13.04.2025
Teil 6 – Abraham und das auserwählte Volk
Für den Text gilt folgender Verweis:
– „Die Geschichte neu schreiben – Band 2 – Das Universum und seine Bewohner“, S. 131
Übersetztes Audio der Gedanken von Stefania Caterina und P. Tomislav Vlašić vom 7. Oktober 2014
Liebe Schwestern und Brüder, das letzte Mal sprachen wir über die Engel. Die reinen Geister, die Gott treu geblieben sind, die Engel, sind sehr geeignete Werkzeuge, um unseren Geist zu berühren und die Impulse des Heiligen Geistes in unser Innerstes zu bringen. Wir haben über sie im Zusammenhang mit der Vorbereitung Abrahams gesprochen, der, wie wir wissen, Stammvater des neuen Volkes ist. Heute folgen wir dem Weg Abrahams, wo wir vieles für unsere eigenen Schritte lernen können und dafür, wie wir die Impulse des Heiligen Geistes in uns annehmen können.
Aus dem Buch „Das Universum und seine Bewohner“, Seite 131:
Abraham verlässt sein Land
Ein neues Volk benötigte ein neues Land zum Leben, weit weg von dem Lärm der Chaldäer und ihren fraglichen Bräuchen. Gott bat Abraham sein Land zu verlassen und sich zu einem Ort aufzumachen, den Er als Wiege einer neuen Nachkommenschaft und einer im Geist neuen Zivilisation ausgewählt hatte.[1] Wieder gehorchte Abraham. Von der Gewissheit im Glauben geführt und von der Hilfe Gottes gestützt, ließ er das gewohnte Leben zurück für ein ganz neues Leben, das ganz neu zu schreiben war. Er war schon an Jahren fortgeschritten, aber sein Geist hatte kein Alter. Als Abraham sich mit seiner Frau und einem Teil seiner großen Familie aufmachte, wusste er nicht genau, welches Land sein Ziel war. Er wusste aber, dass Gott selbst diesen Ort gewählt hatte und ihn ihm zeigen würde. Das genügte, um ihm Mut zu machen. Er wusste, sein Gott würde ihn niemals enttäuschen.
Abraham brach also ohne genaues Ziel auf, aber mit einem Herzen erfüllt von Hoffnung. Während seiner mühsamen Reise wuchs seine Liebe zu Gott. Er ging in die Richtung des Landes Kanaan und durchquerte es. Hier sprach der Herr erneut zu ihm, um ihm zu sagen, dass das Land, in dem er sich befand jenes sei, das Er ausgewählt hatte, um es ihm und seinen Nachkommen zu geben.
Wenn Gott einen Menschen für sein Werk wählt, bittet Er ihn sich zu ändern. Der Ruf Gottes ist in erster Linie ein Ruf, das Neue des Lebens anzunehmen und zu leben, denn in Gott erneuert sich das Leben ständig. Abraham wurde darum gebeten, seine Heimat und die Sicherheiten zu verlassen, auf die er bisher sein Leben gestützt hatte. Die Bereitschaft sich zu ändern ist gleichzeitig die Grundlage des Lebens, das sich selbst ständig weiterentwickelt. Gott kann das, was neu ist, nicht auf alten Grundfesten bauen, deshalb sagte Jesus, dass der neue Wein in neue Schläuche zu füllen sei.[2]
Der Mensch hingegen fürchtet die Veränderung, weil er sich schwach und unfähig fühlt, die Ereignisse zu kontrollieren. Er würde das, was er kennt und was ihm Sicherheit schenkt, im Zeitverlauf unverändert lassen, auch wenn es sich um eine manchmal sehr zerbrechliche Sicherheit handelt. Der Widerstand gegen die Veränderung beschert dem Menschen viele unnötige Qualen. Es wäre besser, sich Gott anzuvertrauen und Ihm zu erlauben, ihn von dem zu befreien, was nicht mehr nötig ist.
Gott handelt niemals auf schonungslose Weise, noch zwingt Er jemanden, im Gegenteil: Er bereitet den Menschen auf die Veränderung vor, unterweist ihn in seinem Innersten, Er bringt ihn dazu zu verstehen, was in ihm zu verändern ist und weckt in seinem Geist den Wunsch nach dem Neuen. Dann wartet Er auf seine Entscheidung, während Er die Entscheidungen und die Freiheit des Menschen respektiert. Luzifer hingegen verlangt von seinen Anhängern, dass sie so seien, wie er es wünscht. Er droht ihnen und zwingt sie mit Gewalt sich zu ändern. Tun sie es nicht, bezahlen sie einen hohen Preis dafür, manchmal sogar mit dem eigenen Leben. Das Neue in Gott trägt die Makellosigkeit, die Vollständigkeit in sich, denn Er verändert den Menschen nicht aus einer Laune heraus oder zur Strafe, sondern um ihn zu bessern und vollständig zu machen. Im Gegenteil dazu verändert Luzifer den Menschen nicht, sondern verformt ihn und die Veränderung, die er von den Seinen verlangt, ist ein weiterer Schritt in Richtung Verschlechterung, in Richtung existenziellem Tod. Wenn Gott um eine Veränderung bittet, ist es immer zum Besseren, wenn es der Dämon tut, ist es immer zum Schlechteren. Versteht es also, euch dementsprechend zu verhalten!
Um welche Veränderung bittet Gott? Es ist die Veränderung des Gedankens, das heißt der Haltung, die der Mensch Gott, sich selbst und dem Nächsten gegenüber einnimmt. Dieser Gedanke unterscheidet den Menschen von allen anderen Geschöpfen und macht aus ihm ein makelloses, vollständiges Wesen, ein authentisches Kind Gottes, denn der Gedanke ist das höchste Erbe Gottes.[3] Der Gedanke bildet sich in den Tiefen des menschlichen Geistes, wo der Heilige Geist gegenwärtig ist, der durch seine Impulse dem Geist des Menschen den Gedanken Gottes mitteilt, das, was den göttlichen Gesetzen nach gut ist. Er hilft dem Menschen in jeder Situationen zu verstehen, was zu tun ist, indem Er seine Schritte erleuchtet und ihm die zu treffenden Entscheidungen vorschlägt.
Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Körper.[4] Der Geist ist im Zentrum der Seele und übermittelt ihr, was ihm der Heilige Geist mitteilt. Die Seele hat drei Fähigkeiten: das Gedächtnis, den Verstand und den Willen. Wenn der Geist ihr die vom Heiligen Geist erhaltenen Impulse übermittelt, bereitet die Seele sie mit ihrem Verstand auf und übermittelt sie dem Gehirn, das die Aufgabe hat, sie in rationale Gedanken, Worte und Handlungen umzuwandeln. Man kann also sagen, dass der Gedanke des Menschen im Geist beginnt, in der Seele Gestalt annimmt und sich durch den Körper äußert. Nach diesen Schritten, die unzählige Male in jedem von euch ablaufen, kann sich der Gedanke als Gedanke des „menschlichen Wesens“ in seiner Integrität, Vollständigkeit und Einzigartigkeit definieren, denn in jedem von euch sind der Geist, die Seele und der Körper einzigartig und unnachahmlich, sie sind mit niemandem vergleichbar. Daraus folgt, dass auch der Gedanke eines jeden von euch einzigartig und unnachahmlich ist.
Der Gedanke kann nicht statisch sein, sondern entwickelt sich gemeinsam mit dem Wachstum eures Geistes. Je mehr ihr daher mit Gott vereint seid, desto mehr erhaltet ihr starke, innere und immer neue Impulse, die es euch ermöglichen, einen tiefen und harmonischen Gedanken zu entwickeln, der im Einklang mit dem göttlichen Gedanken ist. Das führt euch dazu, euer Leben und die Wirklichkeit, die euch umgibt, mit neuen Augen zu betrachten und macht euch weise entsprechend der Weisheit Gottes, die wahre Weisheit ist.[5]
Gott wünscht, dass jedes seiner Kinder einen erhabenen Gedanken erreicht, umso mehr, wenn es zu einer besonderen Sendung berufen ist wie jene Abrahams. Daher bittet Er jeden um die sofortige Bereitschaft, sich in jedem Augenblick zu bessern und seine Führung anzunehmen, die immer ein Fortschreiten mit sich bringt, Schritt für Schritt hin zur Umwandlung des Seins und des Denkens. Es ist eine Herausforderung, zu der Gott euch einlädt. Nehmt ihr sie mit Liebe an, dann wird diese Herausforderung die Möglichkeit zu einem glücklichen Leben. Abraham akzeptierte die Herausforderung Gottes und brach auf.
Nach diesem Text, den ihr gehört habt, folgen weitere Texte, die sich auf Isaak, Jakob, Josef von Ägypten und Moses beziehen. Mit dem Aufbruch Abrahams brach ein Volk auf. Die Heilsgeschichte ging von Einzelnen auf ein Volk über. Aus Abraham ging das auserwählte Volk hervor, das Israel Gottes, in dem sich Gott auf besondere Weise offenbarte. Die Erwählung des Volkes Israel geschah im Hinblick auf das Kommen Jesu Christi. Ihr wisst, wie die Geschichte ausging: Die Häupter der jüdischen Religion kreuzigten und töteten Jesus mit Hilfe der politischen Vollstrecker des Römischen Reiches, aber Er ist auferstanden, Er offenbarte Gott Vater und bildete ein neues Volk, die Kirche, die den Dreifaltigen Geist empfing.
Wir befinden uns jetzt in einer neuen Phase für das neue Volk. Wir sind in der letzten Phase, von der wir nicht wissen, wie lange sie dauern wird, aber es ist die unmittelbare Vorbereitungsphase auf die glorreiche Offenbarung des Herrn. Mit seinem Kommen wird die ganze Menschheit, die sich für Jesus Christus entscheidet, in die neue Schöpfung gebracht werden, und der Mensch wird nicht mehr Ja und Nein sagen können, sondern nur mehr Ja oder Nein. Jene, die sich durch Jesus Christus den Gesetzen des reinen Geistes unterwerfen möchten, werden in die neue Schöpfung gebracht werden.
Gleichzeitig hat sich das Volk Luzifers gebildet, die Luziferianer und ich glaube, dass ihr die verdorbenen, egoistischen, rücksichtslosen und zerstörerischen Menschen bemerkt habt. Dieses Volk, das, wie im Buch steht, von den Menschen ausgeht, die sich Luzifer geweiht haben und die Erde und das Universum beherrschen wollen, dieses Volk wird seinen Höhepunkt im Antichristen haben. Der Antichrist aber wird die ganze Macht von Luzifer haben, und am Ende wird diese Macht zusammenfallen und in das kosmische Nichts geschleudert werden. Im Universum wird nur ein Volk übrigbleiben, jenes, das Gott gehört: die universale Kirche. Wir befinden uns in diesen Zeiten.
Warum also haben wir diese Textstelle ausgewählt? Damit ihr einen Überblick über den Weg habt und gleichzeitig nicht passiv die Weiterentwicklung der Menschheit abwartet, sondern euch vom Heiligen Geist führen lasst. Nur der Heilige Geist und die erhabenen Werkzeuge wirken in vollkommener Harmonie mit dem Heiligen Geist in eurer Seele. Der Unterschied zwischen Luzifer und Jesus Christus ist folgender: Luzifer ist der Zerstörer, er zerstört und führt zum existenziellen Tod, er tut allen Gewalt an. Jesus Christus tut sich selbst Gewalt an, indem Er sich erniedrigt, um in die Tiefen eines jeden von uns hinabzusteigen, wenn er guten Willens ist, Er führt ihn, richtet ihn mit seinem Heiligen Geist auf Gott Vater aus, um in Harmonie zu sein, und hier beginnt die Integrität und Unversehrtheit eines Menschen, eines Volkes, die Integrität und Unversehrtheit des ganzen Volkes, das in die neue Schöpfung eintreten wird.
In diesen Überlegungen durchlaufen wir diesen Weg, wir sprechen von der Kirche, die Jesus Christus begründet hat, von der Situation, in der sie sich befindet. In diesem Augenblick, in dem die Bischofssynode abgehalten wird, bringen wir uns alle dar, opfern wir unser Leben, damit Gott in diesem Treffen verherrlicht wird. Wir bitten und laden euch alle ein, daran teilzunehmen. Wir werden über die unendliche Liebe sprechen, die Gott für die Kirche hat, wir werden aber auch über die Dinge sprechen, die in der Kirche falsch laufen. Wir möchten ein Volk sein wie Abraham und seine Nachkommen, das auf diese inneren Impulse hört und sie der Kirche Gottes, dem Volk Gottes mitteilt, damit sich alle, die die neue Schöpfung erreichen wollen, auf den Weg machen und verstehen können. Wir möchten ein Volk sein, das diese Unterweisungen im Inneren annimmt, die Unterweisungen des Heiligen Geistes, die Jesus Christus uns schenkt, denn Er öffnet in uns jene Räume, die versiegelt waren, wie es in der Offenbarung heißt, und oft haben wir uns wie versiegelt gefühlt.
Die Einladung gilt also euch allen, uns allen, damit in jedem von uns ein neues Volk entstehen kann und damit in uns allen gemeinsam ein gewaltiges Volk im gesamten Universum entstehen kann. Die Aussicht dieses Volkes ist, wie ich schon gesagt habe, dass es keine unentschlossenen Christen mehr geben wird, sondern nur mehr entschlossene Christen. Wir werden von der mystischen Vereinigung mit Christus sprechen: Ein Christ kann nicht von Christus verschieden sein, wenn er mit Ihm vereint ist. Er sollte Teil seines Leibes sein. Ein Christ kann nicht in der Finsternis sein: Er ist ein Kind des Lichts, wie uns die Apostel bestätigen und das ist es, was wir bei unserer Taufe erhalten haben. Als Erwachsene müssen wir lediglich das Erbe antreten, dass wir Kinder Gottes sind.
Das nächste Mal werden wir über Jesus Christus sprechen. Die Ausführungen über die Patriarchen, die ihr im Buch findet, sind geistliche Perlen, durch die ihr einerseits die Impulse des Heiligen Geistes und die Führung im Heiligen Geist verstehen könnt und andererseits die Schritte, die zu tun sind, wie man antworten kann, wie man die Impulse annehmen, wie man wachsen und umgewandelt werden kann. Ich überlasse es eurer Verantwortung, das zu lesen. Möglicherweise kommen wir das eine oder andere Mal wieder auf gewisse Themen zurück, um sie zu vertiefen, aber lasst uns jetzt direkt in diesen Zeiten gehen, in denen wir uns befinden, um die Gnade für diese Zeiten zu verstehen.
Ich segne euch, damit der Heilige Geist in euch wohnen möge und ihr stark von diesen Impulsen des Heiligen Geistes, von den machtvollen Gnaden berührt werdet, die der Dreifaltige Gott heute seinen Kindern schenkt, jenen, die den wahren Gott erkennen und Ihm ähnlich werden möchten. Ich segne euch, damit ihr konkrete Schritte tun könnt, jeder einzelne von euch aber auch in der Bildung von Zellen, indem ihr euch in kleinen Gruppen zusammenfindet, um euch auszutauschen, zu beten, über diese Themen nachzudenken. Ich segne euch, damit die Gnade auf euch herabkomme, die Abraham erhielt – er brach von seinem Land auf – damit auch ihr selbst zur Begegnung mit Gott aufbrechen könnt, der euch begegnen möchte, wie Er den Aposteln begegnete, wie Er sich den Heiligen offenbarte, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[1] Vgl. Gen 12,4-9
[2] Vgl. Mt 9,17
[3] Das Thema des Gedankens haben wir im Buch „Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes“, Verlag Luci dell’Esodo behandelt.
[4] Vgl. „Über die Große Barriere hinaus“, Kap. 13 und „Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes“, Kap. 2.
[5] Vgl. „Die Geschichte neu schreiben – Band 1 – Im Gedanken Gottes“, Kap. 3
