Kirche Jesu Christi des Universums
von Mauro
(übersetztes Audio)
17.6.2023
Is 61, 9-11; 1Sam 2, 1.4-8; Lk 2, 41-51
Die Hochfeste, heute das Unbefleckte Herz Mariens und gestern das Heiligste Herz Jesu, verkörpern das Herz, das Zentrum unseres Weges, und auch diese Hochfeste – wie alle Feste, denn das ist der Sinn jedes Hochfestes – haben zum Ziel, im Menschen den Kern der Frage zu erwecken, weshalb er erschaffen wurde; sie haben zum Ziel, das Universum in Christus zu vereinen[1] und die Geschichte neu zu schreiben; jene Geschichte, die nichts anderes ist als die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen, denn hier nimmt die Geschichte ihren Anfang. Ausgehend von dieser Beziehung beginnt die ganze Geschichte.
Für uns stellt die Weihe an das Unbefleckte Herz eine der Säulen unseres Weges dar[2], auf dem wir Jesus unser Leben durch das Unbefleckte Herz Mariens darbringen. Aber ich glaube, dass wir mit jedem Schritt, den wir auf diesem Weg zurückgelegt haben, verstanden haben, dass es darum geht, unser Leben hinzugeben, jedoch mit einem einzigen Ziel: den Vater zu kennen und Den, den der Vater gesandt hat.[3] Wir opfern unser Leben auf, legen es in das Herz Mariens, weil wir verstanden haben, dass es uns nur durch ihr Herz gelingt, diesen Weg zu gehen, in diesen Wirbel einzutreten, in dem uns Jesus im Heiligen Geist zum Vater führt und uns den Vater kennenlernen lässt.[4]
Warum haben wir verstanden „nur durch Maria“? Ich glaube sagen zu können, dass wir es, wie nie zuvor in der Geschichte, gerade in diesen Zeiten ohne Maria nicht schaffen. Das deshalb, weil die Allerheiligste Jungfrau Maria das erste Geschöpf war, das diese Beziehung zwischen einem Geschöpf und seinem Schöpfer, zwischen Ihr und Gott, neu geschrieben hat. Mit ihrem Ja zu Gott hat Sie diesen neuen Weg, um die Geschichte neu zu schreiben, um alles in Christus zu vereinen, ausgehend von Ihr selbst und all dessen, was ihr Leben betraf, geöffnet; ihr Leben, das mit ihrem Ja, den Schöpfer anzunehmen, im Dienste des ganzen Universums stand.
Aber seht, das trifft auf jeden von uns zu: Jedes Ja, das wir aussprechen, hat diese Mission: die Geschichte neu zu schrieben, und von jedem unserer Ja hängt die ganze Menschheit ab, denn jeder von uns, zwar nicht im selben Ausmaß wie die Allerheiligste Jungfrau Maria, ist wichtig im Plan Gottes. Das zweite Geschöpf, das dies getan und verstanden hat, dass es nur durch Maria geht, ist der Heilige Josef. Er hat seine persönliche Geschichte mit Gott neu geschrieben, von der wir alle profitieren, indem er Maria betrachtete und Ihr nachfolgte. Sie waren zwei Gerechte, zwei wahre Israeliten, aber es war dieses Ja, die Geschichte neu zu schreiben, das für uns alle das Leben geöffnet und uns alle hervorgebracht hat.
Die Geschichte neu zu schreiben und alles zu Christus zurückzuführen gehen Hand in Hand, denn wir kehren zu dem zurück, was wir die ganze Zeit gesagt haben: Wir wurden einzig und allein aus dem Grund erschaffen, um zum Vater zurückzukehren und gottseidank ist der Vater seinem Plan treu geblieben. Gottseidank bleibt Er in dieser Beziehung zwischen uns und Ihm auch dann treu, wenn wir ins Schleudern geraten, wenn wir fallen oder uns von Ihm entfernen, gottseidank, und Er hat uns diese Möglichkeit geschenkt, durch die Erlösung zu dem zurückzukehren, was wir sind: Kinder Gottes. Ich mag übertreiben, aber abgesehen davon gibt es nichts.
Und zu versuchen, das nur halbherzig zu leben, zu versuchen Gott zu nehmen und Ihn dieser Erde, diesem Leben anzupassen ist Zeit- und Energieverschwendung. Unser Leben in Gottes Hände zu legen und dann hier auf der Erde zu leben, bedeutet, das Leben zu Christus zurückzuführen, aber jenes Leben, zu dem Er uns führt, zu dem wir Ja gesagt haben. Seht, hier erfüllen sich die Worte des Evangeliums, von demjenigen, der eine Perle gefunden hat, hingeht und alles verkauft[5], von demjenigen, der zum Herrn sagt: «Was muss ich tun, um dir nachzufolgen?», «Geh und verkaufe alles.»[6] Der Weg ist immer derselbe, ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt, aber solange ihr nicht zu diesem völligen Ja gelangt, beginnt das Leben nicht. In gewisser Weise leben wir alle nicht, sondern überleben bloß.
Nachdem das gesagt ist, wenn wir diese beiden Feste betrachten, und in diesen beiden Festen betrachten wir alles, was uns gesagt wurde, alles, was Gott macht und wenn wir uns die Zeit ansehen, in der wir leben, aber mit dem Blick Gottes, dann kann ich nur Dank sagen; Dank sagen für die Unermesslichkeit dieser Liebe Gottes, Dank sagen für die Macht, die Gott gerade uns in diesen Jahren zur Verfügung gestellt hat, für die Macht die Er jenen zur Verfügung gestellt hat, die verstanden haben, in welchen Zeiten wir leben. Dank sagen, weil in jedem Augenblick jemand Ja sagen und zu leben beginnen kann und es spielt keine Rolle, was er vorher gemacht, was er vorher angestellt hat. Es spielt auch keine Rolle, ob jemand wer weiß was auf die Füße gestellt hat: Es ist nur wichtig, Ja zu sagen und aufzubrechen, denn Gott ist mächtiger als all das. Aufgrund dieses Ja bringt Er uns über all diese Dinge hinaus und durch dieses Ja beginnen wir zu leben. Ich sage also auch Dank für jene, die durch diese Gnaden erwacht sind, für jene, die sich entschieden haben, den Vater zu kennen und Den, den der Vater gesandt hat.
Ich danke Ihm auch für all die konkreten Möglichkeiten, die Er uns gibt, auch jene materiellen. Er hat uns wirklich den Weg geebnet, Er räumt tatsächlich vor uns die Steine aus dem Weg. Es ist wirklich so, wenn wir es möchten, wenn wir Ja sagen, müssen wir nur leben und uns freuen. Es fehlt uns an nichts, auch nicht an materiellen Dingen. Die Verheißungen, in denen es heißt: «Ja, ihr werdet das Hundertfache erhalten»[7] sind wirklich wahr. Wir werden es an Brüdern, Schwestern, Müttern, Häusern, an was immer ihr wollt, haben. Es ist sehr wahr.
Ich danke Ihm, denn Er hat wirklich versprochen, dass mit diesem Ja die Neue Schöpfung bereits hier beginnt, und das ist die Wahrheit. Alles hängt von diesem Ja ab. Und Gott seinerseits – und davon möchte ich Zeuge sein – gibt uns ALLES, es fehlt uns an nichts. Ich möchte davon Zeuge sein, um weder mir noch jemand anderem zu erlauben, sich hinter Ausreden zu verstecken. VERSTECKT EUCH NICHT, verstecken wir uns nicht. Es ist alles da und alles ist in Reichweite. Es ist alles einfach, schön, erleuchtet. Es sind außergewöhnliche, großartige Zeiten. Und ich kann nicht anders als zu danken.
Es ist ein heller, klarer, einfacher Weg, ein Weg, der vor uns offen und ganz klar ist. Ich glaube nicht, dass es richtig ist, immer auf folgende Weise zu beten: „Hilf mir, deinen Willen zu verstehen“, denn der Wille Gottes ist zu klar. In diesem Gebet verbirgt sich meiner Meinung nach bereits die Listigkeit der Seele, die den Willen Gottes nicht tun will. Der Wille Gottes ist klar, immer, jeden Tag. Gott hat uns auf besondere Weise – uns… die ganze Menschheit, denn unsere Schriften sind für alle – Er hat uns mit klaren, konkreten Anweisungen geführt; Anweisungen, die uns dazu führen, das Evangelium zu leben, es wahr zu machen, lebendig, nicht etwas, das man nur ab und zu zur Hand nimmt. Er hat uns wie dem Heiligen Franz von Assisi die Möglichkeit gegeben, das Evangelium so zu leben, wie es ist, und Er hat es uns auch so erklärt, wie Er es dem Heiligen Franz von Assisi erklärt hat. Wir haben dieselben Gnaden, dieselben Möglichkeiten.
Ich bewundere auch immer wieder diese Geduld, die Gott hat, diese Liebe, die den Menschen immer wieder ruft, die niemals aufhört und niemals müde wird. Ich sehe das bei uns, ich beziehe mich da gar nicht auf die Menschheit. Er wird unserer halbherzigen Ja, unserer Begrenztheit nicht müde. Er wird unserer „Hier bin ich“ nicht müde, obwohl wir dann trotzdem das eigene Leben in der Hand halten und immer nach menschlichen Rechtfertigungen suchen. Diese Liebe Gottes, die uns in jedem Augenblick trotzdem die Möglichkeit gibt, ein völliges Ja zu sagen, ein richtiges, wahrhaftiges Ja, ein Ja, das uns das Leben schenkt. Hier verstehe ich, dass Gott die Liebe ist, denn kein Mann, der mit einer menschlichen Liebe eine Frau liebt oder umgekehrt, hätte diese Geduld, niemand hätte sie. An einem gewissen Punkt würde jeder müde werden, aber Gott nicht.
Gott hat uns also gebeten, uns durch das Unbefleckte Herz Mariens und durch das Herz Jesu aufzuopfern. Er hat uns auch diese Weihegebete anvertraut.[8] Er hat uns gebeten, jeden Menschen guten Willens und jedes Ja seinem Herzen zu weihen. Gott hat uns gebeten, das Leiden, die Verstorbenen und die Märtyrer zu Ihm zu erheben. Er hat uns auch angegeben, wie wir mitarbeiten können, und es ist nicht schwierig. Wir müssen nicht anfangen zu suchen, was wir tun und sagen sollen und welche Gebete wir beten sollen. Er hat uns alles angegeben, alles gesagt und alles getan. Er hat uns alles versprochen und jetzt wartet Er.
Ich sage noch einmal: Seht, das Ja der Allerheiligsten Jungfrau Maria, das diesen Weg des Unbefleckten Herzens geöffnet hat, war ein persönliches Ja, das zugunsten aller ausgesprochen wurde, und mit diesem Ja hat Sie ihre persönliche Beziehung mit Gott neu geschrieben. Alles hat mit diesem Ja begonnen. Im heutigen Evangelium[9] – es ist jenes, in dem Jesus im Tempel zurückbleibt – verstand Sie nichts. Als sie Jesus acht Tagen nach der Geburt in den Tempel brachten und Simeon sprach, verstand Sie nichts[10]. Es ist eine Beziehung, die Sie mit dem Leben geschrieben hat, aber immer mit einem Ja und indem Sie alles losgelassen hat. «Siehe, ich bin die Magd des Herrn»[11], und darum bittet der Herr einen jeden.
Zu versuchen, das nur halbherzig zu leben – ich verwende die Worte des Heiligen Paulus auf eine etwas andere Weise –, bedeutet meiner Meinung nach, sich dafür entschieden zu haben, die Erbärmlichsten dieser Welt zu sein. Der Heilige Paulus sagt das in Bezug auf jene, die nicht an die Auferstehung glauben[12], aber es ist dasselbe, denn völlig an die Auferstehung zu glauben bedeutet, das zu suchen, was im Himmel ist, es bedeutet, sich nicht mehr mit den Dingen hier auf der Erde zu messen. Es ist dasselbe, es ist ein halbherziges Ja. Daher erlaube ich mir, wie der Heilige Paulus zu sagen, dass der, der sich auf diese Weise verhält, der Erbärmlichste dieser Welt ist. Wir haben die Möglichkeit, in der völligen Freude zu leben, aber wenn wir uns nur halbherzig dafür entscheiden, sind wir unglücklicher als jene, die sich hingegen für ein anderes Leben entschieden haben, weil wir selbst darauf verzichten und uns die Möglichkeit nehmen.
Jeder Augenblick ist also ein Geschenk, um unsere Geschichte mit Gott neu zu schreiben. In jedem Augenblick können wir diese reine, völlige Hingabe durch das Herz der Allerheiligsten Jungfrau Maria leben und uns auf den Weg zum Vater machen. Wir können anfangen zu leben.
Ich wünsche mir also heute Abend für mich, für euch, dass unser Ja diese Eigenschaften haben möge. In jeder Eucharistie feiern wir den Tod und die Auferstehung und schließen damit, das Herz Jesu zu essen, in dem sich auch das Herz Mariens befindet. Wir essen, wir kauen es und werden eins mit ihnen. Wir essen das Leben. In diesem Augenblick haben wir die Möglichkeit aufzubrechen.
Maria möge uns segnen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Eph 1, 8-12; um dieses Thema der Vereinigung aller Dinge in Jesus Christus zu vertiefen, verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“ von Stefania Caterina, Kap. 1 „Das Universum gehört Gott durch Jesus Christus“; Verlag Luci dell‘Esodo
[2] Die drei Säulen unseres Weges werden ebenfalls im Buch „Über die Große Barriere hinaus“ von Stefania Caterina vertieft, und zwar Kap. 11 „Die Kirche, das heilige Volk Gottes“; Verlag Luci dell‘Esodo
[3] Vgl. Joh 17, 3
[4] Stefania Caterina spricht von diesem Wirbel im Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 1 „Das Universum gehört Gott durch Jesus Christus“, „Der dreifaltige Wirbel und sein Wirken“ und in Kap. 12 „Der Kosmos“
[5] Vgl. Mt 13, 45-46
[6] Vgl. Lk 18, 18-23
[7] Vgl. Mt 19, 29; Mk 10, 29-30
[8] Siehe die Weihegebete in der Rubrik „Weihegebete und Gebete“ auf unserer Webseite https://unterwegszurneuenschoepfung.org
[9] Vgl. Lk 2, 41-51
[10] Vgl. Lk 2, 25-33
[11] Vgl. Lk 1, 38
[12] Vgl. 1Kor 15, 12-19
