das zu verlieren, was die Welt für das Leben hält und zulassen, dass uns Gott in dieses wahre Leben führt, jenes, das für uns vorgesehen ist.

Ich glaube mich nicht zu täuschen, aber für mich liegt die letzte Angst genau dort. Es bedeutet, den Gedanken Gottes frei zu lassen. Unser Gedanke ist immer da, flüstert uns zu, drängt uns und, um ehrlich zu sein, unser Gedanke ist immer mit dem Gedanken der Welt vermischt. Und hier kommen erneut der Stolz, der Egoismus und die Verschlagenheit ins Spiel, die uns sagen: „Aber du musst dich entscheiden, du musst denken.“ Gewiss! Aber wir müssen uns für Christus entscheiden, wir müssen an Christus denken. Christus macht niemanden zum Sklaven. Denn seht, eine der größten Raffinessen Luzifers ist es, mehr oder weniger jeden glauben zu lassen, dass Gott uns zu Sklaven machen möchte und er, Luzifer, unsere Freiheit will. Und seht schließlich den Unterschied, wo sie alle gelandet sind. Genau darin liegt der Trick, und hier haben alle unsere Vorstellungen, auch die des Guten, dass wir so oder so sein müssen, ihren Ursprung, aber es fehlt jener Sprung aus Vertrauen, aus Verantwortung: „Führe Du mein Leben“, es fehlt die Bereitschaft, es zu verlieren, um es wiederzufinden. «Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren.»[9] So ist das.

Ich weiß, dass es diesen kleinen Rest in der Welt gibt, man muss klein sagen, denn es sind nicht viele, und ich weiß, dass wir dazugehören, zu jenen, die sich nach Christus sehnen und all das möchten. Es gibt jene, die mehr Gnaden erhalten haben und ich denke, dass wir zu ihnen gehören, dass wir gewisse Dinge wissen, aber nicht, weil wir besser sind, sondern weil wir in gewisser Weise entschlossener sein müssen, radikaler, zugunsten der anderen, zugunsten jener, die nicht so viel Glück haben wie wir und in Umstände geboren wurden, die anders sind als unsere, was aber nicht heißt, dass sie innerlich nicht besser wären als wir. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, zu erwachen. Wir müssen versuchen, jeden loszureißen, jeden dem Herrn darzubringen. Wir dürfen nicht nur zusehen und nach unseren Kriterien entscheiden, wer gut oder böse, wer gerecht oder ungerecht ist. Wir müssen alle vor Gott bringen, bevor Er zurückkehrt, denn vielleicht gelingt es noch jemanden, sich zu entscheiden, denn, wie ich eingangs gesagt habe, dann kann niemand mehr wählen. Dann setzt Er den Schlussstrich.

Sehen wir nicht nur auf uns, nur darauf, dass wir Angst haben und wenn Er den Schlussstrich zieht, dass bei uns alles in Ordnung ist. Das ist egoistisch. Wir müssen es aus Liebe zu den andern tun. Wenn bei uns dann alles in Ordnung ist oder nur zum Teil, so sage ich euch ehrlich, wenn ich nicht völlig in Ordnung bin, gebe ich Jesus die Schuld. Ich werde Ihm sagen: „Es ist Deine Schuld.“ Ich werde es auch in diesem Moment versuchen: „Hättest Du nicht deutlicher sein können. Ich habe es versucht.“ Auch in diesem Moment, werde ich versuchen zu tricksen, aber das Wichtigste ist, einander hier zu helfen, jedem, und lasst uns unser Leben aus Liebe zu Ihm verlieren. Haben wir keine Angst, etwas zu riskieren. Was können wir schon verlieren? Es geht schief… was könnte schon schiefgehen? Ich weiß es nicht. Was könnte geschehen, was schieflaufen könnte? Dass wir zu zweit übrigbleiben? Was soll’s, dann sind wir zu zweit. Wir haben es jedenfalls versucht.

Ich vertraue der Allerheiligsten Jungfrau Maria, Ihrem Herzen, all jene an, die in sich noch ein bisschen guten Willen tragen. Ich vertraue Ihr diese Menschheit an, die Unschuldigen, die den Wahnsinn dieser Menschheit erleiden müssen, die alle falschen Entscheidungen erleiden müssen, jede falsche Richtung, die diese Menschheit nimmt. Ich vertraue Ihr alle Heiligen an, alle Schutzengel, damit sie ihre Gebete verstärken und auch vermehrt zu unseren Seelen sprechen, zu den Seelen jener, die sich nach dem Leben sehnen, auch wenn sie Christus, das Christentum nicht kennen. Möge die Liebe Gottes durch seine Kirche auch den Letzten erreichen. Möge dein Segen, o Mutter, in ihnen alle Gnaden erwecken, um „Ja“ zu sagen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Joh 14, 6

[2] 1Cor 15, 25

[3] 1Cor 15, 26.28

[4] Vgl. Mt 11, 29

[5] Vgl. Lk 4, 18

[6] Vgl. Joh 12, 31

[7] Vgl. Gal 2, 20

[8] Vgl. Kol 3, 3

[9] Vgl. Mt 16, 25; Mk 8, 35; Lk 9, 24