Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
28.10.2023
Röm 8, 1-11; Ps 24(23); Lk 13, 1-9
Heute haben wir die Lesungen vom Samstag der 29. Woche im Jahreskreis verwendet, auch wenn heute das Fest der Apostel Simon und Judas ist. Wir haben das gemacht, weil ich denke, dass die Worte des Heiligen Paulus an die Römer von gestern[1] und heute[2] von Bedeutung sind für uns, die wir auf dem Weg sind und an die lebendige Gegenwart Jesu hier auf der Erde glauben. Sie können uns helfen, wie wir bereits bei anderen Gelegenheiten gesehen haben, das Leben Gottes in uns voll zu entfalten, das Wirken des Geistes, des dreifaltigen Wirbels, der Primärenergie.
Es erscheint mir sehr beruhigend, einen Giganten wie den Heiligen Paulus sagen zu hören: «Ich stoße also auf das Gesetz, das Gesetz des Todes, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will. Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.»[3] Der Heilige Paulus! Das, was er beschreibt, spielt sich in jedem Menschen ab, also auch in uns, und zwar aufgrund der Sünde, aufgrund der Erbsünde, aufgrund der kollektiven Sünde, aufgrund des Wirkens von Luzifer, aufgrund unseres Menschseins, das von Christus erlöst wurde, aber den ganzen Weg gehen muss. Paulus jubelt also gestern: «Bin ich verloren?» «Nein», sagt er, «Dank aber sei Gott, der Christus gesandt hat und mich in Christus vom Gesetz des Todes befreit hat.»[4]
Das können einfach nur Worte sein, die so stehenbleiben, aber seht, wenn sie mit Glauben angenommen werden, bedeuten sie Leben. Das ist eine Verheißung, die ein Apostel, die Paulus erklärt hat und die für jeden von uns gilt; es ist eine Verheißung, die, wenn sie angenommen wird, unser Leben verändert. Wir sind frei vom Gesetz des Todes, der Tod ist besiegt, ungeachtet dessen was wir fühlen, was wir erleben, ungeachtet der Fehler, die wir machen und wie oft wir fallen. Wenn wir daran glauben, glauben wir, dass Christus den Tod besiegt hat, dass Er ihn in uns besiegt hat und dass Er ihn weiterhin auf dem ganzen Weg unseres Lebens besiegen wird. Wie immer werden wir aufgefordert, treu zu sein, Glauben zu haben, zu glauben.
Das Gesetz, von dem der Heilige Paulus spricht, ist das Gesetz des Geistes der Welt, es ist das Gesetz meines, unseres Gedankens. Wenn ihr es genauer betrachtet, so wissen wir alle in unserem Innersten, was zu tun ist. Wenn wir beten, wenn wir in der Heiligen Messe sind, wenn wir unsere Treffen haben, dann ist uns allen alles klar. Wir spüren auch, dass wir die Kraft haben, es umzusetzen, aber dann übernimmt das Gesetz der Sünde. Das ist normal, und wir müssen auch die Heiligen auf diese Weise betrachten. Wir dürfen die Heiligen, in diesem Fall Paulus, nicht als etwas Fernes sehen, „nur er hat es geschafft“, sondern es gilt für alle, für jeden in seiner Einzigartigkeit. Wenn wir von der Gemeinschaft der Heiligen, der universalen Gemeinschaft sprechen, dann geht es auch darum. Zu wissen, dass er das gesagt hat, dass er da durchgegangen ist, und so wie ihn könnten wir jeden nehmen, jeden!, daher werden wir es auch schaffen. Daher ist die Gemeinschaft auch die Freude zu wissen: Nicht ich bin es, es ist ein Gesetz, ein Gesetz, das ich in Christus besiegen kann.
Der Heilige Paulus beschreibt auf perfekte Weise den Kampf zwischen unserem Gedanken und dem Gedanken von Christus, von dem wir in diesen Jahren so oft gesprochen haben. Wir müssen unserem Gedanken absterben und in den Gedanken von Christus eintreten. Es geht um diesen Kampf, aber im heutigen Abschnitt sagt er: «Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.»[5] Das zu glauben ist es, was unser Leben verändert und umwandelt. Es ist keine Frage mehr von meiner Kraft, von meinen Fähigkeiten, meinen Bemühungen, von meinem Verzicht: Es gibt keine Verurteilung mehr für die, die in Christus Jesus sind.
Dann ändert sich die Ausrichtung unseres Weges: Wir bemühen uns nicht, „heilig“ zu sein, unter Anführungszeichen. Wir bemühen uns, in Christus Jesus zu sein, wir bemühen uns, Christus Jesus ungehindert handeln zu lassen, wir bemühen uns, Ihm zu erlauben, in uns zu leben, in uns zu handeln. Und was bewirkt das? Es bewirkt, dass jene innige Beziehung zwischen uns und Christus entsteht und wächst, jene Beziehung als Vermählte, denn wir müssen uns mit Ihm vereinen und Er handelt. Er gibt dem Gesetz der Liebe den Vorrang. Wir müssen uns lieben lassen, Ihn lieben, Ihn suchen, uns nach Ihm sehnen, Ihn wollen,… setzt hier ein, was ihr wollt. Damit hat Er uns schon zu mehr als Siegern gemacht, denn das Gesetz der Sünde kann uns nichts anhaben.
Ich muss das sagen, denn das bedeutet, nach dem Geist zu leben, es bedeutet, noch einmal aufrichtig vor Gott wirklich nach den Dingen des Himmels zu streben, den Gedanken Gottes zu suchen und den Vater kennen zu wollen und Den, den der Vater gesandt hat. Wir kehren immer wieder an diesen Punkt zurück, denn das ist unsere Leben und es bedeutet nicht, unser Leben daran zu hindern normal abzulaufen, sondern, dass es mit diesem Schwerpunkt abläuft. Gott wirkt also, der Heilige Geist wirkt. Seht, die außergewöhnlichen Werkzeuge, alles, was wir wissen, was uns gelehrt wurde, was wir einander gesagt haben, ist hier enthalten. Selbst die Sakramente sind eine Hilfe, um das zu leben. Sie sind eine Hilfe, um den Sieg Christi über unseren Tod zu leben, nicht nur über jenen vor zweitausend Jahren. Christus hat unseren Tod besiegt, und die Sakramente nähren das in uns.
Ich habe es bereits gesagt, aber wenn wir wirklich aus vollstem Herzen unser Leben Christus durch die Allerheiligste Jungfrau Maria geschenkt haben, wenn wir diese Worte, die wir wie so viele andere gehört haben, glauben, woher kommen all diese Zweifel, alle Ängste, dieses Bedürfnis, bestätigt zu werden? Woher kommt: „Aber vielleicht mache ich einen Fehler, vielleicht…?“ Sie kommen vom Gesetz des Todes. Es ist eine weitere Prüfung, die wir bestehen müssen. Wenn wir unser Leben Christus geschenkt haben, wird Er uns etwa dem Tod überlassen? Wird Er etwa zulassen, dass ein Geist, der von Stefania Caterina oder wem auch immer überbracht wurde, uns zum Narren hält, wenn wir unser Leben Christus geschenkt haben? Wohin müssen wir gehen, um die Bestätigung zu erhalten, ob etwas richtig ist oder nicht? Wir wissen in uns, ob etwas richtig ist, wir wissen es in Christus. Es liegt an Christus, uns zu verteidigen, nicht an uns. Er hat uns gebeten, Ihm unser Leben darzubringen, wir haben es Ihm gegeben und möchten nichts anderes außer Ihm. Jetzt muss Er in den Ring steigen.
Auf diese Weise zu leben bedeutet, in jene Gesetze einzutreten, durch die jenen alles zum Guten gereicht, die Gott lieben[6], alles. Ihr seht also, dass das Gesetz des Todes zu Ende ist. Alles gereicht uns zum Guten: Es gereicht uns zum Guten, wenn es uns gut geht, wenn es uns schlecht geht, wenn wir fallen, wenn wir schlafen, wenn wir essen oder wenn wir aufstehen. Alles gereicht uns zum Guten, denn in unserem ganzen Leben ist Christus das Zentrum. Das Gesetz der Welt, der Geist der Welt – der Heilige Paulus sagt des Fleisches, aber es ist dasselbe – hat also nichts mehr mit uns zu tun. Das bedeutet aber nicht, dass wir keine Fehler mehr machen, es bedeutet, dass uns auch unsere Fehler zum Guten gereichen. Es bedeutet, dass Christus frei ist und dass Er es versteht, uns durch den Heiligen Geist zum vollständigen Leben zu führen. Wie? Nur Er weiß wie. Er ist es, der das Leben und die Geschichte lenkt.
Es ist einfach zu überprüfen, ob wir uns wirklich für den Heiligen Geist entschieden haben oder für die Welt. Es ist in vielerlei Hinsicht einfach. Eine Art ist durch die Früchte. Wenn wir in uns, unabhängig davon, wie wir uns fühlen – wir müssen nicht dieser kleine Heilige sein, der im Frieden ist –, keinen anderen Wunsch als den nach Christus haben, wenn wir nur im Gebet innerlich Frieden finden, wenn unser Leben darin besteht zu segnen, zu lieben, das Reich Gottes aufzubauen, so wie es uns mit Ihm und all seinen Werkzeugen gelingt; wenn wir nur folgenden Gedanke haben: Was können wir tun, damit Christus bekannt gemacht wird, was können wir tun, damit wirklich Frieden wird, was können wir tun, damit die Stiftung immer mehr ein reines, sichtbares Werkzeug wird, und uns nur das Frieden schenkt, wofür haben wir uns dann entschieden? Wir haben uns für den Geist Gottes entschieden. Wenn wir aber die Welt benötigen, die Dinge der Welt, die Bedürfnisse der Welt, das, was die Welt anbietet, um innerlich im Frieden zu sein und zu bleiben, wenn unser Frieden aus der Welt kommt, verzeiht, aber dann ist es einfach zu verstehen, für welchen Geist wir uns entschieden haben.
Wenn wir das, wovon wir sprechen, in den Mittelpunkt stellen, es glauben – ich habe gesagt, dass es ein Schritt im Glauben ist –, dann seht ihr, wozu unser Leben wird, wozu wir in den Händen Gottes werden, in den Händen des Heiligen Geistes: Werkzeuge. Oder wir verwenden einen anderen Begriff, den ich manchmal benutze: Wir werden zu einem Feld, auf dem eine Schlacht ausgetragen wird, aber eine Schlacht, die Jesus gegen die Welt ausficht, die Maria gegen die Welt ausficht. Wir lassen einfach zu, dass diese Schlacht ausgetragen wird. Dann wird es Augenblicke der Prüfung, der Finsternis, der Mühen geben, aber wir messen uns nicht daran, das ist die Schlacht. Wir müssen nur mit dem Glauben an Christus glauben, immer fester glauben, dass Christus den Tod besiegt hat und uns dabei von der universalen Gemeinschaft, von der Gemeinschaft auf der Erde, vom Gebet helfen lassen, indem wir uns mit all dem zurückziehen, was uns Gott zur Verfügung gestellt hat, wie Treffen, Heiligtümer, bevorzugte Orte. Um was zu tun? Um die Tatsache zu nähren, dass Christus den Tod besiegt hat, dass Er ihn auch jetzt besiegt, ungeachtet der Kriege, der Prüfungen. Christus siegt. Wir warten darauf, sein Offenbarwerden zu sehen, seine Verherrlichung in uns und um uns. Er wird sich verherrlichen, dessen bin ich mir sicher.
Wir wissen, dass wir Hausgenossen Gottes sind, Mitbürger der Heiligen.[7] Wenn wir das glauben, wenn wir von Engeln und Erzengeln, von Maria, den treuen Schwestern und Brüdern, von allen Heiligen, die uns vorausgegangen sind, umgeben sind, wer ist gegen uns[8], wer kann uns etwas anhaben? Luzifer? Aber was soll dieser arme Kerl denn tun? Er ist der Unglücklichste auf dieser Erde, der größte Schwachkopf. Mit einem Blick jagen wir ihn fort. Vielleicht werden wir, im Unterschied zu Maria, die ihn nicht einmal ansieht, schlau sein und diesen Blick hinter dem Heiligen Michael auf ihn werfen. Wer ist gegen uns?
Erlauben wir Christus im Glauben, frei zu handeln. Messen wir uns nicht daran, wie viele wir sind, ob wenige oder viele, ob wir gut sind oder schlecht. Gehen wir weiter, wie viele wir sind, das zählen wir dann am Ende, es interessiert uns nicht einmal. Hoffen wir, so viele wie möglich zu sein. Jeder muss für sich selbst eine Antwort geben, wir können nicht für die anderen antworten. Wir fahren fort, all das Gute darzubringen, das es auf der Erde gibt. Auch wenn wir es nicht sehen, wissen wir, dass es da ist. Bringen wir all das Leid dar – das sehen wir – ohne die zu verurteilen, die es verursacht haben. Alle Märtyrer, all das vergossene Blut, alle Sterbenden, die Ermordeten jeder Art bringen wir dar und bleiben in diesem Glauben, und Gott wird das Böse in Gutes verwandeln.
Befreien wir uns von Erwartungen, von Bedürfnissen. In Wahrheit müssen wir uns gar nicht von den Bedürfnissen befreien: Wenn wir auf diese Weise leben, verabschieden sie sich von selbst, weil unser Bedürfnis immer mehr nur folgendes wird: Christus zu begegnen, und das ist ein Bedürfnis, das, wenn es vorhanden ist, immer erfüllt wird, weil Er immer kommen wird. Für alle anderen Bedürfnisse müssen wir uns abmühen, um sie zu erhalten, aber für dieses nicht: Er kommt. Er wird immer an unserer Seite sein, Er wird vor uns, hinter uns, um uns und in uns sein. Er wird uns nie verlassen.
Ich weise vielleicht noch darauf hin: Geduld heißt, unseren Augenblick erwarten zu können, der entweder seine verherrlichte Wiederkehr oder unser verherrlichter Übergang zum ewigen Leben ist; es wird aber das sein, was Gott möchte und was wir uns seit jeher gewünscht haben, und es wird noch schöner sein als in unserer Vorstellung. Auch das ist nicht wenig. Wir stellen es uns bereits schön vor, aber es wird noch schöner sein.
Die Gewissheit zu haben, dass Gott die Welt besiegt hat und dass sich seine Verheißungen erfüllen, bedeutet zu beten, bedeutet, Überbringer der Primärenergie zu sein. Aus diesem Glauben heraus zu leben bedeutet, Zeugen zu sein, Segen zu sein; es bedeutet all das zu sein, was wir in diesen Jahren gesagt haben, auf einfache Weise, im Leben, während wir tun, was wir tun: schlafen, essen, arbeiten, aber immer in diesem Bewusstsein.
Danken wir Gott also noch einmal, wie der Heilige Paulus es getan hat, dass Er uns von dem befreit hat, wovon wir uns selbst nicht hätten befreien können; dass Er uns für die Schritte des Heiligen Geistes geöffnet hat. Danken wir Ihm für jedes Geschenk, für das Geschenk der Allerheiligsten Jungfrau Maria, für das Geschenk aller außergewöhnlichen Werkzeuge, für den Heiligen Josef, für das Geschenk der universalen Gemeinschaft. Übergeben wir Ihm noch einmal all das Leiden dieser Erde, alle Sterbenden, alle Verstorbenen; übergeben wir Ihm vor allem alle Unschuldigen, den Schmerz der Unschuldigen und ihr Opfer, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Röm 7, 18-25a
[2] Vgl. Röm 8, 1-11
[3] Vgl. Röm 7, 19.21
[4] Vgl. Röm 7, 24-25
[5] Röm 8, 1-2
[6] Vgl. Röm 8, 28
[7] Vgl. Eph 2, 19
[8] Vgl. Röm 8, 31
