Pfingstvigil – Hochfest

Kirche Jesu Christi des Universums

von Mauro

(übersetztes Audio)

27.5.2023

Gen 11, 1-9; Ps 33(32); Ez 37, 1-14; Ps 51(50); Röm 8, 22, 27; Joh 7, 37-39

Wir feiern die Messe der Pfingstvigil. Im Evangelium hören wir die Worte Jesu, der sagt: «Wer Durst hat, komme zu mir und trinke es; und aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen»[1], und Er endet mit den Worten: «Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.»[2]

Wir sagen häufig, dass die Kirche Jesu Christi in Nazareth begonnen hat: Maria, Josef und Jesus; wir sagen, sie hat unter dem Kreuz begonnen zwischen der Allerheiligsten Jungfrau Maria und dem Heiligen Johannes: «Siehe, deine Mutter», «Siehe, dein Sohn»[3], und im Heiligen Johannes war die ganze Kirche vertreten; oder sie hat zu Pfingsten begonnen. Jetzt den Tag, das Datum, den Moment festzulegen, an dem sie begonnen hat… die Kirche Jesu Christi des Universums gibt es von Ewigkeit an im Gedanken Gottes. Sie wirkt jenseits von Zeit und Raum, denn in der Kirche Jesu Christi wirken die Engel, die Erzengel, die Heiligen und die treuen Schwestern und Brüder und auch wir, die wir Teil von ihr sind, aber es ist eine Dimension, die unser Verständnis und den Wunsch übersteigt, sie hier auf der Erde festzunageln. Gewiss, das Wirken des Heiligen Geistes, die erste Gabe, die Jesus den Gläubigen schenkt, ist das Wirken, um das Werk der Kirche Jesu Christi zur Vollendung zu bringen, und das Werk der Kirche, das Werk Gottes ist es, in Christus alles zu vereinen[4]. Ich denke, wir können auch sagen, dass die Neue Schöpfung, die der Höhepunkt, die Krönung der Vereinigung aller Dinge in Christus ist, mit der Erlösung begonnen hat und zu Pfingsten beschleunigt wurde.

Wir wissen, dass Jesus den Aposteln in den vierzig Tagen vor seiner Himmelfahrt einen gewissen Teil des Heiligen Geistes bereits geschenkt hatte – das sagt uns der Heilige Johannes in einer seiner Botschaften[5] –, sonst hätten die Apostel die Erklärungen, die sie erhielten, nicht völlig verstehen können. Wir wissen, dass jetzt, beim zweiten Kommen Jesu, in uns das Gleiche geschieht. Es findet ein kosmische Pfingsten statt. Es wurde uns gesagt, dass es nicht laut, stark und sichtbar sein wird, wie das erste Pfingsten, sondern dass es ein Wirken im Geist ist, das den Geist des Menschen von innen her öffnet, damit er versteht und ihm klar wird, wie er am zweiten Kommen, an der Vereinigung aller Dinge in Christus teilnehmen kann, um zur ursprünglichen Mission der Kirche zu gelangen: die glorreiche Wiederkehr zu verkünden, zu taufen, zu segnen, mit der Allerheiligsten Jungfrau Maria gemeinsam Miterlöser zu sein, um die glorreiche Wiederkehr vorzubereiten, die die Neue Schöpfung öffnen wird.

In der heutigen ersten Lesung aus dem Buch Genesis[6] sehen wir, wie ein vereintes Handeln der Menschen, eine einheitliche Sprache dazu führen, dass sie alle gemeinsam etwas erbauen, etwas… menschlich betrachtet mag es auch etwas Schönes gewesen sein, aber es war ein Tun des Menschen; vom Menschen, dem es gelingt, eine Allianz für das zu schließen, was ihm wichtig, was ihm auf menschliche Weise nützlich ist. Aber wenn wir vom Wirken im Heiligen Geist sprechen, sprechen wir automatisch von Gemeinschaft, denn das wichtigste Wirken des Heiligen Geistes besteht gerade darin, Die Liebe des Vaters und des Sohnes zu überbringen und es ist dieses Wirken, das diese Gemeinschaft aufrechterhält. Das Wirken des Heiligen Geistes ist genau jene Liebe, in der jeder in seiner Identität und Einzigartigkeit Gemeinschaft findet, keine Allianz wie in der ersten Lesung; Gemeinschaft und sie ist Werk Gottes. Alles, was also Menschenwerk ist, findet ein Ende, nur das Werk Gottes geht weiter.

Auch der Heilige Paulus sagt: «Die Schöpfung seufzt und liegt in Geburtswehen. Aber nicht nur das, sondern auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, auch wir seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Kinder offenbar werden.» Dann sagt er: «Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.»[7] Wir befinden uns auf diesem Weg, dem Weg zur Neuen Schöpfung, die mit der glorreichen Wiederkehr kommen wird. Wir sagen immer wieder, dass wir uns in den letzten Zeiten befinden und wäre dem nicht so, wo würden wir das zweite Kommen Jesu ansiedeln, wenn nicht in den letzten Zeiten?

Der Heilige Paulus sagt, dass wir nicht einmal wissen, wie wir in rechter Weise beten sollen, dass aber der Heilige Geist in uns gemäß den Absichten Gottes für das bittet, was wir benötigen. Seht, das ist der Weg, den die Allerheiligste Jungfrau Maria gegangen ist. Es war ein Weg: Sie, die Braut des Heiligen Geistes, glaubte zweifellos – es mag banal sein, es gesagt zu haben –, aber wenn ihr es genauer betrachtet, so war ihr Wirken als Miterlöserin gerade jenes, „in ihrem Herzen alles zu erwägen“, wie es mehrfach im Evangelium[8] heißt, dem Sohn nachzufolgen, gehorsam dem Wirken des Heiligen Geistes zu folgen, aber nicht Sie führte den Heiligen Geist mit ihren Gebeten, Sie folgte Ihm lediglich. Das hat Sie zur Miterlöserin gemacht, es hat Sie dazu gebracht, Mutter unter dem Kreuz zu sein. Es hat Sie dazu gebracht, in die Allerheiligste Dreifaltigkeit einzutreten, gerade weil Sie die Miterlöserin ist. Es hat Sie dazu gebracht, zu Beginn unter den Aposteln zu sein und zu beten, damit jene den Heiligen Geist empfingen.

Wir wissen, dass die Allerheiligste Jungfrau jetzt unter uns ist. Sie hat es uns versprochen. Sie ist unter uns und betet für uns, damit wir die Gabe des Heiligen Geistes empfangen, jene Gabe, die uns führen soll wie die Apostel und um zu tun, was Sie getan hat: einfach dem zu folgen, was Gott öffnet, was Gott tut, denn dieses Werk, für das wir auch unser Leben gegeben haben, ist Werk Gottes und es muss Gott sein, der es vorantreibt. Unsere Aufgabe ist es lediglich, Ihr treu zu folgen mit unserem Ja, mit Einfachheit, und je weniger wir uns einmischen, umso besser ist es.

Heute Abend haben wir auch den Propheten Ezechiel gelesen. Ezechiel sagt, dass wir erkennen werden, wer der Herr ist: «Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen und ich führe es aus.» Den Herrn erkennen, wenn Er unsere Gräber öffnet. Seht, das bedeutet, Miterlöser zu sein. Gott zu erlauben uns zu verwenden, um unsere Gräber zu öffnen, uns als Werkzeug zu verwenden, in dem das Wirken des Heiligen Geistes völlig zum Ausdruck kommt. Das ist unser Weg. Andere Menschen werden andere Charismen, andere Gaben haben, aber unser Weg bedeutet gerade „Ja“ zu sagen, „hier bin ich“, „mach mit mir, was Du willst“, und der Heilige Geist wird sein Werk vollenden.

Vertrauen wir also Gott, dem Heiligen Geist, durch die Braut des Heiligen Geistes, durch Maria, der Miterlöserin, erneut die Stiftung, die Kirche an und alles, was berufen ist daran teilzunehmen, alles, was damit verbunden ist. Vertrauen wir Maria alle „Ja“ zum Zeitpunkt der Empfängnis an, die zu erwecken sind, alle Kleinen, all jene, die dabei sind, die Hoffnung zu verlieren, die von dieser zersetzenden Energie erdrückt werden, damit jeder in diesen Tagen wirklich auferstehen und den Heiligen Geist ungehindert in sich wirken lassen möge, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

[1] Vgl. Joh 7, 37-38

[2] Vgl. Joh 7, 39

[3] Vgl. Joh 19, 25-27

[4] Zur Vertiefung des Themas der Vereinigung aller Dinge in Christus (Ef 1, 8-12) verweisen wir auf das Buch „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 1 „Alles in Christus vereinen“, S. 19; Verlag Luci dell‘Esodo

[5] Vgl. Botschaft des Heiligen Apostels Johannes vom 23. Februar 2021 „Maria, die Miterlöserin und die frühe Kirche“, veröffentlicht im Buch „Riscrivere la storia – vol.III – La Donna vestita di sole“, S. 119, Ed. Luci dell‘Esodo

[6] Vgl. Gen 11, 1-9

[7] Vgl. Röm 8, 22-27

[8] Vgl. Lk 2, 19